“Der Mond explodierte ohne Warnung und ohne ersichtlichen Grund.” Ein Buch, das mit diesem Satz anfängt, verspricht interessant zu werden. Wenn es im weiteren Verlauf dann noch Raumfahrt, Asteroidenbergbau und Meteoriteneinschläge geht, dann ist es ein Buch, das ich auf jeden Fall lesen muss! Und genau das habe ich auch getan: Das Buch heißt “Seveneves”*, wurden von Neal Stephenson geschrieben und wird im November auf deutsch unter dem Titel “Amalthea”* erscheinen.

seveneves

Wie der famose erste Satz nahelegt, beginnt die Geschichte mit einer Katastrophe. Plötzlich und ohne das jemand den Grund dafür kennt, bricht der Mond auseinander. Statt des üblichen Trabanten sind da auf einmal sieben große Stücke, die seinen Platz einnehmen. Das ist natürlich ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis und die Menschen sind entsprechend schockiert und aufgeregt. Aber nicht unbedingt verängstigt. Denn die Bruchstücke sind immer noch gravitativ aneinander gebunden, kreisen immer noch an der gleichen Stelle um die Erde, an der auch der intakte Mond um die Erde kreiste und üben zusammen immer noch die gleiche Anziehungskraft auf unseren Planeten aus. Abgesehen vom veränderten Anblick des Nachthimmels und ein paar kleineren Meteoriteneinschläge hat sich auf der Erde nicht viel geändert.

Aber dann kollidieren zwei der großen Bruchstücke miteinander und aus sieben wurden acht. Dieses Ereignis lässt den Astronom Dubois Jerome Xavier Harris, eine der Hauptfiguren des Buches, nachdenklich werden. Harris ist besser als “Doc Dubois” bekannt, da er nicht nur Astronom sondern auch ein bekannter und beliebter Wissenschaftskommunikator ist (bei dem sich Stephenson offenbar Neil deGrasse Tyson als Vorbild genommen hat). Dubois stellt fest, dass vermutlich bald weitere Kollisionen unter den Mondbruchstücken stattfinden werden, bei denen weitere von ihnen auseinander brechen. Je mehr Bruchstücke es gibt, desto mehr Kollisionen wird es geben, bei denen weitere Bruchstücke entstehen was zu noch mehr Kollisionen führt, und so weiter. Irgendwann wird der Prozess exponentiell anwachsen und die Dynamik der Trümmerwolke chaotisch. Wenn das passiert, wird die Erde mit Meteoriten bombardiert. Es wird einen “harten Regen” geben, während dessen fast die gesamte ehemalige Masse des Mondes in Form kleiner Meteorite auf die Erde fallen wird. Das Dauerbombardement wird die Atmosphäre aufheizen und den Planeten im Wesentlichen sterilisieren. Und all das wird laut den Berechnungen der Astronomen nicht in ferner Zukunft passieren, sondern knapp zwei Jahre nach dem Auseinanderbrechen des Mondes.

Stephensons Buch ist also eine Geschichte vom Weltuntergang. Es ist allerdings eine sehr originelle Form des Weltuntergangs und eine äußerst gründliche. Die Menschen der Erde wissen, dass sie keine Chance haben, den “harten Regen” zu überleben. Die einzige Chance besteht darin, die Erde zu verlassen. In einem Science-Fiction-Roman – und “Seveneves” gehört definitiv zu diesem Genre – würde man sich jetzt vielleicht irgendeinen Deus ex machina erwarten. Vielleicht ein Genie, das plötzlich auftaucht und der Menschheit einen Warp-Antrieb präsentiert, mit dem der Planet evakuiert werden kann. Oder hilfreiche Aliens, die kommen um uns zu retten. In der Realität von Stephensons Romans gibt es allerdings nur die Raumstation ISS. Die ähnelt ihrem Vorbild aus der echten Welt; der einzige Unterschied ist der Asteroid Amalthea der dort Teil der Station ist. Es handelt sich um einen kleinen erdnahen Asteroiden aus Metall (der nichts mit dem realen Asteroid gleichen Namens zu tun hat) den eine private Weltraumfirma bei einem Vorbeiflug eingefangen und zur Raumstation gebracht hat, um dort zu testen, wie man seine Rohstoffe am besten nutzen kann. Auf der Station, die im Buch Izzy genannt wird, haben nur eine Handvoll Leute Platz – definitiv nicht genug, um die Menschheit zu evakuieren. Und es wird den Leuten auf Erde auch schnell klar, dass eine komplette Evakuierung nicht zur Debatte steht. Die Zeit reicht nicht aus, um irgendwelche riesigen Habitate im All zu bauen. Oder Methoden zu entwickeln, Milliarden Menschen in den Weltraum zu entwicklen. Die Führer der Nationen einigen sich darauf, eine “Cloud Ark” zu konstruieren. Also jede Menge massenproduzierte kleine Habitate für circa ein halbes Dutzend Menschen ins All zu bringen. Dieser Schwarm soll sich dort je nach Bedarf zu größeren Strukturen zusammenfinden können und die Raumstation soll als eine Art Zentrale für die “Wolkenarche” dienen. Die Länder der Erde werden ein paar wenige junge Menschen auswählen, die dort oben leben sollen. Und lange überleben müssen. Bis die Auswirkungen des harten Regens wieder so weit vergangen sind, das die Erde erneut besiedelt werden kann, müssen fünf- bis zehntausend Jahre vergehen…

Alles, was ins All fliegen kann, fliegt ab nun ins All. Die Menschheit produziert Raketen, Raumkapsel, Raumanzüge und alles wird ohne Rücksicht auf Verluste bis zum Anschlag mit Menschen und Gütern vollgestopft. Ständig kommen neue Leute auf Izzy an und die Raumstation wächst und wächst. Wissenschaftler aus allen Sparten, Raumfahrer aller Nationen, und diverse andere Menschen, die es irgendwie geschafft haben, mit staatlichen oder privaten Raketen ins All zu fliegen, probieren dort für das Überleben der Menschheit zu sorgen.

Und bevor ich jetzt anfange zu spoilern, höre ich mit der Inhaltsangabe lieber auf! “Seveneves” ist auf jeden Fall ein enorm faszinierendes Buch! Es ist so realistisch, wie ein Science-Fiction-Buch über den Weltuntergang nur sein kann. Die Detailverliebtheit und die technischen Grundlagen, die Stephenson in dem Buch präsentiert erinnern stark an “Der Marsianer” von David Weir (das ich hier schon mal besprochen habe). Und er macht vollkommen klar, das Raumfahrt ein kompliziertes und komplexes Unterfangen ist. Man kann nicht einfach in eine Rakete steigen und von A nach B fliegen, sondern muss Ahnung von Himmelsmechanik und Orbitaldynamik haben und wer davon keine Ahnung hat, hat nach der Lektüre des Buches auf jeden Fall die Grundlagen verstanden! Gleiches gilt für all die vielen Details und Probleme, die berücksichtigt werden müssen, wenn man lange bzw. dauerhaft im All überleben will und dabei keine vorgefertigte Sci-Fi-Raumstation zur Verfügung hat, sondern eben nur die gute alte ISS.

