Es ist eigentlich erstaunlich, wenn es nicht so deprimierend wäre. Aber auch heute, im Jahr 2021, gibt es immer noch Menschen, die der Meinung sind, dass mit unserem Klima im Prinzip eh alles ok ist und man doch bitte nicht so eine Hysterie darum machen soll. Und wenn das wirklich nur ein paar Menschen wären, dann wäre die Sache ja nicht so schlimm. Es wird immer Leute geben, die aus welchen Gründen auch immer ihren Verstand vor der Realität verschließen. Aber wenn diese Menschen Politikerinnen und Politiker sind, also diejenigen, deren wichtigsten Aufgabe es sein sollte, Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zu planen und umzusetzen: Dann ist es eben nicht nur erstaunlich, sondern tatsächlich gefährlich.

Einer dieser Menschen ist Herbert Kickl, seit ein paar Monaten Chef der rechtsextremen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Und so wie alle Chefs aller im Parlament vertretenen Parteien war er kürzlich zu einem “Sommergespräch” im Fernsehen. Man kann sich die Sendung hier noch ein paar Tage lang ansehen; man kann es aber auch bleiben lassen, denn Kickl sagt eh nur das, was man von einem Politiker seines Schlags erwarten würde. Ein paar Minuten ging es aber auch um das Klima und diesen Teil wollte ich mir dann doch ein wenig genauer ansehen. Denn auch wenn in Österreich – im Gegensatz zu Deutschland – in nächster Zeit keine bundesweite Wahl ansteht, ist der Umgang mit der Klimakrise DAS Thema, an dem sich alle Politikerinnen und Politiker messen müssen. Es ist das Thema, das die Politik und unser Handeln als Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten bestimmen wird und muss wie kein anderes. Dazu kommt, das zum Klima gerade jetzt so viel Wissen vorhanden ist wie kaum irgendwo anders. Anfang August wurde der erste Teil des Sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarates veröffentlicht: Fast 4000 Seiten zum aktuellen Stand des Wissens über das Klima. Wer informiert sein möchte, KANN informiert sein und wer aus einer verantwortungsvollen Position wie Herbert Kickl Dinge sagt, die dem Stand des Wissens widersprechen, kann eigentlich nur absichtlich uninformiert sein.

Screenshot/orf.at

Von der Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher gefragt, was ihm bei seinen Wanderungen in der Natur in letzter Zeit aufgefallen ist, stellt Kickl sofort klar, dass er nicht in den “Klimaalarmismus” einstimmen wird und kommt ungefragt auf Gletscher zu sprechen:

“Kickl: Ich habe im Zusammenhang mit Gletschern viel mit Leuten gesprochen, die lange dort unterwegs sind, die zum Beispiel aus Bergführer-Generationen kommen, und die haben mir dort Dinge erzählt von wegen Gletscherrückgang und ähnlichen Sachen, die halt manches auch ein bisschen kritisch hinterfragen, was man uns immer wieder erzählt.

Lorenz-Dittlbacher: Vor zwei Wochen hat es geheißen, der Hallstätter Gletscher wird bis 2100 verschwinden, das glauben sie nicht?

Kickl: Schauen Sie, wenn wir über die Klimasache reden, dann müssen wir wissen, das wir die Bilder, die wir von der Gletscherausdehnung alle kennen, und ich kenn die alle sehr gut, weil das ist die Zeit, wo dann die Fotografie massiver eingesetzt hat und wo alle diese Führerliteratur zum Beispiel in Zusammenhang mit den hohen Gebirgen entstanden ist, dass diese Gletscherausdehnung in einer Zeit entstanden ist, wo wir quasi das Ende einer Eiszeit gehabt haben. Das heißt der Gletscher war sehr, sehr weit ausgedehnt. Jetzt können sie nicht hergehen und sagen, das ist der Normalzustand, sondern das war eine Phase der Klimaentwicklung und es gibt andere Phasen der Klimaentwicklung. Der Gletscher hat sich wieder zurück gezogen und möglicherweise wird es wieder Phasen geben, wo sich der Gletscher ausdehnt.”

