Su und ihre Kollegen haben nun nachgesehen, wie man diese Messungen am besten modellieren kann. Es zeigte sich, dass die überschüssige Infrarotstrahlung aus zwei Bereichen zu kommen scheint. Es gibt kalten Staub, weit weg vom Stern und warmen Staub in der Nähe des Sterns. Das sieht man in diesen Bildern aus der Arbeit von Su recht gut:
Die bunten Punkte sind die Beobachtungsdaten und zeigen an, wie viel Infrarotstrahlung einer bestimmten Wellenlänge man gemessen hat. Die Linien sind Modelle, die zeigen, wie viel Strahlung man von einer kalten bzw. warmen Ansammlung an Staub man erwarten würde. Wega (und auch die anderen Sterne die gemessen wurden) hat also zwei große Asteroidengürtel. Einen, ziemlich nahe am Stern und einen weiter draußen. Das klingt irgendwie bekannt, oder? Wenn wir uns anschauen, wo die Asteroiden bei uns im Sonnensystem sind, dann sehen wir das gleiche Bild: Es gibt einen “warmen” Gürtel in Sonnennähe; zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Und es gibt einen kalten Gürtel, hinter der Bahn von Neptun: den Kuipergürtel. Sogar die Größenverhältnisse stimmen gut überein:
Natürlich ist das Wega-System insgesamt größer als das Sonnensystem. Wega ist ja auch ein größere Stern. Auch die Menge an Staub und Asteroiden ist größer. Aber das ist ebenfalls nicht verwunderlich, denn Wega ist noch jung; erst 600 Millionen Jahre alt. Da war noch nicht genug Zeit, um “aufzuräumen”. Bei uns sind die meisten Asteroiden schon lange durch Kollisionen verschwunden.
Ob sich zwischen den Gürteln noch Planeten befinden, wird sich zeigen. Es ist ziemlich wahrscheinlich. Irgendwo muss die große Lücke zwischen den Gürteln ja her kommen und abgesehen von Planeten gibt es nicht viele Erklärungen dafür. Aber mit den Teleskopen der nächsten Generation werden wir auch hier fündig werden. Ich bin gespannt.
Kommentare (19)