Der Saturn ist bekannt für seine eindrucksvollen Ringe. Auch Jupiter, Uranus und Neptun haben sich mit einer Vielzahl von Ringen umgeben. Merkur, Venus, Erde und Mars dagegen sind ringfrei. Die Hälfte aller Planeten des Sonnensystems ist beringt und es ist davon auszugehen, dass auch die Planeten anderer Sterne Ringe haben. Entdeckt haben wir so etwas noch nicht; nur ein paar vielversprechende Hinweise. Aber es wäre überraschend, wenn es Ringe nur in unserem Sonnensystem geben sollte. Ebenso überraschend wäre es, wenn nur die großen Gasplaneten Ringe haben können. Bei uns ist das so, aber es spricht eigentlich nichts dagegen, dass auch kleine, erdähnliche Planeten Ringe haben. Oder kriegen: Der Marsmond Phobos etwa bewegt sich aufgrund der Gezeitenkräfte mit seinem Planeten langsam auf den Mars zu. Irgendwann wird er ihm zu nahe sein, durch die Gravitationskraft auseinandergerissen und – zumindest für einige Zeit – einen Ring um den roten Planeten bilden.

Außen Ringe, in der Mitte Saturn (Bild: NASA/JPL/SSI)

Außen Ringe, in der Mitte Saturn (Bild: NASA/JPL/SSI)

Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass unter all den vielen Planeten der anderen Sterne auch kleine Planeten mit Ringen zu finden sind. Aber können wir sie denn auch finden? Im Prinzip ja: Wenn von uns aus gesehen ein Planet vor seinem Stern vorüber zieht, blockiert er ein wenig von dessen Licht. Mit dieser Methode hat man schon tausende Planeten entdeckt und ihre Eigenschaften bestimmt. Je mehr Sternenlicht blockiert wird, desto größer muss der Planet sein. Hat der Planet einen Ring, dann wird auch der ein wenig zusätzliches Sternenlicht von seinem Weg zu uns abhalten. So könnte man die Ringe anderer Planeten entdecken. Genau dadurch könnten wir ihre Existenz aber auch übersehen.

Anthony Piro von den Carnegie Observatories hat sich kürzlich mal überlegt, wie das mit kleinen Planeten und Ringen in der Praxis ablaufen könnte (“Can Rocky Exoplanets with Rings Pose as Sub-Neptunes?”. Denn nicht immer ist das Signal das wir bei der Verdunkelung eines Sterns durch einen Planeten (mit Ring) sehen auch eindeutig. Nicht immer lässt sich klar sagen, dass man es mit einem beringten Himmelskörper zu tun hat. Die Auswirkungen sind unterschiedlich, je nachdem wie groß, dicht und breit ein Ring ist und unter welchem Winkel wir auf ihn blicken. Es kann durchaus sein, dass wir gar nicht bemerken, dass da ein Ring ist. Stattdessen würden wir das Signal der Verdunkelung auf einen ganz normalen Planeten zurück führen, ihm aber einen größeren Radius zuschreiben als er tatsächlich hat. Oder anders gesagt: Mit einem Ring kann sich ein Planet quasi verkleiden und uns größer erscheinen, als er eigentlich ist.

Wir würden dann, so Piro, Planeten beobachten, deren Dichte geringer ist, als man eigentlich erwarten würde. Denn die Dichte berechnen wir ja aus dem Radius und der ebenfalls aus den Beobachtungen abgeleiteten Masse. Und wenn wir den Radius größer annehmen als er ist, dann unterschätzen wir die Dichte. Das, was wir beobachten, würde uns dann nicht als ungefähr erdgroßer, felsiger Planet erscheinen, sondern als ein etwas größere Himmelskörper mit einer enormen Gashülle.

Wenn die Erde Ringe hätte... (Bild: Kevin Gill, CC-BY 2.0)

Wenn die Erde Ringe hätte… (Bild: Kevin Gill, CC-BY 2.0)

Und tatsächlich kennen wir eine Gruppe solcher Planeten. Sie heißen Mini-Neptuns (Mini-Neptune??). Es handelt sich um Planeten die kleiner als Uranus und Neptun sind, aber größer als die Erde. Sie haben ungefähr die zehnfache Erdmasse und eine geringe Dichte, die auf eine umfangreiche Hülle aus Wasserstoff und Helium hinweist. Solche Planeten gibt es in unserem Sonnensystem nicht; die Erde ist der größte Felsplanet und danach kommen direkt Neptun/Uranus – dazwischen gibt es nichts. Wir gehen davon aus, das solche Mini-Neptune aus “normalen” Gasplaneten entstanden sind, die einen Teil ihrer Atmosphäre durch die Einwirkung ihres Sterns verloren haben (durch den Sternenwind weggepustet oder durch hohe Temperaturen quasi verdampft). Das ist ein plausibler Mechanismus und es spricht nichts gegen die Existenz solcher Planeten. Aber es könnte eben auch so, mein Piro, dass ein paar davon in Wahrheit kleinere, erdähnliche Planeten sind, die uns mit Ringen vorgaukeln, größer und weniger dicht zu sein.