Wenn Kickl so über die “Klimasache” redet, dann macht er genau das, was Wissenschaftsleugner schon immer gemacht haben: Er tut so, als wäre alles nur halb so schlimm. Und kommt mit dem alten Pseudoargument des “Früher hat sich das Klima ja auch schon geändert”. Ja, hat es. Aber es geht nicht um “früher”, es geht um jetzt und es geht um die Zukunft. Und JETZT ändert sich das Klima eben wieder. Und es tut das sehr, sehr viel schneller als es früher passiert ist. Das, was früher im Lauf vieler Jahrhunderte stattgefunden hat, läuft heute während einiger Jahrzehnte ab. Implizit will Kickl damit sicherlich auch sagen, dass wie Menschen nichts für den Klimawandel können, weil sich das Klima ja früher auch ohne Menschen geändert hat. Was natürlich ebenfalls Unsinn ist. Nur weil ein Haus auch durch einen natürlichen Blitzeinschlag abbrennen kann, folgt daraus nicht, dass es keine Brandstiftung geben kann.

Vielleicht sollte Kickl sich nicht auf seine “Führerliteratur” verlassen, sondern sich ansehen, was das IPCC in seinem aktuellen Bericht zu den Gletschern zu sagen hat. Das kann man problemlos online nachlesen und zwar ab Seite 67 in Kapitel 2 des Berichts. Dort steht zusammenfassend:

“In summary, there is very high confidence that, with few exceptions, glaciers worldwide have retreated since the second half of the 19th century, and continue to retreat. The current global character of glacier mass loss is highly unusual (almost all glaciers simultaneously receding) in the context of at least the last 2 kyr (medium confidence). Glacier mass loss rates have increased since the 1970s (high confidence).”

Kurz gesagt: Die Gletscher schmelzen, sie tun das schneller als sie es bisher auf natürliche Weise getan haben und das Ausmaß der Gletscherschmelze steigt seit den 1970er Jahren. Wer lieber Bilder anschaut anstatt zu lesen, findet die relevanten Daten in Abbildung 2.23 (auf Seite 195 in Kapitel 2):

Links sieht man die Anzahl der Gletscher, deren Abschmelzen sich beschleunigt hat, im Verlauf der letzten 2000 Jahre. Und rechts den jährlichen Masseveränderung der Gletscher. Die eine Kurve geht nach oben, die andere nach unten. Ich weiß nicht mit welchen Leuten Herbert Kickl “im Zusammenhang mit Gletscher” gesprochen hat. Aber vielleicht sollte er es mal mit Klimaforscherinnen und Klimaforschern probieren.

Zum Abschluss seiner glaziologischen Erkenntnisse hat Kickl dann noch diesen Satz gesagt:

“Ich darf nur daran erinnern, in den 70er Jahren – auch das weiß ich noch sehr gut – haben die Klimaforscher weltweit vor einer neuen Eiszeit und einem Vorstoß der Gletscher gewarnt.”

In den 1970er Jahren war der 1968 geborene Kickl noch ein Kind und ihm fehlte daher vermutlich auch die Medienkompetenz. Jetzt sollte er die aber haben und es wäre gar nicht so schwer, herauszufinden, dass nicht die “Klimaforscher weltweit” vor einer Eiszeit gewarnt haben. Sondern vor allem die Medien damals den Stand der Wissenschaft nicht sonderlich ausgewogen wiedergegeben haben. Im Jahr 2008 haben Thomas Peterson vom National Climatic Data Center in den USA und seine Kollegen in ihrer Arbeit “The Myth of the 1970s Global Cooling Scientific Consensus” die Literatur aus den 1970er Jahren untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass es zwar ein paar wissenschaftliche Arbeiten gab, die angesichts steigender Luftverschmutzung (und der damit verbundenen Abkühlung aufgrund der stärkeren Reflexion des Sonnenlichts) vor einer etwaigen Abkühlung gewarnt haben, falls wir immer mehr Dreck in die Atmosphäre pusten. Die Mehrheit hat allerdings auch damals schon erkannt, dass dieser Effekt angesichts der durch den menschengemachten Treibhauseffekt steigenden Erwärmung der Erde keine relevante Rolle spielt. Oder, wie es im Fazit der Arbeit von Peterson & Co heißt:

“There was no scientific consensus in the 1970s that the Earth was headed into an imminent ice age. Indeed, the possibility of anthropogenic warming dominated the peer-reviewed literature even then.”

Der Rest des Gesprächs mit Kickl über das Klima brachte dann nichts weiters neues, nur die übliche populistische Beschwichtigungstaktik:

“Lorenz-Dittlbacher: Aber was wir diesen Sommer jetzt schon sehen und auch in vielen anderen Sommern gesehen haben, das ist, dass sich Starkregenereignisse, Wetterextreme total häufen. Hagel, Starkregen, Murenabgänge im ersten Halbjahr 2021 haben 70 Millionen Euro an Schaden verursacht. Im selben Zeitraum im Vorjahr waren es 20,5 [Millionen], das heißt die Schäden sind dreimal so hoch. Wenn man jetzt auf die Weinbauern schaut in Österreich, die Obstbauern, die Kürbisbauern, die zum Teil ihre ganze Ernte verloren haben, was ist dann die Botschaft? “Ist eh nicht so schlimm”?

