(…) weil ich unterschätzt habe, dass wenn wir was sagen , das so sagen müssen, dass deutlich rüberkommt wie wir das meinen
Ich bin kein Journalist – aber eigentlich sollte man wissen, dass man die Dinge so sagen sollte, dass auch die Hörer/Leser mitkriegen, was gemeint ist. Und wenn man die Thesen der Astrologie wissenschaftlich prüfen will, dann sollte man halt keine Sendung machen, in der man den Astrologen 10 Minuten lang öffentlich toll findet. Das könnte das Publikum in der Tat falsch verstehen…
Aber anscheinend geht das nur mir so – anderen Leuten wars völlig klar, dass das nur ironisch gemeint sein kann. Einer der Leute von Medienradio meinte dazu
Wenn er dann gezwungen ist dazu sagen muss – in Klammer – “Das war Ironie”, dann kannst du’s vergessen.
Es scheint, als hätte man in der Medienbranche eine spezielle Auffassung von Ironie und Humor..
Aber eigentlich fand der Mann von Medienradio das auch gar nicht so schlimm, dass Schmid sich hier so geäußert hatte:
Guck dir die Physiker an – Stringtheorie, das Große, Mikrokosmos, Makrokosmos, Kosmologie, – passt auch alles hinten und vorne nicht zusammen. Die Wissenschaft ist nicht so wasserdicht als das man sagen könnte, es ist glasklar, diese Wissenschaften sind nachweisbar, ganz geschlossene Systeme und Astrologie ist Humbug. So einfach ist es ja wiederum nicht.
Doch – so einfach ist es! Das Astrologie Humbug ist, ist ganz glasklar und leicht nachweisbar. Und zu sagen, dass in der Kosmologie oder Stringtheorie alles “hinten und vorne nicht zusammenpasst” zeugt höchstens von der Ignoranz des Sprechers – aber sonst von nicht viel. Außerdem: selbst wenn die komplette Kosmologie/Stringtheorie von vorn bis hinten erstunken und erlogen wäre, würde das die Astrologie deswegen nicht auf einmal vom Humbug zur Wissenschaft werden lassen. Das eine hat mit dem andern nichts zu tun!
Aber Schmid schlug gleich in die selbe Kerbe und meinte:
(…) wenn etwas Wissenschaft ist, das nicht wirklich ein gutes Kritierium ist, um herauszufinden, ob das was das da tatsächlich behauptet ist, auch wahr ist. Es gibt ja vieles, was Wissenschaft ist, was auch falsche Thesen verbreitet und da muss man nicht lange suchen und es gibt auch vor allem sehr viele Wissenschaften die nur (…) mit ganz hohem theoretischen Aufwand in die Nähe von Beweisen kommt, also jetzt hast du selber die Stringtheorie genannt…
Hier sind ja doch einige sehr erstaunliche Aussagen dabei – vor allem, wenn sie vom Redaktionsleiter von DRadio Wissen kommen. Wissenschaft ist also kein gutes Kriterium, um herauszufinden, ob etwas wahr ist oder nicht? Ja was denn dann, bitte? Wissenschaft ist die einzige bekannte Methode, mit der sich objektives und verläßliches Wissen finden lässt! Das ist ja gerade Sinn und Zweck von Wissenschaft!
Und es soll Wissenschaften geben, die falsche Thesen verbreiten? Tatsächlich? Welche wären denn das? Welche Wissenschaftler treiben sich an unseren Unis rum und erforschen und verbreiten “falsche Thesen”? Welche Thesen sind das? Wer hat nachgewiesen, dass diese Thesen falsch sind? Wenn man da “nicht lange suchen” muss, dann sollte man meinen, man könnte darauf Antworten finden…
Und wieder mal kommt die Stringtheorie. Ja, die Stringtheorie hat das Problem, dass sie experimentiell nicht nachweisbar ist. Das ist aber kein prinzipielles Problem. Man könnte die Stringtheorie gut nachweisen – nur reichen unsere technischen Mittel im Moment nicht. Und den Wissenschaftlern ist durchaus bewusst, dass diese Probleme bei der Stringtheorie existieren und sie arbeiten daran, sie zu lösen. Das alles hat aber nichts mit der Astrologie zu tun! Egal welche Probleme die Stringtheorie haben mag – keines davon macht die Astrologie wahrer!
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