Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2015. Hinweise zum Ablauf des Bewerbs und wie ihr dabei Abstimmen könnt findet ihr hier. Informationen über die Autoren der Wettbewerbsbeiträge findet ihr jeweils am Ende der Artikel.
sb-wettbewerb
——————————————
Guten Tag, Herr Blogger, sagt man das so? Kommen Sie doch rein, schön dass Sie die Zeit gefunden haben!“
„Tach Herr Doktor …“
„Professor! So viel Zeit, mein Bester, muss doch bitte sein. Nur der Genauigkeit halber – nun, wir wollen uns über Wissenschaftskommunikation und meine bahnbrechende Forschung auf diesem Gebiet austauschen.“
„Ach, Herr Professor haben nicht promoviert?“
„Wie meinen? Selbstverständlich habe ich promoviert!“
„Na, dann kann ich Sie doch auch mit Herr Doktor ansprechen.“
„Aber das wäre doch nur die halbe Wahrheit, ich bitte Sie.“
„Aber es wäre durchaus nicht falsch.“
„Neinnein, aber eben nur die halbe …“
„Jaja, tschuldigung, war ein Witz am Rande. Ich weiß doch, dass sie habilitiert sind, der Doktor ist mir nur rausgerutscht, mein Fehler. Das ist fürs erste auch nicht besonders wichtig. Hauptsache ich schreibe Ihren Namen korrekt, waswas? Aber sei’s drum, heute soll es um Wissensvermittlung gehen und über die Art, wie Wissenschaft kommuniziert, gerade auch mit der Öffentlichkeit. Dazu können Sie mir sicher etwas sagen. Erzählen Sie doch mal, woran forschen Sie, und zu welchen bahnbrechenden Ergebnissen sind Sie gelangt?“
„Nun, dem muss ich vorausschicken, dass nicht ich alleine, sondern ein interdisziplinäres und international zusammengesetztes Team aus hoch motivierten Kolleginnen und Kollegen sowie einer Vielzahl mir direkt unterstellten universitären Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, allen voran meine 13 Assistenten, als da wären Herr Mü …“
„Jaja, schon klar, aber wir müssen an der Stelle gar nicht so ins Detail gehen, Herr Professor. Wir schreiben keine wissenschaftliche Publikation, wir müssen nicht alle am Prozess Beteiligten bis hin zur Reinemachefachkraft benennen. Namedropping brauchen wir nicht.“
„Also hören Sie mal, das ist doch wichtig! Und wir betreiben keinerlei Namedropping …“
„Hm. Waren Sie das eigentlich, der derletzt ein Paper mit ein paar hundert oder mehr Autoren veröffentlicht hat? Nein? Auch egal, das bringt uns vom Thema ab. Mir geht’s um Ihre Forschung. Denken wir uns Ihre Hiwis, Assistenten, Doktoranden, Postdocs und Reinigungsfachkräfte einfach mit, okay? Also: Woran forschen Sie gerade?“
„Aus kommunaktionstheoretischer Sicht finde ich Ihren Ansatz zwar mehr als zweifelhaft, aber nun denn: Wir haben erstmals unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, und hier insbesondere der Neurologie, Biologie und Physik, wobei letztere, falls ich das so sagen darf, eine ausgezeichnete, geradezu ausgeforschte Informationslage hergibt, was nicht weiter verwundert, steht man der Thematik doch seit Jahrhunderten fragend gegenüber, interdisziplinär jedenfalls, aber das sagte ich bereits, nicht wahr?, wo war ich stehen geblieben – ah, die naturwissenschaftlichen Quellen, jetzt habe ich meinen Faden verloren, jedenfalls haben wir Geistes- und Naturwissenschaften vereint, denn wie sage ich immer: Was die Philosophie nicht rafft, erleuchtet die Naturwissenschaft – falls Sie mir diesen Kalauer erlauben möchten.“
