“Lasst es uns versuchen! Was kann schon schief gehen!” Berühmte letzte Worte… Normalerweise bin ich ja sehr dafür, auch mal ein paar utopische wissenschaftliche Projekte zu versuchen. Eine bemannte Basis auf dem Mond, einen Fahrstuhl in den Weltraum oder ein 100-Meter-Teleskop: Wir müssen uns auch mal was trauen, wenn es vorwärts gehen soll. Aber manchmal gibt es auch Ideen, bei denen ich nicht so wirklich überzeugt bin, ob man sie wirklich realisieren sollte. Zum Beispiel dass, was sich Hexi Baoyin und seine Kollegen von der Tsinghua Universität ausgedacht haben: Sie haben überlegt, wie man die Bahn eines Asteroiden verändern müsste, damit er zukünftig als zweiter Mond seine Runden um die Erde zieht.

Im Artikel “Capturing Near Earth Objects” der in der Zeitschrift Research in Astronomy and Astrophysics erscheinen wird, haben sie eine schon bekannte Idee etwas modifiziert. Wenn wir uns bisher Gedanken darüber gemacht haben, wie man die Bahn eines Asteroiden verändern könnte, dann hauptsächlich deswegen, weil wir wissen wollen, wie wir die Erde vor einer Kollision schützen können. Zu diesem Thema habe ich hier im Blog auch schon eine kleine Serie geschrieben (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5). Aber was, wenn wir uns keinen gefährlichen Asteroiden suchen, sondern einen harmlosen? Und dessen Bahn so verändern, dass er nicht mehr einfach an uns vorbei fliegt, sondern von der Erde eingefangen wird?

Mathematischer Teil Anfang

Jetzt wird es ein wenig mathematisch; wer keine Lust darauf hat sondern wissen will, wie man einen Asteroiden am besten einfängt, der kann ruhig runterscrollen bis zum Ende des mathematischen Teils; der Artikel sollte trotzdem verständlich bleiben.

Jupiter macht sowas zum Beispiel immer wieder. Die Bahnen von Kometen oder Asteroiden die sich in seine Nähe wagen, werden durch seine starke Gravitationskraft verändert und das oft so, dass sie danach Jupiter selbst umkreisen. Meist ist das nur ein temporärer Zustand. Nach einiger Zeit verlassen sie Jupiter wieder oder kollidieren mit ihm – wie zum Beispiel der berühmte Komet Shoemaker-Levy-9. Wie sich ein kleiner Himmelskörper in der nähe zweier großer und schwerer Objekte verhält, beschreibt die Himmelsmechanik mit dem sogenannten “eingeschränkten Drei-Körper-Problem”. Zwei dieser drei Körper sind groß, zum Beispiel die Sonne und die Erde. Der dritte Körper muss im Vergleich dazu winzig und deutlich weniger massiv sein (im mathematischen Modell nimmt man an, dass seine Masse gleich Null ist), genauso wie ein Asteroid. Dann kann man vereinfachte Gleichungen zur Beschreibung der Bewegung benutzen die sich viel leichter handhaben lassen als die üblichen mathematischen Formeln für Probleme dieser Art. Besonders übersichtlich wird es, wenn man sich vorstellt, dass man sich mit der Erde um die Sonne bewegt. In so einem mitrotierenden Bezugssystem stehen Erde und Sonne still und nur der kleine Asteroid bewegt sich. Die entsprechenden Gleichungen aufzustellen, die diese Bewegung des Asteroiden beschreiben ist nicht allzu kompliziert, aber man braucht doch jede Menge Mathematik und ich werde daher nicht jedes Detail erklären. Eines aber schon: Die Jacobi-Konstante. Sie ist nach dem Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi benannt und von großer Bedeutung, wenn man das eingeschränkte Drei-Körper-Problem verstehen will. Wie der Name schon sagt, beschreibt die Jacobi-Konstante etwas, das konstant ist. So wie zum Beispiel die Energie oder den Drehimpuls, die – für ein abgeschlossenes System – ebenfalls konstant sind. Allerdings nicht im eingeschränkten Drei-Körper-Problem! Hier gilt keine Energie- oder Drehimpulserhaltung (wenn man mit masselosen Körpern hantiert, sind manche Dinge oft ein wenig seltsam…), die einzige Größe die hier immer konstant ist, ist die Jacobi-Konstante (für die es nicht wirklich eine anschauliche Beschreibung gibt, wer will, kann sie sich hier ansehen). Bei der Betrachtung der Gleichungen zeigt sich jedenfalls, dass zwischen der Geschwindigkeit v eines Asteroiden und der Jacobi-Konstante C folgende Beziehung gilt:

v² = 2 U – C

U ist hier die potentielle Energie, also das Gravitationspotential im System. Den mathematisch versierten wird vermutlich gleich auffallen, dass es hier zu Problemen kommen könnte. Wenn der Ausdruck “2U-C” negativ wird, dann müsste man bei der Berechnung der Geschwindigkeit die Wurzel aus einer negativen Zahl ziehen. Die Geschwindigkeit wäre dann eine imaginäre Zahl und das macht physikalisch keinen Sinn. “2U-C” darf also nicht negativ werden. Wenn 2U genau gleich groß ist wie C, dann wird die Geschwindigkeit gleich null und man hat so die sogenannten Nullgeschwindigkeitskurven definiert.

