Die heutige Frage aus der Serie “Fragen zur Astronomie” wird mir oft gestellt. Es geht um die tollen Bilder, die Teleskope und Raumsonden vom Universum machen. Wir sehen beeindruckende Aufnahmen von anderen Planeten; bunt leuchtende kosmische Nebel in allen Formen und Farben; Galaxien, Sterne, und so weiter. Aber sieht das alles wirklich so aus? Was würden wir Menschen sehen, wenn wir selbst dort draußen wären und mit unseren eigenen Augen auf all die kosmischen Objekte blicken könnten? Sehen die Dinge im Weltraum wirklich so aus, wie sie auf den Fotos gezeigt werden?

Eine gute Frage und eine, die mit den Grundlagen der Astronomie zu tun hat. Hier ist ein besonders schönes Beispiel für die Objekte, die wir im Kosmos sehen können:

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Man sieht hier einen sogenannten Herbig-Haro-Stern (darüber habe ich hier ein wenig mehr erzählt), der sich inmitten einer Staubwolke befindet und dessen Strahlung in zwei Jets ins All hinaus gelangt. Aber sehen wir das wirklich? Was wäre, wenn wir mit einem Raumschiff die 1350 Lichtjahre bis zu diesem Stern fliegen würden und dann aus dem Fenster sehen? Nun, vermutlich wären wir dann ein wenig enttäuscht…

Um das zu verstehen, muss man verstehen, wie ein Teleskop funktioniert. Im Gegensatz zu dem was viele glauben, brauchen Astronomen die Teleskope nicht unbedingt, um Objekte größer zu sehen! Sterne, Galaxien und all das andere im Universum sind viel zu weit entfernt. Die Vergrößerung die man mit einem Teleskop erreichen kann, spielt bei diesen Entfernungen keine Rolle.

Nein, in der Astronomie braucht Teleskope vor allem, um MEHR LICHT zu sehen als man mit dem Auge allein sehen könnte. Unser Auge ist ein ziemlich schlechtes optisches Instrument. Seine Öffnung, die Pupille, ist nur ein paar Millimeter groß. Da kann nur sehr wenig Licht einfallen und wenn etwas nur sehr schwach leuchtet, sehen wir es nicht. Deswegen bauen wir ja auch immer größere Teleskope mit großen Spiegeln, die wesentlich mehr Licht einsammeln können als unser Auge. Dadurch gelingt es, auch extrem lichtschwache Objekte sichtbar zu machen. Mit der Vergrößerung hat das, wie gesagt, nichts zu tun. Ein leuchtschwaches Objekt ist leuchtschwach, auch wenn man es vergrößert bzw. aus der Nähe betrachtet. Man sieht es dann zwar größer, aber nicht heller!

Zumindest stimmt das für sehr große Objekte und die Galaxien und Nebel um die es bei dieser Frage geht, sind groß. Wenn wir sie von der Erde aus mit freiem Auge nicht sehen können, dann können wir sie auch nicht sehen, wenn wir mit einem Raumschiff in ihre Nähe fliegen würden.

Es gibt noch ein paar weitere wichtige Faktoren: Ein Teleskop mit einem entsprechenden Detektor kann Licht sammeln. Man kann Aufnahmen mehrere Minuten, Stunden oder gar Tage lang belichten. Unser Auge kann das nicht. Es kann nicht kontinuierlich Licht sammeln und die Photonen zu einem Bild zusammensetzen. Zumindest nicht während der Zeiträume in der ein Teleskop mit einem modernen Detektor das kann. Wir könnten also zum Beispiel direkt vor dem beeindruckenden Flammennebel stehen:

Und würden trotzdem nichts von all der Pracht sehen, die uns dieses Foto zeigt. Weil unsere Augen viel kleiner ist als das VISTA-Teleskop mit seinen vier Metern Durchmesser mit dem das Bild gemacht wurde. Weil unser Auge viel weniger sensibel ist als die VISTA-Kamera. Und weil unser Auge auch gar nicht in der Lage wäre, all das zu sehen, was die VISTA-Kamera sehen kann. Denn die Astronomen haben gelernt, nicht nur das für uns Menschen sichtbare Licht zu sehen sondern auch jede Menge andere Arten des Lichts: Infrarotstrahlung, Röntgenstrahlung, Radiostrahlung, und so weiter. Das alles ist Licht, das unsere Augen nicht sehen können – die Instrumente der Wissenschaft aber schon. Auch das Bild des Flammennebels enthält Infrarotdaten, die hier einfach sichtbar gemacht wurden, aber von unseren Augen in der Realität nicht wahrgenommen werden könnten.

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Kommentare (47)

  1. #1 Silava
    21. Dezember 2015

    Thematisch gut passend ist auch diese Serie von Alderamin:
    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/12/13/mein-erstes-teleskop-leitfaden-zum-teleskop-kauf-teil-1/

    Er beschreibt darin sehr gut dass viele Menschen die sich ein kleines Teleskop kaufen enttäuscht werden weil sie damit nicht die tollen bunten Bilder sehen können die auf der Verpackung abgedruckt sind. Wenn man wissen will was mit verschiedenen Geräten maximal möglich ist, dann geht man am besten auf eine Astronomie-Messe.

  2. #2 Marcus Anhäuser
    21. Dezember 2015

    “Wir haben gelernt, mit unserem Geist zu sehen”
    Jetzt gehts aber durch mit dir, Florian, du wirst ja fast esoterisch 😉

  3. #3 Till
    21. Dezember 2015

    Ein leuchtschwaches Objekt ist leuchtschwach, auch wenn man es vergrößert bzw. aus der Nähe betrachtet. Man sieht es dann zwar größer, aber nicht heller!

