Gestern wäre Carl Sagan 79 Jahre alt geworden. Über die großartige Arbeit dieses großartigen Menschen habe ich hier im Blog schon öfter geschrieben. Ich habe sein Buch über Pseudowissenschaft rezensiert; ausführlich über den berühmten “Pale Blue Dot” geschrieben (hier und hier) und über die andere tollen Dinge die er gesagt hat. Ich habe auch schon anläßlich seiner früheren Geburtstage über Sagan geschrieben und mich darüber gefreut dass seine geniale Fernsehserie “Cosmos” bald fortgesetzt wird. Es gibt so viel, was man über Sagan schreiben könnte. Aber am besten ist es immer noch, wenn man ihm einfach zuhört (allein schon wegen seiner Stimme).

Von den vielen, vielen Videos die von ihm existieren habe ich diesmal dieses kurze Interview heraus gesucht (bzw. es gestern im Internet gefunden). Sagan, der sich als Wissenschaftler intensiv mit der Suche nach außerirdischem Leben beschäftigt hat, spricht darin über die Frage, wie weit fortgeschritten die Technik einer etwaigen außerirdischen Zivilisation sein könnte. Und er erklärt, was wir am besten tun können, um bei der Suche nach außerirdischem Leben erfolgreich zu sein:

Das Interview stammt aus dem Jahr 1974 und die Person mit der Sagan spricht ist der erst kürzlich verstorbene Patrick Moore, ebenfalls einer der großen Wissenschaftsvermittler.

Und auch wenn das was Sagan sagt schon fast 40 Jahre her ist, ist es trotzdem noch immer aktuell. Anstatt allzu viel Zeit in Spekulationen über Teleportation und Überlichtgeschwindigkeitsantriebe zu verschwenden sollten wir lieber mehr über das Leben selbst herausfinden, wenn wir wissen wollen ob es auch anderswo noch Leben gibt. Und all die Dinge, die Sagan vorschlägt, werden derzeit ja auch ausführlich erforscht. Die Chemiker und Biologen machen Experimente und denken nach, wie das Leben entstanden sein könnte; die Astronomen untersuchen die organische Chemie von anderen Himmelskörpern (wie zum Beispiel Titan) und natürlich haben wir jede Menge Raumsonden zum Mars geschickt um dort nach Leben zu suchen. Ich finde besonders die Anmerkung von Sagan interessant, dass es nicht tragisch ist, wenn wir am Mars kein Leben finden. Denn das sagt uns ja tatsächlich einiges über die Verbreitung des Lebens. Wenn Mars und Erde beide die Voraussetzungen für Leben geboten haben und am Mars trotzdem kein Leben entstanden ist, dann ist das ebenfalls eine wichtige Information.

Bild: NASA/JPL

Bild: NASA/JPL

Es ist schade, dass ein so großartiger Wissenschaftvermittler wie Sagan so früh gestorben ist. Er sollte noch leben. Und es sollte viel mehr Menschen wie ihn geben.

Kommentare (5)

  1. #1 Silenus
    10. November 2013

    Danke für den Verweis auf dieses interessante Interview; bin selbst ein großer Bewunderer von Carl Sagan und seiner Arbeit. Insbesondere die Cosmos-Serie ist meines Erachtens noch immer unerreicht was Wissensvermittlung im TV angeht.

  2. #2 Hoffmann
    10. November 2013

    Wenn Mars und Erde beide die Voraussetzungen für Leben geboten haben und am Mars trotzdem kein Leben entstanden ist, dann ist das ebenfalls eine wichtige Information.

    Diesen Satz sollte sich Swage mehrmals fett hinter die Ohren schreiben!

  3. #3 advanced space propeller
    11. November 2013

    https://en.wikipedia.org/wiki/Thinking_outside_the_box

    is ja nicht verboten gell 😉

    auch bei spekulationen über teleportation und ftl….
    duck &weg

  4. #4 Swage
    12. November 2013

    die guten gehen immer zu erst
    Diesen Satz sollte sich Swage mehrmals fett hinter die Ohren schreiben!
    Lass dich nicht durch das winzige Detail stören das der nächste Rover nach Fossilien suchen wird. Ich bin wie immer ungebrochen zuversichtlich, da ich bereits in jungen Jahren Fossilien (Ammoniten im Schifersteinbruch) gesammelt habe und diese auch erkenne wenn ich sie sehe und DAS sind Fossilien. Sicher, alleine anhand von Morphologie wird hier nichts entschieden, aber der nächste Rover kommt. Will jemand eine Wette abschließen?

  5. #5 Hoffmann
    12. November 2013

    @ Swage:

    … und diese auch erkenne …

    Ammoniten im Schiefersteinbruch vielleicht, aber wer verwitterte Bruchkanten von Sedimentgestein mit gekammerten Kieselalgen verwechselt, demonstriert allenfalls seine begrenzte Urteilskompetenz, wenn es darum geht, Fossilien als Fossilien zu erkennen und nicht, sich dieselben herbeizuwünschen.

    … alleine anhand von Morphologie wird hier nichts entschieden …

    Ja, und Du mit Deiner eingeschränkten Urteilskompetenz entscheidest da zum Glück schon mal gar nichts! 🙂