Kickl: Nein. Aber ich glaube dass gerade die Bauern sehr, sehr gut wissen – und das sind ja meistens Familien die das über viele Generationen schon machen – dass es solche Phasen unterschiedlicher Klimaausprägungen und Klimaextreme immer wieder gegeben hat. Und die stellen sich sehr, sehr gut darauf ein. Ich halte es auf jeden Fall für ein bisserl naiv zu glauben, dass man durch die Einführung einer CO2-Steuer, dadurch das man jetzt den Treibstoff in Österreich noch teurer macht als er ohnehin schon ist und damit Transportkosten verteuert, damit Lebensmittel verteuert, damit sozusagen den Wohlstand im Land gefährdet – dass man damit den Weinbauern in Österreich hilft.

Lorenz-Dittlbacher: Aber wie hilft man ihnen ihrer Meinung nach?

Kickl: Ich glaube, eine vernünftige Umweltpolitik besteht zunächst einmal darin, sich jetzt, in Österreich, an diese Gegebenheiten möglichst gut anzupassen. Da gibt es vieles, was wir selber tun können. Aber man darf den Menschen nicht versprechen – das geht ja schon fast in eine Art ideologischen Fanatismus hinein – dass man ihnen sagt: Wir sparen jetzt so und so viel Prozent an CO2 ein in Österreich, setzen dafür drastische Belastungsmaßnahmen und dann hat der Weinbauer kein Problem mehr.

Lorenz-Dittlbacher: Aber viele hören jetzt, wenn Sie so sprechen: “Eh nicht so schlimm”. Sind Sie der Meinung, dass die Vorgänge, die Klimaerwärmung die größte Herausforderung der Geschichte im Moment ist?

Kickl: Es ist sicherlich eine große Herausforderung, aber wir müssen uns immer überlegen, was der Beitrag sein kann und was die Steuerungsmöglichkeiten sind, die wir haben. Und da glaube ich, erleben wir auch in der Klimadebatte, ähnlich wie in der Coronadiskussion, einen Verlust der Verhältnismäßigkeit. Wenn ich mir anschaue, welche Dinge da die Europäische Union binnen kürzester Zeit sich vorgenommen hat, was man da nicht alles auf den Weg bringen will – und Österreich mitten dabei – dann setz ich das in Relation zum Ausstoß an CO2 weltweit, dann merke ich, dass die Europäische Union gerade mal für 8 Prozent des CO2-Ausstoßes in der Welt zuständig ist. Die Chinesen kümmert das überhaupt nicht. Die Amerikaner kümmert das wenig. Indien kümmert das wahrscheinlich am allerwenigsten. Und dann glauben Sie ja doch nicht wirklich, dass sie mit einer klitzekleinen Veränderung in Österreich, die gleichzeitig Wohlstand, Arbeitsplätzen und ähnliches aufs Spiel setzt – dass sie damit etwas bewirken können.”

Zusammengefasst: Das Klima war früher auch schon anders, da sollen sich die Leute jetzt nicht so aufregen. Und die bösen Klimaschützer wollen uns die Autos wegnehmen, das Benzin teurer machen und uns in Armut stürzen. Außerdem sind die anderen Länder viel schlimmer und wir können eh nix machen.

Das ist mittlerweile zum Standardargument der Klimaforschungsleugner-Fraktion geworden: Österreich/Deutschland/etc ist nur ein kleines Land und die anderen sind viel schlimmer. Es ist allerdings auch ein falsches Argument, wie ich hier ausführlich erklärt habe. Mit “Aber die anderen!” kam man schon im Kindergarten nicht durch und sollte das in der Spitzenpolitik nicht viel weniger können. Vielleicht lohnt sich aber dennoch ein Blick auf die abschätzige Meinung Kickls bezüglich der anderen Ländern. Ist China, den USA und Indien der Klimaschutz wirklich so egal? Wenn man mal davon absieht, dass zwar aktuell China und die USA tatsächlich die meisten Treibhausgasse emittieren; historisch gesehen aber Europa für den meisten Dreck verantwortlich ist, der jetzt gerade die Klimakrise in der Atmosphäre anheizt, dann ist das Bild doch ein wenig differenziertert.