    Für die Vergrößerung gehe ich da mit, aber ich dachte immer, die Helligkeit ist proportional zu 1/r^2, d.h. wenn ich nur noch halb so weit entfernt bin ist das Objekt viermal so hell… oder habe ich da etwas falsch verstanden

  4. #4 Withold Ch.
    21. Dezember 2015

    Ich hab’s ja geahnt, dass die Astronomen da einen bunten Riesenhokuspokus veranstalten, in Zukunft werde ich mich mit dem Mond zufrieden geben, den “spüre” ich zumindest ab und zu, wenn er voll ist …

    Nein, sehr informativer Artikel. Es ist immer gut zu wissen, wie Wissenschaft und ihre Ergebnisse entstehen. Man sollte aber auch zugeben, dass die meisten Menschen Mühe haben, dies nachvollziehen zu können, – deshalb schätzen “wir” ja diese Deine Übersetzungsarbeit umso mehr!

    Wir haben gelernt, mit unserem Geist zu sehen …

    Daraus nun eine Realität hinter der Realität zu postulieren, ist natürlich verlockend, ist aber Teil der Mythologie. Wenn schon, dann lieber Star Wars als AT …

    Wenn damit jedoch auch der sogenannte Blick “nach innen” gemeint ist, dann ist, für mich wenigstens, vielleicht noch nicht das letzte Wort gesprochen worden, – aber ich weiss es nicht.

    Schöne Festtage und die besten Wünsche zum Neuen Jahr!

  5. #5 rolak
    21. Dezember 2015

    fast esoterisch

    Also bitte, Marcus, keine vorauseilenden Gebietsübergaben! Vorstellungsvermögen bis Phantasie sind wesentliche GeistesInstrumente (unbeachtet dessen, daß es diesen Geist nur im KombiPack mit dem Körper gibt) für die Interpretation des Wahrgenommenen bzw die Extrapolation daraus. Im Gegensatz zur Ansicht der Schwafler sollten allerdings derartige Ergebnisse bei Sachfragen immer rational hinterfragt werden.

    Auch auf die Gefahr hin, offene Türen einzurennen ;‑)

  6. #6 Stefan S.
    21. Dezember 2015

    Eine Frage stellt sich mir trotzdem noch: Wie sieht es mit der Farbigkeit aus? Sind diese Nebel und Galaxien die man von den schönen Fotos kennt tatsächlich so bunt oder ist das immer der Anschaulichkeit halber nur eingefärbt? Anders gefragt, WENN man diese Nebel mit bloßem Auge betrachten könnte, würden sie farbig erscheinen oder eher nur neblig grau?

  7. #7 Desolace
    21. Dezember 2015

    @Till
    Vielleicht hängt das damit zusammen, dass zB Nebel so “dünn” sind (wenn ichs richtig im Kopf habe, sind sie ein “besseres” Vakuum als wir in den Labors erzeugen können), dass man einen großen Abstand braucht, um sie überhaupt richtig sehen zu können?

  8. #8 AmbiValent
    21. Dezember 2015

    @Till

    Wenn ein Stern (oder anderes Objekt) so weit weg ist, dass man ihn nur als Punkt sieht, dann würde er in der Tat heller erscheinen.

    Würde man auf der anderen Seite die Sonnenscheibe auf Mars und auf Merkur vergleichen (wo sie jeweils eine deutliche Ausdehnung hat), wäre sie auf dem Merkur nur größer – die größere Gesamthelligkeit verteilt sich auf mehr Fläche.

    Das fällt natürlich bei eher leuchtschwachen Objekten wie Nebeln viel stärker ins Gewicht als bei Sternen, die aus der Nähe eben relativ hell aussehen und nur durch die große Entfernung auf der Erde nicht sichtbar sind.

  9. #9 Artur57
    21. Dezember 2015

    @Silava

    dürfte man denn als Privatmann einen küntslichen Leitstern ans Firmament projizieren? Dann wäre adaptive Optik möglich und somit lange Belichtungszeiten.

    Ich schätze mal, so im Rohzustand lehnen die Behörden das ab. Aber wenn man sagt, das sei der Stern von Bethlehem und somit weihnachtlich, dann hätte man glaube ich eine Chance.

  10. #10 Florian Freistetter
    21. Dezember 2015

    @Withold: “Ich hab’s ja geahnt, dass die Astronomen da einen bunten Riesenhokuspokus veranstalten”

    Denkst du denn, es wäre der Job der Astronomen exakt das auf Fotos zu reproduzieren, was unsere Augen sehen können? Astronomie ist dazu da um WISSEN ZU SAMMELN. Und das tun wir mit allen uns zu Verfügung stehenden Möglichkeiten.

    “Daraus nun eine Realität hinter der Realität zu postulieren, ist natürlich verlockend,”

    Also bist du zB auch der Meinung, es existiert keine Radiostrahlung, weil wir die mit unseren Augen nicht sehen können?