„Äh. Ja. Haben Sie gerade den Satz verloren? Sei’s drum. Und woran forschen Sie nun? Ihre Quellen können wir später besprechen. Es geht mir um Inhalte. Sagen Sie es doch mit einem Satz, frei von der Leber, keine Berührungsängste mit meinem Schreibblock, Sie müssen nicht druckreif reden!“
„Ein Satz, ein Satz, nun, das wird ganz und gar unmöglich sein, junger Mann. Schauen Sie, Sie werden doch nicht ernsthaft behaupten, dass Sie Ihre Tätigkeit in einem Satz zu formulieren wissen.“
„Doch.“
„Ach.“
„Ja klar.“
„Und wie?“
„Ich blogge.“
„Aber das ist doch vollkommen unzulässig verkürzt. Sie bloggen doch nicht nur, Sie verabreden und führen Interviews, recherchieren Fakten, texten einen Entwurf, schreiben ihn um undsoweiterundsofort.“
„Und? Am Ende kommt ein Blogbeitrag bei raus. Den ich geschrieben habe. Ergo: Ich blogge. Und dafür stelle ich vorher ein paar Fragen, zum Beispiel diese: Woran forschen Sie, und was sind Ihre bahnbrechenden Ergebnisse?“
„Nun gut, lassen Sie es mich mit einer Analogie versuchen, damit Sie besser verstehen, worum es in meinem Forschungsprojekt geht. Ein Projekt, das im Übrigen nicht unwesentlich aus Drittmitteln finanziert wird, teils aus Töpfen der DFG, andererseits auch …“
„Herr Professor!“
„… zu einem Gutteil von zwei Hauptsponsoren der Privatwirtschaft direkt unterstützt wird, die mein Institut auch in den vergangenen …“
„Herr Professor!“
„… Jahren … Bitte?“
„Woran forschen Sie? Ein Satz. Kurz und schmerzlos. Ohne Vorspiel, wir sind hier nicht bei der Kopulationsanbahnung.“
„Sie sind aber auch furchtbar ungeduldig. Ich wollte gerade auf das Thema zu sprechen kommen.“
„Nein, Sie haben sich aufgehalten mit vielerlei Vorgeschichten, die mit der eigentlichen Story nichts zu tun haben.“
„Entschuldigen Sie, aber das kann ich nicht stehen lassen. Schließlich ist es unabdingbar, auch und gerade für den Laien wie Sie einer sind, Hintergründe zu kontextualisieren, um die eigentlichen Inhalte verständlich zu machen.“
„Ja, ich blogge seit zehn Jahren und habe zehntausende Leser pro Artikel, ich bin sicherlich ein Kommunikationslaie. Egal. Woran also forschen Sie? In einfachen Worten, so dass selbst ich es verstehe, der Laie, damit ich es für meine Leser aufschreiben kann.“
„Ja, aber wer sind denn Ihre Leser überhaupt? Was wissen diese denn? Wie gebildet sind sie, welchen sozialen Hintergru…“
„Der soziale Hintergrund ist doch vollkommen egal. Lassen Sie das mal meine Sorge sein, ich weiß schon, wo ich meine Leser abhole und wie ich über Ihre Forschung schreibe. Ehrlich, ich mache das seit Ewigkeiten. Also bitte, bitte: Woran forschen Sie?“
„Ich glaube nicht, dass der soziale Hintergrund – wie im Übrigen auch der intellektuelle – vollkommen irrelevant ist. Denn wie soll Ihr Leser denn verstehen, woran ich arbeite, wenn er nicht ein wenig Interesse an den Wissenschaften und ein wenig Fähigkeiten, deren Mechanismen zu begreifen, mitbringt?“