Aber “Seveneves” ist nicht nur eine technische Abhandlung über Raumfahrt. Denn es müssen nicht nur wissenschaftliche Probleme gelöst werden – immerhin gibt es da 7 Milliarden Menschen, die wissen, das so gut wie alle von ihnen demnächst sterben werden. Und ein paar hundert, die ihnen vom Weltall aus dabei zusehen und danach die nächsten paar tausend Jahre irgendwie alleine klar kommen müssen. Alles, was sie dann zum Überleben benötigen, müssen sie selbst produzieren oder irgendwo aus dem Sonnensystem besorgen. Das alles sorgt für eine sehr spannende Handlung, bei der man nicht nur jede Menge interessante Sachen lernt sondern auch viel Stoff zum Nachdenken (nicht nur über Wissenschaft) bekommt.

Asteroiden einsammeln! Könnten wir jetzt auch schon tun und die NASA wird das in den nächsten Jahren auch machen! (Bild: NASA)

Asteroiden einsammeln! Könnten wir jetzt auch schon tun und die NASA wird das in den nächsten Jahren auch machen! (Bild: NASA)

Ich fand das Buch großartig! Einerseits natürlich, weil es ein großartiges Science-Fiction-Buch ist. Andererseits aber natürlich auch, weil es genau die Thesen behandelt, die ich in meinem eigenen Buch “Asteroid Now” behandelt habe: Wenn wir als Menschheit dauerhaft überleben wollen, müssen wir uns 1) mit dem Weltraum und vor allem 2) mit den Asteroiden beschäftigen. Genau das ist auch der Plan der Restmenschheit in “Seveneves” und die Tatsache, dass das, was im Buch an Raumfahrtaktivitäten passiert auch in der Realität durchaus jetzt schon möglich wäre, macht die ganze Geschichte noch einmal extra spannend.

Stephensons Bücher kann man eigentlich immer empfehlen (Zumindest kann ich das für die sagen, die ich bis jetzt schon gelesen habe: Zum Beispiel “Anathem”* oder die Barock-Trilogie). “Seveneves” ist da keine Ausnahme. Vor allem (jetzt kommt doch noch ein kleiner, eigentlich irrelevanter Spoiler…), da das Buch nicht mit dem Überlebenskampf der Weltraumkolonisten halt macht, sondern auch erzählt, was mit ihren Nachkommen in der fernen Zukunft passiert.

Der Sommer kommt (hoffentlich!) und wenn ihr noch ein Buch für den Urlaub sucht, dann könnt ihr mit “Seveneves” nichts falsch machen!

P.S. Wer sich jetzt fragt, warum der Mond explodiert ist: Tja, das fragen sich die Leute im Buch auch. Oder eigentlich: Sie fragen es nicht, denn sie sind mit ganz anderen Dingen beschäftigt…
P.P.S. Hier gibt es noch ein interessantes Interview mit Stephenson zum Buch.

*Affiliate-Links

Kommentare (75)

  1. #1 Krypto
    28. Mai 2015

    Danke, wird gekauft 🙂

  2. #2 nihil jie
    28. Mai 2015

    Neal Stephenson…. TOP ! 😀 Ich mag diesen Schriftsteller sehr. Nach Snow Crash und Cryptonomicon kann ich mir vorstellen dass auch dieses Buch sehr gut ist.

  3. #3 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @nihil jie: Snow Crash und Cryptonomicon hab ich noch nicht gelesen. Das sind eher die Hacker-Themen, oder? Darum gehts in Seveneves allerdings nicht so sehr. Das ähnelt eher Anathema.

  4. #4 juliaL49
    Edinburgh
    28. Mai 2015

    aaaha, meine Leseliste ist schon so lang genug (bin gerade mit One Summer: America 1927 fertig, so weit haenge ich hinterher).

  5. #5 nihil jie
    28. Mai 2015

    @Florian

    Ja doch… da hast Du schon recht. Dennoch, alleine sein Schreibstil ist lesenswert. Ich schätze Stephenson als Schriftsteller schon sehr. Anathema habe ich beim Freund von mir mal an gelesen als mir mal langweilig war. SciFi und Wissenschaft ist doch auch ein sehr interessantes Thema. Ich denke schon dass sich das, von Dir vorgestellte Buch lohnt.

  6. #6 Peter Amthor
    Ilmenau
    28. Mai 2015

    Danke für den Tipp, das klingt nach vielversprechender Science Fiction. Übrigens, wem “Anathem” gefallen hat, dem würde ich auch “Genesis” (“Das neue Buch Genesis”) von Bernard Beckett sehr empfehlen. Beides jedenfalls keine “Einheitskost”… 😉

  7. #7 Sardor
    28. Mai 2015

    Wenn unser Mond zerbröseln würde, viel dann wirklich seine gesamte Masse auf die Erde – oder bildet sich nicht eher ein Ringsystem wie auf dem Saturn?

  8. #8 Böx
    https://boexbooks.wordpress.com
    28. Mai 2015

    Das klingt echt interessant…ich warte aber bei Romanen lieber auf die Übersetzungen. Vielleicht lese ich zuerst mal Anathema, das sich auch gut anhört.

  9. #9 Spörgel
    Cologne
    28. Mai 2015

    Hä? Warum ins All? Dann doch lieber tief in die Erde oder ab ins Meer. Irgend ein fleckchen Erde wird wohl nicht ganz von Einschlägen umgegraben. Und bis die Meere vollkommen verdampfen – das dauert. Muss ja nicht gleich bis in die ganz große Tiefe. Scheint mir sinnvoller als ins All. Aber iss ja keine Machbarkeitsstudie.

  10. #10 Tilman Baumann
    28. Mai 2015

    Verdammt. Auch wenn das wahrscheinlich alles in den ersten 10% des Buches passiert fühle ich mich jetzt fies gespoilert.
    Naja, kann man nichts machen. 🙂

    Als Dank gibt es jetzt einen Lesebefehl. The Three-Body Problem von Cixin Liu.
    https://www.amazon.de/Three-Body-Problem-Cixin-Liu-ebook/dp/B00S8FCJCQ/
    Insbesondere weil es auch sehr anders ist.

  11. #11 DasKleineTeilchen
    28. Mai 2015

    @sardor:

    eher nicht; bei den kollisionen wird das material ja abgebremst (bewegungsenergie in wärme), ergo fällt das material aus dem orbit. so jedenfalls meine kurzeinschätzung. FF wird mich schon berichtigen, wenn ich falsch liegen sollte.

  12. #12 Fleg
    Schweiz
    28. Mai 2015

    “Man kann nicht einfach in eine Rakete steigen und von A nach B fliegen, sondern muss Ahnung von Himmelsmechanik und Orbitaldynamik haben…”

    habe ich mir dank ‘kerbal space programm’ angeeignet 🙂

  13. #13 Sensei
    28. Mai 2015

    Ich weiß auch nicht.
    Wenn der Mond sich zerlegt und zu einem Gutteil als Regolit-Scheibe auf die Erde niedergeht wird mit Sicherheit auch der LEO samt ISS zersiebt.