Um das zu prüfen hat Piro in seiner Arbeit simuliert, wie – je nach Ringstellung und -größe – sich die Verteilung der beobachteten Planeten darstellen würde. Das Ergebnis ist eine Verteilung mit zwei Peaks. Einer wird durch die reale Größe der Planeten verursacht und gibt uns die typische Größe der erdähnlichen Planeten an. Der zweite Peak in der Verteilung wird vom durchschnittlichen Blickwinkel auf die Ringe der Planeten verursacht. Das ganze sieht dann ungefähr so aus:

Nur ist das oben nicht die Grafik aus Piros Arbeit sondern aus einem älteren Fachartikel, der bei der statistischen Auswertung der bekannten Planetenparametern eine Lücke in der Verteilung der Radien der kleineren Exoplaneten entdeckt hat. Piro hat seine Daten nun mit diesen alten Daten kombiniert und gezeigt, dass es eine recht gute Übereinstimmung gibt:

Was heißt das nun? Leider nicht so viel, wie man gerne hätte. In unserem Sonnensystem gibt es weder kleine Planeten mit Ringen, noch gibt es Mini-Neptunis (das gefällt mir!). Wir können also keine der Möglichkeiten aus der Nähe studieren und herausfinden, wie sie sich auf die Beobachtung des Lichts anderer Sterne im Detail auswirken. Und wissen auch nicht zweifelsfrei, ob es solche Himmelskörper anderswo wirklich gibt. Beide Möglichkeiten sind absolut plausibel und eigentlich sollten wir davon ausgehen, dass auch beide Möglichkeiten real sind. Es ist also nicht auszuschließen, dass ein paar der Planeten in unseren Katalogen sich mit (unerkannten) Ringen erfolgreich größer gemacht haben, als sie wirklich sind. Wir werden wohl auf den ersten zweifelsfreien Nachweis von Ringen bei extrasolaren Planeten warten müssen, um besser einschätzen zu können, wie viele Planeten sich gerne als Neptun verkleiden!

Kommentare (43)

  1. #1 Peter Paul
    8. Mai 2018

    Der Marsmond Phobos etwa bewegt sich aufgrund der Gezeitenkräfte mit seinem Planeten langsam auf den Mars zu.

    Das ist ja seltsam. Unser Erd-Mond macht ja, aufgrund von Gezeitenkräften”, genau das Gegenteil und bewegt sich von der Erde weg. Was ist denn die Ursache für diesen Unterschied?

  2. #2 GeHa
    Kärnten
    8. Mai 2018

    Bei Erde-Mond das noch nicht gefundene Gleichgewicht zwischen der gravitativen Anziehung und der Zentrifugalkraft der Mondumlaufgeschwindigkeit auf seinem momentanen Orbit. Wobei ich nicht weiß, ob hier jemals ein Gleichgewicht eintreten wird oder ob uns der Mond in ferner Zukunft mal komplett entfleuchen wird?

  3. #3 Alderamin
    8. Mai 2018

    @Peter Paul

    Bei Erde und Mond dreht sich die Erde schneller, als der Umlauf des Mondes um die Erde dauert. Die Flutberge werden von der drehenden Erde ein Stück mitgeschleift und eilen dem Mond voraus, daher schleppt die Erde den Mond an und beschleunigt ihn so.

    Bei Phobos ist es umgekehrt, der Mond umkreist Mars schneller, als dieser sich dreht. Die kleine Unwucht, die er in Mars verursacht, hängt daher hinterher und bremst ihn ab.

    Auch der Neptunmond Triton nähert sich dem Neptun. In diesem Fall, weil er den Planeten in Gegenrichtung zu dessen Rotation umkreist (retrograde Richtung). Auch das führt letztlich zum Abbremsen und irgendwann zum großen Crash (das wird ziemlich geniale Ringe geben, so groß wie Triton ist!).

