Das ist schade, denn wenn man etwas während seiner Studienzeit lernen sollte, dann vor allem eines: Eigene Entscheidungen treffen und selbstständig zu arbeiten und zu leben. Dazu gehört auch, dass man Fehler macht. Und es sollte eigentlich auch nicht schlimm sein, wenn man nach dem ersten oder zweiten Semester fest stellt, dass man sich für das falsche Studium entschieden hat und lieber etwas anderes machen würde. Aber bei all den Fristen, den immer mehr verschulten Studiengängen und den Kosten, die so ein Studium mit sich bringt, ist das für viele schwer möglich. Und dann steht man schon vor Beginn des Studiums unter dem Druck, ja keinen Fehler zu machen und 1800 Euro für eine “astrologische Beratung” zu investieren, erscheint vielleicht nicht so absurd, wie es ist.
Viel besser (und billiger) wäre vermutlich ein simpler Besuch an der Universität. Während meines letzten Schuljahres hat uns unser Biologie-Lehrer einen ganzen Tag lang an der Uni herumgeführt und uns die verschiedenen biologischen Abteilungen und die Arbeit dort gezeigt. Wir sind alle zur großen Studienberatungsmesse nach Wien gefahren, haben dort vor Ort mit den Studenten und Unimitarbeitern gesprochen (und konnten übrigens völlig kostenlos einen Studienberatungstest machen). Und weil ich noch mehr wissen wollte, habe ich damals einfach selbst einen Brief an die Unisternwarte geschrieben und gebeten mir zu erzählen, was da so abgeht. Im Gegensatz zu den vagen Allgemeinplätzen, die man in der Astrologie zu hören bekommt, kann man direkt vor Ort an der Universität konkret erfahren, was einen erwartet. Innerhalb gewisser Grenzen natürlich. Wie das Studium wirklich ist, wird man erst erfahren, wenn man auch tatsächlich studiert. Aber diese Erfahrungen muss man eben machen – inklusive der möglichen Fehler. Davor kann einen nichts bewahren – schon gar nicht die Astrologie!
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