Das Plakat an der Fassade der Ernst-Abbe-Bücherei in Jena dürfte ruhig viel mehr versprechen. Es gibt hier weit mehr als „Die ganze Welt in einem Haus“. Nachdem ich, nicht ohne ein paar Bücher von Carl Sagan mitgenommen zu haben, wieder zurück im Erdgeschoss des Gebäudes bin, warten dort unzählige andere Welten auf mich. Die Kinder haben ihre eigenen, speziellen Welten mit Büchern, Spielen, Zeitschriften, Filmen und CDs. Die Bücher, die ich im ersten Stock selbst lesen kann, bekomme ich hier als Hörbuch vorgelesen. Stapel voller Videos, DVDs und Blu-Ray-Discs und zeigen mir die Welt exakt so, wie andere Menschen sie sich vorstellen. Nebenan stehen Regale voller Notenblätter und Reihen mit CDs, Schallplatten und Kassetten und erlauben es mir, die Welten zu erleben, die nicht mit Buchstaben sondern mit musikalischen Noten geschrieben werden.

Eine Bücherei ist viel mehr als nur ein Ort, an dem Bücher aufbewahrt werden. Eine Bücherei ist ein Haus, dass die ganze Welt enthält. Ein Haus, dass alle Welten enthält, die Menschen sich ausgedacht haben. Und vor allem ein Ort, an dem man all diese Welt erleben kann.

Büchereien gibt es überall. Geht hin!

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Dieser Artikel wurde zuerst in der “Rödentaler Bücherkiste” veröffentlicht, dem Magazin der Stadtbücherei Rödental. Und ich habe die letzte Zeile ernst gemeint: Büchereien gibt es überall! Nicht nur in Rödental oder in Jena. Sondern auch bei euch. Geht hin! Es lohnt sich.

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Kommentare (16)

  1. #1 sebastian opitz
    8. Februar 2013

    Amen! Dem ist nichts hinzuzufügen. Aber ganz im ernst, Ich glaube bei deinen Lesern rennst du mit dieser Botschaft eh offene Türen ein.

  2. #2 Silava
    8. Februar 2013

    Gab es wirklich schon 100 Milliarden Menschen auf der Erde? Mir kommt die Zahl viel zu hoch vor. Irgendwo habe ich mal die Behauptung gelesen dass der Mensch unsterblich sei. Begründung: Mehr als die Hälfte aller Menschen die jemals auf der Erde gelebt hätten sind immer noch am Leben! (Als Folge des exponentiellen Wachstums.) Das halte ich für zu optimistisch, dann hätte es bisher erst 14 Milliarden Menschen gegeben. Aber 100 Milliarden kommt mir gefühlt zu hoch vor. Gibt es dazu eine Quelle?

  3. #3 Florian Freistetter
    8. Februar 2013

    @Silava: Also es haben sicher mehr als 14 Milliarden Menschen gelebt. Aber es gibt auch keine klare Grenze, das hängt davon ab wo “Mensch” anfängt. Hier gibts Infos und Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung#Zahl_aller_jemals_geborenen_Menschen

  4. #4 Bruttl
    8. Februar 2013

    Man kann sich natürlich trefflich darüber streiten, ob Welt=Erde oder Welt=Universum. Sagt auch https://de.wikipedia.org/wiki/Welt
    “… änderte sich in der Neuzeit, in deren Zuge stärker zwischen der Erde als einzelnem Planeten und der Welt als ganzem Universum unterschieden wurde. Andererseits …”

  5. #5 Naivi
    8. Februar 2013

    Jenas Bücherei sieht sehr eindrucksvoll aus.
    Ich schätze, da würde meine Lieblingsbibliothekarin vor Neid erblassen.

    Ich kann den Aufruf “Geht Hin” nur unterstützen und auch wenn die Ortsteilbüchereien, weniger eindrucksvoll sind, stattet Ihnen regelmäßig besuche ab.
    Gerade im Bildungs und Kultursektor zu denen auch die kleinen Büchereien gehören, fangen immer mehr Gemeinden und Städte an zu sparen.

    Unsere Ortsteilbücherei musste Ihre Öffnungszeiten deshalb auf zwei Tage / 3 Stunden die Woche beschränken und Kürzungen am Budget hinnehmen, weil die Stadt sagt es bestehe zu geringes Interesse.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die Angestellten der kleinen Büchereien um jeden Ausweisinhaber bemüht sind und keine Mühen scheuen einem ein gewünschtes Buch zu besorgen, sich die Interessen merken und beim Zukauf berücksichtigen.

    Deshalb nochmal : GEHT HIN und nehmt Eure Kinder mit !