    Zudem sind in 2 Jahren kaum die Produktionsanlagen für die Raketen zu bauen – geschweige denn die ganzen Raketen selber. 15 Jahre wäre da wohl realistischer..

  14. #14 Adent
    28. Mai 2015

    @Florian
    Snow Crash und Cryptonomicon sind auch sehr lesenswert, schliesse mich nihil je an. Ich habe gerade das neue Buch von Stephen Baxter durch (Proxima). Hat mir gut gefallen, es geht darin auch ums Überleben der Menschheit, spannend und soweit ich es beurteilen kann gut recherchiert bezüglich der Lebensbedingungen auf Merkur, Mars und Ceres.

  15. #15 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @Spörgel: “Irgend ein fleckchen Erde wird wohl nicht ganz von Einschlägen umgegraben.”

    Das wäre in so einem Szenario egal. Da kommt es nicht darauf an, wo was einschlägt. Die Atmosphäre heizt sich überall auf.

  16. #16 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @Tilman Baumann: “fühle ich mich jetzt fies gespoilert.”

    Ne, das sind keine wirkliche Spoiler. Das ist im Prinzip das, was man auch in Klappentext, Ankündigungen zum Buch, PR-Material etc lesen kann.

    “The Three-Body Problem von Cixin Liu”

    Hab ich mir gemeinsam mit Seveneves gekauft und steht als nächstes auf meiner Liste!

  17. #17 Spörgel
    28. Mai 2015

    @Florian:
    Absolut richtig. Die Atmosphäre heizt sich überall auf. Ich muss für Frischluft, Wasser und Nahrung im All wie auf der Erde sorgen. Es entfällt aber die Größen- und Gewichtsbeschränkung. Im Boden kann ich doch riesige Anlagen errichten. Sicher schneller und einfacher, als Alles mit Raketen in den Orbit zu schießen. Ich mag die Idee mit dem Orbit ja, aber da bin ich doch lieber in einer Höhle inkl. Schwerkraft. Obwohl, die Aussicht wäre schöner. Aber die Strahlung und die Meteoriten ect. Für Jahre! Dann lieber ab ins Loch.

  18. #18 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @Spörgel: “Sicher schneller und einfacher”

    Ich kann jetzt nicht den kompletten Roman (und es IST ein Roman, keine wissenschaftliche Facharbeit!) zusammenfassen und erklären, warum man ins All geht und nicht auf die Erde…

  19. #19 wereatheist
    28. Mai 2015

    @Spörgel, #9:
    Fiele nur die Hälfte der Mondmasse (ca. 1/160 der Erdmasse, 1/100 des Volumens) auf die Erde, hätte dabei “nur” die kinetische Energie, die einer Geschwindigkeit von 7.7 km/s (LEO) entspricht, und nur 2/3 der Energie würden letztlich im Wärmehaushalt der Erde landen, reichte das überschlagsmäßig dazu aus, die gesamte Erde zu verflüssigen, die gesamten Ozeane zu verdampfen, jede Menge CO2 aus Karbonaten abzuspalten.
    Das Volumen allein entspräche einer Aufschüttung der gesamten Erdoberfläche um gut 20km. So hohe Berge kann es praktisch nicht geben, schon gar nicht flüssig.
    Aber auch in Orbitalstationen würde Keiner überleben, wenn sie nicht von größeren Brocken getroffen würden, dann doch sozusagen “sandgestrahlt”, aber mit Sand, der dicke Bleche glatt durchschlägt 🙂

  20. #20 Florian H
    28. Mai 2015

    Hatte ich noch nicht am Radar, das freut mich. Bis jetzt sind fast alle Bücher aus deinen Rezensionen in meinem Bücherregal gelandet.
    Danke

  21. #21 Grant
    28. Mai 2015

    Wenn ich mal etwas zum Film “Oblivion” dazu fragen darf, weil dort ja eine ähnliche Situation vorherrscht (mehr oder weniger zerstörter Mond).

    https://www.google.de/search?q=oblivion+moon&biw=1162&bih=872&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=zyNnVa5bgpmwAfy5gNgG&ved=0CAYQ_AUoAQ

    Müsste auch hier der Mond zwangsläufig in kürzerer Zeit auf die Erde stürzen?

  22. #22 Alderamin
    28. Mai 2015

    @Grant

    (Ohne die Geschichte zu kennen und auch inBegug auf diese Story hier:)

    Warum sollte er? Der Saturnring stürzt ja auch nicht auf den Saturn. Eigentlich sollte eine Trümmerscheibe enstehen und nur ein kleiner Teil Material auf der Ende landen.

    Andererseits ist der Mond groß, da reicht vielleicht ein Bruchteil der Mondmasse schon dafür, die Atmosphäre aufzuheizen. Die wäre verflüssigt ja nur 10 m tief auf der Oberfläche der Erde.

  23. #23 partikel
    28. Mai 2015

    naja…Reamde war nicht so der Bringer, Diamond-Age war da schon cooler…mach doch mal was mit Daniel Suarez!

  24. #24 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @partikel: “Reamde war nicht so der Bringer, Diamond-Age war da schon cooler”

    Wie gesagt – die ganzen “Hacker”-Bücher hab ich nicht gelesen. Ist nicht so mein Thema. Die Historien/Sci-Fi-Bücher sind aber wirklich sehr gut!

    “mach doch mal was mit Daniel Suarez!”

    Siehe hier (ganz unten): https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/04/29/der-groesste-mathematiker-oesterreichische-grenzgaenger-und-geheimnisvolle-bergwerke-die-buchempfehlungen-fuer-april-2015/

  25. #25 DasKleineTeilchen
    28. Mai 2015

    @wereatheist:

    “Aber auch in Orbitalstationen würde Keiner überleben”

    ich spekulier einfach mal, daß im buch die stationen ausserhalb des mondorbits sein werden.

    @grant:

    gibts nen podcast und youtube-vid zu (The skeptics guide to the Universe). die waren der ansicht, daß der mond in oblivion nach der langen zeit nicht so aussehen würde, sondern sich die bruchstücke wegen der eigengravitation innerhalb von stunden wieder zusammenfinden würden.

    kann stimmen, muss nicht. ich weiss es nicht. aber oblivion hatte ausser schönen bildern eh nicht viel zu bieten; plotholes en masse, aber wirklich extremst; da war so gut wie alles unlogisch bis zum abwinken. alleine die wasserstoffnummer die der tesseract benötigte; wozu die meere der erde absaugen, wenn zb jupiter doch wasserstoff ohne ende bietet?

  26. #26 Florian Freistetter
    28. Mai 2015

    @DKT: “ich spekulier einfach mal, daß im buch die stationen ausserhalb des mondorbits sein werden.”

    Da würd ich dann lieber doch mal das Buch lesen. Wie gesagt – ist alles ein wenig komplizierter, als man denken würde.

  27. #27 DasKleineTeilchen
    28. Mai 2015

    @FF:
    werd ich auf jeden fall; spannend genug hört sichs ja an.

