So sieht das grafisch aus:
Links sieht man nochmal die Lichtkurve von vorhin, die zeigt was passiert, wenn der weiße Zwerg hinter dem Stern steht. Rechts sieht man die Lichtkurve die entsteht, wenn der weiße Zwerg vor dem Stern vorüber zieht. Gelb sind die Messwerte und blau ist das, was man sich eigentlich erwartet hätte. Viel besser zu den Daten passt aber die rote Kurve und die Beschriftung des Diagramms verrät schon, was hier passiert: Der weiße Zwerg wirkt als Gravitationslinse!
Dieser Effekt kommt von der allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein. Einstein zeigte, dass Masse den Raum krümmt. Lichtstrahlen folgen der Raumkrümmung und deshalb lenkt jede Masse im Raum auch Lichtstrahlen ab. So wie eine Linse aus Glas den Weg eines Lichtstrahls verändern kann, kann das auch ein schweres Objekt im Weltraum. Normale Planeten sind zu leicht, um einen messbaren Effekt zu erzeugen. Der weiße Zwerg ist aber viel schwerer! Wenn er vor dem Stern steht, dann krümmt er den Raum so sehr, dass Lichtstrahlen, die uns eigentlich nicht erreichen würden, trotzdem in unsere Richtung gekrümmt werden. Dieser Gravitationslinseneffekt sorgt dafür, dass wir mehr Licht sehen, als wir es normalerweise erwarten würden und das Licht des Sterns nicht ganz so stark abfällt, wie bei einem normalen Transit.
Eine schöne Geschichte – die zeigt, dass es überall etwas zu entdecken gibt, wenn man nur genau hinschaut!
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