Die letzte Etappe auf der “Scheißegend-Tour” der Science Busters war ein echter Höhepunkt. Es war ja bisher auch schon recht schön. Die Shows in Graz und Klagenfurt waren super. Aber auch danach war es toll, spannend und vor allem hatte ich endlich die Gelegenheit, Liechtenstein ordentlich kennen zu lernen!

Zuerst stand aber noch eine andere Premiere an. Kaum aus Klagenfurt zurück gekehrt, wo das Line-Up der Science Busters ja aufgrund der Erkrankung von Heinz Oberhummer geändert werden musste, waren schon die Vorbereitungen für die nächste Variation auf der Bühne nötig. Das erste Mal würden nicht ein Kabarettist und zwei Wissenschaftler, sondern zwei Kabarettisten und ein Wissenschaftler den Auftritt bestreiten. Martin Puntigam, Gunkl und ich hatten eine Show über Metalle, das Schmieden und verwandte Themen vorbereitet. Bzw. waren noch mit der Vorbereitung beschäftigt… Meine Notizen am Vorabend der Vorstellung sahen zum Beispiel so aus:

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Die Show fand diesmal im Wiener Stadtsaal statt:

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Eine sehr nette Location; im Backstageraum gibt es sogar einen Tischtennistisch!

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Natürlich sollte es auch Experimente geben. Ich hatte vor, eine Münze zuerst zu “versilbern” und dann auch noch in “Gold” zu verwandeln. Dafür hatte ich jede Menge Zeug auf meinem Tisch:

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Da aber Chemie nicht meine beste Disziplin ist, bekam ich kurz vor der Show noch ein paar sehr hilfreiche Anweisungen von einem echten Chemiker:

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Die habe ich auch alle befolgt (und das Experiment verlief zufriedenstellend) – bis auf eine: “Wenn du am Ende die Münze vergoldet hast, tauch sie in kaltes Wasser um sie abzukühlen, bevor du sie anfasst!” Und weil ich das vergessen hatte, sah mein Finger danach so aus:

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Das war aber nicht schlimm, denn nach der Show ging es nach Westen, Richtung Liechtenstein! Seit langem hab ich mal wieder echte Berge zu sehen bekommen!

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Mein einziger bisheriger Besuch in Liechtenstein beschränkt sich auf einen Aufenthalt von knapp einer Stunde während einer Autofahrt von Frankreich nach Österreich, die circa 15 Jahre zurück liegt. Ich war also schon sehr gespannt und froh darüber, endlich mal ein wenig mehr Zeit in diesem kleinen Land verbringen zu können. Unser Ziel war Schaan, der größte Ort des Landes wo sich auch das TAK – Theater Liechtenstein befand.

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Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um die letzte Abendsonne auf den hohen Bergen leuchten zu sehen!

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Das Theater war wirklich super, eines der schönsten in dem ich bisher aufgetreten bin. Und wir haben diesmal WIRKLICH viel Trockeneis für unsere Show bekommen!

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Die Vorstellung lief gut und danach gab es eine weitere persönliche Premiere: Der erste Schluck Liechtensteiner Bier. Hat hervorragend geschmeckt:

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Am nächsten Tag mussten wir erst Nachmittags weiter und ich wollte die Zeit so gut wie möglich nutzen, um so viel wie möglich von Liechtenstein zu sehen. Schon vor dem Frühstück wollte ich daher ein wenig durch die Berge joggen – und konnte Roman, den VJ der Science Busters davon überzeugen, das es doch eine gute Idee ist, mal mit dem Laufen zu beginnen. Hier schaut er noch recht fröhlich:

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Aber nicht mehr lange, denn auf diesen Berg sollte es hoch gehen. Nicht ganz hinauf, dafür hätte die Zeit nicht gereicht. Aber zumindest ein Stück.

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(Ok, es war gemein, einen Laufanfänger gleich auf nen Berg zu hetzen… Aber so viel Gegend hat man in Liechtenstein ja auch nicht zur Auswahl. Und Roman hat sich dadurch auch nicht vom Laufen abschrecken lassen!)