  28. #28 DasKleineTeilchen
    28. Mai 2015

    apropro film: mein favorit der letzten zeit ist ex_machina; ich empfehle originalfassung und man sollte sich die handlung nicht mal die ersten 2 zeilen der inhaltsbeschreibung in der wikipedia spoilern lassen. lohnt sich.

  29. #29 starwolf
    28. Mai 2015

    Und wer nicht lesen will – wie ich – sondern hören. Das Buch gibts auch ungekürzt bei Audible.

  30. #30 Bullet
    29. Mai 2015

    Ich war ja gespannt, aber:

    Statt des üblichen Trabanten sind da auf einmal sieben große Stücke, die seinen Platz einnehmen. Das ist natürlich ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis und die Menschen sind entsprechend schockiert und aufgeregt. Aber nicht unbedingt verängstigt. Denn die Bruchstücke sind immer noch gravitativ aneinander gebunden, kreisen immer noch an der gleichen Stelle um die Erde, an der auch der intakte Mond um die Erde kreiste und üben zusammen immer noch die gleiche Anziehungskraft auf unseren Planeten aus.

    Und dann frag ich mich als Leser: okay, wenn schon der Autor zugibt, daß diese Mondbruchstücke immer noch gravitativ aneinander gebunden sind – wieso fällt ihm dann nicht auf, daß diese Bruchstücke dann alle wieder zusammenklatschen müssen und einen neu aussehenden Mond bilden, der nur ein paar kleine Bröckchen verloren hat (wenn überhaupt)?
    Das sind so die Punkte, an denen mir komplett die Lust am Lesen vergeht: wenn ich nämlich merken muß, daß eine Schreiberperson ohne Rücksicht auf Konsistenz und Nachvollziehbarkeit mit dem Vorschlaghammer ein für ihre Absicht passendes Setting konstruiert, das eigentlich nur, naja, eben behämmert ist. Da wäre es sinnvoller gewesen, einfach zwei NEAs miteinander kollidieren und deren Bruchstücke dan peu à peu von der Erde einsammeln zu lassen. Am “O Gott, wir werden alle sterben”-Faktor (und am darauf folgenden Strohhalmklammergezappel) hätte das nichts geändert.
    Aber

    Dubois stellt fest, dass vermutlich bald weitere Kollisionen unter den Mondbruchstücken stattfinden werden

    ist – wenn das jetzt nicht auf Florians Mist gewachsen ist, sondern so explizit im Buch steht – etwas, wo mir glatt der Kamm schwillt. Massen ziehen sich an und kollidieren irgendwann? Für diese Erkenntnis braucht man einen verd. sch. Astrophysiker?
    Und:

    Es wird einen “harten Regen” geben, während dessen fast die gesamte ehemalige Masse des Mondes in Form kleiner Meteorite auf die Erde fallen wird.

    Meine Güte, dann laß doch gleich den ganzen Mond runterfallen. Is auch nicht blöder und macht dazu noch klar, daß das geozentrische Weltbild immer noch nicht verschwunden ist. Dann kann man wenigstens noch davon ausgehen, daß diese Geschichte einfach nur ein kleiner Horrorroman für Astrologen sein soll.

  31. #31 Florian Freistetter
    29. Mai 2015

    @Bullet: “Das sind so die Punkte, an denen mir komplett die Lust am Lesen vergeht: wenn ich nämlich merken muß, daß eine Schreiberperson ohne Rücksicht auf Konsistenz und Nachvollziehbarkeit mit dem Vorschlaghammer ein für ihre Absicht passendes Setting konstruiert”

    Bitte nicht aus meiner sehr verkürzten Inhaltsangabe solche extreme Kritik am Autor selbst konstruieren. Stephenson hat sich SEHR viel Mühe gegeben, das ganze Buch so realistisch wie es in so einem Buch nur möglich ist zu beschreiben. Das ist definitiv “Hard Sci-Fi” (so wie “Der Marsianer” in etwa).

    “wieso fällt ihm dann nicht auf, daß diese Bruchstücke dann alle wieder zusammenklatschen müssen und einen neu aussehenden Mond bilden, der nur ein paar kleine Bröckchen verloren hat (wenn überhaupt)?”

    Ähm nein. Das hängt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit die Kollisionen stattfinden.

    “Für diese Erkenntnis braucht man einen verd. sch. Astrophysiker?”

    Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden? Warum regst du dich so wahnsinnig über ein Buch auf, das du nicht mal gelesen hast?

  32. #32 Yeti
    29. Mai 2015

    Das hört sich für mich nicht nach einem Buch “für den Urlaub” an, sondern eher wie eins das man in einer Nacht, maximal einem Wochende wegfrisst.
    Ist gekauft

  33. #33 Bullet
    29. Mai 2015

    @FF:

    Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden? Warum regst du dich so wahnsinnig über ein Buch auf, das du nicht mal gelesen hast?

    “Wahnsinnig”? Nee nee, das geht deutlich schlimmer. Deine Angabe entspricht nur schön dem Konzept, das bei vielen (leider auch vielgelesenen) Romanen und auch Filmen auftaucht: “scheiß auf die Herleitbarkeit – ich will meinen Plot.”
    Mir war schon klar, daß du eine verkürzte Inaltsangabe schreibst, in der auch vielleicht wichtige Nuancen unberücksichtigt bleiben, aber wenn ich erst lese “die großen Bruchstücke sind immer noch gravitativ aneinander gebunden” und später “fast alle Teile des Mondes fallen auf die Erde”, dann kann ich keine Hard SF dran entdecken.
    Und nur am Rande, um das nicht ausufern zu lassen: den Autor hab ich nicht angegriffen. Diese Feststellung ist mir wichtig.

    Das hängt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit die Kollisionen stattfinden.

    Ja klar. Aber die ist doch einigermaßen bekannt, oder? Meines Verständnisses nach kann die eigentlich nur in der Größenordnung der initialen… oh, halt. Der Impuls ist einigermaßen bekannt. Aber dann wiederum weiß man: wenn die Geschwindigkeit des Brockens über KG1 des Mondes hinausgeht, ist die Masse des Brockens umso kleiner etc… jedenfalls ist es doch nicht nur der Kompaktheitsgrad des Mondes, der verhindert, daß uns die Murmel komplett in den Garten fällt.
    (Ich hätte ja auch kein Problem damit gehabt, wenn der Autor geschrieben hätte, daß etwa 10% der Masse des Mondes die Erde treffen würden. Das wäre als Katastrophenszenario doch wohl völlig ausreichend.)

  34. #34 Florian Freistetter
    29. Mai 2015

    @Bullet: ” aber wenn ich erst lese “die großen Bruchstücke sind immer noch gravitativ aneinander gebunden” und später “fast alle Teile des Mondes fallen auf die Erde”, dann kann ich keine Hard SF dran entdecken.”