Die Nullgeschwindigkeitskurven stellen Grenzen dar, die der Asteroid nicht überwinden kann und trennen Bereiche ab, innerhalb derer er sich nicht bewegen kann. Wie diese Bereich im Detail aussehen, hängt natürlich immer von den jeweiligen Parametern und Bahnen von Sonne, Erde und Asteroid ab. Hier sind drei Beispiel (alle Bilder stammen aus diesem Buch):

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Alle drei Bilder zeigen die Sonne (großer schwarzer Fleck links), die Erde (kleiner schwarzer Fleck rechts) und eine mögliche Bahn eines Asteroiden (in rot). Diese Bahn ist im mitrotierenden Koordinatensystem angezeigt, Erde und Sonne stehen also still. Ebenfalls eingezeichnet sind die fünf Lagrange-Punkte (die ich hier genauer erklärt habe). In blau sind die Nullgeschwindigkeitskurven angezeigt, die dunkelgraue Fläche ist der Bereich, den der Asteroid nicht betreten kann.

Im ersten Bild sieht man, wie der Asteroid sich um die Sonne bewegt. Er kann auch gar nicht anders, denn der Weg in den Bereich um die Erde ist ihm durch eine Nullgeschwindigkeitskurve versperrt. Es gibt also keine Möglichkeit für die Erde, den Asteroiden einzufangen. Anders im zweiten Bild: Hier ist die Sperre verschwunden und der Asteroid kann sich um die Sonne oder um die Erde bewegen. Er kann von der Erde als auch eingefangen werden. Im dritten Bild sind nun alle Grenzen offen. Der Asteroid kann sich sogar völlig von Sonne und Erde entfernen und das Sonnensystem verlassen. Alle drei Fälle unterscheiden sich durch den jeweiligen Wert der Jacobi-Konstante. Baoyin und seine Kollegen haben nun geschaut, wie die Werte dieser Konstante für verschiedene erdnahe Asteroiden aussehen und nach einem gesucht, bei dem dieser Wert nahe an einem Grenzwert liegt, der dem Übergang von Bild 1 zu Bild 2 entspricht.

Mathematischer Teil Ende

Man muss also nur so einen Asteroiden finden, der sich sowieso schon sehr nahe an die Erde heranbewegt und dann seine Bahn minimal ändern, damit er von der Erde eingefangen werden kann. Baoyin et al. haben die bekannten Asteroiden durchsucht und einen gefunden, der für so ein Manöver ideal geeignet wäre. Er heißt 2008 EA9 und ist etwa 10 Meter groß. Ziemlich klein also, aber umso besser geeignet für entsprechende Versuche. Methoden um die Bahn eines Asteroiden zu ändern, gibt es ja genug. Man kann ein Sonnensegel dran hängen oder einen Raketenmotor darauf montieren. Man kann den Jarkowski-Effekt ausnutzen oder den Strahlungsdruck der Sonne. Man kann eine Atombombe in der Nähe zünden. Am einfachsten ist es aber, dem Asteroiden ganz simpel zu schubsen. Man schmeißt einfach irgendwas auf ihn drauf und wenn man das nur fest genug macht und das irgendwas groß und massiv genug ist, dann wird sich die Bahn des Asteroiden ändern. Geht man davon aus, dass 2008 EA9 ein typischer Asteroid mit einer Dichte von etwa 2 g/cm³ ist, dann muss man seine Geschwindigkeit nur um einen Kilometer pro Sekunde verringern, damit er von der Erde eingefangen werden kann. Dazu reicht es, ihm ein Objekt mit einer Masse von 26400 Kilogramm auf den Kopf zu schmeißen (Übrigens: Wolfram Alpha weiß hier, dass das in etwa dem Gewicht von 4.4 typischen Elefanten bzw. 0.26 typischen Blauwalen entspricht). Das klingt ja gar nicht mal so extrem illusorisch. Die Saturn-V-Rakete mit der die Amis zum Mond geflogen sind, konnte sogar 133 Tonnen transportieren (was laut Wolfram Alpha einem großen Dinosaurier entspricht).

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Der eingefangen Asteroid auf seiner Bahn um Erde und Sonne (Bild: Baoyin et al. 2011)

Es wäre technisch also wohl durchaus machbar, so einen Asteroiden einzufangen und zu einem zweiten Mond der Erde zu machen. Aber soll man es probieren? Der Asteroideneinfang könnte auf jeden Fall ziemlich lukrativ sein. In der Einleitung des Artikels schreiben Baoyin und seine Kollegen, dass ein 2 Kilometer großer metallischer Asteroid etwa 25 Billionen Dollar wert sein kann… Aber wie steht es mit der Gefahr? 2008 EA9 stellt jetzt nicht wirklich eine Gefahr dar. Mit seinen 10 Metern wird er die Erdatmosphäre nicht durchdringen können. Wenn der Einfangversuch also schief gehen sollte und der Asteroid stattdessen auf eine Kollisionsbahn gelenkt wird, dann kriegen wir nur ein paar schöne Sternschnuppen. Aber trotzdem: Asteroideneinschläge sind potentiell die größte Katastrophe die der Erde zustoßen kann. Nur ein Impakt kann globale Zerstörung verursachen. Wenn wir daher vorhaben, Asteroiden in der Nähe der Erde herum zu schubsen, dann sollten wir ganz sicher sein, dass wir wissen, was wir tun. Es wird ja nicht bei 10-Meter-Brocken bleiben, das ganze macht ja nur Sinn, wenn man große Asteroiden in einen Erdorbit bringt damit die dann bergbautechnisch ausgeschlachtet werden können. Es spricht ja nichts dagegen, erstmal weit weg von der Erde zu üben, wie man die Bahn von Asteroiden ändert (so wie es z.B. die Don Quijote-Mission vorsieht). Erst wenn das Asteroidengeschiebe für uns nicht schwerer ist, als Kisten mit einem Gabelstapler herumzufahren, sollten wir uns in die Nähe der Erde wagen. Am besten noch nicht einmal dann, denn auch ein Gabelstapler kippt ab und zu um und lässt ein Kiste fallen… Wenn wir die Bodenschätze der Asteroiden abbauen wollen, dann ist es besser, wir fliegen hin. Wenn wir wollen, können wir sie ja direkt im Asteroidengürtel zusammentreiben um sie dort besser ausschlachten zu können. In der Nähe der Erde sollte man sowas aber lieber bleiben lassen.