„Ich schreibe ein Wissenschaftsblog. Im Internet. Sie wissen schon, Neuland. Inhomogenes Lesepublikum. Aber vertrauen Sie mir, ich kann meinen Lesern schon aufschreiben, was Sie machen, wenn Sie es mir nur erst einmal erzählen würden. Sie können das sogar in halbwegs komplizierten Worten wiedergeben – ich übersetze es anschließend verständlich.“
„Aber da haben wir doch das Grundproblem von diesen neumodischen Blog-Sachen. Sie wollen das übersetzen, aber können Sie das auch?“
„Selbstverständlich, das ist meine Aufgabe, der ich seit vielen Jahrzehnten nachkomme und sogar ein bisschen Geld damit verdiene. Komplizierte, wissenschaftliche Sachverhalte in einfache Worte herunterzubrechen, damit es nicht nur die – verzeihen Sie die Wortwahl – Eierköpfe verstehen.“
„Aber genau das ist doch das Manko jeglicher Form von heutiger Wissenschaftsvermittlung durch Nicht-Wissenschaftler! Sie verkürzen, vereinfachen und am Ende kommt etwas dabei heraus, das weder der Forschung entspricht noch den Inhalten gerecht wird.“
„Moment, Sie wissen doch gar nicht, ob ich nicht auch einen wissenschaftlichen Hintergrund besitze. Und: Ich schreibe erstens nicht für die Zeitung mit den großen Buchstaben und kurzen Hauptsätzen. Auch bin ich zweitens nicht in der Redaktion von so genannten Wissensmagazinen, die im Fernsehen Wissenschaft mit ‘was kann ich alles in die Luft jagen’ und ‘wenn ich es nicht in die Luft jagen kann, wieviel davon kann ich essen’ verwechseln und nebenbei das Magnetfeld der Erde mit den Eisenvorkommen am Nordpol erklären.“
„Aber der Erdmagnetismus hat doch nichts mit Eisenvorkommen irgendwo zu tun.“
„Das weiß ich auch, das war nur ein Beispiel für schlecht gemachten Wissenschaftsjournalismus aus der Flimmerkiste. Vergessen Sie das Beispiel und konzentrieren Sie sich auf die Antwort meiner Frage.“
„Welcher Frage?“
„Was. Ist. Gegenstand. Ihrer. Forschung?!“
„Aber das habe ich doch bereits versucht, Ihnen zu sagen.“
„Nein! Sie haben Namedropping betrieben, über Drittmittel geschwafelt …“
„Das verbitte ich mir!“
„… irrelevante Hintergründe referiert und so weit ausgeholt, dass der Wendekreis Ihres Gedankenganges auf keinen Supermarktparkplatz passt.“
„Ein schönes Bild.“
„Was?“
„Das mit dem Wendekreis.“
„Herr Professor!“
„Ja?“
„Wir verplempern hier unsere Zeit. Nochmal und zum allerletzen Mal, hätten Sie die unendliche Güte, mir unwürdigem Kommunikationslaien die Ehre zu erweisen, die Frage zu beantworten: Woran forschen Sie?“
„Nun gut. Begeben wir uns in die Untiefen der wenig definierten und ohne Hintergründe beleuchteten Aussagen. Aber sagen Sie hinterher nicht, falls Sie meine Forschung nicht verstehen, ich hätte Sie nicht gewarnt.“
„Nein, versprochen. Also?“
„Also. Meine bahnbrechende Forschung, die mit einer Idee vor etwa 27 Jahren begann und nun, nach Jahrzehnten unermüdlichen Experimentierens, Verifizierens und Falsifizierens den glorreichen Abschluss gefunden hat …“
„Seufz.“