    Der erste Satz widerspricht nicht dem zweiten. Denn es geht um Dynamik. Und die ändert sich. Wenn die Bruchstücke miteinander kollidieren, entstehen mehr Bruchstücke. Auf anderen Umlaufbahnen. Das führt zu weiteren Kollisionen und neuen Bruchstücken auf wieder anderen Umlaufbahnen. Irgendwann wird das ganze Ding dann chaotisch und DANN kommt es zum exponentiellen Anstieg der Kollisionen mit der Erde. Es mag zwar Sci-Fi sein, aber zumindest ich habe keine großen Widersprüche zur echten Himmelsmechanik erkannt (und ich will jetzt nicht mit Autoritäten argumentieren, aber immerhin bin ich Himmelsmechaniker).

    “wenn der Autor geschrieben hätte, daß etwa 10% der Masse des Mondes die Erde treffen würden. Das wäre als Katastrophenszenario doch wohl völlig ausreichend.)”

    Es ist ja auch nicht die gesamte Masse; ein bisschen was bleibt im Orbit (die Bruchstücke des Metallkerns, die eher schwer weiter zerbröselt werden zB).

  35. #35 DasKleineTeilchen
    29. Mai 2015

    *kicher* bullet ma wieder richtig in fahrt; aber wie.

    brauch ich mich ja nich ganz so einsam zu fühlen, wenn mir gelegentlich eine durchknallt. =)

  36. #36 Steffmann
    29. Mai 2015

    @Bullet:
    Mir geht es ähnlich. Für 5000 Jahre Menschheit im All, braucht es ca. 1500000 Tonnen (!) Wasser. Wenn man das nur darauf reduziert in einem Zeitfenster von 2 Jahren, na ja, brauche ich gar nicht mehr mit Strahlungs- und Muskelschwundsproblemen anfangen.

  37. #37 Steffmann
    29. Mai 2015

    @Zusatz:

    bei angenommenen 150 Leuten, die aber über 5000 Jahre den Genpool nicht erhalten könnten. Dafür brauchte es mindestens 10000.

  38. #38 PDP10
    29. Mai 2015

    Liebe Leute!

    Findet ihr es nicht selbst ein klein wenig albern, über die technischen Details einer Geschichte aus einem Buch zu diskutieren, dass ihr nicht gelesen habt …?

    Mal abgesehen davon:

    Nach Florians Besprechung zu urteilen ist das Buch übrigens nix für mich. Ich kann nicht so gut mit diesem Hard-Sci-Fi Kram.

    Ich will Laserschwerter! (Und wie die funktionieren ist mir völlig egal!)

  39. #39 Steffmann
    29. Mai 2015

    @PDP10:

    Na ja, kommt darauf an. Wenn ich auf der Rückseite eben so eine Zusammenfassung lese, kaufe ich es gar nicht. Eben wegen Kopfkino und den Schlüssen, die ich daraus ziehe. Ich weiss, dass ich keinen Spass daran haben werde. Albern wäre es zu sagen: Das lese ich eben drum. Dann kann ich mich auch mit dem Koran oder der Bibel beschäftigen. Ich weiss aber, dass das hanebüchener Unsinn ist.
    Nichts gegen unterhaltsamen Unsinn. Wenn er denn in 120 min vorbei ist. Von einem Buch erwarte ich mehr. Das sollte mich zu jedem Zeitpunkt “überzeugen”. Das ist mit der Zusammenfassung aber schon ausgeschlossen.
    Nur meine bescheidene Auffassung.

  40. #40 PDP10
    29. Mai 2015

    @Steffmann:

    “Na ja, kommt darauf an. Wenn ich auf der Rückseite eben so eine Zusammenfassung lese, kaufe ich es gar nicht.”

    “Can you judge a book by the cover … ?” lalala … hmmm von welcher grausamen 80er Band war die Zeile aus welchem Lied nochmal? 🙂

  41. #41 Adent
    30. Mai 2015

    @Bullet/Steffmann
    Also was ich bisher von Stephenson gelesen habe (und das ist alles) war excellent recherchiert, insofern würde ich mich auch nicht soweit aus dem Fenster lehnen und auf Grund einer verkürzten Beschreibung von Unsinn reden 😉
    Der Typ ist kein Schätzing der schreibt nämlich ziemlichen Bullshit und verkauft dies noch als wissenschaftlich (zumindest in der Schwarm und dem Spinoff Aus der Tiefe, was ich nicht weiter als 100 Seiten lesen konnte bis meine Fußnägel durch die Schuhe waren).

  42. #42 beckslash
    Berlin
    30. Mai 2015

    Neal Stephenson ist sicherlich mein Lieblingsautor. Und Seveneves habe ich gern gelesen. Ich finde jedoch, es ist nicht sein bestes Buch. Mir drängte sich iauf den ersten Seiten in diesem Fall sogar der Vergleich mit Frank Schätzimg auf, wenn auch Stephensons Stil und Technik ganz anders und mir persönlich lieber sind. Dem deutschen Verlag scheint es ähnlich zu gehen: Das Cover ähnelt stark dem von “Der Schwarm”.

    Nichtsdestotrotz ist es eine Geschichte, die, ausgehend von einem angenommenen Ereignis, so ablaufen könnte. Anders als bei Schätzimg wird existierende Technologie verwendet und keine imaginäre neue Erfindung. Auch auf ermüdende Anwendung “dramatischer” Elemente, wie Schätzimgs übliche Cliffhanger, hat Stephenson verzichtet. Er kann Spannung und Athmosphäre besser und glaubwürdiger erzeugen.

    Wenn ich Seveneves jedoch mit Anathem vergleicht, habe ich trotz des fiktiveren Szenarios in letzterem den Eindruck, dass dessen Story an sich dichter, glaubwürdiger und das ganze Buch besser ist. Mal sehen wie sich das beim zweiten Lesen in einigen Monaten anfühlen wird. Im Moment bin ich nicht enttäuscht, aber auch nicht hellauf begeistert. Einige Kritikpunkte der anderen Kommentatoren kann ich nachvollziehen. Einige Fakten wie das Verhalten der Bruckstücke des Mondes oder der Funktion des “Eye” scheinen mir nicht so schlüssig. M. W. hält ein Kreisel seine Position im Raum bei und könnte nicht permanent eine Achse dem Erdmittelpunkt zuwenden, wenn er auf einer Umlaufbahn ist. Aber das sind Details, die den Unterhaltungswert des Buches nicht schmälern müssen.

    Mein Fazit: Lesen! Aber nicht von diesem Buch aus auf die Kunst von Neal Stephenson schließen. Lest auch die anderen und urteilt selbst.

  43. #43 Florian Freistetter
    30. Mai 2015

    @Steffmann: “Für 5000 Jahre Menschheit im All, braucht es ca. 1500000 Tonnen (!) Wasser.”
    “bei angenommenen 150 Leuten, die aber über 5000 Jahre den Genpool nicht erhalten könnten. Dafür brauchte es mindestens 10000.”

    Du wirst es nicht glauben, aber Stevenson hat sich darüber durchaus Gedanken gemacht. Und beide Themen spielen eine wichtige Rolle im Buch.

