Sinnlose Maschinen gibt es jede Menge. Aber keine Perptuum Mobiles! (Bild: fffound)

Sinnlose Maschinen gibt es jede Menge. Aber keine Perptuum Mobiles! (Bild: fffound)

Das Fördergeld-Perpetuum-Mobile im Tatort wird auf jeden Fall schnell deaktiviert und auch der Mordfall wird schnell aufgeklärt. Mit physikalischer Gerechtigkeit ist es wieder die Entropie, die Kommissar Stark zu wichtigen Hinweisen verhilft: Ein Spürhund der Polizei sucht auf dem Fabrikgelände nach den Duftspuren des Mordopfers und dem Ort, an dem es vor dem Mord festgehalten wurde. Zum Glück für Hund und Polizei verteilt sich dieser Duft dank der Entropie im Laufe der Zeit. Denn rein theoretisch wäre es auch möglich, dass sich alle entsprechenden Duftmoleküle zufälligerweise in einem unzugänglichen Winkel des Geländes zusammenballen. Es gibt aber wesentlich mehr Zustände in dem die Duftmoleküle irgendwo und irgendwie verteilt sind und deswegen ist es äußerst wahrscheinlich, dass sie auch genau so einen Zustand einnehmen und damit vom Hund aufgespürt werden können.

Am Ende stellt sich dann heraus, dass die Tochter des Subunternehmers vom Anfang der Folge durch das Gammelfleisch vergiftet wurde. Deswegen hat er seinen ehemaligen Chef entführt und eingesperrt, um ihn dazu zu zwingen, den Födergeld-Betrug mit dem verwesten Fleisch zuzugeben und die Verantwortung für den Tod des Kindes zu übernehmen. Das war aber wohl zu viel Aufregung für den Chef und er starb an einem Herzinfarkt, was durch die Lagerung der Leiche in der Kühlhalle vertuscht werden sollte. Und dann war da noch eine Ex-Frau, eine Geliebte, die ukrainische Mafia und ein Amateurfussballer – aber was die für ne Rolle gespielt haben, hab ich schon wieder vergessen. Es war alles ein wenig durcheinander – wie es halt so ist mit der Entropie… (aber zumindest Ritter ist am Ende wieder aus dem Koma erwacht!)

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Kommentare (6)

  1. #1 Sepp
    15. August 2013

    Ich finde die Kategorie super 🙂

  2. #2 Florian Freistetter
    15. August 2013

    @Sepp: Vielen Dank!

  3. […] Das Problem mit der Unterordnung und ein Perpetuum Mobile bei “Schweinegeld”, Astrodicticum simplex am 15. August […]

  4. #4 Liebenswuerdiges Scheusal
    18. August 2013

    Was ist nun eher ein Zustand geringer Entropie, im Koma zu liegen, oder bei Bewusstsein zu sein?

    Ist mir grad so eingefallen, auch ich find die Serie durchaus gelungen.

  5. #5 Dexter
    18. August 2013

    Sehr schön! Mehr, mehr, mehr! 🙂

  6. #6 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @Scheusal: “Was ist nun eher ein Zustand geringer Entropie, im Koma zu liegen, oder bei Bewusstsein zu sein?”

    Sorry, hab die Frage jetzt erst gesehen. Philosophisch verzwickt. Physikalisch auch. Der Mensch ist ja entropisch gesehen ein Widerspruch. Wir sind ein Subsystem des Universums, dass einen niedrigentropischen Zustand aufrecht erhält, obwohl eigentlich alles immer entropischer werden sollte. Aber dafür brauchen wir halt Energie. Wenn wir die Energie nicht mehr haben (aka tot sind), dann nehmen wir den wesentlich wahrscheinlicheren Zustand einer langsam verwesenden Leiche ein. Koma und Lebendig sein würde ich in der Hinsicht als so ziemlich gleich entropisch ansehen. Man muss ja auch Energie reinstecken, um einen Menschen im Koma zu erhalten.