Die diversen Satelliten und Raumsonden, die wir ins All geschickt haben, lieferten zwar tolle Ergebnisse und die zukünftigen Missionen werden weiterhin neue und wichtige Daten liefern (und die Astronauten im All haben zur Zeit richtig viel Spaß). Aber so fantastisch die Bilder und Beobachtungen auch sein mögen und so wichtig die Daten für die Wissenschaft auch sind: es gab schon lange keine Mission mehr, bei der man spontan “Wow!” ausruft und die auch die sonst eher am Weltraum uninteressierten Menschen fasziniert. Die Mondlandung war natürlich so ein Ereignis, aber das ist auch schon wieder 43 Jahre her. Aber das, was der New Scientist berichtet, könnte eventuell wieder so eine Mission sein. Laut diesem Bericht überlegt die NASA, einen Asteroiden einzufangen und auf eine Umlaufbahn um den Mond zu bringen.

Asteroiden sind wichtig! Sie sind das ursprüngliche Material, aus dem die Erde und all die anderen Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden sind. Wenn wir die Asteroiden untersuchen können, dann verstehen wir auch die Geschichte unseres Planeten und den gesamten Prozess der Planetenentstehung besser. Wir können auch viel über die Zeit lernen, bevor Sonne und Planeten entstanden sind – denn auch sogenanntes “präsolares” Material ist in den Asteroiden eingeschlossen. Und natürlich lohnt es sich, über die Asteroiden Bescheid zu wissen, falls wir irgendwann mal in die Lage geraten sollten, einen Asteroiden abzuwehren. Das ist durchaus möglich (siehe meine Serie zur Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5). Aber es ist schwierig und kompliziert und je besser wir über Asteroiden Bescheid wissen, desto einfacher wird es.

Die Zukunft? (Bild: NASA Human Exploration Framework Team)

Leider sind die Asteroiden weit weg und lassen sich schwer erforschen. Wir haben einige Aufnahmen von Vorbeiflügen (zum Beispiel hier oder hier) und die Raumsonde NEAR Shoemaker ist sogar einmal auf einem Asteroiden gelandet. Aber ein umfassendes Wissen fehlt uns noch. Das möchte die NASA ändern und die Asteroiden spielen bei ihren Zukunftsplänen eine wichtige Rolle. 2016 möchte man eine Sonde zum Asteroiden 1999 RG36 schicken (der auch in der Nähe der Erde vorbei fliegen wird). Und es gibt sogar Pläne für einen bemannten Flug zu einem Asteroiden. Naja, Pläne kann man leicht machen – ob sie dann auch wirklich umgesetzt werden ist eine andere Frage. An Menschen auf Asteroiden werde ich erst glauben, wenn ich es selbst sehe… Nicht, dass es nicht machbar wäre. Aber es würde mich überraschen, wenn es den Verantwortlichen gelingen würde, die politischen und finanziellen Hürden zu überwinden, die dieser Mission im Weg stehen.

Schon eher machbar ist der Plan, über den der New Scientist berichtet. Ein Asteroid soll eingefangen und zur Erde gebracht werden. Beziehungsweise zum Mond. Das Keck Institut for Space Studies (KISS) hat die ganze Sache schon genau durchgeplant (pdf). Man sucht sich einen Asteroiden aus, der in der Nähe der Erde vorbei kommt. Dann schickt man eine Raumsonde auf eine Bahn, die der des Asteroiden ähnlich ist und näher sich langsam an. Dann entfaltet die Sonde eine Art großen Beuteln und schnappt sich den Asteroid! Jetzt muss noch die Eigenrotation des Himmelskörpers abgebaut werden und dann kann man das Teil zum Mond schaffen und dort in einem Orbit aussetzen. Die Wissenschaftler hätten dann ihren eigenen Asteroiden, direkt vor der Haustür, den sie dann nach Belieben untersuchen können.

