Ich werd mir jetzt ein kleines CoRoT-Modell basteln (ich brauch sowieso noch was für die Spitze vom Weihnachtsbaum…) Oder vielleicht bau ich mir ein CoRoT aus Lego:


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Kommentare (16)

  1. #1 rnlf
    27. November 2012

    Da ich selbst als Softwareentwickler für die ISS arbeite, weiß ich wie anstrengend und frustrierend schon kleinste Probleme mit Computern auf Raumschiffen sein können. Wir haben zwar den Vorteil, dass im schlimmsten Fall ein Astronaut zum Computer hinfliegen und da noch ein paar Handgriffe erledigen kann, aber selbst das ist meistens schon ein echtes Problem, weil die Crewzeit stark begrenzt ist (vor allem für relativ unbedeutende europäische Experiment-Racks) und selten mit weniger als ein paar Monaten Vorlaufzeit zu schaffen ist.

    Zu so einem Teleskop kann man (besonders ohne Shuttle) gar nicht hin um etwas zu reparieren. Ich kann mir vorstellen, wie die Ingenieure zusammen mit irgendwelchen leitenden Wissenschaftlern am Rotieren sind um sich eine Lösung einfallen zu lassen. Wäre schade um die letzten Monate Lebenszeit, die dann verloren gingen.

  2. #2 Naivi
    27. November 2012

    wie würde es denn mit der Forschung weitergehen wenn das Teleskop ausfällt, schickt man dann ein neues Hoch ? oder sparen die dann und verweisen auf kepler ?

  3. #3 Alderamin
    27. November 2012

    Oh, das ist schade.

    @Naivi
    Sicher nicht, die Mission ist erstens schon in der dreijährigen Verlängerung und zweitens wäre diese ohnehin im März nächsten Jahres beendet worden (vielleicht hätte es eine weiter Verlängerung gegeben, wenn die Sonde noch funktioniert hätte). Wenn der Satellit sich nicht reparieren lässt, dann war’s das für diese Mission.

    Bis eine (komplett neue) Nachfolgemission von der ESA gestartet ist, werden viele Jahre vergehen. Die Amerikaner haben wohl mehrere Nachfolger für Kepler in der Pipeline. Bei der ESA finde ich derzeit gar keine vergleichbare Mission. DARWIN sollte mal Exoplaneten auf Lebensspuren untersuchen, ist aber gekippt worden. Da werden die Europäer wohl in Zukunft nur noch von der Erde aus nach Exoplaneten suchen.

  4. #4 Naivi
    27. November 2012

    @Alderamin
    sehr ernüchternd… aber danke für die Aufklärung

  5. #5 Alexander
    27. November 2012

    Sehr schade, wo doch die Planetenjagd gerade erst so richtig los geht. Aber ich wusste auch gar nicht, dass CoRoT schon oni der “Verlängerung” war, das relativiert es wieder etwas.
    # FF: den Profil-Wissen-Artikel habe ich gelesen. Hätte mich mehr über eine gewisse Übersicht der Ergebnisse von CoRoT gefreut, so war er (ungewohnt) fad.

  6. #6 Florian Freistetter
    27. November 2012

    @Alexander: ” Hätte mich mehr über eine gewisse Übersicht der Ergebnisse von CoRoT gefreut, so war er (ungewohnt) fad.”

    Ich wollte absichtlich nicht den x-ten Artikel über “Was wir über Exoplaneten herausgefunden haben” schreiben (wenn du was lesen willst: Ich hab den aktuellen Stand der Dinge und die Ergebnisse von Kepler&CoRoT in nem Artikel für Interstellarum (AUsgabe 82) zusammengefasst). Sondern eben mal auf diese Medien&PR-Aspekt eingehen, der in Europa & USA ja komplett anders gehandhabt wird.

  7. #7 Stefan
    https://astroworlds.wordpress.com/
    27. November 2012

    Na ja. Da muss man wohl abwarten! Auf jeden Fall werde ich mir ein CoRoT basteln. Mal sehen wie er wird (mit meinem Bastelkünsten;)).

  8. #8 Olaf aus HH
    27. November 2012

    @ Stefan: Zum Ausdrucken würde ich dazu Papier mit einem Gewicht von wenigstens 100 g/ m² nehmen oder am besten noch mehr, also das, was man mit “Karton” bezeichnet (ggf. im Schreibwaren-/ Bürobedarfsladen fragen).
    Ich werde CoRoT wohl auch nachbasteln.

  9. #9 Compuholic
    27. November 2012

    Wäre mal interessant zu wissen, wie denn so ein Reset bei einem Satelliten funktioniert.

    So wie ich mir das vorstelle müsste dazu doch der Onboard-Computer noch soweit funktionieren, dass er den Reset überhaupt auslösen kann, wo sich der Hund ja irgendwie in den Schwanz beißt.

    Oder gibt es dazu irgendeinen Mechanismus der direkt in die Hardware implementiert ist, vom Funksignal einen Reset zu machen. Das stelle ich mir dann aber nicht so einfach vor. Schließlich muss man ja auch kryptographische Protokolle haben, damit nicht jeder Witzbold dem Satelliten ein Reset-Signal schicken kann.

  10. #10 Alderamin
    27. November 2012

    @Compuholic

    Normalerweise gehen Raumsonden, wenn sie nicht regelmäßig ein Signal von der Erde erhalten, in einen Safe-Modus, wo sie sich in eine sichere, stabile Lage bringen und per Low-Gain-Antenne (die nicht exakt auf die Erde gerichtet sein muss, dafür aber nur ein paar Bit pro Sekunde übertragen kann) auf Signale von der Erde horchen. Das veranlassen CPUs, die unabhängig vom Hauptrechner sind. Denen kann man dann auch einen Reset-Befehl für die Haupt-CPU zu senden. Bzw. können sie diesen auch selbst auslösen, wenn von der Erde nichts empfangen wird.

    Die größte Gefahr ist, dass mangels korrekter Ausrichtung der Sonnensegel die Batterien leer laufen, die Heizung ausfällt und der Treibstoff zur Lagekorrektur einfriert. Dann geht praktisch nichts mehr (wobei Corot sich wie Hubble mit Gyros statt Düsen ausrichten sollte, aber auch die brauchen Strom).

    Manche Sonden haben übrigens sogar redundante Haupt-CPUs. ich kann mich erinnern, dass man einmal, ich glaube beim Hubble-Teleskop, auf die jahrelang nie benutzte Ersatz-CPU umschalten musste, was den Technikern einiges Kopfzerbrechen bereitete.

  11. #11 Compuholic
    28. November 2012

    Ahh danke, das macht Sinn. Blöd ist dann halt nur, wenn gerade die Software für den Safe-Mode einen Reset braucht. Aber wahrscheinlich überwachen sich die Programme ja gegenseitig.

    Von manchen Mikrocontrollern kenne ich noch die Watchdog-Schaltung. Da gibt es einen hardwareseitigen Timer, der vom Programm immer wieder zurückgesetzt werden muss. Falls der Timer abläuft, wird von der Hardware dann der Reset ausgelöst. Nur hilft diese Schaltung halt nichts, wenn das Programm immer noch läuft aber die Daten korrupt sind.

  12. #12 Beobachter
    Energieeffizient und unschlagbar...
    28. November 2012

    Ein dutzend Raspberry Pi einfach redundant im Parallelmodus betreiben und schon läuft CoRoT 10 Jahre länger… gut dann halt das nächste mal… 🙂

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