„… untersucht und belegt die Unmöglichkeit der Negation der sprachlichen, mimischen und gestischen Interaktion für den Fall, dass sowohl Sender als auch Empfänger über ein sensorisches Instrumentarium verfügen, welches die prinzipielle Möglichkeit des Abgleichs mittels eines gemeinsamen Mediums zwischen Sendung und Empfang realisieren kann.“
„…“
„Sehen Sie, Sie haben es nicht verstanden.“
„…“
„Soll ich Ihnen nicht doch noch die Hintergründe erläutern?“
„Man kann nicht nicht kommunizieren.“
„Bitte?“
„Watzlawick.“
„Was?“
„Paul Watzlawick. ‘Pragmatics of Human Communication’, zu deutsch ‘Menschliche Kommunikation’. 1969 veröffentlicht.“
„Ach, der Watzlawick.“
„Ja, der Watzlawick.“
„Aber dieser Satz ist doch profan.“
„Aber verständlich. Und sagt genau dasselbe aus wie Ihr Gestelze mit fünfzig Nachkommastellen.“
„Jedoch viel zu ungenau. Woher soll denn der Leser wissen, wer exakt nicht nicht über welches konkrete Medium kommuniziert?“
„Das ist vollkommen belanglos. Sie haben also das herausgefunden, was Watzlawick vor Jahrzehnten postuliert hat, herzlichen Glückwunsch, Herr Professor.“
„Nun werden Sie mal nicht gleich zynisch. Im Übrigen sind wir nun an genau dem Punkt, den ich vorhin bemängelt habe: Sie verkürzen und vereinfachen so lange, bis die eigentlichen Inhalte verwässert sind. Ihre Überschrift kann ich mir schon vorstellen: ‘Berühmter Professor (ich) gibt Plagiat zu’ – so werden sie es doch hindrehen!“
„Ach nein, das ist zu billig. Mein lieber Herr Doktor Professor, ich muss schon sagen, Sie gehören zu der fürchterlichen Plage Wissenschaftler, die unfähig oder nicht Willens sind, einen, nur einen einzigen verständlichen Satz zu formulieren. Schlimmer sind nur noch Juristen und die Freiwillige Feuerwehr Dumpfhausen, die empörte Kommentare in die Blogs hackt, wenn man sagt, der Trupp habe den Brand schnell unter Kontrolle gebracht. ‘Aber es war ein Zug’, maulen sie dann. Ja und? Das Feuer ist aus, das ist die Nachricht. Punkt. Und das Gewinsel über unzulässige Vereinfachung können sowohl die Freiwillige Feuerwehr Dumpfhausen als auch Sie sich sonstwohin schieben.“
„Sie sind ordinär.“
„If you can’t stand the heat, get out of the kitchen.“
„Und im Übrigen weiß ich auch nicht, ob ich die schnodderige Sprache, die diese Internet-Blogs pflegen, für unterstützenswert halte.“
„Nicht nur, aber auch deshalb erreichen wir mehr Publikum als jedes feuilletonistische Schachtelsatzgebrabbel aus den miefigen Beamtenstuben, in denen altgediente Redakteure sich ihren Arsch bis zur Rente wundsitzen.“
„Meine Güte, Sie sind vulgär.“
„Aber wenigstens verständlich, Herrjeh!“
„Dennoch verkür …“
„Fangen Sie bloß nicht wieder damit an, sonst vergesse ich mich!“
„Nun regen Sie sich mal nicht so auf. Ich habe auch gar keine Lust mehr, mich mit Ihnen zu unterhalten. Schreiben Sie doch, was Sie wollen, das tun Sie ohnehin.“
„Ha! Wissen Sie was, Professor, ich werde Watzlawicks einfache und Ihre gedrechselte These widerlegen.“
„Wie wollen Sie das denn anstellen?“
„Ich werde nicht kommunizieren.“
„Aber das geht doch gar nicht.“
„Klar. Ich schreibe keinen Beitrag. Fertig.“
„…“
————————————————-
Hinweis zum Autor: Dieser Artikel wurde von “aargks” geschrieben.