  11. #11 Florian Freistetter
    21. Dezember 2015

    @Stefan: “Wie sieht es mit der Farbigkeit aus? Sind diese Nebel und Galaxien die man von den schönen Fotos kennt tatsächlich so bunt oder ist das immer der Anschaulichkeit halber nur eingefärbt? “

    Da die Bilder alle Digitalbilder sind, sind da erstmal natürlich keine Farben. Aber es gibt Filter, d.h. man sammelt Licht bei Wellenlängen von zb 640 bis 780 nm und stellt das dann im Bild als “rot” dar. Analog für die anderen Farben…

  12. #12 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @Till

    Für die Vergrößerung gehe ich da mit, aber ich dachte immer, die Helligkeit ist proportional zu 1/r^2, d.h. wenn ich nur noch halb so weit entfernt bin ist das Objekt viermal so hell… oder habe ich da etwas falsch verstanden

    Insgesamt wird das Objekt heller, aber pro Flächeneinheit bleibt die Helligkeit gleich, denn die Fläche nimmt mit r² zu. Eine Wand erscheint Dir nicht heller, wenn Du näher heran gehst (obwohl, wenn die Wand Licht reflektiert und den Boden davor beleuchtet, dieser in der Nähe der Wand heller beleuchtet wird).

    Selbst ein Teleskop hilft da kaum. Man kann eine riesige lichtsammelnde Fläche auf den Himmel richten, etwa das Keck-Teleskop mit 10m-Spiegel. Am anderen Ende des Teleskops sitzt ein Okular, und da schaut man mit der Augenpupille hinein. Um das Licht des riesigen Spiegels durch die höchstens 7mm durchmessende Augenpupille zu bekommen, muss man es durch eine gleich große “Austrittspupille” des Teleskops questschen. Die Austrittspupille ist der helle Fleck, den man z.B. beim Fernglas (oder auch Teleskop) hinten am Okular sieht, das helle Feld, wo das Licht hindurch geht. Die Austrittspupille ist gleich dem Teleskopdurchmesser dividiert durch die Vergrößerung. Hat das Keck also 10.000 mm Durchmesser und will man das ganze Licht durch 7 mm Austrittspupille leiten, braucht man 10.000/7 = 1428-fache Vergrößerung. Damit wird das betrachtete Objekt auf die 1428²-fache Fläche im Auge verteilt (muss also schon ein sehr kleines Objekt sein, damit es überhaupt ins Blickfeld passt). Und wieviel mehr Licht sammelt der Keck-Spiegel im Vergleich zum Auge? Die Fläche ist 1428²-mal so groß wie die Fläche der Augenpupille. Hebt sich also genau auf.
    Vergrößert man mehr als 1428-fach, dann wird das Objekt noch lichtschwächer pro Flächeneinheit und damit dunkler. Vergößert man weniger, dann ist die Austrittspupille größer als die Augenpupille und ein Teil des Lichts geht gar nicht erst ins Auge hinein. Deswegen kann ein Teleskop ein flächiges Objekt nicht heller erscheinen lassen, nur größer bei gleicher Helligkeit.

    (Dennoch kann man lichtschwache Objekte im Teleskop besser erkennen, denn große Objekte sind leichter zu erkennen, und je nach Vergrößerung wird der Himmelshintergrund dunkler als die Empfindlichkeitsschwelle des Auges, was den Kontrast verbessert – das Auge ist kein linearer Sensor).

    Ganz was anderes gilt hingegen für Punktquellen wie Sterne. Die erscheinen zwar im Teleskop als Beugungsscheibchen, aber das Beugungsscheibchen wird linear mit dem Durchmesser des Teleskops kleiner, während die Mindestvergrößerung (für die 7mm-Austrittspupille) linear größer wird, also erscheint das Beugungsscheibchen immer gleich groß bei der Mindestvergrößerung (und vor allem kleiner als das Auflösungsvermögen des Auges), wird jedoch immer heller, weil eben das gesamte vom Teleskop gesammelte Licht da hinein wandert. Wenn man dann noch die Verdunklung des Hintergrunds mit zunehmender Vergrößerung hinzu nimmt, dann wird klar, dass man schwache Sterne am besten bei hoher Vergrößerung sieht. Ein Teleskop mit mehr Durchmesser zeigt schwächere Sterne; umso mehr, je höher die Vergrößerung ist (bis zu einer Vergrößerung, bei der das Beugungsscheibchen größer als das Auflösungsvermögen des Auges und damit zum flächenhaften Objekt wird, das ist die maximal sinnvolle Vergrößerung für ein Teleskop).

    Der entscheidende Unterschied zwischen den Himmelsaufnahmen und dem, was man mit dem bloßen Auge sieht, ist aber das, was Florian oben beschreibt: das Lichtsammelvermögen eines Kamerasensors über die Zeit. Damit zeigt auch ein schnödes Weitwinkelobjektiv, das eigentlich verkleinert, sehr viel mehr Sterne und schwache Nebel, als man mit dem bloßen Auge sehen kann.

  13. #13 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @Stefan S

    Sind diese Nebel und Galaxien die man von den schönen Fotos kennt tatsächlich so bunt oder ist das immer der Anschaulichkeit halber nur eingefärbt? Anders gefragt, WENN man diese Nebel mit bloßem Auge betrachten könnte, würden sie farbig erscheinen oder eher nur neblig grau?

    Wir haben zweierlei Sehzellen im Auge, die farbempfindlichen Zapfen und die lichtempfindlicheren Stäbchen. Wenn wir nachts lichtschwache Objekte betrachten, sind die Zapfen blind, man sieht nur schwarz-weiß (nachts sind bekanntlich alle Katzen grau).