Performance der Länder in Sachen Klima: Indien ist deutlich grüner als Österreich… (Bild: Chipmunkdavis, CC-BY-SA 4.0)

Der Klimaschutz-Index vergleicht, was die einzelnen Ländern in Sachen Klimaschutz und Klimapolitik so machen. Die Liste ist allgemein sehr deprimierend, da KEIN Land ausreichend viel unternimmt, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Deswegen sind die Plätze 1 bis 3 der Liste auch leer. Auf Platz 4 kommt dann Schweden, das also nach dieser Liste das Land ist, das sich weltweit am meisten um Klimaschutz kümmert. Österreich liegt aktuell auf Platz 35. Zwei Plätze hinter China und deutlich hinter Indien, das auf Platz 10 des Rankings liegt. Indien und China scheint die “Klimasache” also mehr zu kümmern als Österreich (die USA liegen allerdings tatsächlich auf dem letzten Platz des Rankings). Und während Österreich seine Position in der Liste zwischen 2015 und 2021 gerade mal von Platz 36 auf Platz 35 verbessert hat, ist Indien von Platz 31 auf Platz 10 aufgestiegen (und China von Platz auf 45 auf Platz 33). Vielleicht sollte Herbert Kickl mal bei den Politikerinnen und Politikern in Indien anrufen und fragen, ob sie das Klima dort wirklich am “allerwenigsten” kümmert.

Mir ist natürlich klar, dass der Chef einer rechtsextremen Oppositionspartei sich vermutlich verpflichtet fühlt, die Klimakrise herunterzuspielen. Immerhin ist das ja ein “linkes” Thema. Umweltschutz und so, das machen ja nur die Grünen… Nur dass das eben schon längst nicht mehr so ist. Klima hat nichts mit links oder rechts zu tun; die Klimakrise ist eine globale Krise, die sich herzlich wenig darum kümmert, welcher politischen Ideologie man anhängt. ALLE politischen Parteien und Richtungen müssen sich darum kümmern. Das sollte eigentlich auch jemand wie Kickl verstehen. Immerhin hat er sich im Rest des Gesprächs ja auch wieder ausführlich über sein Lieblingsthema ausgelassen: Die schlimmen Ausländer, die alle aus dem Ausland in unser schönes Inland kommen wollen. Was laut Kickel natürlich dringendst verhindert werden muss. Nun, wenn Kickl wirklich verhindern will, dass in Zukunft unzählige Menschen aufgrund der Auswirkungen der Klimakrise ihre Heimat verlassen und anderswo Schutz suchen müssen, dann sollte globaler Klimaschutz eigentlich ein vorrangiges Anliegen seiner Partei sein…

Aber zumindest kann ich dem letzten Satz, den Kickl zum Klimathema gesagt hat, durchaus zustimmen:

“Ich hab manchmal das Gefühl, es gibt keinen Hausverstand mehr in der Politik.”

Und wer sich – im Gegensatz zu Herbert Kickl – wirklich ausführlich über das Klima und die Klimakrise informieren möchte – kann gerne den Podcast “Das Klima” anhören, den ich gemeinsam mit der Meteorologin Claudia Frick betreibe.

Kommentare (19)

  1. #1 Stephan
    24. August 2021

    Einfach nur Stimmenfang beim Bodensatz der Gesellschaft

  2. #2 Stephan
    24. August 2021

    Im übrigen verläuft die natürliche Klimaentwicklung in Richtung Abkühlung. Der Milankovic-Zyklus läßt grüßen. Dieser Fakt ist der entscheidende und wurde leider im Text vergessen anzuführen. Mit ihm wird die Scheinargumentation von Kickl et al. tatsächlich ad absurdum geführt. Wir Menschen in den Industrieländern überkompensieren die Natur mit Leichtigkeit. Wir bewirken nicht zu 100%, sondern zu 110% die Klimaerwärmung.

  3. #3 Captain E.
    24. August 2021

    @Stephan:

    Anders gesagt: Auf der Erde wird es kälter, und wir haben die Heizung aufgedreht – nur leider viel zu weit.

    Mit einem hat Kickl allerdings nicht ganz unrecht. Unter zurückziehenden Gletschern sind Spuren menschlicher Besiedelung aufgetaucht, die nur einige hundert Jahre alt sind. Da wurden also anscheinend Almen und Berghöfe vor relativ kurzer Zeit von vorrückender Gletschern begraben. Das dürfte allerdings eine Folge der “Kleinen Eiszeit” gewesen sein. Da haben damals natürlich die Milanković-Zyklen mitgemischt, vielleicht aber auch einige vulkanische Aktivitäten und die Entdeckung Amerikas durch europäische Seefahrer. Der Punkt ist nur der, dass es sich dabei um eine zeitlich befristete Erscheinung gehandelt hat – und der ganz große Dreh an der globalen Heizung erfolgte ohnehin erst mit Beginn der Industrialisierung.