So könnte der Asteroidenfänger aussehen (Bild: Rick Sternbach / KISS)

Klingt gut. Aber soll man sowas überhaupt versuchen (ich habe früher schon mal über künstliche Asteroideneinfänge geschrieben)? Ist das nicht gefährlich, wenn man mit Asteroiden rumspielt und sie in die Nähe der Erde bringt? Naja, in diesem Fall nicht wirklich. Erstmal kommt er ja nicht in die Nähe der Erde sondern nur in die Nähe des Mondes und der ist immer noch 400.000 Kilometer weit weg. Und dann macht man das natürlich nur mit ausreichend kleinen Objekten! Man kann keine kilometergroßen Brocken durch die Gegend schleppen. Beziehungsweise, man könnte natürlich schon. Aber es wäre viel zu teuer und aufwendig. Je größer die Masse, desto größer ist die nötige Kraft die man aufbringen muss und desto mehr Treibstoff muss man mit ins All nehmen.
Das Objekt, dass eingefangen werden soll, wird nur ein paar Meter groß sein. Am KISS hat man zum Beispiel den Asteroid 2004 HU4 vorgeschlagen. Der ist 7 Meter groß und würde genau in die geplante Auffangtasche des Raumschiffs passen.

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Kommentare (48)

  1. #1 Arkturus
    7. Januar 2013

    Klingt doch toll 😀 Allerdings kenne ich zu gut ein paar Leute die selbst hinter die Logik eines solchen Unterfangens nicht kommen würden.
    Grundlagenforschung ftw!

  2. #2 Kallewirsch
    7. Januar 2013

    Über diesen Satz musste ich ein wenig nachdenken

    Jetzt muss noch die Eigenrotation des Himmelskörpers angebaut werden und dann kann man das Teil zum Mond schaffen und dort in einem Orbit aussetzen.

    ehe ich die Lösung fand. ‘angebaut’ ist ein Austrozismus für ‘loswerden’ 🙂 Damit hatte ich nicht gerechnet.

  3. #3 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @Kallewirsch: “‘angebaut’ ist ein Austrozismus für ‘loswerden’”

    Kreativ! Aber eigentlich hab ich nur die falsche Taste getroffen. Gleich neben dem “n” auf der Tastatur ist das “b”, dass das eigentlich hin sollte. ..

    “anbauen” ist ja auch eher ein Wort für “unabsichtlich verlieren” – zumindest kenn ich es nur in dieser Verwendung (abgesehen von der normalen natürlich)

  4. #4 Silava
    7. Januar 2013

    Das wäre vielleicht mal eine ganz neue Idee für Crowdsourcing! Aktuell würde uns ein Asteroid in einer Mondumlaufbahn nichts bringen, man bräuchte auch ein Gefährt wie Orion damit man den Asterioiden am Mond auch besuchen könnte.

  5. #5 Alderamin
    7. Januar 2013

    @Florian

    An Menschen auf Asteroiden werde ich erst glauben, wenn ich es selbst sehe… Nicht, dass es nicht machbar wäre. Aber es würde mich überraschen, wenn es den Verantwortlichen gelingen würde, die politischen und finanziellen Hürden zu überwinden, die dieser Mission im Weg stehen.

    Ein Flug zu einem Asteroiden kommt mit großer Sicherheit früher als einer zum Mars. Bevor Bushs Constellation-Projekt zum Mond eingestampft wurde, hatte Obama eine Kommission einberufen, die bezahlbare Alternativen (denn Constellation war nicht bezahlbar) zur zukünftigen bemannten Forschung des Weltraums vorschlagen sollte. Einer davon laute “Flexible Path” der vorsah, die ISS bis 2020 zu betreiben und mit privaten Trägern zu versorgen, das Shuttle einzustampfen und eine Schwerlastrakete zu bauen, aber zunächst keine Landemodule. Damit könnte man dann zunächst andere Himmelskörper umkreisen und in der Zukunft Landemodule nachschieben.