    Tatsächlich sind vor allem Gasnebel sehr bunt. Die leuchten fast ausschließlich im Licht des einfach ionisierten Wasserstoffs (H-Alpha), das ist ein kräftiges Rot, sowie an hellen Stellen im Licht des zweifach ionisierten Sauerstoffs, das ist türkisfarben. Reflexionsnebel, die das Licht streuen, erzeugen über die Rayleigh-Streuung (Teilchengröße kleiner als die Lichtwellenlänge) ein blaues Licht (derselbe Effekt färbt den Himmel blau). Galaxien enthalten alle diese, sowie blauweiße junge Sterne und gelbrote Zwergsterne, die sind also bunt.

    Was Florian über die Aufnahme durch Filter sagt, ist natürlich richtig, die Einzelaufnahme durch einen Filter ist schwarz-weiß, aber man kann durch verschiedene Filter aufgenomme Bilder verschiedenen Farbkanälen zuordnen (nichts anderes macht eine Fotokamera!) und so ein Farbbild zusammensetzen. Es gibt RGB-Filter, die versuchen, die Empfindlichkeitskurven des menschlichen Auges nachzubilden, die ergeben im richtigen Mix ein natürlich-farbenes Bild, und solche, die genau auf die Wellenlängen der Gasnebel zugeschnitten sind; man kann noch das tiefrote Licht von einfach ionisiertem Schwefel (S-II) hinzunehmen und dieses dem Rotkanal zuweisen, das H-Alpha-Rot dem Grünkanal (!) und das O-III-Türkis dem Blaukanal, dann erhält man die “Hubble-Palette“, wie sie beim Hubble-Teleskop oft verwendet wird, um die verschiedenen Temperatur- und Dichtezonen im Nebel besser sichtbar zu machen.

    Neben dieser Palette mischen Astronomen natürlich auch alle möglichen anderen Kanäle zu Farbbildern zusammen, vom Radiobereich bis zur Gammastrahlung, um verschiedene Strahlungsquellen in räumlicher Beziehung zueinander zu zeigen. Das sind natürlich alles falsche Farben, aber der Himmel ist auch in RGB sehr bunt, nur leider viel zu lichtschwach für unsere Augen.

  14. #14 vroomfondel
    21. Dezember 2015

    Interessant waere es, zu erfahren, wieviel % der Photonen von einem Teleskop zu Bildinformation verarbeitet werden. Waere also mit einem hypotethischen super-ueber-drueber-empfindlichen Instrument, das alle Photonen verarbeiten kann, eine Aufnahme in Echtzeit moeglich? Gibts da Kenngroessen a’la Mol/Pixel oder so?

  15. #15 Herbert
    21. Dezember 2015

    @Till: “Für die Vergrößerung gehe ich da mit, aber ich dachte immer, die Helligkeit ist proportional zu 1/r^2, d.h. wenn ich nur noch halb so weit entfernt bin ist das Objekt viermal so hell… oder habe ich da etwas falsch verstanden”

    Das stimmt. Aber wenn Du halb so weit entfernt bis, ist das Objekt auch viermal so groß (in der Fläche gemessen). Die Flächenhelligkeit bleibt damit gleich.

  16. #16 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @vroomfondel

    Interessant waere es, zu erfahren, wieviel % der Photonen von einem Teleskop zu Bildinformation verarbeitet werden.

    Bis über 80% Quanteneffizienz werden von modernen Sensoren erreicht, und im Lichtweg gehen nur ein paar Prozent durch die nicht perfekten Spiegel verloren, am meisten noch durch die Abschattung des Fangspiegels bei Spiegelteleskopen (bis um die 10% durch letzteres).

    Waere also mit einem hypotethischen super-ueber-drueber-empfindlichen Instrument, das alle Photonen verarbeiten kann, eine Aufnahme in Echtzeit moeglich?

    Na klar, es gibt Aufnahmen des Pulsars im Krebsnebel in Echtzeit. Neulich kam eine Fotokamera (die auch filmen kann) von Sony (A7s) auf den Markt mit einer ISO-Zahl von bis zu 409600 (!!), mit der kann man z.B Polarlicht und Sternenhimmel in Echtzeit (und Farbe!) aufnehmen.

  17. #17 Peter
    21. Dezember 2015

    “Und wenn sie uns auch vielleicht nicht das zeigen, was unsere Augen sehen würden, so zeigen sie uns doch die Realität!”

    Zu diesem Thema streite ich mich regelmäßig mit meinem geisteswissenschaftlich geprägten Freund …

    Er behautet, dass da mehr sein könnte als das, was wir wahrnehmen.

    Ich ich erwiedere: aber wir haben uns Instrumente gebastelt die mehr zeigen als das was unsere angewachsenen Sensoren können.

    Er sagt dann: ja, aber die Instrumente zeigen auch nur das, was wir zu messen berücksichtigt haben, woran wir gedacht haben, was wir im Bereich des Möglichen betrachten und dem wir deshalb wissenschaftlich nachgehen. Wir wissen aber nicht mit Sicherheit, ob da nicht noch mehr ist, d.h. ob wir hier wirklich die Realität betrachten.
    In diesem Punkt muss ich ihm recht geben – oder liege ich falsch?

    Er spricht dann immer recht schnell recht unwissenschaftlich, wenn auch nicht esotherisch, von Dimensionen und Ebenen die per se nicht messbar seien …
    Wo ich ihm dann nicht mehr recht geben kann – wenn etwas da ist und für unsere Welt Relevanz hat, kann man es auch aufspüren.

