5) Darf ich über etwas schreiben, über das andere schon geschrieben haben?
Einige Blogger scheinen Hemmungen zu haben, Themen zu behandeln, die andere schon behandelt haben: Warum soll ich über Thema X schreiben, wo doch Blogger Y schon darüber geschrieben hat? Ja, warum nicht? Mir fällt kein Grund ein. Denn erstens liest nicht jeder Blogleser auch jedes Blog. Und zweitens hat man selbst vielleicht eine andere Meinung zum Thema als andere Blogger. Ok, wenn man nur vorhat, eine Nachrichtenmeldung der Art “Bundeskanzlerin tritt zurück” die schon in hundert Zeitungen und tausend Blogs zu lesen ist, ohne weiteren Kommentar zu wiederholen, dann kann man sich die Mühe wirklich sparen. Aber das solche Art der Blogartikel sollte man sowieso vermeiden.
Und dann darf man einen enorm wichtigen Aspekt nicht vergessen: Vernetzung! Darum geht es beim Bloggen, das ist der Grund, der ein Blog als Medium außergewöhnlich macht. Meiner Meinung nach ist es fundamental wichtig, als Blogger die Themen aufzugreifen, die anderswo diskutiert werden (natürlich vorausgesetzt, man hat selbst etwas Sinnvolles dazu zu sagen). Eine der häufigsten Fragen, die mir zum Bloggen gestellt werden, lautet: Wie kann ich mein Blog bekannt machen? Genau so: In dem man sich mit dem beschäftigt, was andere Blogs tun.
Mit Kommentarspam der Form “Hey, ich hab jetzt auch ein Blog – schaut mal bei mir rein!” vergrault man potentielle Leser eher (und macht sich in der Blogwelt keinen guten Ruf). Anstatt reine Werbung zu machen, sollte man einfach mitmachen. Schreibt vernünftige Kommentare zu Artikeln anderer Blogs – und die Leute werden merken, dass da jemand etwas Interessantes zu sagen hat. Und da man bei Blogkommentaren meistens auch seine eigene Homepage verlinken kann, kommen die Leser ganz von selbst. Schreibt über das, was ihr in anderen Blogs gelesen habt – und die anderen Blogger werden ganz von selbst auf euch aufmerksam werden und vielleicht selbst über das schreiben, was sie bei euch lesen. Die Blogwelt ist eine vernetzte Welt und wer nicht mitmacht, gehört nicht dazu. Ich kenne viele Blogs, die zwar durchaus recht gut sind, aber bei denen man nicht das Gefühl hat ein Blog zu lesen, sondern eher eine Pressemitteilung oder sonst irgendeine Verlautbarung, die für sich alleine steht. Ein Blog lebt von der Kommunikation und der Vernetzung mit anderen Blogs!
6) Wie gehe ich mit Kommentaren um?
Und wenn dann das Leben im Blog so richtig tobt und Dutzende Leserinnen und Leser Kommentare schreiben, kommt irgendwann der Punkt, wo man sich auch darüber Gedanken machen muss: Soll ich die Leute einfach kommentieren lassen, was und wie sie wollen? Das ist eine knifflige Frage; vor allem, weil sie auch viel mit Technik zu tun hat (dazu später mehr).
Viele Blogger haben Angst, die Kontrolle über die Kommentare und damit indirekt auch ein wenig über ihr Blog, abzugeben. Immerhin kann da einfach jeder irgendwas schreiben! Was ist, wenn da jemand etwas schreibt, das einem nicht gefällt?
Tja, das wird passieren. Es gibt kein Thema, das so toll ist, dass es allen gefällt oder so unschuldig, dass sich niemand gestört fühlt. Egal was man schreibt, irgendwann wird jemand kommen und darüber meckern. Das ist ein gutes Zeichen! Denn wenn man nie negative Kommentare bekommt, dann ist man entweder der beste Blogger aller Zeiten (eher unwahrscheinlich) oder aber man hat abgesehen von ein paar guten Freunden keine Leser… Man kann natürlich probieren, die Kontrolle über die Kommentare zu behalten. Jede Blogsoftware bietet normalerweise die Möglichkeit, die Kommentare zu moderieren. Das heißt, jeder Kommentar wird muss erst vom Blogautor freigeschaltet werden. So hat man zwar tatsächlich die volle Kontrolle – aber auch zusätzliche Arbeit. Wenn jeden Tag nur ein paar Kommentare anfallen, ist das ok und eine praktikable Lösung. Sobald aber ausreichend Leserinnen und Leser da sind und mitreden wollen, wird es stressig. Wenn man pro Tag ein paar Dutzend oder gar ein paar Hundert Kommentare bekommt, müsste man den ganzen Tag vorm Rechner sitzen und Kommentare prüfen und freischalten. Das geht, wenn man die Redaktion einer großen Onlinezeitung ist und extra Personal für solche Sachen hat. Als einzelner Blogger wäre man aber schnell überfordert und wird wahrscheinlich auch die Lust am Bloggen verlieren.
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