Die Fahrten im Luxusauto hat er aber nicht nur dem stressigen Job mit den vielen Flugreisen zu verdanken, sondern wieder dem Inneren der Erde, die diese Flugreisen erst möglich machen. Tief unter unseren Füßen werden nämlich nicht nur bunte Pigmente erzeugt; dort läuft auch ein gewaltiger Dynamo und hält das Magnetfeld am Laufen. Ein Magnetfeld entsteht immer dann, wenn irgendwo ein Strom fließt. Wenn man ein Strück Draht um ein Stück Eisen wickelt und dann Strom durch den Draht schickt, baut sich im Eisen ein Magnetfeld auf. Draht gibt es im Inneren der Erde zwar nicht, dafür aber Eisen. Jede Menge davon! Das Zentrum unseres Planeten besetzt eine eisenhaltige Kugel die so groß wie der Mond ist! Der Eisenkern ist mit knapp 6000 Grad auch enorm heiß – so heiß wie die Oberfläche der Sonne! Nur der enorme Druck sorgt dafür, dass er noch fest ist. Weiter außen ist der Eisenkern aber von einer Schale aus flüssigem Eisen umgeben. Die Hitze des Kerns sorgt für Konvektionsströmungen im flüssigen Eisen. Es steigt auf und sinkt wieder ab und das dank der Drehung der Erde in schraubenförmigen Bahnen. Das sind die “Drahtspulen” die das “Stück Eisen” im Kern umgeben. Die Bewegung des flüssigen Eisens um den festen Kern erzeugt ein elektrisches Feld und das erzeugt ein Magnetfeld. Und wir können froh sein, dass wir es haben! Es sorgt dafür, dass die kosmische Strahlung aus dem All nicht bis zur uns kommt und den Lebewesen dort Schaden zufügt. Am Boden schützt uns zwar auch noch die Lufthülle der Erde die die Strahlung ebenfalls blockiert. Aber Vielflieger die ständig hoch oben in der Atmosphäre herum sausen wären ohne das Magnetfeld einer wesentlich höheren Strahlungsbelastung ausgesetzt als es normalerweise der Fall ist!

Der Kartograf Gerhard Mercator dachte im 16. Jahrhundert noch, dass es am Nordpol riesige Berge aus Eisen gibt, die das Magnetfeld erzeugen. Das glaubt heute niemand mehr - ausgenommen die Produzenten von "Galileo" auf Pro7

Der Kartograf Gerhard Mercator dachte im 16. Jahrhundert noch, dass es am Nordpol riesige Berge aus Eisen gibt, die das Magnetfeld erzeugen. Das glaubt heute niemand mehr – ausgenommen die Produzenten von “Galileo” auf Pro7

Alle Vielfliegerei scheint aber nichts genutzt zu haben. Die geplante Fusion sieht nach einem schlechten Deal für das Kölner Abendblatts aus. Zu dem Ergebnis kamen die Unternehmensberater schon früher und gaben die Schuld dem Geschäftsführer. Er sei zu dumm um das ordentlich über die Bühne zu bringen. Sowas hört man natürlich nicht gerne und es legt nahe, dass er aus Wut den Berater umgebracht hat. Wenn er nicht ein Alibi hätte…

