Nun nahm ich mir Herrn Peter zur Brust…
Er erklärte uns, das der „wissenschaftliche“ Überbau der ganzen Methode zurück auf einen gewissen Dr. Hartmann geht. Schon die alten Kelten und Ägypter hätten an so genannten Kraftorten auf dem global verteilten Netzgitter ihre Kultstätten errichtet. Beim Faktencheck im Nachgang stolpere ich über den Psiramartikel zu Herrn Dr. Hartmann. Dieser weiß über die Persona Hartmann folgendes zu Berichten: „Zusammen mit seinem Bruder entwarf er das Modell eines so genannten Global-Gitters, das aus “Reizbändern” in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung (nach den Magnetfeldlinien der Erde) gebildet sein soll und das er Hartmann-Gitter nannte.“ (Quelle:https://www.psiram.com/ge/index.php/Ernst_Hartmann Stand: 29.06.’14).
Herr Peter holte nun aus. Er erzählte von Mutungen, die ein 40m² großes Areal abdecken könnten. Allerdings seinen die „Messungen“, da hochpräzise und empfindlich, eben auch leicht anfällig für Fehler. So geschehen in der Vergangenheit bei einer Mutung die Herr Peter und seine Gruppe selbst durchführten. Er konnte, nach einem Hinweis seines Mentoren, einen Messfehler ganz eindeutig auf eine Stromleitung eingrenzen, welche sich über das zu mutende Gelände spannte und ihnen die sauberen Ergebnisse verhagelte. Aus welchem Grunde nun genau das o.g. Umspannwerk (Hochspannung!), in Wurfweite der stollensuchenden Herren in der Waldlichtung, sich nicht störend auf die Auslesung des professionellen Pendelwerkzeuges a.k.a. „Volksempfänger“s (E.Hartmann) auswirken sollte, war und wird mir an diesem Punkt nicht ganz klar.
Ich fragte Herrn Peter auf welche Art „Erdstrahlen“ denn nun seiner Ansicht nach unseren Globus verlassen würden: waagerecht, senkrecht, kugelförmig etc. und harke nach. Man könne ja auch, so spekuliere ich laut, lediglich ein, wie auch immer geartetes, schrägstrahlendes Störfeld von z.B. einer im Hang nebenan verlaufenden „Wasserader“ nicht gänzlich ausschließen. Hier wich nun unser Fachmann vor Ort von der Meinung der Mainstream-Tensisten ab und erklärte uns, dass diese „Strahlung“ in einem V-förmigen Fächer die „Störzone“ in Richtung Erdoberfläche verlassen würde. Er zog zur Veranschaulichung vor Ort seine Wünschelrute hervor. Die, einmal in einer Schleife geschwungene, Achse an dem Teil sei mit der Lage der Störzone tief im Erdinneren zu vergleichen. Die zur Demonstration nach oben gerichteten Schenkel des Apparates repräsentierten bei seinem Vergleich die Strahlenausbreitung in Richtung Erdoberfläche und darüber hinaus.
Die Wikipedia verrät uns, dass allgemein im Weltbild der Geobiologen „Erdstrahlen“ als „eine … senkrecht gerichtete Strahlung“empfunden wird (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdstrahlen Stand 29.06.’14, Hervorhebung von mir). Man ist da anscheinend auch innerhalb der Zunft flexibel. Oder hatte ich es hier doch nicht mit einem Schulgeobiologen, sondern etwa tatsächlich mit einem Alternativgeobiologen zu tun? Ich wollte die reine Lehre!
Und dann folgte das Unglaubliche: Messbar wären diese Störfelder durch das jeweilige Gerät (Rute, Pendel, Blingblingtensor o.ä.) sowieso gar nicht! Man solle die Rute nicht als Antenne/Empfänger, sonder als Verlängerung der Arme deuten. Das würde, seiner Meinung nach, auch ganz hervorragend die durch den Carpentereffekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Carpenter-Effekt) beschriebenen, ausgelösten Kleinstbewegungen von Hand und Arm erklären. Diese unwillkürlichen Muskelzuckungen, so erklärte Herr Peter weiter, welche im Endeffekt Rute und Pendel zum Ausschlag zucken lassen, seien lediglich der sichtbare Ausdruck der Körperwahrnehmung des Muters. Hervorgerufen und beeinflusst seien diese ursächlich durch „Magnetfeldern/Spannungen/Schwingungen“ aus dem Erdinneren, welche aus postulierten Störzonen (vermutete unterirdische Bachläufe, Erzlager, dubiose Verwerfungen usw.) resultieren sollen.
Starker Tobak!
Neu war für mich hierbei, dass der Mensch einen Magnetsinn besitzt (Eine Sensation! Das riecht für mich verdächtig nach Nobelpreis!) und so bohre ich weiter nach, wo genau im Körper wohl dieser Sinn zu verorten sei. Hier blieb unser Experte wage, er wäre wohl entweder im Gehirn oder im Restkörper zu finden. (Okay, dann gibt es in diesem Jahr für diese bahnbrechende Erkenntnis vielleicht doch noch keinen hoch dotierten Forschungspreis..)
Das Feintuning des Muters auf das spezifisch zu erspürende Feld fände folglich auch im Kopf und in der persönlichen Vorstellungswelt statt. Wenn ich also z.B. nach Uran (oder Hohlräume, Wasseradern, Erdöl, Verwerfungen im Gestein etc.) suche muss ich mir eben dieses gaaanz intensiv als Gedankenbild hervorholen (visualisieren) und schon steht dem Sucherfolg nichts mehr im Wege! Bevor das Einschwingen auf die jeweilig richtige Frequenz reibungslos funktioniere, benötige der potentiell Rutenfühlige natürlich jede Menge Übung, beruhigte und motivierte Herr Peter die Novizen des anwesenden Suchtrupps. Diese Methode sei aber unbedingt zielführend und Wasser als Suchobjekt für den Anfang durchaus am einfachsten.
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