Kommentare (38)

  1. #1 Crazee
    16. September 2015

    Ich denke, dass die Argumentation in diesem Artikel etwas verkürzt…

    Ich hätte mir eine deutlichere Unterscheidbarkeit zwischen den beiden Sprechern gewünscht (z. B. einer kursiv).

    Ich habe sehr gelacht, danke.

  2. #2 aargks
    https://aargks.wordpress.com/
    16. September 2015

    Mh, da sind die Anführungszeichen rausgeflogen. Macht es an manchen Stellen etwas schwieriger, den Dialog zuzuordnen. Aber wahrscheinlich war’s für Florian Freistetter zu viel Gänsefüßchensalat. Passt schon. 🙂

  3. #3 Rex-Lii
    16. September 2015

    Ich habe nicht alles gelesen, denn ich habe einige Teile übersprungen.
    Aber es war dennoch sehr unterhaltsam.
    Was ich gut gefunden hätte wäre eine Markierung wer was sagt, weil das zum Teil schwer zu differenzieren ist.
    Zum Beispiel hätte man den Text des Bloggers kursiv schreiben können, sodass man immer weiss wer was sagt.

    Aber sonst war es sehr gut geschrieben 🙂
    Hab mich gut amüsiert 🙂

  4. #4 aargks
    https://aargks.wordpress.com/
    16. September 2015

    @Crazee & Rex-Lii

    Danke!

    Zur Formatierung: Kann auch sein, dass da beim übertragen was schiefgelaufen ist. Meine Text-Datei hat Anführungszeichen, außerdem fehlt im hier im Text auch ein Gedankenstrich. Hoffe aber, dass das das Lesevergnügen nicht allzusehr einschränkt.

  5. #5 Gregor
    Berlin
    16. September 2015

    Auch und gerade als Jurist musste ich hier sehr lachen. Wunderbar!

  6. #6 JoselB
    16. September 2015

    Übertrieben aber gerade deswegen sehr unterhaltsam. Nummer vier in meiner sehr-gut-Liste. Danke!

  7. #7 Crazee
    16. September 2015

    Ich habe irgendwo gelesen, dass WordPress gerne mal Anführungszeichen verschluckt,

  8. #8 aargks
    https://aargks.wordpress.com/
    16. September 2015

    @Gregor
    Hihi, auch Juristen haben Humor. qed 😉

    @JoselB
    Vielen Dank!

    @Crazee
    Ich hatte es vorher auf meinem Blog (auch WordPress) getestet, da hat’s funktioniert. Elende Technik, grmpf.

  9. #9 Rex-Lii
    16. September 2015

    Ich persönlich hätte es auch mit den Anführungszeichen schwer zu lesen gefunden. Tendenziell.

    Ich hätte zb mit Kursiven Text gearbeitet, damit es auf jeden fall klar ist 🙂

  10. #10 Florian Freistetter
    16. September 2015

    @aargks: Hab – wie bei allen anderen auch-deinen Text so wie er war per C&P übernommen. Wenn da was nicht mitgekommen ist, tuts mir leid…

  11. #11 aargks
    https://aargks.wordpress.com/
    16. September 2015

    @Florian Freistetter
    Dann hat uns die Technik überlistet. Naja, grenzwertig, aber geht schon.

  12. #12 Adent
    16. September 2015

    @aargks
    Schöner Beitrag, passt irgendwie zur Diskussion über Erhabenheit gestern und war darüber hinaus auch witzig.
    Es trifft halt immer wieder zu, wer es nicht kurz und präzise erklären kann hat ein Kommunikationsproblem 😉

  13. #13 Suse
    16. September 2015

    Anführungszeichen hin oder her, der Beitrag war originell!
    Ich glaube, diese ” Gabe” besitzen hauptsächlich Politiker.
    Viele Wörter, lange Sätze, ohne auf den Punkt zu kommen.

  14. #14 aargks
    https://aargks.wordpress.com/
    16. September 2015

    @Adent
    Danke 🙂 Ich musste gestern auch breit grinsen, als ich besagten Artikel gelesen habe und an meinen heute erscheinenden gedacht habe.

    @Suse
    Vielen Dank für Deinen Kommentar, doch lass mich – bevor ich darauf zurückkomme – noch einen Punkt anführen, der bislang nur ungenügend Berücksichtigung in Anbetracht … 😉 Hach ja, Politikersprech ist auch toll.

  15. #15 Erik
    16. September 2015

    So lustig, daß man gar nicht merkt, wie wahr und darum traurig das alles (vermutlich) ist. Sehr schön, danke!