  4. #4 Captain E.
    8. Mai 2018

    @Peter Paul:

    Das ist ja seltsam. Unser Erd-Mond macht ja, aufgrund von Gezeitenkräften”, genau das Gegenteil und bewegt sich von der Erde weg. Was ist denn die Ursache für diesen Unterschied?

    Keineswegs! Man könnte genauso gut auch folgenden Satz formulieren:

    Der Marsmond Deimos etwa bewegt sich aufgrund der Gezeitenkräfte mit seinem Planeten langsam vom Mars weg.

    Das ist dann tatsächlich genauso wie beim Erdmond. Soweit ich das verstanden habe, ist die geostationäre (bzw. areostationäre) Bahn die Grenze. Ist der Mond dichter dran, wird er abgebremst, ist er dagegen weiter entfernt, wird er beschleunigt – immer durch die Gezeitenkräfte. Im einen Fall rückt er näher an den Planeten heran, im anderen entfernt er sich.

  5. #5 Captain E.
    8. Mai 2018

    @GeHa:

    Bei Erde-Mond das noch nicht gefundene Gleichgewicht zwischen der gravitativen Anziehung und der Zentrifugalkraft der Mondumlaufgeschwindigkeit auf seinem momentanen Orbit. Wobei ich nicht weiß, ob hier jemals ein Gleichgewicht eintreten wird oder ob uns der Mond in ferner Zukunft mal komplett entfleuchen wird?

    Ein Gleichgewicht gibt es im engeren Sinn nicht, und es wird daher auch nie eines eintreten. Allerdings wird der Mond niemals die Erde verlassen, weil vorher beide in einen Roten Riesen stürzen werden. Selbst das dauert aber noch 4 bis 5 Milliarden Jahre, denn vorher bleibt unsere Sonne der Gelbe Zwerg, der sie heute ist.

  6. #6 noch'n Flo
    Schoggiland
    8. Mai 2018

    Erinnere ich das jetzt falsch, oder hatte die Erde nicht auch mal Ringe – “kurz” nach der Kollision mit Theia?

  7. #7 Captain E.
    8. Mai 2018

    @noch’n Flo:

    Erinnere ich das jetzt falsch, oder hatte die Erde nicht auch mal Ringe – “kurz” nach der Kollision mit Theia?

    Tust du nicht, und in seinem alten (oben verlinkten) Beitrag über erdähnliche Planeten mit Ringen hat Florian das auch erwähnt. Es war aber halt ein ziemlich massiver Ring (oder mit mindestens einem sehr großen “Partikel”), der sich dann durch seine eigene Schwerkraft recht schnell zum Mond zusammengeballt hat, und der hat die Bahn dann gründlichst gesäubert.

  8. #8 Bullet
    8. Mai 2018

    Ja, da flogen bestimmt einige Brocken um die Erde herum. Fraglich ist aber, ob die in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit zu einem platten Ring geworden sein können. Der Einschlag müßte diese Brocken ja in alle möglichen Orbits geschickt haben.

  9. #9 hmann
    8. Mai 2018

    Man könnte auch die Planeten der Sonne als ehemalige Ringe auffassen, dann sind wir die “Erben des Ringes”.

  10. #10 Peter Paul
    8. Mai 2018

    @Alderamin #3
    Danke! Das war so kurz wie hilfreich.

  11. #11 Ingo
    8. Mai 2018

    Ich bin schon lange fuer die Mondsprengung.
    Vorteile:

    1) Die Truemmer wuerden fuer die naechsten paar Millionen Jahre ein schoenes Ringsystem bilden. Ein Planet mit Ring sieht wesentlich huebscher aus als so ein ueberdimensional grosser Kaesemond.
    2) der Mond stoert nicht mehr beim Schlafen wenn er durchs Fenster reinscheint
    3) Wir bekommen endlich eine vernuenftige Kueste, ohne Ebbe und Flut. Der Meeresspiegel wird sich ungefaehr in der Mitte einpendeln, sodass bisher bei Flut geflutete Gebiete im Watt als Strandgrundstuecke freiwerden. Der Verkauf der neuen Grundstuecke koennte die Sprengung refinanzieren.

    Das Problem 2 konnte ich schon erfolgreich durch Anschaffung eines Rolladens loesen. An Problem 1 und 3 arbeite ich noch.

  12. #12 Captain E.
    8. Mai 2018

    @Ingo:

    Jetzt zähl bloß mal schnell all die Nachteile auf – am Ende nimmt sonst noch jemand diesen “Vorschlag” für bare Münze.