    Auch wenn das Thema Unterhaltungswert hat, würde ich gerne mal argumentativ einen Schritt weiter kommen 🙂

  18. #18 DasKleineTeilchen
    terra
    21. Dezember 2015

    wouwouwou, @FF; stressiger tag? oder warum antwortest du Withold Ch. so extrem gereizt?!? sein erster absatz war doch nicht die bohne ernst gemeint, wie im nachfolgenden unmissverständlich deutlich wird:

    “Nein, sehr informativer Artikel. Es ist immer gut zu wissen, wie Wissenschaft und ihre Ergebnisse entstehen. Man sollte aber auch zugeben, dass die meisten Menschen Mühe haben, dies nachvollziehen zu können, – deshalb schätzen “wir” ja diese Deine Übersetzungsarbeit umso mehr!”

    mit ausdrücklichem lob zu deiner arbeit! wasn los, digga?

  19. #19 Dampier
    21. Dezember 2015

    @Withold Ch. #4

    Wir haben gelernt, mit unserem Geist zu sehen …

    Daraus nun eine Realität hinter der Realität zu postulieren, ist natürlich verlockend,

    Ich denke er meint eine Realität hinter dem Augenschein. Mathematik z. B. ist auch “mit dem Geist sehen”.

    Zum Thema (sehr geiler Artikel mal wieder btw):

    Ein leuchtschwaches Objekt ist leuchtschwach, auch wenn man es vergrößert bzw. aus der Nähe betrachtet. Man sieht es dann zwar größer, aber nicht heller!

    Zumindest stimmt das für sehr große Objekte und die Galaxien und Nebel um die es bei dieser Frage geht, sind groß.

    Das würde doch heißen, ein leuchtstarkes Objekt würde in der Realität seinem Foto ähnlicher sehen als ein funzeliger Nebel. Ich stell mir manchmal vor, das Sonnensystem würde schräg über der Milchstraße stehen, so dass wir aus der Vogelperspektive auf den Spiralnebel sehen könnten (so 30-50° breit). Was würden wir sehen? Wie hell wäre das?

  20. #20 Dampier
    21. Dezember 2015

    sorry, noch ne Frage vergessen …

    Wäre so ein Anblick einer Galaxie wie ihn Jodie Foster in Contact genießen darf, realistisch?

  21. #21 PDP10
    21. Dezember 2015

    @Dampier:

    “Wie hell wäre das?”

    So hell, wie das, was wir in einer klaren Nacht ohne Lichtverschmutzung jetzt auch sehen können.
    Nur viel grösser und eindrucksvoller!

    Als ich das erste Mal als ungefähr 10jähriger Knirps in einer entsprechend klaren Nacht einen Feldstecher auf jenes milchige Dingsda am Himmer gerichtet hab’, hats mich umgehauen!

    Wieviel beiendruckender wäre das, wenn man da von schräg oben drauf gucken könnte!

    Heller wärs allerdings nicht ….

  22. #22 Dampier
    21. Dezember 2015

    Sehen wir das Zentrum der Milchstraße überhaupt von hier aus?

  23. #23 Withold Ch.
    21. Dezember 2015

    @ DasKleineTeilchen

    Danke für den Support – aber ich nehme schon an, dass Florian den Scherz verstanden hat, den ich mir da erlaubt habe … 🙂 … und zu den Radiowellen, klar, wäre spannend, mal das Programm vom Sirius zu empfangen … 🙂

    Die Bilder, die so, wie im Artikel und den Kommentaren beschrieben, entstehen, sind mehr als eindrücklich und vermitteln einem den Eindruck, in der Betrachtung “ziemlich nahe” an diese fernen Welten heranzukommen.

    Im letzten Absatz des Artikels sind ein paar bemerkenswerte Sätze formuliert, eben wie zB

    Wir haben gelernt, mit unserem Geist zu sehen und die uns durch unsere Sinnesorgane aufgezwungenen biologischen Grenzen durchbrochen.

    Dass da weitere Fragen auftauchen, ist unvermeidlich, etwa die Frage nach der (fernen) Wirklichkeit, können wir sie “wirklich” erfahren, oder immer nur ein genaueres Abbild davon konstruieren?

    Und welche Rolle spielt der Geist, unser Bewusstsein?
    Es stimmt ja, wie rolak in seinem Kommentar schreibt,
    daß es diesen Geist nur im KombiPack mit dem Körper gibt, – wohl so was wie inter-materielle Kommunikation auf vielen Kanälen?

  24. #24 PDP10
    21. Dezember 2015

    @Dampier:

    “Wäre so ein Anblick einer Galaxie wie ihn Jodie Foster in Contact genießen darf, realistisch?”

    Nee. Darum gehts ja oben in Florians Artikel.

    Schonmal den Andromeda “Nebel” durch ein gutes Teleskop angeguckt?

    Wenn nicht, mach das mal unbedingt. Ist nicht das, was Jodie gesehen hat, aber trotzdem schwer beeindruckend!

  25. #25 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @Dampier

    Was würden wir sehen? Wie hell wäre das?

    Ungefähr so hell wie die Milchstraße jetzt auch erscheint. Schau Dir doch mal die Andromedagalaxie an. Die ist riesig. Steht derzeit abends fast im Zenit.

  26. #26 PDP10
    21. Dezember 2015

    @Dampier:

    “Sehen wir das Zentrum der Milchstraße überhaupt von hier aus?”

    Nein … Ja … Jein.

    Nicht in den Frequenzen, die unsere Augen wahrnehmen können. Da ist zuviel Staub dazwischen.

    Aber doch:

    https://www.redshift-live.com/de/magazine/articles/Astronomie/7111-Schwarzes_Loch_im_Zentrum_der_Milchstra%C3%9Fe-1.html

  27. #27 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @Dampier

    Sehen wir das Zentrum der Milchstraße überhaupt von hier aus?

