Wichtig ist hier vor allem eines: Die Kommunikation zwischen Rosetta und Philae muss funktionieren! Denn wenn das klappt, ist auch ein Fehlschlag lehrreich. Es ist keine Schande, bei so einer ambitionierten Premiere zu scheitern, wenn man daraus lernen kann, warum man gescheitert ist. Denn dann kann man es beim nächsten Mal besser machen. Natürlich wäre es eine Enttäuschung wenn die Landung nicht funktioniert und tragisch für die Wissenschaftler, die Jahre oder Jahrzehnte in die Arbeit an der Mission investiert haben. Aber noch schlimmer wäre es, wenn Philae nach der Trennung von Rosetta einfach kommentarlos verschwinden würde.

Ich wünsche der Mission natürlich viel Erfolg! Aber Rosetta kann auch scheitern und sie darf scheitern, wenn wir daraus etwas lernen können. Denn genau darum geht es bei all dem Aufwand an: Wir wollen etwas lernen!

Viel Glück, Rosetta und Philae! (Und schaut auch auf diese Seite. Da gibt es mein Liveblog zur Landung – mit Gewinnspiel 😉 ).

P.S. Ich wollte eigentlich noch ein wenig auf die Rolle der Öffentlichkeitsarbeit eingehen und die Frage, wie die PR-Abteilung der ESA einen hypothetischen Fehlschlag kommunizieren würde bzw. ob es für so etwas vorab überhaupt Pläne gibt – aber ich habe leider keinen Interviewtermin bekommen. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann in Zukunft nochmal die Möglichkeit, mehr über diesen Aspekt herauszufinden – ich fände das nämlich sehr interessant.

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Kommentare (9)

  1. #1 Diburg
    11. November 2014

    Wäre sehr schade wenn es schief geht. Leider kann ich die Abtrennung und die Landung nicht verfolgen, sitze im Flieger über dem Atlantik ;-(
    Auch wenn es schief geht finde ich als Ingenieur* den bisherigen Verlauf der Mission schon klasse, dass die Systeme im All nach zehn Jahren noch funktionieren, dass das Aufwachen aus dem Tiefschlaf funktioniert hat – und auch dass es gelingt einen Kometen “einzufangen”.
    *Ich bin (Hard- und) Softwareentwickler für Steuergeräte und kenne das Problem ein Steuergerät im Auto so zu konstruieren dass es zehn oder 15 Jahre durchhält, und Straße ist ja nichts im Vergleich zum All.
    (Sagte ich schon dass ich im nächsten (Berufs-)leben bei der ESA arbeiten will?).
    Und da ich im Flugzeug nichts zu tun habe drücke ich allen an der Mission Beteiligten die Daumen! Wird schon klappen!

  2. #2 Alderamin
    11. November 2014

    Tja, wie komplex so ein Unternehmen ist und was dabei alles schief gehen kann, konnte man auch bei der japanischen Sonde Hayabusa verfolgen. Die es trotz aller Widrigkeiten am Ende dennoch schaffte, ein paar Staubkörner des Asteroiden Itokawa zur Erde zu bringen.

    Ich hoffe, die Rosetta-Truppe hat da etwas mehr Glück.

  3. #3 Kallewirsch
    11. November 2014

    Wie lang sind eigentlich die Schrauben?

    So recht kann ich mir das noch immer nicht vorstellen, dass die sich da einigermassen sicher festschrauben können.

  4. #4 Diburg
    11. November 2014

    @Kallewirsch: Am Sonntag kam ein Bericht auf NatGeo – auch wenn die Schrauben nicht halten funktionieren die Harpunen, die halten auch in sehr lockerem Material (wurde laut dem Bericht in Dämmstoff/Schüttstoff getestet)

  5. #5 Diburg
    11. November 2014

    Hier noch ein Link dazu: Mission Rosetta bei NatGeo

  6. #6 PDP10
    11. November 2014

    @Florian:

    “Ok, es ist vielleicht ein bisschen defätistisch, am Vorabend der spektakulären Kometenlandung darüber zu spekulieren, was passiert wenn alles schief geht. “

    Ja, ja von wegen! Beschreis nicht! 🙂

    “Ich wünsche der Mission natürlich viel Erfolg! Aber Rosetta kann auch scheitern und sie darf scheitern, wenn wir daraus etwas lernen können.”

    Aber im Ernst: Ich denke im diesem Satz sollte “Philae” stehen.

    Die Landung auf dem Kometen wäre natürlich Spektaku … moment jetzt kommts! … LÄR! (Um es mal mit Barney zu sagen).

    Aber den Hauptpreis für wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnt IMHO doch Rosetta selbst.
    Sie wird den Kometen immerhin in der ganzen Phase seiner Entwicklung auf der Reise ins innere Sonnensystem begleiten.

    Selbst wenn die Landung von Philae total schief geht und wir nie wieder etwas von der kleinen hören:
    Die Monate in den Rosetta den Kometen noch Begleitet sind IMHO viel interessanter!

    Also: Keine Tränen wenn Chury Philae zermatscht!
    Das wäre natürlich extrem schade, ABER das beste kommt erst noch!

  7. #7 Zorro
    11. November 2014

    Bei einer Landegeschwindigkeit von 1 cm / s müsste eigentlich eine exakte Punktlandung klappen … https://science.orf.at/stories/1749092/

    hab dazu auf jeden Fall ein gutes Gefühl … 🙂

  8. #8 Florian Freistetter
    12. November 2014

    @Zorro: “Bei einer Landegeschwindigkeit von 1 cm / s müsste eigentlich eine exakte Punktlandung klappen … “

    Das sicher nicht. Man KANN Philae nicht exakt steuern, sondern ihn nur vorab programmierung und ihm sagen “Lande irgendwo da”. Und dieses “irgendwo” kann eben ein guter Landeplatz sein. Oder eben nicht und dann fliegt die Sonde irgendwo dagegen; steht schief – usw.

  9. […] Jetzt gehts los! Nachdem ich fast sechs Jahre lang über die Rosetta-Mission gebloggt habe (natürlich nicht am Stück) ist es nun endlich so weit. Die Landung auf dem Kometen steht bevor! Ihr könnt nochmal einen Blick auf den Zeitplan werfen, damit ihr wisst, was wann passiert. Das Event beginnt mit ein paar wichtigen “Go/NoGo”-Entscheidungen, bei denen geprüft wird, ob alles so ist, wie es sein soll. Die erste davon wird heute um 20:30 MEZ getroffen; die letzte spätestens morgen früh (am 12.11.2014) um 08:35 MEZ. Und wenn alles klappt, werden wir kurz nach 10:00 MEZ wissen, ob sich die Landeeinheit gelöst und können am frühen Abend zwischen 17 und 18 Uhr die erfolgreiche Landung feiern. Oder einen Fehlschlag, denn auch das ist durchaus möglich. […]