  16. #16 aargks
    https://aargks.wordpress.com
    16. September 2015

    @Erik
    Danke! Ist natürlich ein wenig überzogen, wie auch JoselB oben angemerkt hat. Aber wer sich mal im wissenschaftlichen Umfeld aufgehalten hat, kennt sowas. Das fängt schon bei Vorlesungen an, wenn Profs ohne einen Funken Didaktik ihr Manuskript runternuscheln, dass der ganze Hörsaal nach fünf Minuten im Wachkoma liegt.

    Aber es gibt zum Glück ja auch “die Guten”. Was ich hier über Astronomie oder drüben bei Martin Bäker über Physik schon alles gelernt habe, nur weil es verständlich geschrieben war, ist klasse. Auch die Scilogs (ups, darf man die Konkurrenz hier nennen?) oder TED-Talks sind super.

  17. #17 David
    16. September 2015

    Wenn man den Artikel via RSS liest, werden alle Anführungszeichen korrekt angezeigt. Es scheint also irgendwie die Webseite zu sein, die deren Anzeige unterdrückt. Aus welchen Gründen auch immer.

  18. #18 nur Consuela
    16. September 2015

    Ich fand das Nichtvorhandensein von Anführungszeichen eigentlich ganz spannend (und habe es bis gerade eben auch für ein Stilmittel gehalten). 🙂

    In jedem Fall: Gut geschrieben, vielen Dank!

  19. #19 rincewind.ii
    16. September 2015

    *fälltvomsitzballrappeltsichwiederhochundapplaudiert*

  20. #20 cero
    16. September 2015

    Sehr unterhaltsam!

    Leider nichts darüber hinaus. So sehr sich an vielen Stellen über den Professor lustig gemacht wird, bildet sich doch gerade in der Pointe (unfreiwillig?) das große Problem heraus!

    Der Artikel schließt damit, dass der Blogautor nicht kommuniziert, da er ja keinen Blogeintrag schreibt. Das widerspricht offensichtlich dem “Man kann nicht nicht kommunizieren”.

    Wenn aber gerade diese Verkürzung weggelassen wird und der ursprüngliche Satz betrachtet, dann zeigt sich, dass eben kein Widerspruch zu dem Forschungsergebnis besteht, denn dieses setzt voraus, “dass sowohl Sender als auch Empfänger über ein sensorisches Instrumentarium verfügen, welches die prinzipielle Möglichkeit des Abgleichs mittels eines gemeinsamen Mediums zwischen Sendung und Empfang realisieren kann”

    Eben das ist bei einem Blogeintrag nicht der Fall. Das “sensorische Instrumentarium” kann in diesem Fall den Abgleich nicht über das “gemeinsame Medium” (das Internet) realisieren.

    Was ich damit sagen möchte, ist dass die Bedenken der Forscher eben nicht unberechtigt sind. Dieser vermeintliche Widerspruch konnte eben nur dadurch entstehen, dass sich verkürzt (wenn auch dadurch verständlich) ausgedrückt wurde.

  21. #21 Lercherl
    16. September 2015

    Der Dialog erinnert mich stark an die “Theory on Brontosauruses”: https://youtu.be/cAYDiPizDIs

  22. #22 aargks
    https://aargks.wordpress.com
    16. September 2015

    @David
    Ach was? Danke für den Hinweis!

    @nur Consuela
    Danke!

    @rincewind.ii
    *keilefürsitzballsicherungrüberreich*

    @cero
    Sollte auch nur unterhaltend sein, mehr nicht. Und Du hast mit Deiner superspitzfindigen Analyse vollkommen recht. 🙂 Genau dieser logische Widerspruch soll die Absurdität in dem Dialog herausstellen. Denn der eine verkürzt und hat damit recht, der andere setzt Bedingungen, die die Aussage ebenso richtig machen. Ergebnis: Konfusion, beide tot. Ich hatte den Artikel in etwa drei Stunden geschrieben, an dieser Finte habe ich drei Tage lang rumgeschraubt, frag nicht…

  23. #23 aargks
    https://aargks.wordpress.com
    16. September 2015

    @Lercherl
    Das ist jetzt fies, mir einen Monty Python rüberzureichen, den ich nicht anschauen kann (Arbeit). Muss ich mir heute Abend gleich anschauen.

