Planeten und Exokometen um Beta Pictoris

Planeten und Exokometen um Beta Pictoris

HD 172555 ähnelt in der Hinsicht sehr dem Stern Beta Pictoris. Der ist ungefähr genau so alt; auch er hat eine große Staubscheibe und auch dort gibt es “Falling Evaporating Bodies”. Dort hat man allerdings vor einigen Jahren den verantwortlichen Planeten entdeckt. Man wird HD 172555 also nun nochmal ganz genau unter die Lupe nehmen müssen, um die Planeten endlich zu finden, die sich dort verstecken…

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Kommentare (12)

  1. #1 swage
    13. Januar 2014

    Ein wenig überraschend ist es dann aber doch, dass wir der Kollision von extrasolaren Kometen mit ihren Sternen tatsächlich zu sehen können!

    Wir hatten es ja im ISON-Tread über die Trefferwahrscheinlichkeit, jetzt muss ich nochmal nachhaken:

    Wenn das Auftreffen von extrasolaren Kometen auf Planeten so selten ist, wie ist das dann bei den Sternen selbst? Ist das wesentlich wahrscheinlicher (größe und Gravitation werden ein derartiges Szenario sicher begünstigen)?

  2. #2 Alderamin
    13. Januar 2014

    @swage

    Selbstverständlich wird die Sonne öfters von Kometen getroffen als die Planeten, weil sie einen viel größeren Querschnitt hat. Die Satelliten, die die Sonne beobachten, sehen öfters kleine Kometen dort einschlagen.

    Wobei es oben um einen jungen Stern geht, der, wenn er mit Beta Pictoris vergleichbar ist, sicher von wesentlich mehr frischen Kometen umgeben ist als die Sonne.

  3. #3 swage
    13. Januar 2014

    Mhm… das Alter hat auch Auswirkungen, macht Sinn.

  4. #4 Alderamin
    13. Januar 2014

    @swage

    Musste eben weg, daher noch als Ergängzung:

    Ein anderer wichtiger Grund dafür, dass die Sonne öfters als Planeten von Kometen getroffen wird, ist natürlich der, dass die Kometen die Sonne umkreisen, die in einem Brennpunkt der Kometenbahn steht. Wenn das Perihel der Bahn kleiner als ein Sonnenradius ist, muss der Komet dann mit der Sonne kollidieren. Mit einem Planeten kolldiert er nur, wenn der Planet zufällig seinen Weg kreuzt.

    Dieser HD 172555 hat ja anscheinend noch seine protoplanetare Scheibe und die dort vermuteten Planeten räumen die gerade ab, dann lenken sie auch eine Menge Kometen nach außen in die Oort-Wolke oder eben nach innen zum Stern hin. Und der Stern muss auch gar nicht wirklich von den Kometen getroffen werden, es reicht ja, wenn sich die Kometen mit großen Komae umgeben und vor dem Stern vorbeiziehen (der Stern also durch die Koma oder den Schweif hindurch leuchten muss). Komet Holmes hatte 2007 mal einen Ausbruch, der seine Koma größer als die Sonne werden ließ (und er kam der Sonne nicht einmal nahe).

  5. #5 swage
    13. Januar 2014

    Schon richtig, aber es wird ausdrücklich von exosolaren Kometen gesprochen. Ein Stern ist natürlich ein weitaus leichteres Ziel als ein Planet. Hmm…

  6. #6 Alderamin
    13. Januar 2014

    @swage

    Schon richtig, aber es wird ausdrücklich von exosolaren Kometen gesprochen.

    Ja, und ich habe die Sonne als Beispielstern genommen, warum sie mehr von Kometen getroffen wird, als Planeten (war ja Deine Frage).

    Bei anderen Sternen gilt das entsprechend für ihre Kometen (das sind dann die genannten exosolaren Kometen, genau wie deren Planeten Exoplaneten genannt werden). Und NEIN, es geht NICHT darum, dass die anderen Sterne von Kometen getroffen würden, die aus anderen Sternensystemen als ihrem eigenen kommen. Es geht ausschließlich um Kometen, die aus deren eigener protoplanetaren Scheibe stammen, die sie umkreisen, und denen sie auf Bahnen mit engem Periastron nahe kommen. Nur die können so häufig mit dem Stern kollidieren, dass man gleich mehrfache Veränderungen im Spektrum nachweisen konnte (4mal, wie oben im Text steht). Falls das unklar gewesen sein sollte.

  7. #7 rolak
    14. Januar 2014

    es wird ausdrücklich von exosolaren Kometen gesprochen

    Nö, nur bei Dir, swage – und der Zustand ‘außerhalb der Sonne’ ist für Kometen natürlich.

  8. #8 swage
    14. Januar 2014

    Und NEIN, es geht NICHT darum, dass die anderen Sterne von Kometen getroffen würden

    Aaah, okay, das kam mir doch gleich irgendwie merkwürdig vor. Exosolare Kometen, weil exosolares System und nicht weil nicht bestandteil des jeweiligen Systems. Verwirrend, aber gut zu wissen.

  9. #9 swage
    14. Januar 2014

    nur bei Dir

    Doch, schon in der entsprechenden Arbeit, aber ich habe das einfach missverstanden und die Bedeutung gründlich fehlgedeutet.

  10. #10 Andreas Morlok
    Münster
    26. Januar 2014

    Was Planeten in HD172555 betrifft, gibt es zumindest einen indirekten Hinweis. Infrarotspektroskopie des warmen Staubs im inneren System deutet ein größeres Kollisionsereignis hin, das schon von der Masse her deutlich über ein paar Asteroiden liegt. (Lisse et al., 2009, ApJ 701. Ich bin der vierte Ko-Autor). Auch die Zusammensetzung unterscheidet sich von primitiven Asteroiden und deutet auf größere Planetesimale hin.

  11. #11 Florian Freistetter
    26. Januar 2014

    @Andreas Morlok: Das muss dann aber ein ordentlicher Impakt gewesen sein, wenn man den Staub davon immer noch sehen kann. Faszinierend. Am AIU Jena gibts ja auch ne Laborastrophysikgruppe die sich mit der Analyse von Staub beschäftigt hat. Ich fand das, was die da getrieben haben, immer enorm faszinierend!

  12. #12 Karl-Heinz
    11. Januar 2017