    Aber ok. Vielleicht sollte ich in Zukunft keine Romane mehr rezensieren. Bzw. nur dann, wenn ich in der Rezension auch jedes einzelne Detail erkläre…

  44. #44 Adent
    30. Mai 2015

    @Steffmann
    Wieso sollten 150 Leute nicht ausreichen den Genpool zu erhalten?

  45. #45 xdiz
    Berlin
    30. Mai 2015

    @Florian #43 “Vielleicht sollte ich in Zukunft keine Romane mehr rezensieren. Bzw. nur dann, wenn ich in der Rezension auch jedes einzelne Detail erkläre…”
    Das fände ich aber schade. Auch wenn ich nach der Beschreibung die Skepsis von Bullet nicht unverständlich finde, habe ich diese Rezension und die Debatte darüber mit Interesse gelesen und finde es gut, dass ich auf das Buch und den Autor aufmerksam geworden bin.

  46. #46 bruno
    30. Mai 2015

    @bullet ….@steffman:
    Mei!

    …gehts nachhert??

    physikalische expertise in ehren – aber nach (laut florian selbst) klappentext-ähnlichen umschreibungen ein (fundiertes pysikalischens urteil ) abgeben …zu wollen…??
    …über etwas, was ihr noch nicht selbst gelesen habt….?!?!?

    …seid ihr nicht diejenigen, die sonst immer nach “wissenschaftlichem” vorgehen schreien…??!
    …ihr beurteilt ein “paper” – ohne es gelesen zu haben??!

    ja … sehr wissenschaftlich…
    super…kommentare….

    was ich eigentlich sagen wollte:

    unser lit-prof bläute uns immer ein, dass der erste satz eines romanes (hallo bullet et ali. – “roman” – klingelt da was??) der satz sei:
    der das werk bezeichne und kennzeichne und auszeichne!!

  47. #47 bruno
    30. Mai 2015

    ..ach ja, der ROMAN..
    .. mich “reisst” dieser erste Satz voll in seinen Bann – damit auch in den Bann des Buches …. und das hätte mein Prof ebenso postuliert!

    Wenn der Zauber innerhalb der nächsten 30-50 Seiten ungerechfertigt erscheint (erscheinen sollte) – dann darf man das Buch getrost beiseite legen. (ich bin bislang bei der 100-seiten-hypothese – ich gebe …fast… jedem mist eine extrem lange/ weitreichende chance….)
    aber eben nicht… bevor ichs nicht gelesen … und über weite teile gelesen …habe. (blödels, ehrlich!!)

  48. #48 bruno
    30. Mai 2015

    ach! mein puls ist noch immer erhöht…

    @bullet (indirekt @steffmann, da du die haltung befürwortest)
    interpretiere ich das richtig?!?
    du hast das entsprechende buch nicht gelesen – sondern beziehst deine kritik auf “deine interpretation” … dessen, was du glaubst “was das buch beinhalte” …. ???

    @bullet (steffman) deine/ eure kommentare sind doch sonst so sinnvoll/ fundiert – was ist denn (heute?) mit euch los…?

    florian hat dich ja schon darauf angesprochen… für “uns” mitleser steht noch immer die frage: bis du “schräg” aufgestanden??!
    (für uns “mitleser” liest sich das übersetzt mit: hast du sie noch alle??”)

  49. #49 bruno
    30. Mai 2015

    @FF:
    MICH HAT DIESE BESPRECHUNG TOTAL ANGESPROCHEN UND INSPIRIERT!!!

    oh sorry, feststelltaste festgestellt….
    ja – meine meinung sollte nach meinen letzten posts klar sein … und ich vermute … der der mehrzahl der leser entsprechen….

    ich kanns zumindest literatur-wissenschaftlich begründen!!
    (wenn gewollt, suche ich entsprechende passagen aus meinen – sowie aktuellen – lit-wis. arbeiten raus….)

    @ff: gute rezension! mach lust auf mehr!!

  50. #50 bruno
    30. Mai 2015

    …kaufe ein “t”.
    und für alle nörgeler diverse GROSSBUCHSTABEN.

  51. #51 gaius
    31. Mai 2015

    @bruno

    Herrlicher Rant. Hatte was literarisches …

  52. #52 bruno
    31. Mai 2015

    @#51 tx! 🙂
    @all, sorry. habe mich aber mittlerweile wieder abgeregt…

  53. #53 DasKleineTeilchen
    1. Juni 2015

    @bruno: na ein glück *kicher*

    @adent: hm. wenn die diversität anhand des genetischen profils und nicht einfach zufällig ausgewählt wird zb?

  54. #54 Adent
    1. Juni 2015

    @DasKleineTeilchen
    Äh, deine Antwort geht eher in die Richtung in die ich dachte. Wenn man das genetische Profil halbwegs variabel wählt reichen 150 Leute allemal für eine Wiederbevölkerung. Steffmann hatte aber das Gegenteil gesagt.
    Meines Wissens langen sogar sehr viel weniger als 150 Menschen.

  55. #55 Florian Freistetter
    1. Juni 2015

    @Adent: “Meines Wissens langen sogar sehr viel weniger als 150 Menschen.”

    Wie viele in Stephensons Buch langen, kann man aus dem Titel entnehmen 😉

  56. #56 PDP10
    1. Juni 2015

    “Wie viele in Stephensons Buch langen, kann man aus dem Titel entnehmen 😉 “

    *kopfklatsch* *groschenfall*

    Ich hab das als “Abend” übersetzt … tststs .. so kann man danebenliegen, wenn man den Kontext ignoriert.

  57. #57 Jan Sieklucki
    Osnabrück
    2. Juni 2015

    Hi,
    also was die Gravitation angeht, das werde ich wohl niemals verstehen.

    Es gibt Objekte, weiter als die Pluto Umlaufbahn, und dennoch kreist dort Sedna. Wie wirkt dort die Anziehung?

    Bildlich wird das ja immer so dargestellt, man hat diese Ebene auf der x und y Achse, der Äquator sitzt waagerecht auf dieser 2D Ebene und macht so ein waffelhörnchen mäsiges Dings, wo sich eben im Falle der Sonne, die Planeten befinden. Alles befindest sich also in diesem Strudel.

    Das verstehe ich aber nicht wie das praktisch funktioniert. Da wo die Pluto Bahn ist, ist diese 2D Ebene längst wieder eine Ebene und eben nicht mehr dieser Strudel.

    Und wieso bewegt sich das Sonnensystem als Ganzes in eine Richtung, das Selbe mit der Galaxy. Unsere bewegt sich ja zusammen mit anderen Galaxien der Lokalen Gruppe auf diese…usw usw usw.

    Wie kommt es, dass sich diese großen Strukturen bilden können. Die Distanzen sind so unvorstellbar, wie kann da die Gravitation wirken. Für mich ist das eines der unerklärlichsten Dinge überhaupt. Kann mir das mal jemand erklären?

