Gerd Spelsberger schreibt im im Blog “Gute Gene, Schlechte Gene”:
“Die Anti-Gentechnik-Szene und mit ihr SPD und Grüne haben um die Gentechnik eine moralische Tabuzone errichtet, die sie mit Verboten und Verhaltensmaßregeln absichern:„Das darfst Du nicht“, „Das hat Dich nicht zu interessieren“, „Lass die Finger davon“. Die Neugierde auf Naturwissenschaft und Technik, die ein Tag mit eigenen Experimenten im Labor wecken kann, die Diskussionen darüber, ob und wie gentechnische Verfahren in der Pflanzenzüchtung dazu beitragen können, Probleme zu lösen – kleine überschaubare wie die Herstellung von Insulin mit gv-Bakterien oder große, globale wie eine nachhaltige Landwirtschaft in den Zeiten des Klimawandels – das alles soll erst gar nicht zugelassen werden. Aber das Gentechnik-Tabu funktioniert nur, solange sich niemand selbst ein Bild davon machen kann, ob es gerechtfertigt ist. Das Aus für HannoverGEN verwehrt den Schülern, aus eigener Anschauung zu urteilen. Die neue Regierung in Hannover ist stolz darauf, dass sie Niedersachsen gentechnik-frei gemacht hat, auch die Schulen und öffentlichen Einrichtungen. Das Leitbild der schulischen Erziehung ist nun offenbar der unmündige, folgsame grüne Spießbürger.”
Natürlich ist das alles auch eine politische Geschichte. Diese Seite ist mir persönlich allerdings ziemlich egal. Ich bin weder Grüner, noch Liberaler, ich bin kein Konservativer und kein Sozialdemokrat (und auch kein Pirat – die das mit dem gentechnikfreien Niedersachsen übrigens auch im Programm hatten). Ich bin kein Anhänger oder Feind irgendeiner Partei – ich bin ein Anhänger der Wissenschaft! Und ich bin davon überzeugt, dass ein Land nur profitieren kann, wenn möglichst viele Menschen über Wissenschaft Bescheid wissen. Immerhin sind das die Themen, die unsere Zukunft bestimmen. Klimawandel, Atomkraft, erneuerbare Energien, Stammzellen, Nanotechnologie, etc – und eben auch die Gentechnik: Das sind die Themen, die bestimmen werden, wie in den nächsten Jahrzehnten unser Alltag aussehen wird. Das sind die Themen, über die sich Wirtschaft und Politik Gedanken machen müssen und werden. Und es sind die Themenbereiche, in denen wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Wir können uns also entweder darauf verlassen, dass die Politiker schon die richtigen Entscheidungen treffen werden. Oder wir sorgen dafür, dass möglichst viele Menschen möglichst gut informiert sind und sorgen dafür, dass uns Politik, Wirtschaft und Medien bei diesen Themen nicht manipulieren können!
P.S. Eine Online-Petition fordert den Ministerpräsident von Niedersachsen auf, sich das Schülerlabor wenigstens noch einmal selbst anzusehen, bevor es beendet wird. Eine gute Idee.
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