Blogartikel zu lesen erfordert heute keine besonderen technischen Fähigkeiten mehr. Man muss nur in der Lage sein, irgendwas bei Google einzutippen und dann auf die entsprechenden Links klicken. Es ist nicht einmal mehr großartig schwierig, selbst ein Blog zu schreiben. Auch hier muss man sich nur bei einem der vielen kostenlosen Dienste registrieren und kann sofort loslegen ohne viel Ahnung von der dahinter steckenden Technik zu haben. Bei den Podcasts sieht das leider ein wenig anders aus.
Im Gegensatz zum Schreiben eines Blogs braucht man für die Produktion von Podcasts immer noch viel technisches Wissen. Man braucht nicht nur einen Computer sondern auch die nötige Audiotechnik; muss sich Gedanken darüber machen wo und wie man die Audiodateien speichert und bereit stellt, wie sie nachbearbeitet werden, bei welchen Diensten der Podcast publiziert werden soll, und so weiter. Ich bin ja selbst so gar kein Technikfreak und Computernerd und mir ist das alles sehr schwer gefallen, als ich damals mit meinem eigenen Podcast begonnen habe. Sonderlich viel Ahnung habe ich heute immer noch nicht, aber es reicht so gerade.
Aber auch als Konsument braucht man Ahnung, wenn man Podcasts hören will. Man braucht ein entsprechendes Abspielgerät; man braucht Podcatcher oder andere Programme um Podcasts zu abonnieren. Man wissen, wo man RSS-Feeds findet oder einen Torrent und wie man das Zeug benutzt. Einem Computerlaien, der den PC nur zum Surfen und Email-Schreiben benutzt zu erklären, wie man ein Blog findet und liest, ist kein Problem. Jemandem, der keine Ahnung davon hat, zu erklären, wie man Podcasts konsumiert kann dagegen immer noch eine ziemlich komplizierte Angelegenheit sein. Das ist schade, denn es gibt sehr viele sehr gute Podcasts und die sollten von möglichst vielen Menschen gehört werden und nicht nur von den Technikfreaks. Die gesamte Podcastszene ist sowieso viel zu techniklastig und deswegen bin ich sehr froh, dass ein paar dieser Leute mit Ahnung von Technik nicht den 128ten Apple-Podcast produziert, sondern sich etwas viel interessanteres ausgedacht haben: Eine App fürs Smartphone, mit der man Podcasts hören kann, ohne zu wissen, was Podcasts sind.
Toby Baier, der den empfehlenswerten Einschlafen Podcast herausgibt, hat diese App für seinen Podcast programmiert (hier könnt ihr alles darüber lesen). Und weil Toby ein netter Mensch ist, ist die App Open Source, kann also von jedem der Lust hat, weiter bearbeitet bzw. modifiziert werden. Man kann also aus der App für den Einschlafen Podcast ganz einfach eine App für meinen Sternengeschichten-Podcast machen. Bzw. man kann das ganz einfach machen, wenn man Ahnung davon hat. Die habe ich nicht, aber Toby war so freundlich, das für mich zu machen (Vielen Dank!).
Mit eurem Android-Handy könnt ihr die App im Google Play Store kostenlos runterladen. Und der Rest ist dann ganz simpel. Mit dieser App kann man genau zwei Dinge machen: Podcasts herunterladen und Podcasts anhören. Ihr seht in der App alle bisher erschienenen Folgen meines Podcasts. Wenn ihr eine Folge anklickt, wird sie heruntergeladen. Klickt ihr eine Folge an, die schon heruntergeladen ist, dann wird sie abgespielt. Und das wars auch schon. Mit dieser App muss man absolut keine Ahnung von Podcatchern, RSS-Feed und anderem technischen Kram haben, sondern kann sich einfach nur die Sternengeschichten anhören.
(Und ja, es gibt die App nur für Android und nicht fürs iPhone. Sorry. Ich selbst habe kein iPhone (und da ich mir Apple-Produkte nicht leisten kann werd ich auch so schnell keines besitzen) und da ich ja schon keine Ahnung habe, wie man Apps überhaupt programmiert, habe ich auch keine Ahnung, wie man eine App fürs iPhone schreibt. Das ist keine ideologische Entscheidung und kein Grund, eine “Android vs. Apple”-Diskussion vom Zaun zu brechen. Es gibt die App halt einfach nur für Android)
Über Feedback zur App würde ich mich natürlich freuen und um so mehr, wenn ihr ein wenig Werbung dafür macht. Vielleicht habt ihr ja Freunde oder Bekannte, die sich für Astronomie interessieren, aber nicht ganz so technik-affin sind. Die könnten an der Sternengeschichten-App vielleicht Freude haben.
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