    Das direkte Zentrum nicht (außer im IR- und Radiobereich), aber ein bisschen was von der zentralen Verdickung ist im Schützen als Sternenwolke zu sehen. Aber nur im Feldstecher.

  28. #28 PDP10
    21. Dezember 2015

    @Alderamin:

    Schau Dir doch mal die Andromedagalaxie an.

    Bezogen auf @Dampiers Frage ist das Bild aber ein schlechtes Beispiel (auch wenns sehr geil ist!).

    Das sieht man halt so auch in einem guten Teleskop nicht mit “eigenen Augen”.

  29. #29 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @PDP10

    Im Gegenteil, das Bild zeigt, wie groß die Andromedagalaxie wirklich ist. Dass man sie eben nicht so sieht (wie im Artikel von Phil ausführlich beschrieben ist), liegt daran, dass sie so lichtschwach ist. Nur den Kern kann man sehen (im Feldstecher oder Teleskop sieht man auch nicht viel mehr). Ebenso wenig würde man viel von der Milchstraße sehen, wenn man sich außerhalb dieser befände.

  30. #30 Dampier
    21. Dezember 2015

    @PDP10

    Ist nicht das, was Jodie gesehen hat, aber trotzdem schwer beeindruckend!

    @Alderamin

    Schau Dir doch mal die Andromedagalaxie an. Die ist riesig.

    Wow. Und danke für den Link, Alderamin.

    Da ist zuviel Staub dazwischen.

    Aber wäre nicht weniger Staub dazwischen, wenn man die Milchstraße von oben sähe statt dass man in der Ekliptik rumhängt?
    (Ist eigentlich das Zentrum der hellste Teil im sichtbaren Licht?)

    Dann müsste man doch etwas mehr sehen als jetzt …

  31. #31 Alderamin
    21. Dezember 2015

    @Dampier

    Wie gesagt, im Schützen gibt es bereits ein Fenster zur Zentralgegend, da ist kein Staub. Man sieht einen Teil des “Bulge” der Milchstraße. Ist nicht sehr hell. Sterne sind halt dunkel. Unsere Sonne ist noch einer der helleren und wäre in 100 Lichtjahren Entfernung fürs bloße Auge kaum noch zu erkennen. Der nächste Stern, Proxima Centauri, ist von dem Typ, von dem 80% aller Sterne der Milchstraße sind, er ist ein Roter Zwerg. Und einen Faktor 100 zu schwach für das bloße Auge, trotzdem nur 4,2 Lichtjahren Entfernung.

    Das Zentrum der Milchstraße ist 30000 Lichtjahre weit weg…

  32. #32 Dampier
    21. Dezember 2015

    Dank euch dreien ;))

  33. #33 Alderamin
    21. Dezember 2015
  34. #34 Withold Ch.
    22. Dezember 2015

    @ DasKleineTeilchen

    (Meine Antwort ist gestern im spam-Filter hängengeblieben, hier also noch einmal …)

    Danke für den Support – aber ich nehme schon an, dass Florian den Scherz verstanden hat, den ich mir da erlaubt habe … 🙂 … und zu den Radiowellen, klar, wäre spannend, mal das Programm etwa vom Sirius zu empfangen … 🙂

    Die Bilder, die so, wie im Artikel und den Kommentaren beschrieben, entstehen, sind mehr als eindrücklich und vermitteln einem den Eindruck, in der Betrachtung “ziemlich nahe” an diese fernen Welten heranzukommen.

    Im letzten Absatz des Artikels sind ein paar bemerkenswerte Sätze formuliert, eben wie zB

    Wir haben gelernt, mit unserem Geist zu sehen und die uns durch unsere Sinnesorgane aufgezwungenen biologischen Grenzen durchbrochen.

    Dass da weitere Fragen auftauchen, ist unvermeidlich, etwa die Frage nach der (fernen) Wirklichkeit, können wir sie “wirklich” erfahren, oder immer nur ein genaueres Abbild davon konstruieren?

    Und welche Rolle spielt nun der “Geist”, unser Bewusstsein?

    Es stimmt ja, wie rolak in seinem Kommentar schreibt,
    daß es diesen Geist nur im KombiPack mit dem Körper gibt, – wohl so was wie intra-materielle Kommunikation unterschiedlichster Art auf vielen Kanälen?

    @ Dampier

    Ich weiss nicht, wie Florian den Begriff “Geist” versteht, aber Mathematik ist doch wohl eher eine intellektuelle, mentale Beschäftigung. Aber schon faszinierend, wie die Wissenschaft die Realität hinter dem Augenschein erfahrbar macht, eine Realität, die zwar immer noch zu vielen Missverständnissen und Fehlinterpretationen (ver-)führt, – aber gleichzeitig auch wieder Teil des grossen Rätsels ist.

  35. #35 Dampier
    22. Dezember 2015

    @Withold

    Ich weiss nicht, wie Florian den Begriff “Geist” versteht, aber Mathematik ist doch wohl eher eine intellektuelle, mentale Beschäftigung.

    Hm …mental bedeutet doch “mit dem Geist” oder? Oder kann es sein dass uns ein passendes Substantiv zu ‘mental’ im Sinne des englischen ‘Mind’ fehlt? Ich erinnere mich, dass bei der Lektüre englischer Texte manchmal dieses Gefühl aufkam, als ließe sich das nicht immer 1:1 übersetzen …

    Die Philosophie hat wahrscheinlich wiederum ihre ganz eigenen Definitionen und Begriffswelten.

