Ach ja: Bienen kommen von den Plejaden und “Im Lauf der nächsten Jahre wird sich das Wetter ändern und unbeständig sein. In gewissen Gegenden wird es trockener sein, andere werden überschwemmt.” Das passt jetzt zwar nicht ins Thema – aber das Buch ist sowieso enorm konfus und ich wollte euch diese wichtigen Informationen nicht vorenthalten.
Wenn man dieses Buch (und andere Bücher dieser Art) liest, kann man sich natürlich wunderbar amüsieren. Das klingt alles herrlich absurd – aber auch nur, wenn man es als kurzes “Best of” präsentiert. Sich durch die ganzen 400 Seiten eines solchen Werks zu lesen, ist kein großer Spaß mehr. Eine wirre Aussage reiht sich an die nächste; zwischendurch kommen lauter “Licht und Liebe”-Meditationsanleitungen und irgendwelche Platitüden über Energie, Schwingungen und Frequenzen und nichts davon hängt irgendwie mit dem zusammen, was davor oder danach geschrieben steht – Struktur, Kontext und roter Faden fehlen völlig. Wie so ein Buch den üblichen Lektoratsprozess eines großen deutschen Verlags übersteht, kann ich mir nicht erklären. Selbst wenn die zuständigen Leuten esoterisch geneigt sind, müssten sie in ihrem Job doch erkennen, ob ein Buch einen vernünftigen Aufbau hat oder nur zusammenhangloses Geschreibsel ist und entsprechende Korrekturen anbringen.
Na ja – als jemand, der selbst seinen Lebensunterhalt u.a. mit dem Verfassen von Büchern verdient, ärgert mich es natürlich, dass man mit so einem lieb- und anspruchslosen Buch voll mit wahllosen zusammengesuchten Esoterikversatzstücken nicht nur einen Verlag finden, sondern auch die besten Plätze in den Buchläden und offensichtlich jede Menge Leserinnen und Leser kriegen kann. Aber gut – mich darüber zu beschweren, ist müßig. Geschmäcker sind verschieden und anscheinend wollen Menschen so etwas tatsächlich lesen und wenn sie es lesen wollen, werden Verlage und Buchläden das natürlich auch verkaufen. So ist die Welt – das ärgert mich zwar, aber damit muss (und kann) ich leben.
Was mich viel mehr stört und was mich regelrecht wütend macht, wann immer auch darauf stoße, ist dieses ganze scheinheilige “Licht und Liebe”-Gerede, dass auf den ersten Blick schön harmonisch, weltoffen und tolerant aussieht. Und auf den zweiten Blick die ganze elitäre Menschenverachtung zeigt, die sich darunter verbirgt. Bei den ganzen Erzengel/Einhörner/Channeling-Bücher die einem erklären, wie man mit richtiger Meditation und richtigem Karma auf irgendwelche “höheren Ebenen” aufsteigen kann, geht es am Ende nämlich doch immer nur darum, besser sein zu wollen als die anderen. Nur die korrekt “Erleuchteten” haben das Recht, im fünfdimensionalen Fantasy-Reich mit dem intergalaktischen Konzil, Metatrons buntem Mantel und Commander Ashtars Raumschiffen zu spielen. Und wer das alles nicht ernst nimmt, ist halt nicht reif genug und hat Pech. Wer nicht “aufsteigen” will, bringt schlechtes Karma und das muss weggereinigt werden – durchaus auch durch passende Naturkatastrophen. Die Todesopfer solcher Ereignisse wollten es ja auch nicht anders. Diana Cooper schreibt zum Beispiel über den Tsunami im indischen Ozean des Jahres 2004 und seinen 230.000 Toten folgendes:
“Der Tsunami im Indischen Ozean war Teil einer großen Reinigungsaktion. In meinem Buch ‘Die Engel antworten’ habe ich beschrieben, wie langfristig das Intergalaktische Konzil dieses Ereignis geplant hat. Ein kosmischer Aufruf erging im ganzen Universum, um Seelen zu bitten, sich im Rahmen einer Läuterungs- und Heilungsaktion auf der Erde zu verkörpern. (…) Diese ganz speziellen Seelen hatten zugestimmt, die negativen Energien der Begierde, der Gier, des Machthungers, des Armustbewusstseins und so weiter, die im Energiefeld der Erde vorhanden waren, aufzunehmen. (…) Es starben nur Menschen, die vorher auf der Seelenebene zugestimmt hatte, in der Katastrophe umzukommen. (…) Jene, deren Leben auf den Kopf gestellt wurde, als sie ihre Liebsten, ihre Häuser oder ihren Lebensunterhalt verloren, lernten ihre Lektion. Sie beglichen Karma oder bekamen die Gelegenheit (…) höhere Eigenschaften zu entwickeln.”
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