Hat er aber gar nicht, wie die Kommissare bemerken, nachdem sie noch ein paar falsche Fährten (Selbstmord des Druckereileiters, Schulden des Unternehmensberaters, noch mehr Eifersucht) gefolgt sind. Sie hatten nämlich vergessen, dass die Erde sich dreht und es deswegen nicht überall die gleiche Uhrzeit herrscht. England liegt westlich von Deutschland und da sich die Erde von Westen nach Osten dreht geht die Sonne in Köln schon auf, während es in London noch dunkel ist. Die Erde muss sich noch ein bisschen weiterdrehen, bis das Sonnenlicht auch auf England fällt. Früher war das ziemlich egal, weil die Menschen nur selten mit weit entfernten Gegenden zu tun hatten. Und wenn, dann waren sie so langsam unterwegs, dass man sich problemlos immer nach der jeweiligen Ortszeit richten konnte. Aber als im 19. Jahrhundert die Welt immer globaler wurde und vor allem die Eisenbahnen brauchbare Fahrpläne benötigten, entschloss man sich dazu, die Sache mit der Zeit ein für alle Mal festzulegen. Da gabs ein paar wunderbare Ideen für wirklich globale Uhrzeiten; zum Beispiel die Weltzeit von Sandford Fleming bei der so schöne Dinge wie “P Uhr mittags” oder “L:30 Uhr” existierten. Man einigte sich dann aber doch auf die Sternwarte in Greenwich/London als Nullpunkt und schuf 24 Zeitzonen, die sich einmal um die Erde legten. Deutschland liegt in der ersten Zeitzone östlich von Greenwich und deswegen ist es bei uns immer eine Stunde später als in England.

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Kommentare (5)

  1. #1 Michael J. Hußmann
    12. August 2013

    Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte die Assistentin die Zeiten aber bereits umgerechnet, und eben das war der Fehler: Die Zeiten von Start und Landung sind ja immer auf die Zeitzone des jeweiligen Flughafens bezogen, sodass hier gar nichts umzurechnen war und die Assistentin unnötigerweise eine Stunde addiert hatte. Das war die Stunde, in der der Täter bereits wieder in Köln war und den Mord begehen konnte.

  2. #2 Florian Freistetter
    12. August 2013

    @Michael: “Die Zeiten von Start und Landung sind ja immer auf die Zeitzone des jeweiligen Flughafens bezogen, sodass hier gar nichts umzurechnen war “

    Ja? Ich habs so verstanden, dass sie das nicht umgerechnet hatte – aber gegen Ende eines Tatorts ist meine Aufnahmefähigkeit oder der vielen sich angesammelten Verwicklungen und falschen Fährten immer ein wenig mangelhaft. Naja – am Ende kommts aufs gleiche raus: man sollte wissen, wie der Kram mit den Zeitzonen funktioniert.

  3. #3 Markus
    Münster
    13. August 2013

    Ich hätte ja gewettet, dass du die Gelegenheit nutzt um mal über Fusion zu schreiben…

  4. #4 Florian Freistetter
    13. August 2013

    @Markus: “Ich hätte ja gewettet, dass du die Gelegenheit nutzt um mal über Fusion zu schreiben…”

    Naja, das hätte thematisch nicht ganz gepasst. Es geht ja um die Wissenschaft hinter den Dingen. Und eine Firmenfusion heißt nur so wie die Kernfusion; hat aber nichts damit zu tun. Klar, die Kernfusion kann man so gut wie überall reinkriegen weil ja alles was auf der Erde passiert nur deswegen passiert, weil die Sonne scheint. Aber ZU konstruiert solls ja auch nicht werden. Da warte ich lieber auf ne Folge, in der ein Solartechniker von herabfallenden Solarpanelen erschlagen wird – was aber in Wahrheit kein Unfall war, sondern ein perfider Plan der Ehefrau des Opfers, die ein Verhältnis mit einem AKW-Betreiber hat und probiert hat, die Arbeit ihres Mannes zu sabotieren um seine Firma zu Grunde zu richten und ihn zur Scheidung zu zwingen. Am Ende stellt sich aber raus, dass der böse AKW-Mensch in seinem Hobbykeller gefährlichen radioaktiven Giftmüll versteckt hat die bei einer Kontrolle des AKWs nicht entdeckt werden sollten und sowohl der böse AKW-Mensch als auch die mörderische Anti-Solar-Ehefrau sterben elendiglich an Strahlenvergiftung.

    Hmm… Ich sollte vielleicht mal mit den Tatort-Produzenten Kontakt aufnehmen…

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