  24. #24 cero
    16. September 2015

    @aargks: Das hatte ich mir schon fast gedacht. Wie gesagt, Alles in Allem sehr lustiger Artikel. 🙂

  25. #25 rolak
    16. September 2015

    Oh, eine Glosse^^ Sehr angenehm – und auch gar nicht so schwer zu lesen. Kann aber sein, daß hier in “-losen Büchern mit seitenlangen Dialogen ungewollt aber kräftig trainiert wurde.

    die Konkurrenz

    Also bitte, aargks, Mitstreiter schreiben da, Mitstreiter.

  26. #26 Spritkopf
    16. September 2015

    Auch bin ich zweitens nicht in der Redaktion von so genannten Wissensmagazinen, die im Fernsehen Wissenschaft mit ‘was kann ich alles in die Luft jagen’ und ‘wenn ich es nicht in die Luft jagen kann, wieviel davon kann ich essen’ verwechseln

    Großartig. 🙂

    Sehr schöner Beitrag, Applaus.

  27. #27 Theres
    16. September 2015

    Aargks!
    😀 😀 😀

    …und wie passend 🙂

  28. #28 Florian Freistetter
    16. September 2015

    @aargks: ” Auch die Scilogs (ups, darf man die Konkurrenz hier nennen?)”

    Selbstverständlich. Ab und zu gibts ja sogar temporäre “Überläufer” 😉 https://www.scilogs.de/lindaunobel/author/freistetter/

    ” wenn Profs ohne einen Funken Didaktik ihr Manuskript runternuscheln, dass der ganze Hörsaal nach fünf Minuten im Wachkoma liegt.”

    Ich hör ja regelmäßig den “Hörsaal”-Podcast von DRadio Wissen. Und da merkt man schon deutliche Unterschiede in der Didaktik…

  29. #29 aargks
    https://aargks.wordpress.com
    16. September 2015

    Der Dialog erinnert mich stark an die “Theory on Brontosauruses”: https://youtu.be/cAYDiPizDIs

    *schlapplach* Extra früher Feierabend gemacht und angekuckt. Wunderbar. Und ich schwöre hoch und (h)eilig, es nicht gekannt und nicht geklaut zu haben. 😉

  30. #30 Dampier
    16. September 2015

    Sehr lustig, schöne Details und Formulierungen. Hab mich sehr amüsiert!

  31. #31 dgbrt
    17. September 2015

    Zum Rätsel mit den fehlenden Hochkommas:
    Der Text wurde in der Codepage “Windows-1252” übermittelt, im HTML-Quelltext kann man das noch erkennen. Wie jede gute Webseite ist diese hier aber in “UTF-8” codiert. Dort gibt es diese beiden Gänsefüßchen („ 0x0084 und “ 0x0093) nur über Umwege.

    Also immer schön einen echten Texteditor verwenden. Das, was man mit Word machen kann geht zwar in HTML auch, nur eben anders.

  32. #32 bruno
    17. September 2015

    …na, in das Fest der Überschwenglichkeit möchte ich doch mit einschwenken!
    Schön/ schaurig! Und zum Lachen, wenns nicht zum Heulen wäre! Oder andersrum. Man weiss es nicht.

    aargks? Jahrzehntelange Bloggerei? Hat man hier noch nicht gehört. (Und dann auch noch “schriftstellerleaks”-mässig das Messer in den Rücken des Mitwettbewerbers…? Respekt!)

    aargks? Ist das nicht das in der Höhle des Killerkanninchens beschriebene Schloss von …. aaaargkhhhs…?

    Naja, ich steh ohnehin auf Absurdes!