  13. #13 UMa
    8. Mai 2018

    @Ingo:
    zu 2) Weil es dann keine Nacht mehr gibt?!
    Der Ring würde einen wesentlich größeren Teil des Nachthimmels bedecken, bei gleicher Flächenhelligkeit wie der Mond. Je nach Breite vielleicht tausend Mal heller!

  14. #14 Ingo
    8. Mai 2018

    @Captain E. #12:
    Nachteile?
    Naja – vieleicht wird die Sternenbeobachtung aufgrund des Streulichtes des Rings schwieriger.
    Sogar im Erdorbit.
    Ueber Lichtverschmutzung am Boden wuerde man sich dann sicherlich weniger Gedanken machen muessen.

    @UMa #13:
    “Bei gleicher Flaechenhelligkeit”,- wobei der meiste Teil des Rings unter dem Horizont (auf der anderen Seite der Erde) waere,- und damit die Helligkeit bei Nacht weniger waere als bei Vollmond.

    Trotzdem waere der Erdring in diesem Fall in einem ausergewoehnlich hohen Orbit, wo sich die Truemmer eigentlich automatisch wierder neu zusammenklumpen muessten.

    Welcher Mechanismuss verhindert eigentlich bei normalen tatsaechlichen Ringsystemen, dass die Teile zusammenklumpen und sich letztendlich zu einem Mond formen?
    Ist das lediglich die Gezeitenkraft die unterhalb einer bestimmten Orbithoehe zu gross wird, und einer Mondbildung entgegen wirken wuerde da groessere Objekte zerissen werden wuerden?
    Ist bei kleinen Planeten (wie der Erde) dieser Orbit nicht viel zu niedrig, sodass er innerhalb der Atmosphaere liegen wuerde?
    Somit muesste es doch prinzipiell unmoeglich sein, dass die Erde einen Ring haette.

  15. #15 Alderamin
    8. Mai 2018

    @Ingo

    Da bin ich aber so was von total dagegen…!

  16. #16 Alderamin
    8. Mai 2018

    @Ingo

    Welcher Mechanismuss verhindert eigentlich bei normalen tatsaechlichen Ringsystemen, dass die Teile zusammenklumpen und sich letztendlich zu einem Mond formen?

    Die Gezeitenkraft.

    Ist bei kleinen Planeten (wie der Erde) dieser Orbit nicht viel zu niedrig, sodass er innerhalb der Atmosphaere liegen wuerde?

    Nein.

  17. #17 Ingo
    8. Mai 2018

    @Ingo #14

    > sodass er innerhalb der Atmosphaere liegen wuerde?
    Aus einem alten Artikel von Florian:
    “Bei Erde und Mond liegt diese Grenze bei einem Abstand von etwa 9500 Kilometer”
    Das waere ausserhalb der Athmosphaere

  18. #18 Ingo
    8. Mai 2018

    @Alderamin #15
    Nagut.
    Wenn Alderamin dagegen ist werde ich vorlaeufig von einer Sprengung des Mondes absehen.
    Es waren gewisse Finanzierungsfragen sowieso noch ungeklaert. Zumal der Rolladen schon so teuer war.

  19. #19 Captain E.
    8. Mai 2018

    @Ingo:

    Nachteile?

    […]

    Neben der Lichtverschmutzung am Himmel wären folgende Punkte zu bedenken:

    – Wegfall romantischer Vollmondnächte

    – Keine Mondfinsternisse mehr

    – Keine Sonnenfinsternisse mehr

    – Langfristig der Wegfall der Stabilisierung der Erdachse

    – Vernichtung des wertvollen Naturraums Wattenmeer

    – Wegfall des Wasseraustauschs durch Gezeitenströme

    – Gefährdung der Raumfahrt

    – Erhöhte Impaktrate auf der Erde

    Fällt sonst noch jemandem etwas ein?

  20. #20 Alderamin
    8. Mai 2018

    @Captain E.

    – Verlust der historischen Landestätten von Apollo als Kulturgut und Beweismittel gegen Mondlandungsleugner.

  21. #21 Ingo
    8. Mai 2018

    Vorteil:
    – Langfristige Stabilisierung des 24h-Tags. Der momentane Mond bremst die Erdrotation.

  22. #22 Schrompf
    Dresden
    8. Mai 2018

    – Gezeitenkraftwerke leisten nichts mehr
    – Regen aus geschmolzenem Käse

  23. #23 Captain E.
    8. Mai 2018

    @Ingo:

    Vorteil:
    – Langfristige Stabilisierung des 24h-Tags. Der momentane Mond bremst die Erdrotation.