Hexi Baoyin, Yang Chen, & Junfeng Li (2011). Capturing Near Earth Objects Research in Astronomy and Astrophysics (Chinese Journal of Astronomy and Astrophysics), Vol. 10, Num. 6, pp.587-598, 2010 arXiv: 1108.4767v1

Kommentare (60)

  1. #1 mi fhèin
    1. September 2011

    Für den Jarkowski-Effekt müßte man den Asteroiden aber anmalen, oder?

    Das erinnert mich an folgenden Witz aus der Zeit der Mondlandungen:

    Die amerikanischen Astronauten auf dem Mond funken verzweifelt zur Erde:
    “Die Russen sind auch auf dem Mond gelandet und malen ihn jetzt rot an. Was sollen wir tun?”
    Bodentation: “Habt ihr weiße Farbe mit?”
    Astronauten: “Ja.”
    Bodenstation: “Dann schreibt “Coca Cola” drauf!”

  2. #2 Wolf
    1. September 2011

    Interessant. Und sicher lohnend.

    Im Asteroidengürtel kann man sicher gut was abbauen. Mir stellt sich jetzt mal die Frage: Wenn aus dem Asteroidengürtel ein richtig großer Brocken entfernt und Richtung Erde gebracht würde (Heimatnahe Versetzung 😉 ), wie würde das denn die anderen Asteroiden die da so rumfliegen beeinflussen?

    Und hoffentlich muss nicht wieder jemand aus der Bhagvadgita zitieren…

  3. #3 Bynaus
    1. September 2011

    Angesichts der Energiemengen, die nötig sind, um eine Bahn eines wirklich “gefährlich” grossen Asteoriden zu verschieben, sehe ich nicht wirklich eine Gefahr, dass man da “unglücklicherweise” einen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde schickt (das kann man sicher berechnen – aber wenn ich mir vorstelle, dass ich den Orbit auch nur eines Satelliten von 800’000 x 800’000 km auf 800’000 x <6371 km herunterholen müsste, ich vermute, da müsste ein rechtes Triebwerk dran - und erst recht für einen Asteroiden.

    Die grössere Gefahr sähe ich höchstens darin, dass ein solcher Asteroid in der Erdumlaufbahn im Zweifelsfall eine ganz nette Waffe darstellt. Stellen wir uns etwa vor, der Ghaddafi oder Kim Jong-il der 2050er Jahre hätte einen solchen Asteroiden in der Erdumlaufbahn, mit angepapptem Triebwerk (oder einer Atombombe, oder... etc.). Alles, was er tun müsste, wäre den Asteroiden im Krisenfall auf Kollisionskurs mit der Erde (bevorzugt mit, sagen wir mal, Nordeuropa oder der Ostküste der USA) zu schicken. Der Asteroid muss (und kann wohl) ja nicht gleich vom Dinosaurierkiller-Kaliber sein, ein "Kontinentkiller" von 1 km Durchmesser reicht vollkommen für eine totale regionale, statt globale, Zerstörung. Natürlich lassen sich solche Triebwerke dann präventiv ausschalten, womit man allerdings einer Militarisierung des Weltraums Vorschub leistet. Ein Szenario, das übrigens auch Carl Sagan in seinem "Blauen Punkt im All" erwähnt hat.

    Das beste wäre wohl deshalb, solche Asteroiden-Schieb-Aktionen von Anfang an unter die Kontrolle einer einzigen, von einer internationalen Regierung beauftragten Behörde zu unterstellen.

  4. #4 Bynaus
    1. September 2011

    ups, da wurde ein Teil nach “800’000 x” verschluckt. Da stand: ” 6371 verringern möchte, dann stelle ich mir vor, dass ich dafür ein ziemlich grosses Triebwerk brauche, erst recht so für einen ganzen Asteroiden…”

  5. #5 Wolf
    1. September 2011

    “[…]Der Asteroid muss (und kann wohl) ja nicht gleich vom Dinosaurierkiller-Kaliber sein, ein “Kontinentkiller” von 1 km Durchmesser reicht vollkommen für eine totale regionale, statt globale, Zerstörung.[…]”

    @Bynaus: Ich halte es für einen Trugschluß zu denken, die Zerstörung (besser Verwüstung) eines Kontinents, hätte keine globalen Auswirkungen.

  6. #6 MartinB
    1. September 2011

    Sehr schön.

    Aber hier irrt Wolfram Alpha:
    “133 Tonnen transportieren (was laut Wolfram Alpha einem typischen Dinosaurier entspricht)”
    Ein Dino mit 133 Tonnen wäre schon ziemlich heftig – es ist möglich, dass sehr große Argentinosaurier diese Masse erreichten (und dann gibt es da noch den berühmten leider verschwindenen riesigen Amphicoelias fragilis-Wirbel), aber das typisch zu nennen ist ungefähr so, als würde ich Elefanten zu typischen Säugetieren erklären.

  7. #7 Florian Freistetter
    1. September 2011

    @wolf: “wie würde das denn die anderen Asteroiden die da so rumfliegen beeinflussen?”

    Gar nicht. Im Asteroidengürtel ist es hauptsächlich leer (https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/07/die-grosse-der-asteroiden.php), wenn da einer der winzigen Felsbrocken weg ist, merkt das keiner von den anderen.

  8. #8 Florian Freistetter
    1. September 2011

    @MartinB: “Aber hier irrt Wolfram Alpha”

    Sorry, das war mein Fehler. Wolfram Alpha schrieb “large dinosaur” und bei mir ist das “large” irgendwie zu “typisch” geworden… habs korrigiert.

