Die südliche Fermi-Blase erstreckt sich viel weiter als “Loop 1”. Er ist uns als offensichtlich deutlich näher, obwohl es auch mit den aktuellen Daten schwer ist zu sagen, wie weit er wirklich entfernt ist. Zwischen 400 und 25.000 Lichtjahren ist im Prinzip alles möglich und darum ist es auch schwer zu sagen, wie groß er tatsächlich ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um die Auswirkungen einer Supernova-Explosion auf das interstellare Gas handeln könnte.
Es wird noch ein wenig dauern, bis man alle Daten analysiert und vor allem verstanden hat. “Loop 1” ist nur einer von vielen Loops, die das Planck-Team betrachtet und vermessen hat und bei allen ist der Ursprung noch nicht einwandfrei geklärt. Manche befinden sich in der Nähe von Sternentstehungsregionen und werden vermutlich durch Staub hervorgerufen, der von der starken Strahlung der jungen Sterne jede Menge Energie abbekommt. Andere, früher entdeckte Loops haben sich bei näherer Betrachtung als scheinbare Gruppierung unterschiedlicher und unterschiedlich weit entfernter Strukturen heraus gestellt. Wieder andere Loops werden werden durch das galaktische Magnetfeld geformt.
Und so weiter – es gibt jede Menge Beobachtungen und jede Menge Interpretationen. Aber das wichtigste ist: Es gibt jede Menge Daten die uns das Verhalten von Gas und Staub in der Milchstraße besser verstehen lassen. Am Ende kennen wir dann nicht nur unsere eigene Milchstraße besser als zuvor – sondern auch das ganze Universum. Denn Staub mag zwar ein wenig unwichtig erscheinen, aber wer sich an den März 2014 erinnert, wird sich vielleicht auch daran erinnern, als damals die mögliche Beobachtung der Auswirkungen der kosmischen Inflation bekannt gegeben wurde, also der Entwicklungsphase des Universums die unmittelbar nach dem Urknall selbst stattgefunden hat. Als man dann aber dank Planck den Einfluss des Staubes auf die Beobachtungen besser verstanden hatte war klar, dass die Datenlage nicht ausreichend ist, um diese Entdeckung wirklich zu stützen. Das kann sich ändern – und wenn es sich ändert, dann nur, weil wir den Staub ausreichend gut erforscht haben!
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