Das alles ist ein wenig ungenau, denn es gibt verschiedene Modelle und wir wissen noch nicht genug über die Details der Planetenentstehung. Aber in diesem Fall scheint es sich doch um einen Planeten zu handeln und nicht um einen braunen Zwerg. Die ersten Beobachtungsdaten zeigen, dass sich das Objekt mit dem Stern mitbewegt. Ganz eindeutig sind die Daten zwar noch nicht und man wird noch weitere Beobachtungen abwarten müssen, bevor man sich sicher sein kann. Aber wenn das Objekt den Stern umkreist, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Planet und kein brauner Zwerg. Seine Masse liegt bei der vier- bis fünffachen Jupitermasse. Das ist bis jetzt der leichteste Exoplanet, der direkt abgebildet werden konnte! Der Gasriese und sein Stern sind nur 10 bis 17 Millionen Jahre alt und die Temperatur des Planeten beträgt noch ungefähr 700 Grad Celsius. Er umkreist den Stern in einem Abstand von 56 Astronomischen Einheiten; ist also deutlich weiter entfernt als Neptun in unserem Sonnensystem (30 Astronomische Einheiten).
Der Planet wird natürlich weiter untersucht werden und alle Informationen werden dazu benutzt werden, unsere Modelle der Planetenentstehung noch besser zu machen. So richtig interessant wird es dann aber mit der nächsten Generation der Teleskope. Die – etwas unoriginell benannten – sehr großen Teleskope aus Europa (“EELT: European Extremly Large Teleskope”) und den USA (“TMT: Thirty Meter Telescope”) werden in 10 bis 20 Jahren hoffentlich einsatzbereit sein. Dann können wir die Planeten auch im Licht ihrer Sterne leuchten sehen. Wir können mehr Planeten sehen und kleinere Planeten sehen. Es werden spannende Zeiten werden und ich hoffe, ich habe dann immer noch die Möglichkeit, auf die eine oder andere Art darüber zu berichten. Denn wenn wir die tausenden Planeten, die wir bis jetzt nur indirekt kennen, alle auch direkt sehen werden, wird das eine sehr coole Sache werden!
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