  9. #9 Bullet
    1. September 2011

    @Bynaus:

    Die grössere Gefahr sähe ich höchstens darin, dass ein solcher Asteroid in der Erdumlaufbahn im Zweifelsfall eine ganz nette Waffe darstellt. Stellen wir uns etwa vor, der Ghaddafi oder Kim Jong-il der 2050er Jahre hätte…

    *seufz*
    Glaub mir, daß da gern und häufig drüber nachgedacht wird…
    https://en.wikipedia.org/wiki/Kinetic_bombardment

  10. #10 AndreasM
    1. September 2011

    @MartinB: Wolfram Alpha nimmt hier nur 90.000kg für einen großen Dinosaurier an.

  11. #11 TheBug
    1. September 2011

    Hauptproblem dabei ist, dass momentan kein Trägersystem in der Gewichtsklasse spielt.

  12. #12 nastes
    1. September 2011

    Erst wenn das Asteroidengeschiebe für uns nicht schwerer ist, als Kisten mit einem Gabelstapler herumzufahren, sollten wir uns in die Nähe der Erde wagen. Am besten noch nicht einmal dann, denn auch ein Gabelstapler kippt ab und zu um und lässt ein Kiste fallen…

    An dieser Stelle lohnt es sich den lehreichen Kurzfilm “Gabelstaplerfahrer Klaus” anzusehen ( https://www.youtube.com/watch?v=lMhI0KZpYnc ). Will man sich gar nicht vorstellen was der mit Asteroiden machen würde….

    Hinweis: Falls man Probleme mit Kunstblut hat und im Allgemeine etwas zimperlich ist sollte man diesen Link besser in Ruhe lassen.

    Schönen Tag noch,
    nastes

  13. #13 Wurgl
    1. September 2011

    Ich glaub die Frage ist nicht “sollen wir das überhaupt versuchen”, die Frage ist eher “wann wird das versucht”.

    Irgendwann wird so eine Asteroid eingefangen werden, dann entweder im Orbit ausgebeutet oder vielleicht wird auch die Bahn immer mehr abgesenkt um das Teil mehr oder weniger kontrolliert auf unbewohntem Land nieder gehen zu lassen. Antarktis wäre so eine Möglichkeit. Ein Abbau auf dem Erdboden ist wohl ungleich einfacher und auch wirtschaftlicher als im Orbit.

  14. #14 Wolf
    1. September 2011

    @Wurgl:
    Kontrolliert nieder gehen zu lassen? Platsch da isser, oder mit “Bremsraketen” (von mir aus auch mit nem Traktorstrahl 😉 ).

    Weil einfach so runterklatschen zu lassen, könnte sich eher als ein Negativgeschäft erweisen, wenn die weltweiten Folge”schäden” mehr kosten, als der Asteroid einbringt.

    Da ich mich gefragt habe wie das gehen soll hab ich mir mal den Wikipedia Artikel zu Eros 433 (433 Eros?) durchgelesen. Ich packe mal den interessanten Teil hier her:

    “[…]Rohstoffe
    Eros enthält 20.000.000.000 Tonnen Aluminium und die gleichen Mengen an Gold und an Platin sowie andere in der Erdkruste seltene Metalle.[5] Bei dem derzeitigen Preis von 30 Millionen Euro für eine Tonne Gold (1 Unze = 950 Euro) hätte dieses Edelmetall von Eros einen Marktwert von 600 Billiarden Euro. Eine Bergung des Asteroiden würde laut Berechnungen eines Wirtschaftswissenschafters 190 Milliarden Euro kosten. Verfiele allein der Goldpreis nach der Bergung eines Tausendstels von Eros auf nur noch 35 Cent pro Unze, wäre es immer noch ein gutes Geschäft.[…]” [Quelle: Wikipedia zu Eros 433]

    20 Milliarden Tonnen Aluminium, Glod und Platin?

    @FF: kann man das so genau bestimmen woraus der Asteroid besteht? Oder sind das Schätzungen aufgrund von, ja keine Ahnung von was.

  15. #15 Wurgl
    1. September 2011

    Kontrolliert im Sinne von “geplanter Ort des Aufschlags”. So etwas wie die Antarktis könnte man treffen, ähnlich wie man diverse Satelliten im Pazifik niedergehen lässt.

    Bremsfallschirme, -raketen oder sowas kamen mir wirklich nicht in den Sinn.

  16. #16 Wolf
    1. September 2011

    @wurgl:
    Halte ich für nicht machbar.

    Das Ding muss ja so groß sein, dass er erst mal den Eintritt in die Atmosphäre übersteht und auch so groß, dass die Kosten für die Bergung deutlich übertroffen werden. Und dann wäre er wahrscheinlich (vermute ich jetzt mal) so (verdammt) groß, dass wir globale Probleme bekommen würden, würden wir ihn einfach irgendwo abstürzen lassen.

    Hinfliegen und vor Ort abbauen wäre da wohl günstiger. Vorschlag für das erste Schiff, dass einen Asteroiden anfliegt und ausbeutet: Nostromo 🙂

  17. #17 Alderamin
    1. September 2011

    Irgendwann wird so eine Asteroid eingefangen werden, dann entweder im Orbit ausgebeutet …

    Ein Asteroid zum Ausbeuten im geosynchronen Orbit wäre das ideale Gegengewicht eines Weltraumfahrstuhls. Damit könnte man dann regelmäßig und verhältnismäßig günstig Material zur Erde herunterbringen. Jedenfalls um Größenordnungen günstiger als Flüge zwischen Erde und Asteroidengürtel. Und nebenbei wäre er eine prima Plattform für geostationäre Satelliten.