    Daran orientiert sich die NASA derzeit weitgehend. Was kann man ohne Landemodule? Den Mond umkreisen -> been there, done that. Soll 2018 wiederholt werden. Den Mars umkreisen oder seine Monde besuchen -> komplex, aufwändig, langwierig, ein zu großer Schritt direkt nach dem Mond. Lagrange-Punkte des Mondes oder der Erde anfliegen -> keine Pretty Pictures, da ist ja nichts.

    Also ist die logische Konsequenz, nach der Mondumkreisung einen erdnahen Asteroiden als Zwischenschritt vor dem Marsflug anzusteuern. Das ist derzeit für die Mitte der 2020er geplant. Man braucht keinen Lander für einen Asteroiden, man kann sozusagen dort ankern und Astronauten angeleint hinüber schweben lassen. Das gibt dann die Pretty Pictures für den Wähler.

    Die NASA ist lange genug um die Erde gekreist. Wenn sie die bemannte Raumfahrt nicht ganz aufgeben will (und das werden die Amerikaner schon aus Prestigegründen nicht tun), dann wird man nach der Umkreisung des Mondes zu einem erdnahen Asteroiden fliegen. Später zu Phobos und Deimos und möglicherweise von Robotern auf dem Mars gesammeltes Gestein zur Erde bringen. Und dann erst auf dem Mars landen.

  6. #6 Roland
    7. Januar 2013

    …und wenn damaleisnt ein Datum feststehen sollte, haben wir den nächsten Termin für den Weltuntergang.

    Aber Spaß beseite. Wäre es möglich, dass Monde in unserem System eigene Monde haben könnten?

  7. #7 Alderamin
    7. Januar 2013

    @Roland

    Ich hab’ mal gelesen, dass alle Mondsonden früher oder später auf dem Mond aufschlagen, wenn sie nicht aktiv die Bahn korrigieren, weil die Gezeitenkräfte von Erde und Sonne die Bahn mit der Zeit stark verändern. Ein Asteroid in einer Mondumlaufbahn wäre also wohl nichts für die Ewigkeit.

  8. #8 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @Alderamin: “Ein Flug zu einem Asteroiden kommt mit großer Sicherheit früher als einer zum Mars.”

    Ok. Aber das klingt für mich genauso wie “Beamen kommt mit Sicherheit vor Zeitreisen”. Ist beides theoretisch möglich – aber ich rechne nicht damit, es noch zu erleben.

  9. #9 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @Roland: “Wäre es möglich, dass Monde in unserem System eigene Monde haben könnten?”

    Klar ist das möglich. Aber wohl eher unwahrscheinlich. Da kommts auf den Roche-Radius an. Ich hab das hier genauer erklärt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/09/01/wie-fangt-man-einen-asteroid-und-sollen-wir-das-uberhaupt-versuchen/ Und stabil wär das vermutlich auch nicht für ewig, wie Alderamin schon angemerkt hat.

  10. #10 tina
    7. Januar 2013

    @Florian und Alderamin
    Dann werde ich den Tauchroboter auf Europa wohl auch nicht mehr erleben, oder? Sehr schade.

  11. #11 Pyrex
    7. Januar 2013

    Das wäre wirklich WOW 😉 dann hätten wir einen Submond. Den Luxus haben nicht viele…

  12. #12 awmrkl
    7. Januar 2013

    @tina

    Oh ja, auf den wäre ich auch wirklich extrem scharf! Und bitte zu unseren Lebzeiten.

  13. #13 Keek
    Stuttgart
    7. Januar 2013

    @Alderamin
    Kenn ich so auch noch aus der Vorlesung. Korrekturmanöver sind wohl nötig wenn man mehr als n Jahr bleiben will.

  14. #14 Alderamin
    7. Januar 2013

    @Florian

    Ok. Aber das klingt für mich genauso wie “Beamen kommt mit Sicherheit vor Zeitreisen”. Ist beides theoretisch möglich – aber ich rechne nicht damit, es noch zu erleben.