Der Weg nach oben war jedenfalls schön.

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Und die Aussicht super! Man kann hier buchstäblich ganz Liechtenstein überblicken. Die Berge auf denen ich stehe bilden die östliche Grenze – und die Berge auf die man hier blickt liegen schon wieder in der Schweiz:

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Ich hab es dann auch nur knapp 750 Meter nach oben geschafft und musste bei einer Höhe von 1150 Meter umdrehen – bis auf den 2000 Meter hohen Gipfel des Gafleispitz hätte es vor Abfahrt des Zuges (und noch viel wichtiger: vor Ende des Frühstücks im Hotel!) nicht mehr geschafft.

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Dafür bin ich dann nachher noch ein bisschen durch Schaan spaziert. Die Landschaft in Liechtenstein ist wirklich super.

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Die Orte selbst dagegen nicht sooo außergewöhnlich. Das Schaaner Rathaus könnte auch irgendwo sonst auf der Welt stehen.

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Aber die Kleinheit des Landes ist immer wieder überraschend. Ich wollte ja eigentlich nur kurz durch Schaan spazieren – und merke auf einmal angesichts des Schlosses am Berg vor mir, dass ich wohl in der Haupt”stadt” Vaduz gelandet sein muss…

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Selbst für so ein kleines Land war der Aufenthalt aber zu kurz. Mir hat es auf jeden Fall wirklich gut gefallen. Die Berge dort sind wirklich wunderbar und ich plane, für einen Urlaub wieder nach Liechtenstein zu kommen. Oder aber mal beim Liechtenstein Alpin Marathon mit zu machen.

Vorerst aber ging es ins Nachbarland Schweiz. Die nächsten beiden Shows sollten in Zürich stattfinden.

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Dort angekommen mussten – wie üblich – erstmal jede Menge komische Fotos gemacht werden (Gunkl nannte Martin Puntigam bei der letzten Show einen “Kurator des Erbärmlichen” und hat damit völlig Recht. Und damit genug zu kuratieren da ist, muss es immer genug Material an lächerlichen Fotos aller Beteiligten geben…)

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Zürich präsentierte sich aber auch im besten Fotowetter:

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Am Abend traten wir dann im Miller’s auf; ebenfalls einem wirklich tollen Theater:

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In dem Martin schon früher gespielt hat. Ganz früher…

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Nach der Show gab es Bier aus Zürich:

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Und hervorragendes Essen aus dem Restaurant nebenan, das sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat:

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Nur Helmut musste noch abwaschen. Aber wer auf der Bühne kocht – und noch dazu Erdsuppe – ist selber schuld 😉

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Das Trockeneis sublimierte derweil malerisch im Züricher Regen vor sich hin:

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Am nächsten Tag hab ich mir noch ein kleines esoterisches Souvenir besorgt:

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Und dann nach mehr als zwei Wochen Reise endlich wieder den Zug nach Hause nach Jena bestiegen:

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Aber hier bleiben mir nur ein paar Tage. Am Wochenende geht es schon wieder weiter. Am 28.11. spielen wir in der ARGE Salzburg. Und am 29.11. gleich noch ein zweites Mal! Und am 2.12. endet die Tour dann im Stadttheater Gmunden.
Ich werde natürlich auch noch von dieser letzten Etappe berichten – und von dem, was danach kommt (UFOs! Aliens! Explosionen! Die dunkle Seite der Macht! Und die helle! Und noch viel mehr…)

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Kommentare (35)

  1. #1 Regina
    Bregenz
    24. November 2015

    Stimmt! Eure Show in Liechtenstein war super! Ich habe mich sehr gefreut, nicht bis Salzburg oder Innsbruck zu reisen für die Science Busters.

  2. #2 Artur57
    24. November 2015

    Ja also die Erdsuppe, kann man da mal das Rezept erfahren? Wenigstens am Ende des Spektakels? Ich war schon unterwegs, um mit dem Spaten Erdreich auszustechen und in den Kochtopf zu werfen. Aber man darf die Sache doch wohl nicht überstürzen. Ja, also um unvorsichtige Nachahmer auszuschließen, wäre ein Rezept hilfreich.