  4. #4 HelmutK
    24. August 2021

    Wie wäre es mit Spiegeln in der Erdumlaufbahn:

    https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2009/erste-spiegel-gegen-erderwaermung-im-orbit-platziert/

    Ich vermute mal das Astronomen solche Vorschläge vehement ablehnen, weil der Blick ins All dann versperrt wäre.

  5. #5 Till
    24. August 2021

    Wenn ein rechtsextremer politiker von “Führerliteratur” spricht, was genau meint der da? Das Buch ist doch von 1920, da kann also gar nichts aus den 70ern drin stehen /ironie

  6. #6 pederm
    24. August 2021

    Der Kickl ist ja nicht dumm (auch wenn er sich so anhört), der weiß schon, was er da treibt. Nur ist ihm halt der kurzfristige partikuläre Erfolg seiner selbst und seiner Klientel wichtiger als alles andere, das er deshalb als “links” schmäht. Und im ehernen Grundsatz, daß Klimaschutz, Soziales u.ä. auf keinen Fall zu Lasten der Konkurrenzfähigkeit der jeweiligen heimischen Wirtschaft gehen dürfen, ist er sich sowieso mit ALLEN bürgerlichen Parteien weltweit einig.

  7. #7 Stephan
    24. August 2021

    #6 pederm

    siehe #1

  8. #8 Stephan
    24. August 2021

    #3 Captain E.

    “zeitlich befristete Erscheinung ”

    vor allem örtlich begrenzte Erscheinung

    die sogenannte “Klimaerwärmung” meint immer “Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur”

  9. #9 echt?
    24. August 2021

    Was hast du erwartet? Frag doch mal Herrn Höcke!

  10. #10 stone1
    25. August 2021

    Der Kickl ist ja nicht dumm (auch wenn er sich so anhört), der weiß schon, was er da treibt. Nur ist ihm halt der kurzfristige partikuläre Erfolg seiner selbst und seiner Klientel wichtiger als alles andere

    Der Kickl ist ja auch ein Reimer, wenn auch ein recht simpel gestrickter, und hat einige FPÖ-Slogans auf dem Kerbholz, höchstwahrscheinlich auch den ‘Unser Geld für unsere Leute’-Kalauer.
    Wie das wirklich gemeint war, konnte man ja eigentlich ahnen:
    Die satirische Überzeichnung macht diesen Partei- und Steuergeld-Schindluder auch nicht weniger ungustiös.

    Vom zusätzlichen Erwärmungseffekt, ausgelöst durch parteifunktionärische Absonderung großer Mengen warmer Luft in Reichweite von Fernsehkameras und -Mikrofonen, will ich jetzt gar nicht erst anfangen… 🙄

  11. #11 rolak
    25. August 2021

    auf dem Kerbholz

    ..und zwar auf dem großdeutschen: ist längst über die Grenze geschwappt, farberhaltend.

  12. #12 Yadgar
    Qal'a-ye Nil, Bergisch-Afghanistan
    25. August 2021

    Zum Klimawandel fallen mir im Wesentlichen folgende möglichen Positionen ein:

    1. Ignoranter Spießer/Proll:
    Klimawandel gibt es nicht, lasst mich in Ruhe damit!

    2. Rechtspopulistischer Internet-Insasse:
    Klimawandel gibt es nicht! Das ist alles nur ein Propagandamanöver der linksgrünen Gutmenschen-Elite, um uns anständige hart arbeitende christliche deutsche Männer von den wahren Problemen abzulenken: Islamisierung, Genderfotzendiktatur, Zwangsverschwulung, Asozialen-Pampering durch Hartz IV, Political-Correctness-Terror und die EUdSSR!

    3. Paranoider Verschwörungstheoretiker:
    Klimawandel gibt es nicht, das ist nur ein vorgeschobener Grund für die Illuminati und ihre Polit-Marionetten, den Himmel zwecks Bevölkerungsreduktion durch schleichende Vergiftung und globaler Gedankenkontrolle mit Chemtrails zuzupesten!

    4. Nazi:
    Der Klimawandel wurde von einflussreichen Kreisen der US-Ostküste in Gang gebracht, um mittels Überflutung der Länder des Nordens mit kulturfremden und rassisch minderwertigen Klimaflüchtlingen den Untergang der weißen Rasse zu beschleunigen!