    Im Unterschied zu Beamen und Zeitreisen arbeitet man schon an dem Zeugs:

    https://www.nasa.gov/exploration/systems/mpcv/index.html
    https://www.nasa.gov/exploration/systems/sls/index.html

    Du magst entgegnen, Bushs Constellation wurde eingestampft, also kann dieses Projekt auch eingestampft werden. Constellation wurde aber de facto nicht völlig eingestampft sondern nur zusammengezurrt, wie damals Space Station Freedom zu Space Station Alpha zur ISS (einige meinten damals, aus Space Station Freedom wurde Space Station Fred 🙂 ). Und die ISS wurde dann doch gebaut. Die neuen Projekte MPCV und SLS sind modifizierte Orion-Kapseln und Ares V-Raketen, z.B. die Booster und J2X-Triebwerke werden die gleichen sein, die für Ares I und V geplant waren. Wozu das ganze Zeug, um um den Mond zu kreisen? No way. Die bemannte Raumfahrt war immer das Paradepferd der NASA, dem die restliche Forschung auch schon mal untergeordnet wurde. Die wird die NASA nicht aufgeben, und sie braucht neue interessante Ziele.

    Die ESA hat sich Ende letzten Jahres bereit erkärt, das ATV zu einem Wohnmodul umzubauen, das an Orion angedockt werden kann und mit dem man monatelange Flüge durchführen kann. Ich bin ziemlich sicher, noch zu erleben, dass ein Mensch einen NEA berührt. Und ich bin älter als Du 😉

    Bemannte Marslandung: wahrscheinlich erlebst Du sie noch, bei mir wird’s eng.

    @Tina: Kryobot? Nicht mehr in meiner Lebenszeit, vielleicht in Deiner.

  15. #15 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @Alderamin: “Bemannte Marslandung: wahrscheinlich erlebst Du sie noch, bei mir wird’s eng.”

    Ich bin da SEHR skeptisch. Aber wenn ich sie erlebe, dann wird mit Sicherheit jemand aus China oder Indien den ersten Schritt am Mars machen. Die NASA kriegt das nicht so schnell hin. Wenn überhaupt. Pläne gibts jede Menge, klar. Aber keiner davon wird umgesetzt werden. Es sei denn es gibt noch irgendwann mal ne Revolution und die politischen Rahmenbedingungen ändern sich fundamental.

  16. #16 -karlos-
    7. Januar 2013

    Gibt es eigendlich einen einfachen Simulator mit dem man solche Flugbahnen “nachspielen” kann?

  17. #17 Steffmann
    7. Januar 2013

    @tina
    In der Antarktis wurde eine unterirdischer See (Wortoksee) entdeckt. Aktuell befindet sich dort ein Forscherteam und hat versucht, zu dem See vorzudringen. Man versprach sich bahnbrechende Erkenntnisse eben auch in Hinsicht auf Leben auf Europa. Das Projekt ist zumindest in diesem Jahr gescheitert, da das Bohrloch mangels Treibstoff wieder zugefroren sind.
    Jetzt überlege dir mal, wieviel Energie und Aufwand nötig wäre, so ein Projekt auf Europa durch zu ziehen.
    Ich behaupte nicht, dass wir nicht die Möglichkeiten hätten, aber die Kosten wären exorbitant.
    Auch wenn ich es auch gerne wissen würde, aber wir werden es nicht mehr erfahren. Sorry

  18. #18 tina
    7. Januar 2013

    Erstmal vielen Dank für eure – wenn auch wenig optimistischen – Antworten. Ich finde es einfach unglaublich schade, dass nicht viel mehr in die Erforschung des Sonnensystems investiert wird. Gerade wenn man weiß, dass vieles schon technisch machbar wäre und es dann immer wieder am Geld scheitert.
    Man müsste es irgendwie schaffen, noch viel mehr Menschen für die Weltraumforschung zu begeistern. (Hab ich glaube ich schon mal geschrieben und das ändert auch nichts, ich weiß.) Seufz.

  19. #19 Alderamin
    7. Januar 2013

    @Steffmann

    Wenn es Leben auf Europa gibt, dann sollte das eigentlich per Kryovulkanismus oder durch Spalten auch an die Oberfläche getragen werden. Eine Sample-Return-Mission wäre schon ausreichend, um abgestorbene Bakterien nachzuweisen, die es an die Oberfläche verschlagen hat. Ist auch aufwändig, aber weniger als ein Kryobot.

