Die Schweiz ist ja irgendwie ein komisches Land. Das ist jetzt gar nicht böse gemeint, aber aus der Sicht eines Deutschen beziehungsweise Österreichers ist die Schweiz manchmal sehr verwirrend. Auf den ersten Blick sieht dort alles so aus wie zuhause (zumindest wenn man sich nicht in der französischen oder italienischen Schweiz befindet). An den Wänden hängen die gleichen Werbeplakate wie bei uns; es wird für die gleichen billigen Handytarife geworben und für die gleichen Modefirmen. In den Straßen findet man die gleichen Filialen der gleichen großen Ketten wie bei uns. Zeitungen und Bücher sind in der gleichen Sprache geschrieben wie in Österreich und Deutschland. Solange man nicht zuhört, welche Sprache die Leute dort tatsächlich sprechen käme man nicht auf die Idee, sich in einem anderen Land zu befinden. Aber natürlich ist die Schweiz ein anderes Land und auch wenn die Menschen sich dort entschieden haben, in der gleichen Sprache zu schreiben wie in Österreich und Deutschland laufen die Dinge dort doch ganz anders ab…
Das merkt man zum Beispiel an den politischen Plakaten. In Deutschland und Österreich beschränkt sich die politische Werbung meistens auf die Zeiten vor Wahlen. In der Schweiz gibts aber ständig irgendwas zu wählen. Man wählt dort nicht nur alle paar Jahre eine Partei, sondern stimmt über alle möglichen Gesetzsvorschläge ab. Und jeder Vorschlag bekommt sein eigenes Plakat:
Auch die Supermärkte sind anders. Abgesehen von der viel größeren Auswahl an Schokolade und den höheren Preisen wird dort anscheinend extra angemerkt, wenn etwas nicht bio ist (was das “mini” zu bedeuten hat weiß ich allerdings auch nicht):
Die Schweiz gilt ja generell als sehr sauber. Ob diese spezielle Recyclingkiste aber tatsächlich ernst gemeint ist, wage ich zu bezweifeln…
Die gesprochene Sprache in der “deutsch”sprachigen Schweiz hat ja nicht mehr allzu viel mit dem Deutsch zu tun, das in Deutschland und Österreich gesprochen wird. Aber auch die Schriftsprache hat ihre Eigenheiten. Ein “Schreckmümpfeli” ist mir in Deutschland bis jetzt noch nicht begegnet 😉
Diese Ankündigung hing übrigens im Literaturhaus der Museumsgesellschaft wo auch mein Vortrag anläßlich der Gründung der Schweizer Skeptiker stattfand. Es war eine schöne Veranstaltung und der Saal war überraschend voll:
Nette Bücher konnte man dort auch kaufen 😉
In meinem Hotel wusste man offensichtlich, dass ich einen Vortrag über den Maya-2012-Weltuntergangskram halten würde und hat mich extra mit “Maya”-Seife ausgestattet.
Es war schön in Zürich! Ich hoffe, ich kann bald wieder mal in die seltsame Schweiz reisen (und vielleicht schaffe ich es irgendwann auch mal, eine andere Stadt als Zürich zu besuchen – der Rest der Schweiz soll ja angeblich auch sehr nett sein 😉 ).
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