  6. #6 Bodo
    8. Februar 2013

    Dir ist bei der Oberfläche ein Fehler unterlaufen..es sind nur Millionen km² und nicht Milliarden…dann hätten wir zwar mehr platz aber ob das so gut wäre^^

  7. #8 Klaus
    8. Februar 2013

    Auch ich hab’ gehört, gelesen (ich les’ keinen Boulevard-Mist), dass etwa genauso viel Menschen heute leben, wie in der Menschheitsgeschichte bereits verstorben sind. Es ging um den rasanten Anstieg der Anzahl der Menschheit seit nicht allzu langer Zeit und dieses “heute 7 Mrd. / damals 7 Mrd” diente quasi als Beispiel, dass früher sehr viel weniger Menschen gelebt haben (und gestorben sind).
    Kann da mal ein Fachmann… ?
    Ahh, ich seh’ gerade, da ist ein Link (zwar nur zu Wiki) in den Kommentaren, ich werd’ gleich mal reinschauen…

  8. #9 Florian Freistetter
    8. Februar 2013

    @Klaus: “da ist ein Link (zwar nur zu Wiki)”

    Auch bei Wikipedia stehen vernünftige Sachen. Vor allem stehen da aber auch jede Menge Quellen, bei denen man sich das Thema anschauen kann.

  9. #10 bikerdet
    8. Februar 2013

    Die 110 Mrd. Menschen aus dem Wiki-Artikel erscheinen mir schon realistisch. Alleine wenn man bedenkt, das die Kindersterblichkeit für sehr viele Jahretausende um 50% lag. Selbst in ‘D’ war sie noch 1870 bei 25%. Auch diese Menschen haben gelebt, sich aber nicht fortgepflanzt.

    Zu den Büchern : Als Mensch, der in engen Verhältnissen groß geworden ist, war die Bücherei ein wichtiger Teil meines ‘Erwachsenwerdens’ . Rund 500 Papier-Bücher (auch 2 von FF 😉 sind in meinem Besitz und bis auf wenige auch gelesen. In Zeiten von E-Books lassen sich Bücher sehr platzsparend auf kleinstem Raume mitnehmen um ‘ verlorene Zeiten ‘ (Arzttermine, Zugfahrten, Behördengänge, …) prächtig zu überbrücken. So kurz kam einem das Warten noch nie vor.
    Übrigens bieten heute viele Büchereien auch E-Books zur ‘ Ausleihe per Internet ‘ an. Bei mir in MH kostet das 15 Euro im Jahr für 120 Bücher. Top Preis/Leistungsverhältnis !!

  10. #11 Olaf aus HH
    Hamburg, D, Europa, Erde, ...
    8. Februar 2013

    Hallo FF –
    als Junge und Jugendlicher habe ich hier in Hamburg in den 60-/ 70er Jahren die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB) ständig heimgesucht. Das alles kostete nur wenig Beitrag – so ca. 2 DM pro Monat, dafür gab es dann eine Marke für den Leserausweis. Und ich habe über fast alles gelesen. Reiseberichte, Bücher über Autos, Schiffe, Segeln, Technik, Flugzeuge, Astronomie und Raumfahrt, Expeditionen zum Südpol – alles mögliche.
    Anfang der 70er Jahre (ich glaube 1972) hatte Willy Brandt (SPD) mit “Bildung für alle” und “Mehr Demokratie wagen” einen Wahlkampf mit der folgenden höchsten Wahlbeteiligung der Nachkriegsgeschichte geführt. Ich war damals politisch auch sehr interessiert und habe dann gegen den Willen meiner Eltern (!) Abitur gemacht.
    In den 80-/ 90-/ 00er Jahren haben die HÖB massenhaft Stadtteilbüchereien geschlossen. Auf den Rollpaletten – zur Verladung bereitgestellt – stand “Lesen macht Spaß !” Ich fand das sehr zynisch.
    Büchereien sind etwas wunderbares – erst recht für Kinder ärmerer Leute. Und das ist aus meiner Sicht eine sehr wesentliche Grundlage für Demokratie (später, im Erwachsenenalter) und für gesellschaftlichen Fortgang der Dinge.
    Bildung ist so wichtig ! Man sollte weniger am Hindukusch, sondern eher und besser an den Schulen die Zukunft eines Land sichern.

  11. #12 PDP10
    8. Februar 2013

    “Büchereien gibt es überall. Geht hin!”

    *UNTERSCHREIB*

    Aber sowas von!

  12. #13 botein6603
    Freiburg
    9. Februar 2013

    Leider findet sich auch esoterisches in der Bibliothek. Zuletzt traf ich ein Buch über die Energie der Zimmerplanzen an. (Aura und Ausstrahlung) Autorin ist HP und Geistige Heilerin, wohnt da auf den Kanaren…..
    Doch zum Glück finde ich auch das Skeptikermagazin etc. und natürlich jedemenge sonst nicht erfassbare Literatur.

  13. #14 Gideon
    9. Februar 2013

    Meine Buecherei hat ein Leseprogramm fuer Kinder in den Sommerferien. Die Kids lesen was ihnen gefaellt und erzaehlen das dann in kleinen Gruppen nach wobei die Buechereimitarbeiter durch nachfragen unterstuetzen und Diskussionen anregen. Das Programm wird super angenommen und es macht einfach Spass sich anzuschauen mit wieviel Begeisterung die Kurzen ihre Geschichten oder das was sie gelernt haben wiedergeben. In den Ferien – freiwillig.

  14. […] Ja, die Büchereien und Bibliotheken haben sich im Lauf der Zeit geändert. Aber sie sind immer noch cool! […]

  15. […] man besucht einzelne Vorträge zu bestimmten Themen, an denen man interessiert ist. Gemeinsam mit den Büchereien gehören Volkshochschulen zu den klassischen und bewährten Einrichtungen zur Volksbildung. Und zu […]