  20. #20 Steffmann
    7. Januar 2013

    @Alderamin
    Ja das ist dann richtig, wenn du von einem ausreichend grossen Gebiet Proben nehmen kannst. Eine punktuelle Stichprobe liefert hier IMO keine Erkenntnisse. Dazu wissen wir noch zu wenig über Europa’s Oberlfächenaktivität.

    Aber klar, ich weiss auf was du hinaus willst. Und das wäre dann definitiv mach- und bezahlbar 😉

  21. #21 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @karlos: “Gibt es eigendlich einen einfachen Simulator mit dem man solche Flugbahnen “nachspielen” kann?”

    Naja, “einfach” sind exakte Simulationen nie. Ein Profi-Programm hab ich hier mal vorgestellt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/04/06/mercury-ein-professionelles-programm-zur-simulation-der-planetenbewegung/

  22. #22 Radicchio
    8. Januar 2013

    wenn das ding nur ein paar meter groß sein soll, dann kann man ihn gleich mit zur erde nehmen und an die ISS hängen. dann muss man zum erforschen nicht immer so weit raus.

  23. #23 Ret
    8. Januar 2013

    warum will man den Asteroid eigentlich in ein Orbit um den Mond bringen und nicht gleich um die Erde?

  24. #24 HabIchVergessen
    8. Januar 2013

    Mal eine Frage: Wenn so ein Asteroid nur 7m groß ist, warum schafft man den dann zum Mond und nicht zur Erde? Ich meine, 7m, wenn man den im Orbit hat dann kann man den doch sicher auch irgendwie im Ganzen runterbekommen/landen, und wenn man Shuttle oder sonstwas hochschickt und mit Astronauten ne Hülle drum und einen Fallschirm dran macht. Wenn man einen Asteroiden im Ganzen hier hätte, könnte man den doch viel besser untersuchen. Und billiger. Jedesmal zum Mond fliegen kostet doch auch. Welcher Grund hintert uns also daran? Ist es die Geschwindigkeit des Asteroiden? Oder sind die so porös dass die auseinanderfallen würden? Oder kommt einfach demnächst keiner nahe genug bei der Erde (wohl aber beim Mond?) vorbei?

  25. #25 Beobachter
    Asteroidengoldgräber... Hans im Glück?...
    8. Januar 2013

    Mini – Asteroiden einfangen finde ich faszinierend, vor allem wenn sie denn Gold oder Diamanten in grossen Mengen enthielten, sodass die finanziellen Investitionen dadurch (zumindest) kompensiert werden könnten… nur leider findet man solche astronomischen Schätze eher schwerlich…

    hm, ich vermute mal dass ein künstlich herbeigeführter Erdorbit selbst für sehr kleine Asteroiden (< 10 m) sehr viel Treibstoff benötigen würde, immerhin muss die enorme Anfluggeschwindigkeit eines Asteroiden abgebremst und in eine geeignete Bahn um die Erde eingeleitet werden, die auch langfristig gesehen keinerlei Schäden an all den bereits bestehenden Satelliten herbeiführen würde…

    oh, und irgendwann stürzt es vmtl. dennoch auf die Erde wie eben auch gelegentlich mal ein älterer Satellit bereits demonstriert hatte, daher wäre ein Mondorbit für solch kleine Asteroiden vmtl. eher eine ideale Spielwiese für die berufenen Wissenschafter… 🙂

  26. #26 Andreas
    8. Januar 2013

    Sind sich Asteroiden denn alle so ähnlich, dass man von einem eher kleinen Bröckchen genügend Erkenntnisse über Asteroiden generell erhalten kann? Das “Abwehren”-Argument leuchtet mir auch nicht ganz ein. Wenns hart auf hart kommt brauchts doch garnicht so viel Detailwissen, um ein Objekt zu zerstören/abzulenken… oder?

