Rein theoretisch sollte die Milchstraße noch von viel mehr Zwerggalaxien umgeben sein (die aber nicht alle so extrem sein müssen, wie Segue 2). Bis jetzt hatte man Schwierigkeiten, sie zu beobachten. Bei der Entstehung der Galaxien sollten eigentlich viel mehr kleine Galaxien wie Segue 2 entstehen. Die Galaxienentstehung beginnt ja mit der dunklen Materie. Sie bildet große Halos; große Wolken und die Masse dieser Wolken zieht dann die “normale” Materie an, aus der Sterne entstehen können. So hat sich im Zentrum jeder Ansammlung von dunkler Materie eine große Galaxie gebildet. Die Computersimulationen zeigen aber, dass sich auch um die großen Halos herum noch viele kleinere Halos aus dunkler Materie bilden in denen entsprechend viele kleinere Galaxien entstehen sollten. Die beobachten wir aber bis jetzt nicht. Es sollten ein paar hundert in der Umgebung der Milchstraße geben, wir kennen aber nur ein paar Dutzend. Vielleicht sind extrem schwer zu beobachtende Galaxie wie Segue 2 die Lösung für dieses Dwarf Galaxy Problem. Vielleicht waren unsere Teleskope bis jetzt einfach nicht gut genug, sie zu beobachten. Vielleicht gab es auch einfach nicht genug normale Materie und in den anderen dunklen Halos sitzen noch weniger Sterne als in Segue 2. Vielleicht sind die Zwerggalaxien auch durch die Gezeitenkräfte und die Interaktion mit den großen Galaxien “leergeräumt” worden, wie man es ja auch bei Segue 2 vermutet. Wir wissen es noch nicht. Aber die Untersuchung von Segue 2 kann dabei helfen, das Rätsel zu lösen!
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