Was ist so schwer wie ein Stern, so groß wie eine Stadt, wahnsinnig cool und kann mit einem Alien verwechselt werden? Tja, wenn ihr das wissen wollt, dann müsst ihr euch die neue Folge der Sternengeschichten anhören!
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Transkription
Sternengeschichten Folge 142: Pulsare – die Leuchttürme im Universum
Sterne machen manchmal schon ziemlich komische Sachen. Besonders dann, wenn sie schon längst tot sind. Dann geben sie sich unter Umständen sogar als Außerirdische aus. Aber ich denke, ich fange besser am Anfang an. In der heutigen Folge der Sternengeschichten geht es um die Pulsare.
Recht oft gibt es in der Wissenschaft ja Vorhersagen zur Existenz bestimmter Phänomene, Teilchen oder anderer Objekte. Die versucht man dann zu bestätigen oder zu widerlegen. So oder so hat man zumindest schon ein gewisse Ahnung, mit was man es zu tun bekommt, bevor man sich auf die Suche macht. Pulsare aber gehören zu den Entdeckungen in der Wissenschaft, mit denen absolut niemand gerechnet hat.
Und als die junge Doktorandin Jocelyn Bell im Jahr 1967 das erste Mal auf sie gestoßen ist, war sie zuerst auch eher genervt davon. Sie beschäftigte sich mit dem damals noch sehr jungen Gebiet der Radioastronomie. Das steckte noch in den Kinderschuhen und Bell musste für ihre Arbeit auch erstmal ein eigenes Teleskop bauen. In dem Fall waren das jede Menge Antennen, die auf einer großen Fläche in Großbritannien aufgestellt werden mussten.
Damit wollte Bell dann Quasare erforschen. Über diese interessanten Objekte habe ich ja schon in Folge 52 der Sternengeschichten ausführlich gesprochen. Die hatte man in den 1950er Jahren bei den ersten Beobachtungen mit Radioteleskopen entdeckt und wusste lange nicht, um was es sich handelt. Heute weiß man, das es sich um die aktiven Zentren ferner Galaxien handelt, wo in der Umgebung riesiger schwarzer Löcher jede Menge Radiostrahlung erzeugt wird.
Damals waren Quasare aber noch nicht so gut erforscht und Bell wollte in ihrer Doktorarbeit ihren Beitrag dazu leisten. Heute kann man auch mit Radioteleskopen “Bilder” produzieren. Natürlich können wir Radiostrahlen nicht sehen, aber die Teleskope und Computer können die Intensität der Strahlung messen und sie entsprechend grafisch darstellen. Mit Computern war es in den 1960er Jahren aber noch nicht so weit her. Das, was die Teleskope von Bell aufzeichnete, wurde auf langen Papierstreifen ausgedruckt von denen jeden Tag etwa 30 Meter produziert wurden. Bell hatte also jede Menge zu tun um all das – natürlich per Hand – zu analysieren.
Bei so vielen Daten kann man leicht mal den Überblick verlieren, aber Bell war gründlich. Irgendwann fiel ihr auf, dass da irgendwas ungewöhnlich war. Ein bestimmter Punkt am Himmel schickte Radiostrahlung zur Erde, die seltsam und vor allem seltsam regelmäßig war. Exakt alle 1,3 Sekunden gab es einen Radiopuls. Nicht ungefähr alle 1,3 Sekunden sondern wirklich EXAKT alle 1,3 Sekunden.
Das kam überraschend. Erstmal ist es ungewöhnlich, irgendwo in der Astronomie wirklich exakt periodische Vorgänge zu finden. Die Planeten bewegen sich zum Beispiel annähernd regelmäßig um die Sonne, aber da gibt es durchaus messbare Schwankungen. In der Quantenmechanik können die Atome und Moleküle zwar zeitlich ziemlich exakt schwingen, aber Bell beobachtete ja den Himmel. Und wenn tatsächlich ein Stern für dieses Signal verantwortlich wäre, dann wäre das noch seltsamer, denn ein Stern ist groß und große Objekte können sich nicht so schnell verändern, um alle 1,3 Sekunden zu pulsieren.
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