Wer dachte, dass die Tour mit den Science Busters [Teil 0][Teil 1][Teil 2][Teil 3][Teil 4][Teil 5][Teil 6] bisher schon aufregend war, wurde während der letzten Etappe eines Besseren belehrt. Es gab weitere Ausfälle, neue Gesichter auf der Bühne und wir haben Suppe aus Erde gekocht!

Nach dem letzten Auftritt in Hamburg fing eigentlich alles noch ganz normal an. Die nächste Show fand im Süden von Wien statt – in Baden.

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Der Saal dort war wieder ziemlich groß und (später) dann auch komplett gefüllt:

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Und während die weihnachtliche Stimmung draußen noch ein wenig auf sich warten ließ…

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… war drinnen im Backstage-Bereich schon ein regelrechtes Festessen aufgedeckt:

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Eigentlich hätte ich am nächsten Tag frei gehabt und wollte ein wenig in der Wachau entspannen und mich von der doch recht stressigen Tour erholen. Aber die Erholung brauchte Science-Busters-Kollege Heinz Oberhummer dann plötzlich viel dringender. Fiese Viren haben ihn ins Bett gezwungen und er fiel für die Probe der neuen Show am nächsten Tag aus. Dafür haben sich die Science Busters ja zum ersten Mal keinen weiteren Wissenschaftler auf die Bühne geholt, sondern einen zweiten Kabarettisten: Günther “Gunkl” Paal. Der hat aber trotzdem gleich jede Menge Requisiten mitgebracht:

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Denn Gunkl ist nicht nur Musiker, Schauspieler und Kabarettist, sondern auch begeisterter Hobby-Schmied. Weswegen das neue Programm sich ganz intensiv mit den Metallen beschäftigt. Gunkl wird live auf der Bühne schmieden:

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Und ich erzähle dafür, wo die ganzen Metalle eigentlich her kommen, wie man die Chemie einspannt um Silber sauber zu kriegen und was man beachten muss, wenn man nicht als Schlumpf enden will…

Zuerst aber stand am nächsten Tag ein Besuch auf der Wiener Buchmesse auf dem Programm. Wir haben eine kurze Show auf der ORF-Bühne gespielt, uns am 3sat-Stand interviewen lassen und geschaut, was es so für neue Bücher gibt.

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Und ich hab mich gefreut, von meiner alten Heimatstadt begrüßt zu werden!

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Außerdem hab ich mir den ersten Poetry Slam meines Lebens angehört. Lisa Eckhardt hat kurz, aber äußerst eindrucksvoll demonstriert, dass diese literarische Disziplin durchaus ihren Reiz hat und ich vielleicht öfter mal darauf achten sollte, was in dieser Szene so abgeht!

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Und übrigens: Diese beiden Bücher habe ich wirklich nicht absichtlich so arrangiert. Die standen genau so auf der Messe. Obwohl der Ex-Finanzminister vermutlich bei seinen Plänen für die Zukunft eher nicht an Asteroiden gedacht hat (ein großer Fehler, wenn man mich frage würde!).

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Richtig spannend wurde es dann aber am nächsten Tag. Da stand eine Show in Graz auf dem Programm. Heinz Oberhummer wollte da eigentlich schon wieder fit und auskuriert sein. Aber kurz vor der Abfahrt meines Zuges stand fest: Die Viren waren fieser als gedacht und er wird krankheitsbedingt leider noch ein wenig länger ausfallen.

Die Fahrt nach Graz fand nun zwar während eines wunderbaren Sonnenuntergangs stand. War aber auch ein wenig nervenaufreibend, weil nicht wirklich fest stand, ob und wie wir dort auftreten würden.

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Tja. Ich bin ja schon während der ganzen Tour für den erkrankten Werner Gruber eingesprungen. Und wenn ich auch durchaus Vertrauen in meine Fähigkeiten habe: Gleichzeitig sowohl Werner als auch Heinz ersetzen ist kaum möglich. Aber eine kleine Chance bestand doch noch: In Graz war der kurze Auftritt von Helmut Jungwirth geplant; Mikrobiologe, Professor an der dortigen Uni und u.a. beschäftigt mit Molekularküche und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Mitmachlabore der Uni Graz. Helmut sollte eigentlich nur kurz erklären, wie man aus Erde Suppe kochen kann. Aber wurde dann gleich zwangsverpflichtet, gemeinsam mit Martin Puntigam und mir die ganze Show zu bestreiten.

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Und das hat wunderbar funktioniert! Die Astronomie und die Biologie haben sich super ergänzt und während ich erzählt habe, wie man anderswo im All nach einer zweiten Erde sucht, hat Helmut den Leuten gezeigt, dass man mit Erde in der Küche ganz erstaunliche Dinge anstellen kann. Und im Laufe der Show live eine “Erdsuppe” gekocht (in der tatsächlich Erde eine der Hauptzutaten war).

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Kommentare (6)

  1. #1 gaius
    16. November 2015

    @FF: “… Schlümpfe versilbert … Tomaten demütigen … jede Menge Erdsuppe …”

    Wo bin ich hier gelandet? 😉

  2. #2 Florian Freistetter
    16. November 2015

    @Gaius: “Wo bin ich hier gelandet?”

    In der wunderbaren Welt des Wissenschaftskabaretts! (Und außerdem werde ich heute Abend auch noch live Kupfer in Gold verwandeln!)

  3. #3 imNetz
    16. November 2015

    … und
    was schmiedet den unser Hobbyschmiede Gunkl auf der Bühne schönes?

  4. #4 imNetz
    16. November 2015

    … und
    was schmiedet den unser Hobbyschmied Gunkl auf der Bühne schönes?

  5. #5 Josef
    17. November 2015

    Da war das doch der Herr Freistätter der mir mitn Rad entgegengekommen ist auf der Mariahilf gestern, dacht ichs mir doch 🙂

  6. #6 bikerdet
    17. November 2015

    @ Florian :

    So krativ sind die Grazer nicht einmal, ursprünglich wurden die Weihnachtsbäume im Gebälk der Häuser aufgehängt. Das sparte Platz und der Baum mit dem kostbaren Schmuck konnte nicht umfallen. Ein Holzschnitt des Illustrators Hugo Brückner zeigt einen herabhängenden Baum im Wandsbecker Schloss zu Weihnachten 1796. Ursprünglich wurden nur Zweige an der Decke aufgehängt, nur die reicheren Schichten konnten sich ganze Bäume leisten.
    Der erste Weihnachtsbaum in Österreich wurde 1814 in Wien aufgestellt.
    Seit wann man die Christbäume dann auf den Boden stellte konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden. Das erste Patent für einen Christbaumständer datiert jedenfalls auf 1866.