Meissner Porzellan (Bild: Public Domain)

Meissner Porzellan (Bild: Public Domain)

Den Rest des Kapitels füllt Miodownik mit einer sehr langen und sehr schönen Erzählung über die Entstehung des Teeservices seiner Eltern in den Töpfereien von Stoke-on-Trent in den englischen Midlands wo die bekannte Keramik von Josiah Wedgewood gefertigt wurde. Von den Kaolin-Minen in Cornwall und die rauchverhangenen Städte in Staffordshire über die Verarbeitung des Keramikpulvers, die heißen Brennöfen der Töpfer bis hin zur letzten Klangprobe des fertigen Porzellans beschreibt Miodownik den Herstellungsprozess so anschaulich, dass man das Gefühl hat, selbst dabei gewesen zu sein. Ich spare mir eine Zusammenfassung – lest das Kapitel am besten selbst!

Die Geschichte des Porzellans und der Keramik ist aus wissenschaftlicher Sicht enorm spannend (und es ist faszinierend darüber nachzudenken, wie sehr Geschirr die Geschichte der Menschheit beeinflusst hat). Als Kunst hat mich Porzellan allerdings nie angesprochen und mit den Porzellanfiguren die man in vielen Museen sehen kann, konnte ich nie viel anfangen (gleich in meiner Nachbarschaft gibt es ja sogar ganze Porzellanwelten, die mich aber auch nie vom Hocker gerissen haben). Aber das macht ja nichts – man muss ja nicht alles toll finden. Und wenn ich an die Atome denken, die in der Gluthitze des Feuers ihre Positionen wechseln und Matsch in feste Keramik verwandeln, dann hat das seine ganz eigene Schönheit!

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Kommentare (8)

  1. #1 Alderamin
    14. Januar 2015

    @Florian

    Und durch Versuch und Irrtum entdeckte man vor 2000 Jahren in China, das eine Mischung aus Ton, dem Mineral Kaolin und ein paar anderen Zutaten bei sehr hohen Temperaturen von 1300 Grad Celsius eine Keramik erzeugt, die stabiler, härter und vor allem schöner ist als alles andere. Sie hatten das Porzellan entdeckt!

    Deswegen heißt Porzellan auf Englisch wohl auch “China”. Was ich früher nicht wusste und mir aus dem Song “China in Your Hand” von T’Pau absolut keinen Reim machen konnte… 😆

  2. #2 Hans
    14. Januar 2015

    @Alderamin:
    Hast Du zufällig gerade den Text (oder einen Link dahin) parat? – Ich hab über den Inhalt nämlich noch nie genauer nachgedacht, obwohl das Lied bei mir früher auch regelmässig lief… 🙄

  3. #4 Hans
    14. Januar 2015

    @Alderamin:
    Ja okay, da bin ich auch schon drauf gemommen. Aber hätte ja sein können, dass Du da ‘ne Seite kennst ohne die Suchmaschiene zu benötigen…

  4. #5 PDP10
    15. Januar 2015

    @Alderamin:

    “Deswegen heißt Porzellan auf Englisch wohl auch “China”. Was ich früher nicht wusste und mir aus dem Song “China in Your Hand” von T’Pau absolut keinen Reim machen konnte… 😆 “

    Jep! Das ging mir exakt genauso …

    Trotzdem hat mich das entsetzliche Gejodel der Sängerin immer noch genervt .. auch nachdem ich um die Bedeutung des Refrains wusste … 🙂

  5. #6 rolak
    15. Januar 2015

    T’Pau

    Na, das war damals aber mindestens schon fast 10 Jahre geklärt – wg der dumm-döseligen Pressetexte zu “Das China-Syndrom“.

  6. #7 Alderamin
    15. Januar 2015

    @PDP10

    Jo, der Song läuft bei mir unter “geht so”. Lustigerweise hat mir ein Chinese in China erklärt, dass “China” auf Englisch Porzellan heißt (bzw. nahm er an, dass ich das selbstverständlich wisse, aber als ich etwas irritiert reagierte auf “China comes from China”, erklärt er mir mit Händen und Füßen, dass er Tassen und Teller meinte 🙂 ).

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