Ich ärgere mich über Artikel dieser Art immer besonders stark. Einmal, weil es in diesem Fall wirklich sehr, sehr einfach ist, die nötigen Daten zu finden mit denen man feststellen kann, ob ein Asteroid gefährlich ist oder nicht. Und wenn man auch nur den geringsten journalistischen Anspruch hat, dann muss man diese Informationen eigentlich auch benutzen. Ich ärgere mich aber auch, weil solche Schlagzeilen natürlich immer wieder Angst bei Menschen erzeugen. Focus mag sich über die vielen Klicks freuen, die ihnen so ein Katastrophen-Porno bringt. Aber wenn man bei jedem Felsbrocken der irgendwo im All entdeckt wird, gleich Superlative wie “kosmisches Ungetüm” oder “Super-Asteroid” auffährt und den Weltuntergang beschwört, dann verzerrt das die reale Lage massiv. Denn natürlich sind Asteroideneinschläge eine potentielle Gefahr für die Erde und man sollte diese Gefahr ernst nehmen. Es sollten entsprechende Beobachtungsprogramme finanziert werden; Astronomen sollten sich Gedanken über Abwehrmaßnahmen (siehe dazu meine Serie über Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5) machen, und so weiter. Solange die Medien aber angesichts erdnaher Asteroiden nur hysterisch hyperventilieren und unfähig sind, die Lage für die Öffentlichkeit vernünftig darzustellen, kann man sich von dieser Öffentlichkeit (und den Politikern) auch keine vernünftige Unterstützung erwarten.
Mir ist natürlich klar, dass Artikel wie “Super-Asteroid bedroht die Erde” reiner Klick-Bait sind, wie er in Zeiten von Facebook & Co immer häufiger auftaucht. Aber ich würde mir trotzdem wünschen, dass irgendwann mal ein erdnaher Asteroid entdeckt und eine Zeitung dann darüber einen vernünftigen Artikel schreibt, ganz ohne Weltuntergangshysterie. Über die erdnahen Asteroiden gäbe es nämlich sehr viel interessantes zu erzählen (wie regelmäßigen Leser meines Blogs ja wissen). Na ja, bald ist ja Weihnachten… aber ich fürchte, dieses Geschenk werde ich nicht bekommen…
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