Letzte Woche habe ich über eine etwas seltsame Auseinandersetzung mit dem Mathematikunterricht in den Medien berichtet. Und ganz unabhängig davon, welchen Quatsch man im Boulevard lesen kann steht eines ja definitiv fest: Die Mathematik in der Schule so zu unterrichten, dass die Kinder verstehen, was an dieser Disziplin so enorm fasziniered (und wichtig) ist, ist schwierig. Die Zwänge der Lehrpläne lassen eben nicht immer alles zu, was möglich wäre und wenn dann vielleicht noch unmotiviertes Lehrpersonal dazu kommt, muss man sich nicht wundern, wenn Mathematik zum “Angstfach” wird.
Das muss es aber nicht und ganz unabhängig von den Problemen und Möglichkeiten im Schulunterricht zeigt der Fernsehsender Arte, wie man Mathematik so darstellen kann, dass man kaum anders kann, als fasziniert zu sein. In der Reihe “Mathewelten” gibt es dort seit ein paar Wochen eine wunderbare Reihe an Videos, die durchaus komplexe Themen auf eine Weise präsentieren, die ich sehr beeindruckend finde.
Mein Favorit ist dieses Video über die Poincaré-Vermutung:
Aber auch die anderen bisher veröffentlichten Videos sind hervorragend gemacht:
Klar – so ein Video zu erstellen braucht wesentlich mehr Zeit als für die Vorbereitung einer Schulstunde möglich ist. Und in der Schule muss man auch wesentlich mehr lernen als nur das, was sich in einem 10-minütigen Video darstellen lässt. Aber vielleicht inspiriert das ja ein paar Schüler*innen oder Lehrer*innen und bringt die eine oder andere neue Idee in den Unterricht. Die Mathematik hätte es auf jeden Fall verdient. Noch viel mehr verdient hätten es aber diejenigen, die heute noch in der Schule sitzen und Angst vor der Mathematik haben. “Mathewelten”: Der Titel der Serie ist gut gewählt. Die Mathematik IST eine Welt; eine ganz andere Welt als die, in der wir leben. Aber trotzdem untrennbar mit unserer Realität verbunden. Die Erforschung der abstrakten, manchmal auch absurden Welt der Mathematik lässt uns unsere eigene Welt besser verstehen. Und vor allem: Mit ganz anderen Augen sehen. Und wenn man sich etwas von der Schule wünschen kann, dann dass die Schülerinnen und Schüler dort möglichst viele neue Wege lernen, die Welt zu betrachten.
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