    Irgendwann kommt so was mal, da bin ich mir ziemlich sicher. Uns gehen hier unten in nicht allzu ferner Zukunft wichtige Rohstoffe wie seltene Erden aus.

  18. #18 Wurgl
    1. September 2011

    Bedenke, dass ein Teil in der Umlaufbahn etwas langsamer ist (Faktor ist zwischen 1 und Wurzel aus 2) als ein Teil das aus großer Entfernung kommt. Damit überstehen auch kleinere Teile den Höllenritt in der Atmosphäre.

    Klar, schwierig wird das trotzdem, aber hier geht es um Geld und nur um Geld, da wird so manches in Kauf genommen.

  19. #19 Wolf
    1. September 2011

    @wurgl:

    Stimmt schon. Ich finde auch, dass Australien eher Witzlos ist (große Hüpfratten mit eingebautem Einkaufsbeutel, also bitte) und Südamerika und die Falklandinseln überbewertet sind 😉

    Die Idee mit dem Gegenstück für den Weltraumlift finde ich sehr interessant. Durch das Gewicht des abgebauten Krams andere Sachen hochschicken.

  20. #20 2stein
    1. September 2011

    Wikipedia: Alderamin hat eine scheinbare Helligkeit von 2,45 mag
    (Und ich dachte so nennt man einen betagten Systemadministrator)

  21. #21 Wurgl
    1. September 2011

    Die Hüpfdinger in Australien bevölkern aber teilweise heiliges Land 🙂

    Gegengewicht für einen Weltraumlift wäre nett, ja! Gibt es schon ein Material das reißfest genug ist? Die Diskussion darüber gabs ja schon öfter und bisher sind die “Kabel” immer durch das Eigengewicht gerissen. Irgendwann sind dan Nanoröhrchen in die Diskussion gekommen, aber wären die stabil genug? Wenn sowas ginge, dann könnte man mit dem Lift auch den Abtransport der Rohstoffe in irdische Gefilde durchführen.

    Ach ja. Zum Weltraumlift noch kurz. Müsste wohl am Äquator sein oder nicht allzuweit davon entfernt und sollte auf einem Berg sein, das spart ein paar Kilometer Kabellänge. Ich glaub, ich kauf mir ein paar Berge in Ecuador 🙂

  22. #22 Kallewirsch
    1. September 2011

    davon entfernt und sollte auf einem Berg sein, das spart ein paar Kilometer Kabellänge

    Ist bei 36000 Kilometer Kabellänge dann auch schon Wurscht. Die paar Mehrkosten hast du auf lange Sicht durch die bessere Erreichbarkeit wieder herinnen, wenn du nicht auf den Berg gehst.

  23. #23 Wolf
    1. September 2011

    @wurgl:

    Ich glaub auf dem Mt. Chimborazo oder Cotopaxi, alternativ Mt. Kenia. Zwar nicht direkt auf dem Äquator, aber ziemlich nahe.

    Ich würde aber mal schätzen, das man einen großen Teil des Berges als Anker benutzen müsste.

  24. #24 Alderamin
    1. September 2011

    @Wurgl

    Lies’ mal den Artikel in Wikipedia, da steht alles drin, auch, dass die Realisierung eines Prototyps gar nicht mal so fern sein könnte.

    @2stein
    Wollte mich bei SpOn mit “Aldebaran” anmelden, aber der Nick war schon weg. Klar, ist ja auch ein Stern 1. Größe und durch Ben Hur hinreichend bekannt. Nimmt man halt einen ähnlich klingenden 2. Größe. Die meisten Sternnamen sind jedoch arabisch und teilweise etwas kompliziert. Zuben-el-schmali erschien mir zu lang. 😉

  25. #25 Stoffel
    1. September 2011

    @Alderamin
    So wär es kürzer gewesen: ‏الزبانى الشمالي
    *duckundweg*

  26. #26 TheBug
    1. September 2011

    @wurgl: Selbst wenn man so ein Ding “sanft” in der Antarktis runter bringen könnte, gäbe es dort das Problem der fehlenden Infrastruktur und der extremen Wetterbedingungen.

    Also wenn schon, dann sollte man solche Gegenden wie die langweiligen flachen Staaten der USA nehmen. Da ist dann wenigstens ein Highway in der Nähe und Sachschaden kann auch kaum entstehen.

    Aber ich denke mal ein Portionieren und die kleinen Pakete mit Hitzeschild versehen wäre die sinnvoller Alternative. Wenn man nicht das Material gleich im Orbit in Raumstationen und -Schiffe verbaut.

    @Alderamin: Seltene Erden gehen uns nicht wirklich aus, die sind auch nicht wirklich selten nur nicht allzu häufig in (momentan wirtschaftlich) abbaubarer Konzentration. Aber aufgrund der Dumpingpreise die China wegen des Abbaus ohne Rücksicht auf Umwelt und Arbeiter jahrelang gemacht hat, gibt es ausserhalb Chinas momentan kaum produzierende Minen. Das ist aber gerade dabei sich rapide zu ändern, bis zum Jahresende geht eine australische Firma in die Produktion, die alleine 10-15% des (momentanen) Weltmarktes bedienen wird, weitere sind bereits dabei ihre Produktion vorzubereiten.