  27. #27 schak
    8. Januar 2013

    Was ich nicht ganz verstehe: SInd nicht die Trümmer (Meteore) die auf die Erde fallen vom selben Aufbau wie Asteroiden ? Wozu also einen einfangen wenn eh schon alles da ist ?

  28. #28 Florian Freistetter
    8. Januar 2013

    @Andreas: “Wenns hart auf hart kommt brauchts doch garnicht so viel Detailwissen, um ein Objekt zu zerstören/abzulenken… oder?”

    Das ist das wichtigste! Lies doch mal meine Serie über Asteroidenabwehr (ist im Artikel verlinkt). Es macht nen großen Unterschied für den Versuch der Ablenkung, ob das Teil jetzt aus massivem Eisen ist oder nur ein lockerer Zusammenschluss aus Eis und Staub. Oder ein Steinbrocken.

  29. #29 Bullet
    8. Januar 2013

    @Beobachter:

    immerhin muss die enorme Anfluggeschwindigkeit eines Asteroiden abgebremst

    “Enorm”? Wie enorm denn?

  30. #30 Alderamin
    8. Januar 2013

    @Bullet

    Wenigstens von Fluchtgeschwindigkeit der Erde auf Kreisbahngeschwindigkeit: von 11,2 km/s auf 7,8 km/s in einer niedrigen Umlaufbahn, oder von 4,3 km/s auf 3,1 km/s in der geostationären Bahn (als Beispiele). Je nachdem, wo der Asteroid her kommt, würde er natürlich schon ein paar km/s schneller oder langsamer als die Erde sein. Die Obergrenze wäre die Summe aus der Fluchtgeschwindigkeit der Erde und der Fluchtgeschwindigkeit der Sonne in der Erdumlaufbahn (ca. 47 km/s, minus 30 km/s, mit welcher die Erde die Sonne umkreist, macht 17 km/s). Im Schnitt wohl deutlich weniger, der Asteroid kommt ja nicht aus demäußeren Sonnensystem, sondern maximal aus dem Asteroidengürtel, eher noch näher. Ein paar km/s Geschwindigkeitsdifferenz zur Erde, plus Fluchtgeschwindigkeit der Erde für die jeweilige Bahn, wo man ihn hin haben will. Ist schon kein Pappenstiel.

    Man könnte so einen Asteroiden statt in einer instabilen Umlaufbahn um den Mond auch in einen der stabilen Lagrange-Punkte L3 oder L4 von Erde und Mond bringen und dort parken. Da wäre die Fluchtgeschwindigkeit nur noch ca. 1,5 km/s.

    @Beobachter
    An einem Stück auf die Erde runterbringen ist nicht drin, man kann den Asteroiden doch nicht in eine Tüte am Fallschirm packen. Womit immer man ihn umwickelt, das Material müsste als Hitzeschild für den Eintritt taugen, da müsste man schon eine große, massive Struktur um ihn herum bauen.

    Nein, besser oben ausbeuten und nur das wertvolle Material herunterbringen. Idealerweise mit einem Weltraumlift. Oder mit wiederverwendbaren Kapseln (Orion, Dragon etc.)

  31. #31 WolfStark
    8. Januar 2013

    Ehrlich gesagt ist es eher solala wow. Klar, es ist schon eine coole Sache aber wenn die Weltraumforschung respektive Nasa irgendwann mal wieder mehr Geld will, seh ich kein drumherumkommen um den Mars. Kaum jemand ist nicht begeistert von der Idee auf dem roten Planeten zu landen. Das ganze unbemannte Zeug hingegen wird von der öffentlichkeit doch eher als “nett” betrachtet, ich denke das wird auch mit einem sieben Meter Möndchen nicht viel anders werden. Je mehr Zeit vergeht, desto schwerer wird es denke ich für die Raumfahrt, weil die Menschen sich eine Marslandung eben wünschen. Ich könnte mir auch gut vorstellen wie man das aufzieht, mit neuen Techniken, Pressekonferenzen, dem ganzen social Zeug und natürlich auch einer Menge Werbung.

