Ich weiß natürlich, dass ich von meinem Medienverhalten nicht auf die Allgemeinheit schließen kann und das es durchaus Gründe gibt, warum nicht alle Leute so rational mit bescheuerten Nachrichten umgehen. Aber es ist so enorm frustrierend, immer wieder erklären zu müssen, dass Dinge nicht automatisch wahr und richtig sind, nur weil sie irgendwer irgendwo ins Internet geschrieben hat! Ich kann das noch verstehen, wenn mich (was leider auch immer wieder vor kommt) Kinder auf solche Weltuntergangsnachrichten ansprechen. Aber erwachsenen Leuten sollte man doch um Himmels Willen nicht erklären müssen, dass es Menschen gibt, die Unsinn reden und das man nicht alles blind glauben sollte, was man irgendwo hört! Und ich vermute, das die meisten Menschen im normalen Leben auch nicht so völlig naiv sind und nicht jeden Scheiß glauben, den ihnen irgendwer erzählt. Aber geht es um Wissenschaft und kommt dann noch etwas dazu, vor dem man Angst hat, sind anscheinend viele nicht mehr in der Lage, zu denken.
Ich kann nichts dagegen tun, außer ab und zu Artikel wie diesen hier zu schreiben, in dem ich mich über den ganzen Status Quo aufrege und ein bisschen Frust ablasse. Und betonen, wie enorm wichtig Wissen ist!
Schon gehört: Am 28. September wird ein riesiger feuerspeiender Drache aus dem Inneren der Erde kommen, um die ganze Welt fliegen und uns alle verbrennen! Das behaupte ich und ich bin Doktor der Naturwissenschaft, also ein Experte.
Hat jetzt jemand Angst bekommen? Mit ziemlicher Sicherheit nicht, denn jeder erkennt sofort, dass das kompletter Unfug ist. Wir wissen, dass es keine feuerspeienden Drachen gibt. Und weil wir das wissen, erkennen wir den Unsinn und haben keine Angst. Aber weil eben so gut wie niemand über Astronomie, Teilchenphysik und ähnliches Bescheid wissen, erkennt hier auch niemand, wie unsinnig der ganze Weltuntergangskram von wegen schwarzer Löcher am CERN, Blutmond, usw ist. Obwohl das exakt so unsinnig ist wie die Geschichte mit dem Drachen. Das Wissen, den Unsinn zu erkennen, wäre auch nicht schwer zu erlangen. Es bräuchte kein Studium, sondern nur ein bisschen Bereitschaft, sich mit der Welt zu beschäftigen. Man müsste ein paar Bücher lesen; vielleicht ein paar Museen besuchen; ein bisschen über alles nachdenken. Aber das machen zu wenige. Und darum haben sie Angst. Und sind ideale Opfer für bescheuerte Berichterstattung und schlechte Schlagzeilen…
Mehr schlechte Schlagzeilen gibt es hier.
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