    Das ist ambivalent. Einerseits bekämen Uhrenhersteller ein echtes Problem, aber andererseits läuft bei vielen Menschen die berühmte “innere Uhr” eher nach einem 25-Stunden-Rhythmus. Eine Verlangsamung der Erdrotation um eine Stunde pro Umdrehung käme also vielen von uns sehr gelegen.

  24. #24 RPGNo1
    8. Mai 2018

    @Captain E.

    – Langfristig der Wegfall der Stabilisierung der Erdachse

    Das ist der wichtigste Grund. Ich habe neulich wieder gelesen, dass ohne den stabilisierenden Einfluss des Mondes die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne quasi entlangtaumeln würde. Eine der extremsten Schlussfolgerungen daraus ist, dass sich ohne den Mond womöglich gar kein Leben auf der Erde hätte entwickeln können.

  25. #25 Captain E.
    8. Mai 2018

    @RPGNo1:

    Das ist klar, aber die Frage stellt sich, wie lange es wohl dauerte, bis nach einer vollständigen Zerstörung des Mondes die Erdachse sich dermaßen weit verschöbe, um ein Überleben schwierig bis unmöglich zu machen. Das dürften eher zigtausende oder Millionen Jahre sein als nur dutzende oder hunderte.

  26. #26 UMa
    8. Mai 2018

    @Ingo:
    Wenn du den Mond zerbröselst, nimmt die Oberfläche dramatisch zu.

    Wenn du nicht gerade auf die Kante blickst, oder die Sonne genau von der Kante kommt, ist das extrem hell.

    Das Mondvolumen ist 22 Milliarden km³. Das würde für eine 45,5 Meter dicke massive Scheibe von 284400 km bis 484400 km Entfernung rund um die Erde reichen.

    Die dürfte je nach Sichtwinkel wohl 100 mal heller als der Vollmond sein. Noch heller wird es, falls der innere Rand noch näher zur Erde käme.

  27. #27 Captain E.
    8. Mai 2018

    @UMa:

    Würde sich die Reflektion des Sonnenlichts nicht aber über eine erheblich größere Fläche verteilen? Dadurch sollte meines Erachtens die Leuchtwirkung des Rings deutlich kleiner sein als die des guten alten Mondes.

  28. #28 UMa
    8. Mai 2018

    @Alderamin:
    Auch der Bereich der Sonnenfinsternisse ist dann größer, da der Ring tagsüber Schatten wirft. Allerdings könnte es ganz schön kalt werden, durch die verminderte Sonneneinstrahlung, die die infrarot Ausstrahlung übertreffen dürfte.

  29. #29 UMa
    8. Mai 2018

    @Captain E.:
    Durch die größere Fläche trifft ja auch viel mehr Sonnenlicht auf die Ringe als auf den Mond.

    Schau dir das Bild des Saturn an. Was ist heller, der Ring oder die Monde?

    https://en.wikipedia.org/wiki/File:Saturn_and_its_3_moons.jpg

    Alle Teilchen des Saturnrings zusammen würden einen Mond mit ca. 500 km Durchmesser ergeben. Der Erdmond ist viel größer.

  30. #30 Captain E.
    8. Mai 2018

    @UMa:

    Du vergisst aber, dass die Ringe des Saturns aus Wasser bestehen. Das tut der Mond nicht. Der besteht aus Gestein von der Farbe von Asphalt. Und denk daran, dass sich der Ring einmal um die Erde bilden müsste, und da hätte ein Viertel bis ein Drittel der neuen Mikromonde immer Neumond. So dunkel wie eine Neumondnacht würde es vermutlich dann nicht mehr, aber eben bei weitem nicht so hell wie eine Vollmondnacht.

  31. #31 tomtoo
    8. Mai 2018

    Ein Mondterrorist. Steinigt ihn. Ein Paket Kies bitte. ; )

  32. #32 UMa
    8. Mai 2018

    Die Oberfläche der Saturnmonde im Bild besteht auch aus Wassereis. Also ein fairer Vergleich.

    Der Erdmond ist relativ dunkel. Wäre die Oberfläche aus Eis wäre er 2,5 bis 3 mag heller. Die hypothetischen Erdringe auch, wenn sie aus Eis bestünden.

    Am Helligkeitsunterschied zwischen Mond und Ring ändert die Helligkeit des Materials aber nichts, solang es das gleiche ist.