    5. Faulschlamm (soziopathischer Bibeltroll im deutschsprachigen Usenet):
    Klimawandel gibt es nicht! Im WOrt GOttes, der BIbel, ist nirgendwo vom Klimawandel die Rede – sehr wohl aber von der endzeitlichen satanischen Welteinheitsreligion, die der Antichrist installieren wird! Der Klimawandelismus ist diese Welteinheitsreligion!!! CHristen, seid auf der HUt!

    6. sogenannter kritischer Wissenschaftler:
    Den Klimawandel gibt es, aber er wird nicht durch menschliche Tätigkeit, sondern durch erhöhte Sonnenaktivität verursacht – auch auf dem Mars steigen seit Jahrzehnten die Durchschnittstemperaturen. Da wir nicht in der Lage sind, die Sonnenaktivität zu beeinflussen, können wir bis auf Weiteres leider nichts gegen den Klimawandel tun. Müssen es aber wohl auch nicht, denn solche Solaranomalien kehren sich nach wiederum einigen Jahrzehnten auch wieder um…

    7. Naiver Optimist:
    Klimawandel? Finde ich gut! Endlich nicht mehr heizen müssen im Winter, Palmen in Keulen-aan-Zee und Hanover Beach… und im Winter zum Skifahren nach Spitzbergen!

    8. Optimist:
    Klimawandel ja, aber eine Klimakatastrophe wird das nicht, im Gegenteil, riesige Flächen in Sibirien und Kanada werden erstmals für Ackerbau nutzbar – das sollte die Landverluste in den Tropen und Subtropen mehr als aufwiegen!

    9. Öko-Apokalyptiker:
    Der Treibhauseffekt wird, spätestens wenn die Permafrostböden auftauen und ihr Methan freisetzen, außer Kontrolle geraten, immer mehr Wasserdampf wird sich in der Atmosphäre sammeln und ihn weiter beschleunigen, die Meere werden verdampfen, bis die Erde eine zweite Venus geworden ist.

    10. Öko-Apokalyptiker und psychopathischer Menschenhasser:
    Der Treibhauseffekt wird, spätestens wenn die Permafrostböden auftauen und ihr Methan freisetzen, außer Kontrolle geraten, immer mehr Wasserdampf wird sich in der Atmosphäre sammeln und ihn weiter beschleunigen, die Meere werden verdampfen, bis die Erde eine zweite Venus geworden ist. Hoffentlich bald, damit diese verhunzte Spezies Homo »sapiens« endlich gründlich von der Kugel geputzt wird! Weg mit der Planeten-Plaque! Menschheit verrecke!!!

    11. Grüner (und Mutti):
    Wir können den Treibhauseffekt noch aufhalten, wenn wir in ganz Deutschland auf jedem Hügel Windkraftanlagen installieren und alle Dächer und Hauswände mit Solarzellen bzw. den neu entwickelten hyperdünnen Solarfolien pflastern. Damit schaffen wir locker alle CO2-Reduktionsziele und der Rest der Welt wird begeistert unserem Beispiel folgen!

    12. Realist, eher pessimistisch:
    Angesichts der Wirtschaftsdynamik in China, Indien und zwei Dutzend weiteren Schwellenländern dürften alle Bemühungen um CO2-Reduktion in Deutschland und der EU maximal ein Tropfen auf den heißen Stein sein – und selbst das allenfalls dann, wenn wir sie tatsächlich umsetzen können, was auch unwahrscheinlich ist. Es wird langfristig wohl heiß werden auf diesem Planeten… bleibt nur zu hoffen, dass die Selbstregulierung der Biosphäre das Ganze nicht aus dem Ruder laufen lässt, im Kambrium gab es schon einmal ungefähr 10 mal mehr CO2 in der Atmosphäre und trotzdem war es »nur« durchschnittlich 10°C wärmer als heute.

    13. Realist, eher optimistisch:
    Wenn wir den Klimawandel vernünftig angehen und dabei gleichzeitig unseren gegenwärtigen Lebensstandard erhalten wollen, führt an der Nutzung von Atomenergie kein Weg vorbei. Allerdings nicht wie gehabt in Form von Uranreaktoren, sondern mittels flüssigsalzmoderierten Thoriumreaktoren, wie sie gegenwärtig in China gebaut werden. Die Vorteile: es entstehen hauptsächlich hochradioaktive Spaltprodukte mit kurzen Halbwertszeiten, die nicht Zehntausende, sondern nur etwa 300 Jahre lang gefährlich sind; es fällt kein zur Herstellung von Atomwaffen missbrauchbares Plutonium an; da das Kühlmittel selbst auch das Rohmaterial für die Spaltung transportiert, fährt der Reaktor bei einer Unterbrechung des Kühlkreislaufs von selbst herunter, eine Kernschmelze ist ausgeschlossen; ein Thoriumreaktor kann sogar zusätzlich mit Spaltabfällen aus konventionellen Reaktoren betrieben werden. Mehr zum Thema Thoriumfission hier: http://www.final-frontier.ch/thoriumenergie