    Ich denke jedenfalls, dass Florian geistig meinte, und nicht geistlich ;))

  36. #36 bikerdet
    22. Dezember 2015

    @ Peter in #17 :

    Tja, ein schwieriges Thema. Du wirst mit Deinem Freund nie zu einem Ergebnis kommen. Du siehst die Dinge wissenschaftlich, er geisteswissenschaftlich evtl. auch philosophisch. Das Problem ist, das die Wisenschaft nur Dinge beschreibt die auch nachweisbar sind, die Philosophie hat dieses Problem nicht. Ich kann also so viele Frequenzen ablichten/abhören wie ich will, es wird immer noch abermillionen Frequenzen geben die wir nicht erfassen. Es reicht ja eben nicht, einfach eine Frequenz zu erfassen, ich muss auch theoretisch erklären können was da reinkommt. Einige Frequenzen können wir akustisch bzw. optisch direkt erfassen, andere müssen für uns ‘sichtbar’ (oder hörbar = z.B.Fledermäuse) gemacht werden. In wie weit die Ergebnisse noch der Realität entsprechen, ist Thema dieses Beitrages.

    Die Räume sind ein Thema, das in die Quantenphysik reicht. So verlangt die Stringtheorie das es neben der Zeit noch 9 Raumdimensionen gibt. Die auf die Stringtheorie aufbauende Branentheorie verlangt sogar nach 10 Dimensionen, da die Strings hierbei zu Branen (= zweidimensionale Folien) erweitert werden. Die Zusatzräume bewegen sich dabei in Größenordnungen nahe der Plancklänge (1,6 · 10^−35 m). Solche winzigen Abstände können wir niemals direkt visuell wahrnehmen. Es kann sie aber trotzdem geben. Brian Greene beschreibt das in seinem Buch ‘Das elegante Universum’ so : Wenn ein Mensch über ein Seil balanciert, so kann er nur in einer Dimension laufen. Eine Ameise hat schon mind. Zwei. Außer vorwärts/rückwärts kann sie auch um das Seil herumlaufen. Noch kleinere Lebewesen können auch zwischen den Fasern hndurch und sich durch alle drei ‘großen’ Raumdimensionen bewegen.
    Die sechs bis sieben Zusatzdimensionen sind zu Calabi-Yau-Räumen angeordnet :

    https://de.wikipedia.org/wiki/Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit

    Sehr vereinfacht ausgedrückt :
    In der String/ Branentheorie sind zwischen den aufgerollten Dimensionen Löcher in denen die Strings/Branen schwingen und dadurch die Elementarteilchen und -kräfte erzeugen. Da die Löcher unterschiedlich geformt sind und eine unterschiedliche Anzahl an Dimensionen haben können, gibt es unterschiedliche Teilchen/Kräfte. Zur Zeit hapert es unter anderem daran, das niemand die riesige Anzahl an theoretisch möglichen Formen/Dimensionen auf die vorhandenen wenigen Teilchen/Kräfte reduzieren kann.
    Naja, ich hatte riesen Probleme mir sechsdimensionale Löcher vorzustellen …
    Ob es jemals gelingt, diese hypothetischen Überlegungen durch physikalische Experimente zu be- oder widerlegen ist unbekannt.

    Du siehst , Wissenschaft ist kompliziert und benötigt Belege. Philosophie hingegen nicht. Da reicht es zu behaupten, es KÖNNE zusätzliche Dinge geben. Widerlegen kann das keiner. So wie den unsichtbaren rosa Drachen in meiner Garage. Den kann auch niemand widerlegen (oder das grüne Spaghettimonster bzw. die Teekanne in der Sonnenumlaufbahn).

  37. #37 Basilios
    Monster Musume
    22. Dezember 2015

    Die Andromedagalaxie ist ja voll der totale Waaaahhhnsinn!
    Mir war nicht klar, daß das Ding soooo groß ist. Äh, nee, also, irgendwie saugroß war mir schon klar, aber daß man die von uns aus gesehen so groß sehen könnte, wenn das Mistding nur heller leuchten würde. Das hätte ich niemals nicht gedacht.
    Danke für das Augenöffnen, Alderamin.

  38. #38 omnibus56
    22. Dezember 2015

    “Sehen die Dinge im Weltraum wirklich so aus, wie sie auf den Fotos gezeigt werden?” Zuerst muss man zurück fragen, was der Frager unter “wirklich” versteht. Wenn er meint, ob das menschliche Auge ohne Hilfsmittel das Bild wahrnehmen würde, dann sicher nicht. Aber ist ein winziger Ausschnitt des elektromagnetischen Spektrums mit einem alles andere als perfektem “Detektor”, dem menschlichen Auge, die Wirklichkeit? Für mich ist jedes Foto genauso real, wie ein Anblick mit unbewaffnetem Auge – oder genauso irreal. Es ist immer nur ein Aspekt der Wirklichkeit. Ich würde die Frage ohne Gegenfrage mit “Ja und nein” beantworten.

    Ich freue mich übrigens jedesmal, eine neue “Transkription” eines anderen Ausschnitts und damit neue Aspekte eines bekannten astronomischen Objekts zu sehen. Und diese Freunde versuche ich auch zu vermitteln, wenn ich (Physiker) diese Frage gestellt bekomme. Was mir auch hin und wieder gelingt. 🙂

  39. #39 Alderamin
    22. Dezember 2015

    @Basilios

    Immer gerne.

