Noch ein wenig besser kennt man das in diesem Diagramm wo die Ausrichtung der Quasare direkt auf die Verteilung der Materie in den Filamenten (schwarze Punkte) gezeichnet worden ist:
Es mag vielleicht ein wenig verwirrend erscheinen, dass die Ausrichtung der Quasare entweder parallel zu den Filamenten verläuft oder aber senkrecht darauf steht. Aber dafür ist vermutlich nur ein Projektionseffekt verantwortlich. Es kommt ja immer darauf an, unter welchem Winkel wir auf Quasare blicken! Die Astronomen haben daher auch Spektrallinien gemessen, die im Licht der Quasare zu finden waren. Diese Linien sagen einem nicht nur, welches Material sich in der Akkretionsscheibe und dem Rest der Galaxie befindet. Aus der Breite dieser Linie kann man auch (ohne das ich jetzt in die Details gehen will) ableiten, wie stark die Galaxie gegenüber unserer Blickrichtung geneigt ist und wie die Ausrichtung zwischen Filament und Quasar wirklich ist. Am Ende kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die Rotationsachsen der Quasare tatsächlich vorrangig parallel zu den Filamenten ausgerichtet sind.
Und das ist eine ziemlich faszinierende Erkenntnis! Die von den Astronomen durchgeführten statistischen Tests legen nahe, dass es sich nicht um eine zufällige Messung handelt; die Chance dafür liegt bei nur etwa einem Prozent. Man wusste zwar aus Computersimulationen schon früher, dass sich Galaxien auf diese Art ausrichten können. Aber nun hat man diesen Effekt nicht nur in der Realität beobachtet sondern das auch noch auf Skalen, die weit über das hinausgehen, was man bisher vermutet hatte. Es scheint so, als wäre unser aktuelles Modell des Universums noch nicht ganz vollständig. Aber das macht ja nichts: Es wäre traurig, wenn es da draußen nichts Neues mehr zu entdecken gäbe!
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