  13. #13 rolak
    25. August 2021

    Endlich .. Palmen in Keulen-aan-Zee

    Mensch, bring Deine Textbausteine mal auf den aktuellen Stand: dat is ald esu 😛

    btw: bedeutet “Qal’a-ye” nicht ‘Festung’ oder so?

  14. #14 Bernd
    Hildesheim
    25. August 2021

    Rund um Hildesheim (Radius mind. 500 km) ist kein Klimawandel bemerkbar. Frühling leicht unterkühlt, Sommer unauffällig.

    Es sollte jeder einmal das Schmelzen eines Eiswürfels beobachten: Zuerst passiert nichts, der letzte Kubikmillimeter schmilzt in wenigen Sekunden.

  15. #15 René
    Halle
    25. August 2021

    Wie soll man Angesichts solcher und vieler anderer Politiker sogar in Führungsämtern überall auf der Welt nicht die Hoffnung verlieren? Ich weiß das ist auch keine Lösung. Ich arbeite schon an meinem CO2-Fußabdruck auch mit Verzicht aber Gott wenn ich sowas lese kann ich nur die Hoffnung verlieren.

  16. #16 Ernst W.
    25. August 2021

    Florian, ein kleine Ungenauigkeit bei deinem Kommentar zu Fig. 2.23: Links steht die Zahl an Gletschern, die in dem jeweiligen Jahr vorgestoßen sind. Die übrigen stagnierten oder zogen sich zurück. Über eine Beschleunigung des Rückzugs lässt sich anhand der linken Grafik Nichts sagen. Anhand der rechten erkennt man die Beschleunigung aber recht gut.

    Was krass, aber auf den ersten Blick leicht zu übersehen ist: In den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts schmiert die linke Kurve auf einen Schlag ins Bodenlose ab, gab es praktisch keine wachsenden Gletscher mehr.

  17. #17 chefin
    26. August 2021

    Ja, es ist sehr schwer zu wissen, wem wir glauben sollen. Einerseits kann ich sehr gut nachvollziehen, wie CO2 das Klima verändert und wie schnell wir den Kohlenstoff den die Natur in Millionen von Jahren aus der Atmosphäre gefiltert hat nun wieder freisetzen.

    Aber auf der anderen Seite, er war mal frei als CO2 in der Luft. Er war mit verantwortlich das es uns heute gibt. Ohne das CO2 damals würden wir nicht existieren. Vieleicht würden Insekten das rennen machen, vielecht kaltblütige Wesen, vieleicht Fische. Oder die Pflanzenwelt hätte alles CO2 entnommen, wäre eingegangen und alle Tiere mit ihr, aufgrund der massiven Abkühlung. Wir wären dann heute wie Enceladus ein Eisplanet.

    Wir wissen also nicht wohin der Weg führt. Wir haben auch nicht genug Eis um die Erde komplett zu überschwemmen. Es wird Landflächen geben, wo früher Eis oder Wüste war. Aus 510 Millionen qkm Oberfläche stehen uns 144million qkm als Landfläche zur Verfügung. davon sind 50% aktuell nutzbar, der Rest ist unter Eis begraben oder Wüste die jedes Leben tötet. Wenn nun das Wasser steigt und die Küsten überflutet wird es andererseits in Sibirien und Alaska Ackerland und Wohnfläche geben.

    Wir sind zuviel Menschen, aber wer sich mal anschaut wie die Bevölkerungspyramide in Deutschland ausschaut, weis das in 200 Jahren, wenn die bevölkerungsreichen Staaten ebenfalls industrialisiert und Wohlhabend sind, wir vermutlich keine 3 Milliarden Menschen mehr haben werden. Ich gehöre zur Bevölokerungsstärksten Altersgruppe in Deutschland und stehe nicht weit von der Rente entfernt. bereits in 30 Jahren, wenn alle die älter als ich sind, gestorben und ich dann vermutlich auch, oder zumindest nahe dran, dann sind noch 30-35 Millionen Deutsche da. Aktuell sind es 75 Millionen, der Rest ist heute schon ohne deutschen Pass. Bevor also in 30 Jahren der Klimawandel greift mit Solarstrom, Windstrom, E-Autos…etc…haben wir unseren Verbrauch halbiert.

