Dass es irgendwo da draußen im All noch andere Lebewesen gibt, bezweifelt die Mehrheit der Astronomen nicht. Dafür gibt es einfach zu viele Planeten. Ob wir aber jemals in der Lage sein werden, dieses fremde Leben zu entdecken oder – sollte es intelligent sein – in irgendeine Form von Kontakt zu treten, ist eine ganz andere Frage. Ich persönlich denke, dass wir in den nächsten Jahrzehnten einen Planeten finden werden, der Anzeichen von Leben. Ich denke aber auch, dass wir noch sehr, sehr lange kein intelligentes Leben entdecken werden und selbst wenn wird es noch viel länger unmöglich sein, mit den Aliens auf irgendeine sinnvolle Art und Weise zu kommunizieren (oder sie gar zu besuchen). Aber trotzdem ist es natürlich spannend, darüber zu spekulieren. Wie würden solche Aliens aussehen? Wären sie uns überlegen? In welcher Hinsicht?
Science-Fiction-Filme sind kein guter Maßstab für solche Überlegungen. Die Aliens dort sehen meistens alle mehr oder weniger so aus wie Menschen, nur haben sie halt ein bisschen anders geformte Ohren oder Nasen 😉 Es ist ja auch recht schwierig, Schauspieler zu finden, die nicht wie Menschen aussehen…
Ich vermute ja, dass außerirdisches Leben für uns enorm fremd aussehen würde. Man braucht sich nur anzusehen, wie unterschiedlich sich das Leben auf unserem Planeten präsentiert. Betrachten wir einen Mammutbaum, einen Hummer, einen Pterodactylus, einen Regenwurm und einen Menschen. Ohne Hintergrundwissen käme keiner auf die Idee, dass diese fünf Lebewesen etwas miteinander zu tun haben. Und trotzdem sind wir alle miteinander verwandt, stammen alle von den gleichen Vorfahren ab und teilen uns einen Großteil der DNA. Wenn schon ein einziger Planet so eine enorme Vielfalt hervorbringen kann: Wie groß muss die Vielfalt erst sein, wenn auf Millionen Planeten Millionen unterschiedlicher evolutionärer Prozesse ablaufen? Sollten wir einmal außerirdisches Leben entdecken, dann sehen die Aliens vermutlich nicht wie Mr. Spock oder Meister Yoda aus…
Gewohnt mitreißend und intelligent macht sich Neil deGrasse Tyson über diese Frage Gedanken. Am Ende seiner Überlegungen präsentiert er uns einen “faszinierend verstörenden Gedanken”:
Ja – wenn schon die winzigen Unterschiede zwischen uns und unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, sich so dramatisch auswirken: Wie muss das erst bei außerirdischen Lebewesen sein, die sich von uns vermutlich viel stärker unterscheiden als wir von den Schimpansen? Tatsächlich ein faszinierender und verstörender Gedanke…
Aber vielleicht sind ja auch wir es, die den Aliens überlegen sind? Wissenschaftlich unbelegt aber vermutlich durchaus amüsant geht dieser Frage der Autor Rob Reid nach. In seinem Buch “Year Zero” stellen die Menschen fest, dass sie die einzigen im Universum sind, die es so richtig rocken lassen können 😉 Die Menschheit mag zwar nicht die höchstentwickelte Rasse sein, aber sie ist die, die die beste Musik macht. Aber dann kriegen die Aliens Probleme mit den Copyrightgesetzen…
Ich hab das Buch noch nicht gelesen – aber der Trailer zu “Year Zero” lässt vermuten, dass es sich um eine lustige Geschichte handelt:
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