  58. #58 Adent
    2. Juni 2015

    @Florian
    Aha 😉
    Stephen Baxter geht von ca. 10 genetisch diversen Personen aus. Ich hatte neulich etwas gelesen über die angeblichen Inzuchtprobleme bei den Momarchien und dort war es so beschrieben, dass die schon von vornherein genetische Defekte hatten und diese natürlich durch Inzucht dann verstärkt hervortreten, dass es aber damals während bestimmter Bottleneck-Zeiten durchaus nur sehr wenige Menschen waren, die sich erfolgreich vermehrt haben, da sie genetisch unterschiedlich waren.

  59. #59 Florian Freistetter
    2. Juni 2015

    @Jan: “Es gibt Objekte, weiter als die Pluto Umlaufbahn, und dennoch kreist dort Sedna. Wie wirkt dort die Anziehung?”

    Genau so wie es das Gravitationsgesetz sagt. Schwächer als näher an der Sonne.

    Mir ist gerade unklar, was du nicht genau verstehst? Wenn du zwei Objekte hast, ziehen die sich gegenseitig an. Immer. Die Stärke hängt von ihrem Abstand ab und von ihrer Masse. Und die Gravitation hat eine unendliche Reichweite. Sie wird zwar immer schwächer, je größer die Entfernungen sind, verschwindet aber nie komplett.
    Was du mit dem “Strudel” meinst, kann ich gerade nicht nachvollziehen. Vielleicht kannst du das noch einmal anders formulieren?

  60. #60 Wizzy
    2. Juni 2015

    Wiewohl auf kosmischen Distanzen es ja dann durchaus eine Rolle spielen kann, dass die Gravitation sich “nur” mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, wie experimentell gut belegt ist https://scienceblogs.com/startswithabang/2010/08/25/what-is-the-speed-of-gravity/ (eine andere Arbeit dazu ist scheinbar die Quasar-Jupiter-Passage Kopeikin et al.):
    Aber für eine grobe Erklärung ist das wahrscheinlich eine zu verkomplizierende Information, zumal (schwache) Gravitation von Objekten und Objektpositionen ferner Vergangenheit auch aus Milliarden Lichtjahren Entfernung vor Ort wirkt.

  61. #61 Alderamin
    2. Juni 2015

    @Wizzy

    Ich finde den Artikel von Ethan ausnahmsweise mal nicht so gelungen, die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gravitation betrifft nämlich nur Änderungen derselben (bzw. beschleunigte Massen). Die Erde umkreist (in erster Näherung) nicht den Ort, wo die Sonne vor 8 Minuten 20 war, sondern die Sonne umgibt ein Gravitationsfeld, das sich mit ihr bewegt (in erster Näherung bewegt sich die Sonne unbeschleunigt durch den Raum, also kann man sie auch in einem mitbewegten Koordinatensystem als ruhend betrachten) und ist von einem statischen Gravitationsfeld umgeben, in dem sich die Erde bewegt.

    Etwas anderes gilt für beschleunigte Massen, wenn sich etwa zwei Neutronensterne umkreisen und sich somit die Massenzentren nicht mehr geradlinig bewegen. Dann werden Gravtiationswellen erzeugt, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Der Unterschied hier ist (neben der größeren Schwerefelder), dass hier zwei ähnlich große Massen einander umlaufen und nicht eine vernachlässigbare eine sehr viel größere, die sich deswegen in erster Näherung nicht von der Stelle rührt.

    Siehe auch hier.

    Klar, über kosmologische Distanzen wird es komplizierter, da ist alles in Bewegung und der Raum dehnt sich auch noch aus.

  62. #62 nur Consuela
    2. Juni 2015

    @Jan: Der Schlüssel sind die von dir erwähnten unvorstellbaren Distanzen zwischen den einzelnen Gravitations-“Trichtern”.

    Sedna ist ohne Zweifel weit draußen, aber bis zum nächsten Stern ist es eben noch mordsmäßig viel weiter. Die Schwerkraft der Sonne ist dort draußen zwar gering, aber immer noch stark im Vergleich zum Rest des Universums. Und deshalb kreist Sedna um die Sonne und nicht um Proxima Centauri.

    Das gilt auf jeder Skala – deshalb fliegen auch Galaxien nur dann auseinander, wenn sie sich zu nahe kommen. Tolle Bilder dazu gibt’s hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wechselwirkende_Galaxien

  63. #63 bruno
    3. Juni 2015

    @Jan
    …erstmal: kein Strudel! (auch wenn sich die “Gravitation” prinzipiell im Quadrat zur Entfernung der Quelle verringert… du verwchselt das evtl. mit der allgemeinen Gravitationstheorie – andere Baustelle, hat nichts mit unserem Thema zu tun…))

    Das, was die Sonne umkreist … hat sich (mehr oder weniger) aus einer Scheibe gebildet. https://www.youtube.com/watch?v=tmNXKqeUtJM

    Die Gravitation verhält sich invert zum Quadrat der Entfernung … wird also INNERHALB unseres Sonnensystems enttsprechend immer schwächer von der Entfernung zur Sonne. Aber die, das muss man wissen, ca 99,9% aller Masse unseres Sonnensystems beinhaltet!
    Innerhalb unseres Sonnensystemes ist also erstmal alles gravitativ an die Sonne gebunden – egal, wie weit es weg ist von der Sonne – solange es noch innerhalb der Sonnensystems ist…

    Die Erde ist (ca.) 8,33 Lichtminuten von der Sonne entfernt (=1AU).
    Pluto (ca.) 5,5h – also etwa 330 Lichtminuten.

    Und Sedna ist eben auch gravitativ an die Sonne gebunden … auch wenn die Umlaufzeit zwischen 76 AU * 8,33 LM und 1000 AU * 8,33 LM schwankt.

    (1 AU = 1,55mio Km … 1 LM = 1 Lichtminute = 1/ 8,33AU).

    Der nächste Stern, den wir kennen, ist Proxima Centauri ( C ) mt etwa 4,24 LJ … das entspricht ewa 2 230 070,4 Lichtminuten – also über 2 millionen Lichtminuten.

    Dass da die Gravitation der Sonne überwiegt, sollte aus den Zahlen heraus klar sein…
    lg!!

  64. #64 Waterhouse
    5. Juni 2015

    @Florian
    Quicksilver ist auch sehr empfehlenswert. Nach dem lesen der Romane dacht ich doch tatsächlich ich würde Isaac Newton persönlich kennen 😉

  65. #65 Toby
    9. Juni 2015

    Ich lese das Buch gerade und finde es super. Aber mich würde da wirklich sehr interessieren,
    ob der Mond wirklich so zersplittern könnte. Also was/wie der Agent sein müsste, damit
    dies geschieht.
    Denn wäre zuviel Energie zugeführt worden, dann wäre der Mond ja vmtl. sofort explodiert (so ala Star Wars).
    Bei zu wenig Energie wäre da doch nur ein dickes Loch entstanden.

    Zum anderen, könnte es denn die im Buch erwähnte Erklärung für den Agent geben? Würde
    aber ein solches Ding nicht ziemliche Unruhe im Sonnensystem verursachen? Sollte da dann
    nicht noch viel krasseres passieren als das da “nur” der Mond kaputt geht?

