Erdgas ist auch die Hauptquelle für das Helium, das wir heute überall in Wissenschaft und Technik verwenden. Helium bleibt sehr lange gasförmig und wird erst bei extrem niedrigen Temperaturen flüssig. Kühlt man Erdgas also stark ab, bleibt irgendwann nur das gasförmige Helium übrig und kann isoliert werden. Dieser niedrige Siedepunkt von Helium macht es unter anderem auch so interessant: Man kann es als Kühlmittel in der Tieftemperaturphysik verwenden und zum Beispiel die supraleitenden Magnete in Teilchenbeschleunigern oder medizinischen Geräten kühlen.
Ist das Helium aber erst mal an der Oberfläche der Erde angelangt, ist es auch bald wieder weg. Es entweicht in die Atmosphäre und verschwindet irgendwann im All. Und das könnte problematisch werden, denn nicht jedes Erdgas enthält genug Helium damit sich die Förderung lohnt und so wie das Erdöl wird auch das Erdgas immer weniger. Früher war Helium auch absurd billig und wurde für alle möglichen Zwecke regelrecht verschwindet. Das ist eigentlich heute immer noch der Fall: Man verwendet es zum Beispiel als Schutzgas in Lebensmittelverpackungen (als Zusatzstoff mit der Bezeichnung E 939) oder als Füllmittel für Partyluftballons. Der Verbrauch in der Industrie und bei der Wissenschaft steigt aber ständig und es gibt manche Experten, die davor warnen das mittelfristig ein Heliummangel drohen könnte.
Wenn das tatsächlich passiert, müssen wir uns das Helium vielleicht irgendwann doch direkt aus dem Weltall holen. Dort gibt es schließlich mehr als genug davon. Aber bis wir in der Lage sind, mit interplanetaren Tankraumschiffe durchs Sonnensystem zu fliegen um die Atmosphäre des Jupiters anzuzapfen, sollten wir besser doch ein weniger sparsamer mit diesem Element umgehen und auf den einen oder anderen Party-Luftballon verzichten…
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