Die gemessene Verzögerung bis zum Anstieg der Infrarotstrahlung der auf einen Anstieg der UV-Strahlung folgte, lag bei einigen Dutzend Tagen. Mit ein bisschen Geometrie lässt sich daraus ein Durchmesser des Staubrings berechnen, der bei etwa 30 Lichttagen liegt. Das ist also die wahre Größe der zentralen Region von NGC 4151. Um die Entfernung zu bestimmen, haben Hönig und seine Kollegen nun noch die Galaxie mit den beiden 10-Meter-Spiegeln des Keck-Teleskops auf Hawaii beobachtet. Die beiden Bilder der beiden Teleskope können dann auf bestimmte Art und Weise kombiniert werden und mit dieser Technik der Interferometrie (siehe hier für ein Beispiel) lassen sich Details sichtbar machen, die man sonst nicht sehen würde. So waren die Astronomen in der Lage, auch die scheinbare Größe der zentralen Region von NGC 4151 zu bestimmen. Und wenn man weiß, wie groß etwas wirklich ist und wie groß es erscheint, dann folgt daraus die Entfernung, in der sich das Objekt befinden muss! Im Fall der untersuchten Galaxie sind das 62 Millionen Lichtjahre und der Fehler dieser Messung beträgt jetzt nur noch 8 Millionen Lichtjahre.
Mit diesem neuen Wert kann man die Masse des schwarzen Lochs viel genauer berechnen und hat festgestellt, dass es circa 1,4 Mal massereicher ist, als vorher gedacht. Die Forscher hoffen auch, die Methode bei anderen aktiven Galaxien einsetzen zu können. Je mehr exakte Daten man sammelt, desto besser kann man dann auch die verschiedenen Abschätzungen anwenden und am Ende haben wir mehr Möglichkeiten zur Verfügung, das ferne Universum zu vermessen! Und damit auch eine Chance, seine Entstehung, Entwicklung und seine Zukunft besser zu verstehen! Und das alles dank ein bisschen Staub…
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