  33. #33 Ernst der Lage
    8. Mai 2018

    Wissenschaftliche Aussagen wollen empirisch überprüft werden. Ich würde sagen, wir ziehen das durch mit der Mondsprengung und schauen dann, ob die Prognosen eintreten..:o)

  34. #34 Wizzy
    8. Mai 2018

    1. Wir könnten den Mond gar nicht sprengen. Selbst wenn wir das Menschheits-Nukleararsenal noch, sagen wir, 100-fach ausbauen und dann im exakt gleichen Moment einsetzen.
    2. Dass die Erdachsenstabilisierung durch den Mond wichtig ist, bezweifle ich. Wiki-Artikel axial tilt: “[…] more recent numerical simulations made in 2011 indicated that even in the absence of the Moon, Earth’s obliquity might not be quite so unstable; varying only by about 20–25°” Dazu bedenke man zusätzlich, dass die Mehrzahl der Planeten mit ihre Achsenneigung nicht beeinflussenden in Relation winzigen Monden ebenfalls nahe der Ekliptikrichtung rotieren – und bei Venus und Uranus spekuliert die Fachliteratur über Spezialerklärungen warum es anders ist, vgl. entsprechende Quellen z.B. zum Venus-Impaktereignis.

  35. #35 neand
    Mondsprengung ?
    8. Mai 2018

    Und was ist dann mit meinem Gründstück am Mond ?
    Krieg ich von dir mein Geld zurück ?

  36. #36 Cornelia S. Gliem
    9. Mai 2018

    :-)))
    …unabhängig davon: stören ringe irgendwie die Entwicklung von Leben?

  37. #37 anderer Michael
    11. Mai 2018

    Ich hätte gerne zwei Ringe in schönen Farben und vier Monde, in jeweils unterschiedlichen Farben. Alle diese Weltraumobjekte können nachts an- und ausgeschaltet werden.
    Das ist dich nicht zuviel verlangt, wozu zahle ich Steuern. 🙂

  38. #38 René
    11. Mai 2018

    @Wizzy,

    ich gehe davon aus, dass die BErechnungen davon ausgehen, dass wir den Mond mit Raketen beschießen, wodurch ein Großteil der erzeugten Sprengkraft die nicht vorhandene Athmosphäre des Mondes wegbläst. Man könnte aber eventuell vorher jede Menge extrem tiefe Bohrungen durchführen und in jedes ne Bombe reintun. Könnte vielleicht so besser klappen.

  39. #39 RobbiRob
    Planet Erde in der Milchstraße
    11. Mai 2018

    – Langfristig der Wegfall der Stabilisierung der Erdachse

    Und die extremen Klimaveränderungen, sehr wahrscheinlich Tag täglich.

    Deshalb könnte diese These auch richtig sind: Extremes Klima = kein Leben oder bzw. extreme Lebensbedingungen.

  40. #40 Joerg
    Trondheim
    12. Mai 2018

    Seit “Seveneves” wissen wir ja dass ein zerbrechender Mond in nicht einmal 1000 Jahren zu 7, nein was red’ ich 9 neuen Menschenlinien fuehrt – mit interessanten Spezialisierungen 😉 Klarer Vorteil, oder?

  41. #41 tomtoo
    12. Mai 2018

    Durchaus denkbar das der Mond wichtig für die Entstehung des Lebens war.
    https://www.newscientist.com/article/dn4786-no-moon-no-life-on-earth-suggests-theory/

    Könnter doch nicht einfach so sprengen !
    Stelle den Antrag den Mond unter Denkmalschutz zu stellen.

  42. #42 tomtoo
    13. Mai 2018

    So besserer Link.
    https://m.phys.org/news/2015-11-moon-life.html
    Sollte sich herausstellen die Hypothese ist falsch, könnt ihr ihn ja immer noch sprengen. Aber vorher DAGEGEN. ; )

    P.S Danach auch noch DAGEGEN.

  43. #43 Wizzy
    14. Mai 2018

    @Rene

    Ist egal, ob Löcher oder nicht. Selbst die Zar-Bombe ist ein Korn Feinstaub im Vergleich zur Energieentfaltung der Asteroiden, die den Mond sonst so treffen. Wir als Menschheit haben um viele Größenordnungen nicht die Fähigkeiten, den Mond mit direkter Sprengkraft zu zerstören. Selbst mit Methoden der Albedoänderungen / langfristiger Krafteinwirkung würde es ewig dauern bis wir seine Bahn ein winziges Bisschen ändern könnten.