    Das wird nicht passieren, wenn wir viel Einwanderer haben. Die fangen das auf, moralisch ist das auch gut, das wir das machen. Klimatechnisch aber nicht. Und erstrecht nicht für die Erde selbst. Wir werden also noch einen peak auf 12 Milliarden erleben bevor es dann noch schneller absinkt wie es gestiegen ist.

    Deswegen ist der Weg noch nicht klar den wir wirklich gehen werden. Und den das Klima geht. Den Klimawandel haben wir vor ca 150 Jahren begonnen mit Dampfmaschinen und Industrialisierung. Und jeder Klimaforscher wird einem auch sagen, das die CO2 und Methanbelastung in der Atmosphäre erst in 50 Jahren seine volle Wirkung entfaltet, selbst wenn wir es heute stoppen und CO2 Neutral werden.

    Nicht falsch verstehen, ich sehe das wir massive Auswirkungen haben im Klima. Aber ich sehe den weiteren Verlauf etwas anders. Und man darf da nicht nur einzelne Aspekte betrachten. Den die Anzahl an Menschen ist essentiell für den weiteren Verlauf. Würden wir die Anzahl heute halbieren, wären die Klimaziele ganz locker erreicht, wir würden sogar ein CO2 Abbau einleiten. Ohne das wir auch nur eine andere Sache ändern. Weil 50% weniger Menschen 50% weniger Energie verbrauchen. Und bereits heute aufgrund der enormen Effizienzsteigerung das nicht mit der Zeit vergleichbar ist als wir 4 Milliarden Menschen waren. Und ich gehe natürlich von einer gleichmässigen Abnahme der Menschen aus in allen Regionen. Nicht das jemand meint, lasst uns mal Indien und China wegblasen, das wären dann schonmal 3 Milliarden. Afrika dazu mit einer Milliarde, dann wären wir durch. Nein…in jeder Stadt und jedem Land die gleiche Menge.

  18. #18 StillerMitleser
    26. August 2021

    @chefin
    …das ist dein Ernst?
    Ok, lasst uns das CO2 welches im Laufe von Jahrmillionen unter die Erde aussortiert wurde wieder ans Tageslicht holen, in wenigen Jahren. Was soll schon passieren?
    Ok, es gibt dann kein Eis mehr in Grönland. Das kann man dann landwirtschaftlich Nutzen. Die Unwetter mal aussen vor gelassen, nicht nur diese Klimazone wird sich ändern. Auch die eher unbewohnbare. Und wo hat eine Kugel mehr Fläche (Umfang)? Am Bauch oder in Richtung Pole? Damit meine ich die NUTZBARE FLÄCHE unseres Planeten…
    Ok, die Industrialisierung wird uns retten. Sie sorgt dafür dass ALLE Länder zwar deren Geburtenrate senken aber ALLE Länder ihre Pro-Kopf CO2 Ausstoß den unseren angleichen. Super…
    Um deine Worte mal etwas überspitzter auszudrücken, lasst uns Pension einstampfen! Ist jemand nicht mehr nützlich für die Gesellschaft wird er zum CO2-Speicher umfunktioniert und unter die Erde verfrachtet! Lasst uns dann noch Lose verteilen wo jedes zweite gewinnt und den Gewinner in die “Pension” schicken!

  19. #19 Florian Freistetter
    26. August 2021

    @chefin: “Wir wissen also nicht wohin der Weg führt. “

    Doch, das wissen wir sehr genau. Es gibt kaum etwas, was die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten so intensiv erforscht hat, wie diese Frage. Dass mehr CO2 zu mehr Erwärmung führen wird, hat man schon Ende des 19. Jahrhunderts gewusst. Wie gesagt, wir wissen sehr genau wohin der Weg führt. Kann man auch zb im aktuellen Sachstandsberichts des Weltklimarates nachlesen. Das kann man nur ignorieren, wenn man sich entweder absichtlich nicht informieren oder aber ebenso absichtlich die Unwahrheit sagen möchte.

    ” Den die Anzahl an Menschen ist essentiell für den weiteren Verlauf.”

    Ja. Aber das hilft uns nicht, das Klimaproblem zu lösen. Das muss JETZT gelöst werden. Siehe hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/06/24/der-klimawandel-und-das-bevoelkerungswachstum/ und hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2021/07/05/um-die-klimakrisezu-loesen-muss-das-bevoelkerungswachstum-gestoppt-werden-die-neuen-klimamythen-02/