  27. #27 Wolf
    1. September 2011

    @TheBug: […]Selbst wenn man so ein Ding “sanft” in der Antarktis runter bringen könnte, gäbe es dort das Problem der fehlenden Infrastruktur und der extremen Wetterbedingungen.[…]

    Ich glaub, wenn wir so weit sind Asteroiden einzufangen und zur Erde zu transportieren, wäre das wohl unser geringstes Problem 😉

  28. #28 Franz_F
    1. September 2011

    Ich frage mich, ob es nicht reichen würde, wenn man das Gold durch Roboter nur abbauen lässt, und gleich dort lässt.
    Dann könnte es auch nicht so leicht gestolen werden.
    Im Gegenzug bringt man Gold-reservern aus den Nationalbanken in Umlauf.
    Oder würde das dazu führen, dass die Leute draufkommen, dass Gold eigentlich kaum einen praktischen Nutzen hat, und der Preis drastisch verfällt…

  29. #29 Wolf
    1. September 2011

    @Franz_F:
    “[…]Oder würde das dazu führen, dass die Leute draufkommen, dass Gold eigentlich kaum einen praktischen Nutzen hat, und der Preis drastisch verfällt…[…]”

    Öhm, Gold hat keinen praktischen Nutzen?
    Ist enthalten in
    Medikamenten
    Handys
    Computern
    Raumfahrt (man möge mich korrigieren)

    Ich finde schon, dass Gold einen praktischen Nutzen hat. Ist nicht nur hübsch anzuschauen…

  30. #30 Wolf
    1. September 2011

    “[…]Ist enthalten in […] Raumfahrt”

    Ja, ist klar….

    Ich geh nach Hause

  31. #31 TheBug
    1. September 2011

    @Franz_F: Tatsächlich ist Gold ein sehr wichtiger Rohstoff für die moderne Technik. Die überwiegende Menge wird aber als Schmuck oder Wertanlage verwendet, was dazu führt, dass die Preise sehr hoch sind.

  32. #32 W-
    1. September 2011

    @FF

    alle Bilder stammen aus diesem Buch

    Gibt es auch (freie) Software mit der man diese Berechnungen durchführen kann (und dann zu diesen Bildern kommt?) Oder kann das Celestia auch?

  33. #33 AndreasM
    1. September 2011

    @Wolf: Ja, Gold hat einen Nutzen, aber nicht in allzu großen Mengen. Jährlich werden vielleicht 500t für nützliche Aspekte verbraucht, aber das vierfache gefördert. Ein Großteil des Rests geht in die Schmuckfertigung.
    Klar, bei geringerem Preis würden sich noch weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben aber gleichzeitig würde es dann wahrscheinlich weniger als Schmuck getragen.
    Gold in Notenbankkellern ist völlig nutzlos.

    Nichtsdestotrotz kann sich die Resourcenförderung auf Asteroiden lohnen, da es leichter ist, Gewicht auf die Erde runter zu bringen als hoch ins All. Man müsste halt einiges an Gerät anfangs hoch bringen (vielleicht halt doch mal einen Launch Loop dafür bauen, wäre zumindest cool).

  34. #34 Florian Freistetter
    1. September 2011

    @W-“Gibt es auch (freie) Software mit der man diese Berechnungen durchführen kann (und dann zu diesen Bildern kommt?)”

    Hmm – vielleicht kann Mathematica sowas (ist aber nicht frei…). Soweit ich mich erinnere, haben wir das Program damals selbst geschrieben. Dass Celestia zero velocity curves kann, kann ich mir kaum vorstellen…

  35. #35 Christian 2
    1. September 2011

    Menschen sind gierig- Infolgedessen würde man irgendwann versuchen, auch große Asteroiden über 100 m in eine erdnahe Umlaufbahn zu kriegen, sofern die Versuche mit kleineren Objekten funktionieren.
    Und die stellen dann mitunter eine Gefahr dar. Man darf nicht vergessen, das sie durchaus sehr porös sein können. Man weiß nicht so genau, wie sich eine große Sprengung auf diesen Dingern verhält. Somit ist die Gefahr gegeben, das in ferner Zukunft irgendwelche Bergbauasteroiden auch mal abstürzen. Das hängt eben davon ab, wie gierig man wird (Und da wir wissen wie gierig wir heute schon sind, bzw. was Wirtschaften mit dem Verstand so anstellt vergessen wir die Sache lieber gleich wieder).

    Wir brauchen nicht zwingend mehr Metall für Schmuck oder Technologien. Man sollte lieber erstmal mit dem versuchen auszukommen, was man hat.
    Besser für die Menschheit wäre es, in Zukunft eine weltweite Bevölkerungskontrolle einzurichten, die das Problem der Überbevölkerung in den Griff kriegt.
    Denn das ist mit all ihren negativen Konsequenzen für die Welt von morgen unser Hauptproblem.

  36. #36 Christian
    1. September 2011

    He unter die Fachbuchautoren ist er auch gegangen ;-).
    Mich würde echt interessieren was dir da bleibt (sagen wir pro buch), und welche auflagen solche werke haben. Wenn das nicht zu indiskret ist. Die Ösi sind da ja sehr verschlossen ;-).
    Ich denke ein richtiges Standardwerk, schreibt man ja nicht alle Tage. Mein Bruder hat für sein Studium den “Tipler” (kennst vielleicht) (Einführungsbuch für Physiker) kaufen müssen/sollen, denke hier kann man von einem Standardwerk sprechen, das auch ein bissal Tantiemen abwirft.
    Aber das oben von dir zitierte ist wohl zu spezifisch ob sich mit Stephen King’sche auflagen zu messen 😉 ?

  37. #37 jitpleecheep
    1. September 2011

    @FF: Mit Octave würde es sicherlich geh’n.

  38. #38 Florian Freistetter
    1. September 2011

    @Christian: “He unter die Fachbuchautoren ist er auch gegangen ;-). Mich würde echt interessieren was dir da bleibt (sagen wir pro buch), und welche auflagen solche werke haben.”

    Meinst du das verlinkte Buch? Naja, für sowas kriegt man gar nix. Das ist eine wissenschaftliche Publikation und bei sowas kann man froh sein, wenn man es gratis veröffentlichen kann (viele große Journals verlangen ja ordentlich Geld, wenn man dort publizieren will). Ich glaub wir haben damals 300,- pauschal für diverse Ausgaben bekommen, aber das wars auch schon. Sowas kauft auch keiner; sowas kaufen nur die Bibliotheken der diversen Forschungsinstitute überall auf der Welt.

