Nachdem ich mit meiner astronomischen Analyse des Songcontest so grandios – ähm – falsch gelegen bin, probiere ich es gleich nochmal. Wer gewinnt heute das Championsleague-Finale zwischen Bayern München und BVB Dortmund?
Es ist ja verdammt schwer, eine Verbindung zwischen Fußball und Astronomie herzustellen. Liegt vermutlich daran, dass es keine gibt. Also muss ich mir halt irgendwas ausdenken. Bleiben wir mal bei den Zahlen, denn Zahlen sind immer gut. Damit lässt sich immer einiges anfangen und man muss mit den Zahlen nur lang genug herumspielen um am Ende etwas passendes zu finden. Los geht!
Der FC Bayern München wurde am 27. Februar 1900 gegründet. Ist das, astronomisch gesehen, ein gutes Datum? Der 27. Februar ist zumindest vielversprechend. An diesem Tag im Jahr 1932 wurde in der Zeitschrift Nature der Artikel von James Chadwick veröffentlicht, der darin von der Entdeckung des Neutrons berichtet. Das kann man einwandfrei als 1:0 für Bayern werten!
Am 27. Februar im Jahr 1897 wurde der Astronom Bernard Lyot geboren. Das ist das 2:0 für Bayern.
Der 27. Februar des Jahres 1861 ist allerdings auch der Geburtstag des Esoterikers und Amateur-Rassisten Rudolf Steiner. Ich fürchte, das muss man als Eigentor für Bayern zählen. Also 2:1.
Der BVB Dortmund wurde am 19. Dezember 1909 gegründet. An diesem Tag im Jahr 1972 landeten die Astronauten von Apollo 17 wieder sicher auf der Erde. Das kann man als Torschuss werten, der allerdings an die Latte geht, weil seitdem keine Menschen mehr zum Mond geflogen sind. Noch ein Lattenschuss ist der 19. Dezember 1845, an dem der Astronom Henri Joseph Perrotin geboren wurde, der aber nicht wirklich irgendwas aufregendes entdeckt hat.
Aber dann legt der BVB richtig los! Am 19. Dezember 1852 wurde Albert Abraham Michelson geboren, dessen Experimente eine neue Ära in der Physik einläuteten. Und der 19. Dezember 1875 ist auch der Geburtstag von Mileva Marić, die Mathematikern war und die erste Frau von Albert Einstein, der die eben angesprochene neue Ära in der Physik begründet hat. Der BVB geht mit 3:2 in Führung!
Der FC Bayern wurde am 12. Juni 1932 das erste Mal deutscher Meister. Das ist schön für die Bayern, aus astronomischer Sicht aber ein wenig unergiebig. Am 12. Juni wurden die nicht ganz so bedeutenden Astronomen Paul Guldin, David Gill und Margherita Hack geboren. Das entspricht vermutlich einem wilden Gestocher im Dortmunder Strafraum. Es ist aber auch der Geburtstag von Wladimir Igorewitsch Arnold, der als “A” im KAM-Theorem extrem wichtige Grundlagen für die moderne Astronomie gelegt hat. Der Ball geht also doch noch ins Tor und Bayern gleicht zum 3:3 aus.
Der BVB Dortmund hat sich den ersten Meistertitel am 24. Juni 1956 geholt. An dem Tag flog im Jahr 1982 der erste Franzose ins All, was man beim besten Willen nur als verhunzten Schuss aufs bayrische Tor werten kann. Aber: Am 12. Juni im Jahr 1915 wurde der große und großartige Astronom Fred Hoyle geboren! Das ist ein unhaltbarer Schuss mitten durch die Beine von Manuel Neuer und der BVB geht mit 4:3 in Führung!
Bayern München wurde das erste Mal Sieger der Championsleague (damals hieß das aber wohl noch anders) am 17. Mai 1974. Nur vier Jahre zuvor, am 17. Mai 1969 probierte die sowjetische Raumsonde Venera 6 auf der Venus zu landen, kam aber nicht bis zur Oberfläche. Fußballmäßig kann man das vermutlich als Parade des BVB-Tormanns werten. Der Nachschuss landet aber im Tor (17. Mai 1902: Entdeckung des astronomischen Mechanismus von Antikythera). Also der Ausgleich zum 4:4.
Der BVB Dortmund gewann die Championsleague das erste Mal am 28. Mai 1997 – das ist auch der Geburtstag des serbischen Astronoms Milutin Milanković, der sich mit der Himmelsmechanik der Erde beschäftigt hat. Der BVB geht mit 5:4 in Führung.
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