  66. #66 Florian Freistetter
    9. Juni 2015

    @Toby: Naja, die “Erklärung” im Buch ist ja auch keine echte Erklärung sondern nur eine Vermutung. Ich kann jetzt nicht sagen, ob das klappen würde. Auseinanderbrechen lassen kann man den Mond sicherlich irgendwie – eine Kollision die auf die richtige Art und Weise stattfindet, schafft das sicher. Aber das würde man vermutlich vorher merken bzw. sehen.

  67. #67 Adent
    9. Juni 2015

    @Waterhouse
    Ah, daher dein Nickname 😉
    Wenn dir Quicksilver (und die anderen zwei der Barock Trilogie) gefallen hat, dann wäre mein Tipp noch Drood von Dan Simmons. Danach hatte ich den Eindruck Charles Dickens persönlich zu kennen 😉

  68. #68 DasKleineTeilchen
    terra
    21. August 2016

    ein grandioses buch! danke nochma flo!

  69. #69 Dampier
    26. November 2016

    Puh. Ich habe es gerade durch (Support your local Fahrbücherei!), und finde es eines der besten Bücher von Stephenson (habe fast alle gelesen, und er ist einer meine Lieblingsautoren). Bin immer noch etwas mitgenommen von der ungeheuren Anspannung und Klaustrophobie, die das mit sich bringen muss, wenn man in in einer Blechdose im Raum eingesperrt ist, ohne die Chance, JEMALS wieder anständige Schwerkraft zu spüren, frische Luft zu atmen oder einfach mal einen Spaziergang machen zu können … Dieses Gefühl war um Längen intensiver und hat mich viel mehr mitgenommen, als z.B. im Marsianer. Auch der “Ingenieurs-Porn”-Anteil war sehr viel spannender und überzeugender.

    Stephenson ist ein großartiger Erzähler. Er hat es überhaupt nicht nötig, die dramatischsten Teile, die dieser Ablauf der Geschehnisse mit sich brächte (Abschied der Weltraumfahrer von ihren Liebsten, die auf der Erde zurückbleiben müssen, die ungeheuer vielfältigen Arten zu Tode zu kommen etc.) auszuwalzen, sonden konzentriert sich ganz auf den Ablauf der Geschichte und erwähnt solche Dramen lakonisch am Rande. Und das reicht völlig aus. Ich mag auch die Persönlichkeiten, wie er sie und ihre Gedankengänge schildert, die äußerliche Beschreibung seiner Protagonisten ist extrem sparsam, und es fällt einem gar nicht auf, weil das am besten sowieso der eigenen Phantasie überlassen bleibt. So erfährt man z.B. oft nur nebenbei, welche Hautfarbe die Figuren haben.

    Der letzte Teil ist dann nochmal richtig schöne SF zum schwelgen und ‘mitreisen’ in einer fremden und faszinierenden Welt, wo man sich eine Fortsetzung, sogar einen ganzen Zyklus drüber zu wünschen beginnt. Es war so ein Buch, wo man schon hundert Seiten vor dem Ende traurig wird, dass es bald zu Ende ist …
    Wunderbar! Einer der schönsten Romane seit langem (ich lese ja fast nur Sachbücher).

    Ich werde jetzt erstmal einen Spaziergang machen und mir die herrliche Luft unserer Atmosphäre reinziehen und in vollen Zügen genießen …

  70. #70 Dampier
    26. November 2016

    @Florian, ich habe hier noch einen Beitrag von heute Nachmittag in der Moderation hängen. Magst du mal nachsehen?

  71. #71 Dampier
    27. November 2016

    12 Stunden später …
    Mein Kommentar wurde endlich freigeschaltet. Bitte um freundliche Beachtung.
    (Ich hasse es, dafür werben zu müssen, aber der ist ja nie in irgendeiner Übersicht angezeigt worden. *grmbl*)

  72. #72 Tina_HH
    27. November 2016

    @Dampier

    Es war so ein Buch, wo man schon hundert Seiten vor dem Ende traurig wird, dass es bald zu Ende ist …

    Ging mir auch so. Ich hatte es vor ein paar Monaten gelesen und fand es durchweg spannend erzählt und auch thematisch interessant. Und trotz des großen zeitlichen Bruchs, wodurch ja die bis dahin vertrauten Hauptpersonen sozusagen verloren gingen, fand ich es insgesamt dennoch stimmig.

    Im Moment lese ich gerade Cryptonomicon. Durch die ersten ca. 50 Seiten musste ich mich ein wenig durchkämpfen, aber wenn man dann so langsam schnallt, worum es in den einzelnen Handlungssträngen geht und man die Personen richtig zuordnen kann, ist es sehr viel leichter zu lesen und vor allem: dann lohnt es sich auch richtig.
    Habs jetzt zu gut einem Drittel durch und weiß jetzt schon, dass es ebenfalls zu den Büchern gehören wird, die man mit einem Bedauern weglegt, wenn sie ausgelesen sind.

  73. #73 Tina_HH
    27. November 2016

    Von mir hängt auch noch ein Kommentar in der Mod.

  74. #74 Dampier
    28. November 2016

    @Tina
    Das Cryptonomicon fand ich auch sehr gut. Ist lange her, das könnte ich mir eigentlich mal wieder vornehmen.

    Stephensons technische Beschreibungen sind manchmal etwas länglich, das stimmt. Ging mir z.T. auch in Seveneves so, aber das kenn ich schon von ihm und es stört mich nicht allzu sehr.
    Schönes Zitat aus der Wikipedia (en):

    “Once we arrive in the novel’s snail-paced last third, there are lots and lots of lavish descriptions of imaginary machines: city-sized orbiting habitats, giant pendulums reaching down into the Earth’s atmosphere, ‘sky trains’. After scores of pages of this, my eyelids were succumbing to a powerful gravitational force.”
    Steven Poole, The Guardian

    Das System mit der Reise per Metallpeitschen-Robotern habe ich trotzdem nicht so richtig verstanden, war für die Story aber nicht so entscheidend.

    aber wenn man dann so langsam schnallt, worum es in den einzelnen Handlungssträngen geht und man die Personen richtig zuordnen kann, ist es sehr viel leichter zu lesen und vor allem: dann lohnt es sich auch richtig.

    Das Schöne finde ich, dass es eben keine klassischen linearen Thriller mit klar definiertem Spannungsbogen sind. Eigentlich ist z.B. das Ende meist auch relativ egal, weil es einfach darum geht, in seine Welten einzutauchen und das als Trip zu genießen, der Weg ist sozusagen das Ziel.

  75. #75 susa
    28. Januar 2017

    Hallo Florian, ich kann mich Deiner Begeisterung nur anschließen ! Selten hat mich in den letzten Jahren ein SciFi-Roman so geflasht, Ich habe mir erlaubt, in meiner Besprechung ( https://deepreadingblog.wordpress.com/2017/01/28/amalthea-oder-wie-neal-stephenson-mich-geflasht-hat/ Deine tolle Rezension zu verweisen.
    Lieben Gruß von Deiner treuen Leserin und eifrigen Podcast-Hörerin Susa