Die Fahrten im Luxusauto hat er aber nicht nur dem stressigen Job mit den vielen Flugreisen zu verdanken, sondern wieder dem Inneren der Erde, die diese Flugreisen erst möglich machen. Tief unter unseren Füßen werden nämlich nicht nur bunte Pigmente erzeugt; dort läuft auch ein gewaltiger Dynamo und hält das Magnetfeld am Laufen. Ein Magnetfeld entsteht immer dann, wenn irgendwo ein Strom fließt. Wenn man ein Strück Draht um ein Stück Eisen wickelt und dann Strom durch den Draht schickt, baut sich im Eisen ein Magnetfeld auf. Draht gibt es im Inneren der Erde zwar nicht, dafür aber Eisen. Jede Menge davon! Das Zentrum unseres Planeten besetzt eine eisenhaltige Kugel die so groß wie der Mond ist! Der Eisenkern ist mit knapp 6000 Grad auch enorm heiß – so heiß wie die Oberfläche der Sonne! Nur der enorme Druck sorgt dafür, dass er noch fest ist. Weiter außen ist der Eisenkern aber von einer Schale aus flüssigem Eisen umgeben. Die Hitze des Kerns sorgt für Konvektionsströmungen im flüssigen Eisen. Es steigt auf und sinkt wieder ab und das dank der Drehung der Erde in schraubenförmigen Bahnen. Das sind die “Drahtspulen” die das “Stück Eisen” im Kern umgeben. Die Bewegung des flüssigen Eisens um den festen Kern erzeugt ein elektrisches Feld und das erzeugt ein Magnetfeld. Und wir können froh sein, dass wir es haben! Es sorgt dafür, dass die kosmische Strahlung aus dem All nicht bis zur uns kommt und den Lebewesen dort Schaden zufügt. Am Boden schützt uns zwar auch noch die Lufthülle der Erde die die Strahlung ebenfalls blockiert. Aber Vielflieger die ständig hoch oben in der Atmosphäre herum sausen wären ohne das Magnetfeld einer wesentlich höheren Strahlungsbelastung ausgesetzt als es normalerweise der Fall ist!
Alle Vielfliegerei scheint aber nichts genutzt zu haben. Die geplante Fusion sieht nach einem schlechten Deal für das Kölner Abendblatts aus. Zu dem Ergebnis kamen die Unternehmensberater schon früher und gaben die Schuld dem Geschäftsführer. Er sei zu dumm um das ordentlich über die Bühne zu bringen. Sowas hört man natürlich nicht gerne und es legt nahe, dass er aus Wut den Berater umgebracht hat. Wenn er nicht ein Alibi hätte…
Hat er aber gar nicht, wie die Kommissare bemerken, nachdem sie noch ein paar falsche Fährten (Selbstmord des Druckereileiters, Schulden des Unternehmensberaters, noch mehr Eifersucht) gefolgt sind. Sie hatten nämlich vergessen, dass die Erde sich dreht und es deswegen nicht überall die gleiche Uhrzeit herrscht. England liegt westlich von Deutschland und da sich die Erde von Westen nach Osten dreht geht die Sonne in Köln schon auf, während es in London noch dunkel ist. Die Erde muss sich noch ein bisschen weiterdrehen, bis das Sonnenlicht auch auf England fällt. Früher war das ziemlich egal, weil die Menschen nur selten mit weit entfernten Gegenden zu tun hatten. Und wenn, dann waren sie so langsam unterwegs, dass man sich problemlos immer nach der jeweiligen Ortszeit richten konnte. Aber als im 19. Jahrhundert die Welt immer globaler wurde und vor allem die Eisenbahnen brauchbare Fahrpläne benötigten, entschloss man sich dazu, die Sache mit der Zeit ein für alle Mal festzulegen. Da gabs ein paar wunderbare Ideen für wirklich globale Uhrzeiten; zum Beispiel die Weltzeit von Sandford Fleming bei der so schöne Dinge wie “P Uhr mittags” oder “L:30 Uhr” existierten. Man einigte sich dann aber doch auf die Sternwarte in Greenwich/London als Nullpunkt und schuf 24 Zeitzonen, die sich einmal um die Erde legten. Deutschland liegt in der ersten Zeitzone östlich von Greenwich und deswegen ist es bei uns immer eine Stunde später als in England.
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