    Aus prinzipiellen Erwägungen möchte ich nicht Veganer werden, aber Terraner, das hätte was. So hieße das dann ja wohl. Vielleicht ist hier ja im Rahmen eines gehobenen Blödsinns die Lösung für das Welternährungsproblem gefunden worden.

    UFOs! Aliens! Explosionen! Die dunkle Seite der Macht! Und die helle! Und noch viel mehr…

    Wege zu ewigem Reichtum wären ja durchaus naheliegend, wenn nun endlich einmal die Gold-Transmutation gelungen ist.

  3. #3 Florian Freistetter
    24. November 2015

    @Regina: Vielen Dank für das Lob! Uns hat es auch wirklich SPaß gemacht in Liechtenstein.

  4. #4 Florian Freistetter
    24. November 2015

    @Artur: ” Ja, also um unvorsichtige Nachahmer auszuschließen, wäre ein Rezept hilfreich.”

    Warst du bei der Show? Da wird im Prinzip das meiste des Rezepts ja währenddessen erwähnt (und auch live gekocht). Und es wird ausführlich erklärt, das man nicht irgendeine Erde nehmen darf, sondern nur speziell behandelte, die keine Mikroorganismen mehr enthält…

  5. #5 noch'n Flo
    Schoggiland
    24. November 2015

    Das Trockeneis sublimierte derweil malerisch im Züricher Regen vor sich hin:

    Zugegeben – als Nichtschweizer ist das erstmal nicht gut nachvollziehbar, aber Adjektiv von “Zürich” ist “Zürcher”, also ohne “i”.

  6. #6 T
    24. November 2015

    @ FF
    Leider habe ich es nie geschafft, Euch zu sehen, doch das würde mich interessieren: Verrätst du uns, um was für ein Rezept es sich handelt?
    btw: In Norditalien ist Terrone – Erdfresser ein Schimpfwort für die Süditaliener.

  7. #7 Florian Freistetter
    24. November 2015

    @T: Bei dem Rezept gibts nicht viel zu “verraten”. Du machst ne Gemüsesuppe. Und gibst Erde dazu. Das kann man aber NICHT zuhause nachkochen, weil normale Erde Keime und anderes Zeug enthält, das man nicht essen kann. Deswegen kocht das auf der Bühne ja auch ein Mikrobiologe der zusammen mit nem Schweizer Molekularkoch ein Verfahren entwickelt hat, wie man Erde so behandeln kann, dass sie immer noch Geschmack hat, aber nicht gesundheitsgefährdend ist. Das lässt sich aber in der heimischen Küche nicht so einfach nachmachen. Wer also Erdsuppe kosten will, muss wohl oder übel zu unserer Show kommen 😉

  8. #8 Orci
    24. November 2015

    Auf dem Bild sieht das aus, als hättest Du einen RIESIGEN Daumen!

  9. #9 Artur57
    24. November 2015

    Wer also Erdsuppe kosten will, muss wohl oder übel zu unserer Show kommen

    Ich weiß, es ist das größte Versäumnis meines Lebens. Kann aber derzeit hier nicht weg. Der Spaten ist wieder friedlich im Schuppen.

  10. #10 rolak
    24. November 2015

    Wer also Erdsuppe kosten will, muss wohl oder übel

    Oder nimmt Heilerde.

  11. #11 eh i
    25. November 2015

    eine traurige nachricht :O(

    “Science Buster” Heinz Oberhummer ist tot
    https://kurier.at/kultur/buehne/science-busters-professor-heinz-oberhummer-ist-tot/166.096.206

  12. #12 Artur57
    25. November 2015

    Heilerde?

    Oso, dann ist ja alles ganz einfach. Also ab sofort bin ich Terraner, dass ihr es wisst.

    Ja, der Daumen. Also Florian hat offenbar einen überdurchschnittlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten. Muss man aber nicht therapieren.