  32. #32 tina
    8. Januar 2013

    Je mehr Zeit vergeht, desto schwerer wird es denke ich für die Raumfahrt, weil die Menschen sich eine Marslandung eben wünschen.

    Sehe ich ähnlich. Neben der Begeisterung für den Mars, insbesondere dank Spirit, Opportunity und jetzt Curiosity (kleine Autos, die rumfahren und fotografieren sind eben cool), ist ja auch Hubble mit seinen tollen Fotos in der Öffentlichkeit sehr beliebt.
    Und dann hört es bei den Leuten, die sich nicht sowieso generell für alles interessieren, was mit dem Thema “Weltall” zu tun hat, auch meist schon auf.
    Oft fehlen auch einfach die Grundkenntnisse. Spaßeshalber kann man das im Freundes- und Bekanntenkreis gut testen, wenn man jemanden, der nicht Astronomiebegeistert ist, bittet, die Planeten unseres Sonnensystems in der richtigen Reihenfolge aufzuzählen oder als schon höhere Kunst, die großen Jupitermonde und Saturnmonde zu benennen. Interessant, was da so bei rauskommt, auch bei ansonsten gut gebildeten Leuten…

  33. #33 Veit
    8. Januar 2013

    Hallo Florian,

    im Live-Blog zum Weltuntergang hast Du eine BBC Doku-Fiction verlinkt (https://www.youtube.com/watch?v=ANOxVfwY9Hg&feature=player_embedded). Da landen sie auch auf einem Astereoiden (neben Venus, Mars und noch ein paar Zielen).
    Wie findest Du diesen Film? Ich hab vor ein paar Wochen mal geschaut, aber keine Besprechung/Kritik gefunden.

  34. #34 Veit
    8. Januar 2013

    Korrektur, es gibt eine Landung auf einem Kometen

  35. #35 Andreas
    8. Januar 2013

    Ok… Beiträge gelesen und noch etwas weiter recherchiert. So wie’s aussieht ist die Zusammensetzung von Asteroiden ziemlich stark unterschiedlich… bleibt also die Frage, welche generell gültigen Erkenntnisse man sich von einem einzelnen erhofft.

  36. #36 HabIchVergessen
    9. Januar 2013

    Ok, gut, man müsste den Asteroiden also sehr stark abbremsen, um ihn in die Erdumlaufbahn zu bekommen. Aber das gleiche Problem hat man beim Mond doch auch? Dessen Schwerkraft ist doch sogar geringer als die der Erde. Müsste man den Asteroiden dann nicht sogar noch mehr abbremsen (obwohl das vielleicht ein vernachlässigbarer Unterschied wäre)?

  37. #37 Alderamin
    9. Januar 2013

    @HabIchVergessen

    Nein, weniger. Wenn man den Asteroiden zur Erde bringen will, zieht die ihn ja an und beschleunigt ihn. Diese Beschleunigung muss man kompensieren. Beim Mond ist das genau so, nur ist dessen Beschleunigung kleiner. Wie oben beschrieben, man muss von Fluchtgeschwindigkeit runter auf Kreisbahngeschwindigkeit. Aus dem Stillstand in großer Entfernung wird ein Körper, der auf die Erde zu fällt, auf deren Fluchtgeschindigkeit beschleunigt. Die Fluchtgeschwindigkeit ist Wurzel(2) = ca. 1,4 mal die Kreisbahngeschwindigkeit. Die Kreisbahngeschwindigkeit hängt vom Abstand ab, den man als Umlaufbahn erreichen will. Je weiter weg, desto kleiner.

  38. #38 Bernd
    10. Januar 2013

    @karlos

    https://kerbalspaceprogram.com/

    Da kannst du etwas “raumfahrt” probieren

  39. #39 alessandro
    waltrop
    13. Januar 2013

    krigen die menschen was mit von denn asteoriden
    der 2013 nähr kommt

  40. #40 Florian Freistetter
    13. Januar 2013

    Nein, ohne Teleskop sieht man davon nichts.

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