Andere Blogger werden das anders sehen und sich lieber an ein bestimmtes Thema halten wollen. Und persönliche oder “triviale” Inhalte als unseriöse empfinden. Das ist natürlich auch völlig legitim. Wie gesagt: Es gibt viele Arten ein Blog zu führen. Ich persönlich kann nur einen Rat geben: Schreibt das Blog, das ihr selbst gerne lesen würdet!
3) Wie oft soll ich schreiben?
Bei neuen Blogs kann man oft beobachten, das am Anfang fast jeden Tag Artikel veröffentlicht werden – und nach ein paar Wochen wird der Output immer geringer und die Artikel erscheinen nur noch alle paar Monate, oder verschwinden ganz. Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht so sehr auf die Menge ankommt, sondern die Frequenz. Die konstante Frequenz. Es ist durchaus ok, nur einen Artikel pro Woche zu schreiben oder vielleicht sogar nur einen Artikel pro Monat. So lange man sich als Leser darauf verlassen kann, dass auch wirklich regelmäßig neue Artikel erscheinen, wird man dem Blog treu bleiben. Wenn man aber nie weiß, ob das Blog jetzt tot ist, oder nur gerade eine etwas längere Phase der Inaktivität zu überbrücken ist, wird man irgendwann die Lust verlieren und das Blog nicht mehr aufrufen. Das heißt jetzt nicht, dass man exakt nach der Uhr arbeiten und jeden Montag pünktlich um 8 Uhr einen Artikel veröffentlichen muss, egal ob man was zu sagen hat oder nicht. Aber man sollte schon darauf achten, halbwegs konsequent zu bloggen. Es sei denn, man hat keinen Spaß mehr – dann soll man es natürlich bleiben lassen. Aber ein regelmäßiger Blogrhythmus hilft auch dabei, ein besserer Blogger zu werden. Denn so wie so gut wie alles andere auch ist Schreiben eine Fähigkeit, die einen nicht einfach so anspringt, sondern etwas, das man lernen kann und muss. Und je öfter und regelmäßiger man schreibt, desto besser wird man. Regelmäßiges Bloggen und eine Leserschaft, die es gewohnt ist, regelmäßig mit neuen Artikel versorgt zu werden, hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden und auch dann zu schreiben, wenn man vielleicht gerade keine Lust hat. Und die durch die Übung gewonnenen Fähigkeiten sorgen dafür, dass die Texte dann auch halbwegs gut sind und kein völliger Schrott (das zu lernen ist besonders wichtig, wenn man nicht nur Blogs schreiben will, sondern zum Beispiel Bücher – aber das ist wieder ein ganz anderes Thema).
4) Wie lang sollen die Artikel sein?
Bei vielen Blogs, gerade wenn es Wissenschaftsblogs sind, hat man das Gefühl, dass die Autoren ihren Lesern keine “leichte” Lektüre zumuten wollen. Ein kurzer Artikel scheint zu “trivial” zu sein; ein “guter” Blogartikel muss lang sein; am besten noch mit mehreren Kapiteln und vielleicht sogar Fussnoten. Natürlich hängt das wieder davon ab, welche Art von Blog man sich zu schreiben entschieden hat und wie man seine Zielgruppe definiert. Aber ich persönlich sehe keinen Grund, warum Blogartikel eine gewisse Länge haben müssen. Manchmal möchte ich meinen Lesern eine längere Geschichte erzählen; manchmal möchte ich etwas erklären, das man nicht in wenigen Sätzen erklären kann und schreibe einen langen Artikel. Aber manchmal habe ich auch einfach nur ein interessantes Video gesehen, das ich mit meinen Lesern teilen möchte. Und dann habe ich auch kein Problem damit, einen Blogartikel zu schreiben, der nur auf dieses Video hinweist und sonst keinen weiteren Inhalt hat. Viele Leute benutzen für diese Art der “Kurzmitteilung” mittlerweile lieber Twitter oder Facebook. Und die sind für diese Art der Kommunikation auch gut geeignet. Ich habe aber auch diese Inhalte lieber in meinem Blog als anderswo. Mein Blog ist mein Blog und ich habe die Kontrolle über das, was dort passiert – bei Facebook & Twitter bestimmen andere, was mit meinen Beiträgen passiert, ob sie dort auch noch in Zukunft aufrufbar sind oder irgendwann gelöscht werden, wenn die Firma Pleite geht oder verkauft wird.
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