    Mir ist übrigens etwas ganz ähnliches passiert: bei der Goldproduktion muss man die Materie ja erst mal zerlegen. Protonen hier, Neutronen dort, Elektronen da. Zum Zusammenfügen braucht man dann den Heisenberg-Kompensator. Aber dass der so heiß wird dabei, hätte ich nicht gedacht. Was habe ich mir die Finger verbrannt !

  13. #13 Crazee
    25. November 2015

    @#11: Oje, das sind traurige Nachrichten.

  14. #14 Alderamin
    25. November 2015

    @Florian

    Mein herzliches Beileid. Furchtbar, wenn es so unerwartet kommt.

  15. #15 Kyllyeti
    25. November 2015

    Ach je, auch das noch. Ohne ihn kommt mir das Universum noch leerer vor. Und noch besch

  16. #16 cassandra
    25. November 2015

    oh nein – ich habe ihn gekannt und gemocht – traurig 🙁

  17. #17 advanceddeepspacepropeller
    25. November 2015

    so sorry….
    🙁

  18. #18 Ursula
    25. November 2015

    bin traurig…

  19. #19 Florian Freistetter
    25. November 2015

    @Ursula: Ich auch.

  20. #20 UMa
    25. November 2015

    Mein herzliches Beileid.
    Ich bin traurig 🙁

  21. #21 Roman aus Wien
    Zürich
    25. November 2015

    Mein Beileid, mir fehlen die Worte

  22. #22 gaius
    25. November 2015

    Herzliches Beileid auch von mir.

  23. #23 Peter
    Liechtenstein
    25. November 2015

    Wow, hätte ich das gewusst, wäre ich auch vorbei gekommen. Bin verschrocken, als ich unser kleines Land in einem deiner Titel gelesen habe.

    Gruss

  24. #24 PDP10
    25. November 2015

    Och wie doof!

    Ist manchmal wirklich eine Scheissgegend, so ein Universum …

  25. #25 Basilios
    Assassination Classroom
    25. November 2015

    Mein aufrichtiges Beileid.

  26. #26 AmbiValent
    25. November 2015

    Herzliches Beileid auch von mir (auch wenn ich ihn nur aus den Berichten gekannt habe).

  27. #27 noch'n Flo
    Schoggiland
    26. November 2015

    Muddi und ich kondolieren ebenfalls.

  28. #28 Captain E.
    26. November 2015

    Sind die Science Busters damit jetzt auch Geschichte? Zumindest behauptet das die Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Science_Busters

  29. #29 Florian Freistetter
    26. November 2015

    @CaptainE: “Sind die Science Busters damit jetzt auch Geschichte? Zumindest behauptet das die Wikipedia:”

    Ich hätte dort nirgendwo eine entsprechende Quelle gesehen, die die Auflösung der Science Busters belegt. Es wäre auch nicht wirklich angebracht, sich so kurz nach dem Tod von Heinz dazu zu äußern. Glaub mir, wir haben anderen Dinge zu tun und im Kopf als so etwas zu planen. Was in Zukunft passieren wird, wird rechtzeitig bekannt gegeben…

  30. #30 Captain E.
    26. November 2015

    Das dachte ich mir schon. Da wollte wohl ein Wikipedia-Autor Fakten schaffen.

  31. #31 Haiko
    26. November 2015

    Ich habe mir immer gewünscht, daß es mehr so lustige, kluge und freundliche Leute wie Herrn Oberhummer gibt. Und nun gibt es einen weniger. Das ist wirklich sehr traurig.

  32. #32 Dampier
    26. November 2015
  33. […] die Herbsttour der Science Busters durch den plötzlichen Tod unseres Freundes und Kollegen Heinz Oberhummer abgebrochen wurde, steht […]

  34. […] war im September, Oktober und November ja mehr als reichlich auf Reisen; da aber im Rahmen der Science-Buster-Herbsttour. Damit geht es nächstes Jahr auch wieder weiter – aber dazwischen gibt es noch ein paar […]

  35. […] Kabarett und Wissenschaft durch Theater in Österreich, Deutschland und der Schweiz gezogen (ich damals ein Tour-Tagebuch geführt und auch im Frühjahr gab es jede Menge neue Shows. Der erste Teil der neuen TV-Staffel lief […]