  39. #39 CMS
    1. September 2011

    Würde mich interessieren, ob man nicht einen Asteroiden mit dem Mond einfangen könnte. Das würde zumindest das Risiko entscheidend senken und der “Mondbasis” neuen auftrieb geben (mit 25 Billionen kann man das locker Gegenfinanzieren zum Mond zu fliegen).

  40. #40 Christian
    1. September 2011

    Ja, das Verlinkte meine ich. Geht das nicht als Lehrbuch durch ? Das der Herr Paul Tipler für seinen “Tipler” nix bekommt, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Ist natürlich nicht so spezifisch.

  41. #41 Florian Freistetter
    1. September 2011

    @Christian: Naja, es macht halt nen Unterschied, ob man eine Einführung in die komplette Physik schreibt oder über ein hoch spezielles Thema 😉 Tipler hat ne klein bisschen größere Zielgruppe…

  42. #42 pirx
    2. September 2011

    Ich freue mich darauf, den Artikel zu lesen. Eine Frage aber schonmal vorweg: Warum heißt es auf der Startseite von Scienceblogs

    “unser Astrologe Florian Freistetter”?

    Ist das Absicht?

  43. #43 noch'n Flo
    2. September 2011

    @ pirx:

    LOOOOOL!!!

    @ FF:

    Was verheimlichst Du uns???

  44. #44 Wurgl
    2. September 2011

    Oho! Eine Verschwörung!

  45. #45 Wolf
    2. September 2011

    Nebenerwerb?

    😉

    Ich will auch ein Horoskop ;-)))

  46. #46 Richelieu
    2. September 2011

    @FF:

    …unser Astrologe Florian Freistetter…

    Hast Du schon einen neuen Job gefunden?!? *Schnell weglauff* 😉

  47. #47 Cpt_Void
    2. September 2011

    …unser Astrologe Florian Freistetter…

    Hm, da scheint sich ja seit Keplers Zeiten nichts geändert zu haben.

  48. #48 noch'n Flo
    2. September 2011

    So, jetzt isses korrigiert. Ich hoffe, dass für diesen faux-pas bei IHNEN demnächst Köpfe rollen werden. Schliesslich wäre damit doch fast die grosse Verschwörung enttarnt worden…

  49. #49 Christian (P-chan)
    2. September 2011

    ROFL, wie geil. Wie passend. Und jetzt heißt es “nicht alle astrologen sind schlecht”? ^^

    Aber mal zwecks der selbstüberprüfung: wo zur hölle steht das? ^^

  50. #50 Richelieu
    2. September 2011

    @Christian (P-chan)

    …Aber mal zwecks der selbstüberprüfung: wo zur hölle steht das?…

    Richtig heisst es stand, denn es wurde korrigiert. Es stand auf der HP von Sb.de in der Artikel Zusammenfassung mit dem Titel “Weltraum-Rodeo? Lieber nicht …”. ^_^

  51. #51 Spinnzessin
    2. September 2011

    Also wenn wir hier schon am virtuellen Steinchenschubsen sind…
    Könnte man da nicht auch gleich noch einen so ein bisschen schräg gegen die Rotationsrichtung auf die Erde schmeissen?
    Die Tage sind irgendwie immer viel zu kurz für all das, was man erledigen will.
    Wird höchste Zeit, daß dieses Problem endlich an der Wurzel angepackt wird :o) und nicht immer nur dieses blöde Zeitmanagement-Gedöns. 😉

    Und wenn wir schon mal dabei sind, dann hätte ich auch gerne noch ein Steinchen von vorne, gegen die Erdumlaufbahn.

    Ich finde ja schon lange, daß 365 Tage für ein Jahr eine ziemlich blöde Idee waren.
    Runde 360 Tage fände ich viiiiel besser. :o)
    Dann muss ich nicht immer rätseln welcher Monat nun 30 und welcher 31 Monate hat 😉 und die armen Geburtstagskinder vom 29.Februar könne auch endlich jedes Jahr feiern. 😉

    Und als angenehmer Nebeneffekt würde die durch die Verlangsamung sonnennähere Umlaufbahn hierzulande dann auch noch das Klima verbessern. :o)

  52. #52 Markus
    2. September 2011

    … 25 Billionen Dollar wert …

    Ein neuer Unfug? Aber ja doch. Man rechne einmal kurz durch, was es kostet den aktuellen Unfug names ISS zu bezahlen. 1 Kg in die Erdumlaufbahn zu bringen kostet so zwischen 50 und 100 Tausend Dollar.

  53. #53 Florian Freistetter
    2. September 2011

    @Markus: “Man rechne einmal kurz durch, was es kostet den aktuellen Unfug names ISS zu bezahlen. “

    Na dann leg mal los.

  54. #54 Stefan W.
    8. September 2011

    26400kg sind übrigens auch fast 30t, also das Gewicht eines 30-Tonners, der zu 90% beladen ist – gewichtsmäßig. 30-Tonner sieht man öfter, als Saurier. Das sind die richtig großen, aber nicht übergroßen LKW, Sattelschlepper und Tanklastzüge. Beim Trampen wurde ich von denen gelegentlich mitgenommen worden, daher von hier nochmal danke an alle Brummifahrer, die Tramper mitnehmen!

  55. #55 Sker
    9. September 2011

    @ Stefan W.:
    Nichts zu danken!

