Bevor nun der Gewinner des Goldenen Bretts bekannt gegeben wurde, gab es noch eine kleine humoristische Einlage der Künstlergruppe Monochrom. Johannes Grenzfurthner erzählte ein wenig über seinen eigenen esoterisch-skeptischen Werdegang und prägte dabei das äußerst schöne Wort des “Feinstoff-Faschismus” um die Leute zu beschreiben, die die Not anderer Menschen mit dem Hinweis auf schlechtes “Karma” begründen oder mit anderem esoterischen Unsinn relativieren (“Die Kinder die Afrika verhungern, werden eh wieder geboren”). Außerdem wies er darauf hin, dass es langsam an der Zeit sei, dass zwei Organisationen zusammenfinden, die eigentlich zusammengehören: Die Homöopathie und die Rüstungsindustrie. Und es stimmt ja: Wenn man sich ansieht, welche psychischen und physischen Zustände die Homöopathen angeblich zu heilen im Stande sind, dann wundert man sich, warum das nicht längst als Waffe verwendet wird. Biologische Kriegsführung ist ja leider schon lange Realität. Dabei könnte man sich die teure medizinische Rüstungsforschung ja leicht sparen. Wenn Homöopathie funktioniert, dann bräuchte das Militär nur ein paar der richtigen Tropfen in die Wasserversorgung des Feindes einschleusen und fertig…
Dann war es endlich so weit. Ulrich Berger verkündete den Gewinner des Goldenen Bretts. Völlig zu Recht wurde es an Harald Walach verliehen. Walach finde immer “eine Erklärung an wissenschaftlichen Modellen vorbei, egal ob er sich mit der ‘Schwachen Quantentheorie’ befasst, die angeblich Homöopathie erklären kann, oder sich mit Kozyrev-Spiegeln beschäftigt, die angeblich telepathische Kanäle öffnen können”., wie in der offiziellen Begründung zu lesen ist. Gratulation an Herrn Walach! Und Gratulation an die Uni in Frankfurt/Oder, die solche preisgekrönten Forscher beherbergen darf!
An diesem Abend gab es aber auch noch einen zweiten Preis. Das erste Mal wurde ein Goldenes Brett für das Lebenswerk einer Person verliehen. Die Laudatio hielt der Astrophysik-Professor Heinz Oberhummer. Er wies auf die gigantische Anzahl an Büchern hin, die der Preisträger im Laufe der Jahrzehnte veröffentlicht hatte und auf den grandiosen Unsinn, der in diesen Büchern zu lesen ist. Den Preisträger wird wahrscheinlich jeder kennen: Erich von Däniken! Wenn es um ein Lebenswerk an Unsinn geht, dann ist Däniken ein wahrlich würdiger Gewinner. “Ein Leben lang den Blick ins All zu richten und trotzdem beide Augen fest geschlossen zu halten, ist eine besondere Leistung”, sagt Michael Horak, der Initiator der Veranstaltung. Däniken war leider nicht anwesend, kommt aber demnächst zu einem Vortrag nach Wien. Dort wird ihm das goldene Brett dann von Heinz Oberhummer überreicht werden.
Es war ein wirklich amüsanter und interessanter Abend. Ich freue mich schon auf das Goldene Brett 2013. Da wird man dann aber wohl in einen anderen Raum ausweichen müssen, denn der Platz im Naturhistorischen Museum wird langsam knapp. Definitiv nicht knapp wird die Menge an esoterischen und pseudowissenschaftlichen Unsinn. Auch 2013 wird es ausreichend Material für das Goldene Brett geben…
P.S. Jörg Wipplinger von Die Wahrheit.at hat eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung erstellt:
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