    Daumen hoch! Oder anderes. Man weiss es einfach nicht…
    Das Dasein wird einfach immer komplzierter, schwer zu beschreiben. Ich bin ganz beim ProfessorDoktor. Wie will man auch diese Wirklichkeit wirklich (sprachlich) abbilden??
    lg

    ps – ach ja. (ungewolltes) Weglassen von stiliistischen Unterscheidungsmerkmalen der Gesprächspartner… grossartig! Nächstes mal am besten als Fliesstext… macht es noch spannender und fordert wenigstens etwas vom Leser zurück 😉 !

    Danke für diese Realsatire! Hat mich gut amüsiert!

  33. #33 Kyllyeti
    17. September 2015

    Sehr schöner Dialog, schade dass die ” ” verloren gingen …

    (Übrigens bin ich schon lange der Ansicht, dass Kommunikation ein Irrweg der Evolution ist. Dazu habe ich eine ausführliches Hypothesenpaket ausgearbeitet, welches ich – bin doch nicht blöd – natürlich für mich behalten werde.)

  34. #34 Bullet
    17. September 2015

    Ich finde übrigens, daß der Verlust der Gänsefüßchen nicht ins Gewicht fällt – umso mehr, da ich dachte, das sei Absicht. Denn mein Leseeindruck ist damit eher der, daß die beiden Leute immer ein wenig durcheinanderreden. Das ist besonders gut nachvollziehbar, wenn man den Sprachstil des Bloggers in die kopf-interne Hörspielumsetzung miteinbezieht.
    Daher: gelungen. 🙂

  35. #35 Braunschweiger
    17. September 2015

    Was die Formalien mit den Tüdelchen angeht, da gibt es Sprachen in denen keine Anführungsstriche geschrieben werden, dafür aber mit einem Gedankenstrich am Zeilenanfang beginnen. Im Schwedischen z.B. in ähnlicher Form wie
    – Haben Sie mich lesen können?
    – Aber allerbestens, Herr Kollege!
     

    Und ja, @dgbrt et al, die nicht-Übernahme dieser Art von Anführungszeichen ist eindeutig ein Konvertierungsfehler. Das beginnt schon da, wo der Text nicht korrekt als UTF-8 gespeichert wurde; normalerweise können die Schreibprogramme das nämlich. Und es geht da weiter, wo WordPress keinen eindeutig definierten Weg hat, um einen anders codierten Text passend zu übernehmen und selbst umzucodieren. Eine Hürde der Technik auf beiden Seiten.

  36. #36 aargks
    https://aargks.wordpress.com
    17. September 2015

    So Ihr Lieben, nach einschulungsbedingter Pause bin ich wieder da. Tausend Dank für die netten Kommentare und die Technikaufklärung 🙂

    Zu @Brunos Fragen:
    Jahrzehnte lang kommt grad so hin: https://de.wikipedia.org/wiki/Blog#Geschichte 😉

    Und nein, aargks ist nicht das montyphytoneske Todesröcheln (meinst Du, oder?), sondern, ich darf mich selbst zitieren, “das Geräusch, das es in mir macht, wenn ich über alltäglichen Unfug, cerebral ausgeschabtes Meinungsgekläffe oder schlicht gröbste Verarsche stolpere.”
    (https://aargks.wordpress.com/about/) Andererseits – so viel Unterschied ist da auch nicht.

  37. #37 gnaddrig
    17. September 2015

    Sehr schön, sehr treffend. Die anführungszeichenverlustbedingte Kontrastarmut im Schritfbild illustriert die Kommunikationsschwierigkeiten der beiden Interviewpartner sehr gut. Ich hätte mir zwar mehr Lesbarkeit, genauer gesagt: typographische Orientierungshilfe im Text gewünscht, aber man kann nicht alles haben.

  38. #38 BreitSide
    Beim Deich
    8. Oktober 2015

    Wer nicht kommuniziert, den braucht man noch nicht mal ignorieren!

    Die fehlenden Gänsefüßchen hatte ich – nach kurzer Verwirrung – tatsächlich auch als Stilmittel empfunden. War ja auch nicht sooo schwer zu unterscheiden, wer da spricht…