Hierzu muss gesagt werden, dass es so etwas wie die angesprochenen Wasseradern in der Geologie nicht wirklich gibt. Lediglich in einigen wenigen geologischen Spezialfällen, z.B. in Karstgebieten, findet man eine Art „unterirdischer Bachlauf“.
(Grund-)Wasser kommt allgemein im Untergrund in flächiger Form vor und sammelt sich oberhalb wasserundurchlässiger Schichten. Hier zu Lande ist es sogar schwer auf eine Stelle in der Landschaft zu stoßen unter der man in der Tiefe kein Wasser findet.
Die Gruppe zog nun weiter. Wir schritten gemeinsam, manch einer pendelnd, den Weg entlang in Richtung Wald. Unser nächstes Ziel war jetzt der Eingang des besagten historischen Kupferstollens. Dabei trat ein Herr deutlich reiferen Alters, ich schätze ihn auf +/-85 Jahren, aus der Karawane auf uns zu, erkannte unser reges Interesse an dem Thema und sprach uns schließlich an. Er kenne sich bestens mit der Pendlerei aus, sei aber, aus privaten Gründen, kein Vereinsmitglied. Ob wir schon einmal etwas von Pyramidenenergie und Bovis-Einheiten (2) gehört hätten, wollte er wissen („Fleisch verwest hierdurch nicht – es verdorrt lediglich“). Florian und ich hatten in diesem Moment einen gemeinsamen, unausgesprochenen Gedanken: Nun gehen sie los, die Erfahrungsberichte und die Lobhudeleien der Kunden/Vertreter des esoterischen Gemischtwarenladens.
Seit Dekaden, so führte er weiter aus, pendele er gemeinsam mit seiner Ehegattin Lebensmittel sogar im Kaufhaus aus, um zu sehen ob diese schädlich oder gut für sie seien . Wichtig wäre hierbei die Richtung in der das Pendel ausschlage. Dieses solle man vorher allerdings eichen um keine falschen Ergebnisse zu erhalten, was aber denkbar einfach wäre: Man fragt einfach sein Pendel „wann ist Ja Ja?“ und schaut wie das Instrument reagiert. Auch habe man eine Art Notfalldekontaminierungs“brettchen“, auf das man Lebensmittel, welche ein Restrisiko an Schlecht enthalten könnten, zum Wohle des Paares umpolt.
Er habe einen Bekannten aus dem Forschungskreis, der benötige überhaupt kein physikalisches Mittel mehr um Schwingungen zu detektieren. Er wäre uns, samt seiner weiblichen Begleitung, beim Gang über dem Feldweg in Richtung Bergwerkseingang mit nur wenigen Meter Abstand bereits auf den Fersen. Man solle einander kennen lernen, meint der weißhaarige Mann. Seine Augen glänzen dabei.
Alsbald fühlte sich eben dieser Bekannte ermutigt mir die Macht der Schwingungen zu demonstrieren und schlug ein Liveexperiment an mir vor. Ich solle mich mit seitlich ausgestrecktem Arm vor ihn hinstellen, instruierte mich der Mittefünfzigjährige freundlich. „Nun bitte laut und deutlich die Worte „Ja Ja Ja“ sprechen“ – fuhr er fort. Er würde nun bei mir, so erzählte er uns, einen (angeblich) senkrecht nach unten gerichtete Armdruck in Höhe des Ellenbogens durchführen. Er erklärte weiter, dass der Widerstand des ausgestreckten Armes und die Standstabilität der Testperson „Deutlich stärker, da Positiv“ sei und daher als Indikator für Erfolg gesehen werden kann. Diesen Trick kenne ich u.a. von den Hologrammarmbändern und ich überlegte kurz, ob ich ihm die anderen mir bekannten Tricks und Finten auch noch zeigen soll, ließ es aber. Und so schlug ich ihm kurzerhand vor, dass ich den Test an ihm selbst durchführe!
(Der Kniff bei der Sache ist denkbar einfach wie raffiniert: Bei der gewünschten positiven Reaktion drückt der Tester den ausgestreckten Arm der Versuchsperson in Richtung Körperstamm, stabilisiert diese so. Bei anders gewünschtem Ergebnis wird ganz subtil ein wenig fester und in die Außenrichtung gedrückt und schon gerät die Versuchsperson ins Wanken.)
Ein wenig widerwillig stimmte er zunächst zu, ließ mir den Vortritt. Ich wollte nun seine Methode umdrehen: Er spricht NeinNeinNein und ich stabilisiere ihn, beim Ja-Spruch will ich ihn zum Wanken bringen. Ich muss ihm lassen, er gab sich alle Mühe die Ergebnisse meines Test zur positiven Bestätigung seiner Methode ausfallen zu lassen: Es gelang mir nicht, ihn ins Wanken zu bringen. Vom Meister lernen! Wir verstehen uns.
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