  56. #56 BastiSito
    14. September 2011

    “Nur ein Impakt kann globale Zerstörung verursachen”

    Das würde ich zwar in dieser absoluten Aussage nicht stehen lassen, aber zumindest ist es die wirklich todsichere Methode. 😉

  57. #57 Bullet
    14. September 2011

    Na gut …. wenn du der Welt-Ei-These anhängst, ist auch ein … öh, wie nenn ichs … “Outpact” (?) todsicher.
    Sonst fiele mir nichts gleichartig destruktives ein.

  58. #58 Florian Freistetter
    14. September 2011

    @BastiSito: “” Das würde ich zwar in dieser absoluten Aussage nicht stehen lassen, aber zumindest ist es die wirklich todsichere Methode. 😉 “

    Na was sonst soll es für plausible physikalische Prozesse geben, die die gesamte Erde zerstören können?

  59. #59 Wurgl
    14. September 2011

    @Florian Freistetter· 14.09.11

    Niburu, Planet X, Elenin und natürlich das Kleine Schwarze aus dem LHC!

    Ach so! Plausible Prozesse? Hmm, die Sonne wird mal zu einem Roten Riesen. Dann könnte eine Supernova in der Umgebung hochgehen, gucken wir eigentlich in die Drehachse der in der Nähe liegenden Riesensterne? Das würde die Chance auf einen Untergang erhöhen. Wobei da nicht die Erde untergeht, nur das Leben wäre etwas selten.

  60. #60 Alderamin
    14. September 2011

    @Wurgl

    Ein Asteroiden- oder Kometeneinschlag ist bei weitem das plausibelste Szenario für eine kosmische Katastrophe. Die Sonne wird auch in 7-7,5 Milliarden Jahren mal zum Roten Riesen werden, aber sie wird über ihr ganzes Leben beständig heißer, so dass es in 900 Millionen Jahren voraussichtlich schon zu heiß für höheres Leben auf der Erde wird (siehe hier), da müssten unsere Nachfahren (bis dahin bestimmt keine Menschen mehr, sondern die Nachfahren von Tintenfischen oder so was) zum Mars auswandern oder die Erdbahn vergrößern. Wobei es höheres Leben auf der Erde auch erst seit rund 600 Millionen Jahren gibt. Also kratzt uns das eher weniger.

    Denkbar wäre noch ein naher Gamma-Ray-Burst, der würde uns kurzfristig röntgen und die Ozonschicht zerstören. In Wikipedia steht, dass so ein Ereignis ein Massensterben auslösen könnte und die Weltbevölkerung um 90% reduzieren. Zum Glück scheinen nahe Gamma-Ray-Bursts noch seltener als Asteroideneinschläge zu sein. Vermutlich werden sie verursacht durch große Supernovae, “Hypernovae”, die gleich zum Schwarzen Loch kollabieren und entlang der Drehachse je einen Strahlungsstoß in zwei Richtungen abfeuern, von denen einer dann zufällig genau die Erde treffen müssten. Kandidatensterne im Umkreis der kritischen 500 Lichtjahre gibt es aber soweit ich weiß keine, es müsste ja ein sehr großer, heller, alter Stern sein; Beteigeuze wäre ein Kandidat für eine Hypernova, aber er ist etwas weiter weg und die Drehachse zeigt nicht auf die Erde. Die kann auch nicht einfach kippen.

    Theoretisch könnte ein anderer Stern nahe an der Sonne vorbeifliegen und die Planeten aus der Bahn werfen, das wäre der “Nibiru-Effekt”, aber hier wurde hinlänglich erklärt, dass sich kein solcher brauner Zwerg und erst recht kein selbstleuchtender Stern in der Nähe der Sonne befindet, so etwas könnte frühestens in hunderttausenden bis Millionen Jahren passieren.

    Und dann gibt’s noch Potenzial auf der Erde: ein ausbrechender Supervulkan wie Yellowstone könnte weite Teile der USA verwüsten und eine Art nuklearen Winter auslösen, der weltweit große Teile der Vegetation absterben lässt.

    Nicht besonders wahrscheinlich ist ein Run-Away-Treibhauseffekt, bei dem durch die Zunahme des CO2 in der Atmosphäre mehr Wasser verdunstet, welches selbst als Treibhausgas wirkt und die Temperatur weiter steigen lässt, so dass noch mehr Wasser verdunstet, bis die Ozeane kochen und die Erde zu einer zweiten Venus wird. Allerdings hat die Erde schon Phasen mit höherem CO2-Gehalt als heute hinter sich und da waren die Pole zwar eisfrei, aber das Klima ist nicht “weggelaufen”, vielleicht hat die Bildung von Wolken einen regulierenden Effekt. Dazu sind wir wohl auch weit genug von der Sonne weg. Aber die wird ja stetig wärmer, siehe oben, irgendwann in hunderten Millionen Jahren wird das genau so passieren.

    Schließlich und endlich gibt’s noch die Variante Atomkrieg. Zwar haben wir keinen kalten Krieg mehr, aber jede dahergelaufene Nation meint sich ja heutzutage nuklear absichern zu müssen. Menschen waren schon zweimal skrupellos genug, Atombomben auf Städte zu schmeißen, und jemand, der verrückt genug wäre, ein Selbstmordattentat zu begehen, der hat auch keine Angst vor einem Gegenschlag. Wenn der religiöse Fanatismus und der Kampf um die knapper werden Rohstoffe sich eines Tages zuspitzt, dann ist ein Atomschlag wahrscheinlicher als alle anderen oben genannten Szenarien.

    Aber noch viel wahrscheinlicher ist, dass uns ein persönliches Unglück trifft. Ich habe zwei ehemalige Arbeitskollegen durch solche Unglücke (unabhängig voneinander) verloren, die sind keine 30 geworden. Bei all der Katastrophenberichterstattung wird von den ängstlichen Seelen oft vergessen, dass der Tod eher an einer Kreuzung oder auf der Landstraße lauert, als irgendwo im Weltall.