  40. #40 Meta-Diskutierer
    24. Dezember 2015

    @#4: Man sollte in Blogkommentaren niemals Ironie verwenden, denn die meisten Internetnutzer sind unfähig, diese zu erkennen. (In diesem Fall ja sogar der Blogger selbst …)

  41. #41 vortex
    5. Januar 2016

    Wir bräuchten Brillen die für uns einfach jegliche Strahlung/Wellenlänge (vorzugsweise nach Belieben des Trägers) entsprechend sichtbar machen. Zwar könnte man dann manche Sachen immer noch nicht sehen aufgrund mangelnder Belichtungszeit, aber dieser Problematik kann man sich ja dann annehmen sobald die erste Generation der Universe Glass(TM) auf den Markt kommt 🙂

  42. #42 Florian Freistetter
    5. Januar 2016

    @vortex: “Wir bräuchten Brillen die für uns einfach jegliche Strahlung/Wellenlänge (vorzugsweise nach Belieben des Trägers) entsprechend sichtbar machen. “

    Yep – und diese Brillen heißen “Teleskope” 😉 Die sind genau deswegen erfunden worden, damit wir Menschen all das sehen können, was unsere Augen allein nicht schaffen.

  43. #44 klauszwingenberger
    12. Januar 2016

    Es ist eigentlich ganz banal und eine uralte Geschichte, dass Fotos eine Sache nicht so abbilden, wie wir sie mit den Augen sehen. Aus der Zeit der guten alten Schwarz-Weiß-Fotografie müsste das noch bekannt sein:

    SW-Filme waren “orthochromatisch”, das heißt, sie bildeten alle Farben des sichtbaren Spektrums obketiv entsprechend ihrer Lichtmenge ab. So sieht das Auge aber nicht: es nimmt grüne Farbtöne stärker wahr, vermutlich brachte das auf der Suche nach Wasser früher einmal evolutionäre Vorteile. Auf ungefilterten SW-Fotos soffen alle grünen Bildteile – scheinbar – ab, sie erschienen viel dunkler, als sie mit bloßem Auge wahrgenommen wurden. Erst mit einem Gelbfilter, dem Standardfilter in der SW-Fotografie, entsprach die Helligkeitsverteilung wieder dem visuellen Eindruck.

    Man kann gerne, aber fruchtlos darüber streiten, was denn nun die “richtige” Wahrnehmung wäre.

  44. #45 Alderamin
    12. Januar 2016

    Mit #43 wird mir langsam klar, warum sich MT in Scienceblogs so gerne (derzeit bei Geograffitico) zum Affen macht: so kann er sich auf seinem eigenen Blog als Märtyrer gerieren und Mauern zwischen den lieben Esos & Astrologen und den bösen Materialisten hochziehen. Manche wissen es, aus der eigenen Unwissenheit noch Profit zu schlagen. Man muss anerkennen: Das ist dann schon wieder verhältnismäßig clever.

    In die Falle tappe ich aber zukünftig nicht noch einmal (dies auch als Warnung an andere).

  45. #46 Dietmar
    12. Januar 2016

    @klauszwingenberger: Das ist interessant!

    Im Übrigen will ich gar nicht wissen, was der Wohlbekannte daraus zu ziehen versucht. Sein Kram führt immer zu synaptischer Kernschmelze.

  46. #47 Smok Danek
    21. März 2017

    @klauszwingenberger:

    Auch wenn es länger her ist, so muss ich hier ein kleines Veto einlegen: die Aussage, SW-Filme wären “orthochromatisch”, stimmt nur für eine Teilmenge der Schwarzweiß-Fotofilme. (Ansonsten danke für den wichtigen Beitrag! Auch wir Fotografen haben immer wieder mit diesem Vorurteil zu tun – bzw. mit dieser Frage, ob das Foto wirklich das zeige, was… usw.)

    Orthochromatische SW-Filme waren der erste, frühe Versuch, die Tonwerte unserem Farbempfinden anzupassen. Wie Du richtig bemerkst, war der Versuch in bestimmten Bereichen stark korrekturbedürftig, im Bereich von Rot komplett blind. Solche Filme gibt es übrigens mittlerweile wieder zu kaufen, da sie die farbige Welt in der Tat auf eine leicht unrealistische Weise darstellen – je nach Motiv und Beleuchtung.

    Der Gelbfilter kam erst mit panchromatischen Filmemulsionen groß zum Einsatz, denn auch die diese Art der Sensibilisierung hat ihre Schwächen (bzw. sozusagen ihre “Stärken”) im blauen Bereich, wodurch ohne Filter der blaue Himmel meist weiß blieb und die schönen Cumuli verschwanden. Von diesem Problem abgesehen “übersetzt” die immerhin mehr als 110 Jahre alte panchromatische Emulsion die Farben in Graustufen subjektiv sehr realitätsnah.

    Und dann gab und gibt es natürlich noch SW-Filme, die überhaupt nicht farbsensibilisiert waren, etwa Mikrofilme, es gibt Infrarot-SW-Filme, dann noch SW-Filme, bei den für bestimmte Eigenschaften (extra feines Korn, extreme Konturstärke oder aber für die Analogfotografie enormen Lichtempfindlichkeiten) die exakte Grautonwiedergabe geopfert wurde. Ach, ich komme ins Schwärmen und rieche Phenidon und Hydrochinon an meinen Händen… mit dem Geiste. So what, hier begegnen sich vorbildlich Natur- und Geisteswissenschaften auf gleicher Ebene.