“Erstes Spektrum eines Exoplaneten im sichtbaren Licht. Neue Technik für vielversprechende Zukunft”, meldet die Europäische Südsternwarte ESO heute Nachmittag. Klingt nach einer spektakulären Sache! Ein Spektrum eines Exoplaneten: Das ist ja genau das, was man beobachten möchte, wenn man mehr über die Zusammensetzung der Atmosphäre so eines fremden Himmelskörpers erfahren will. Wenn man wissen will, ob es sich um einen Planeten handelt, auf dem Leben existieren könnte… Aber in diesem Fall ist das nicht passiert. Der Planet, der beobachtet wurde, ist nicht erdähnlich. Es handelt sich um 51 Pegasi b, den allerersten Exoplaneten den man vor 20 Jahren entdeckt hat und das ist ein großer Gasplanet wie Jupiter und definitiv nicht als “zweite Erde” geeignet. Trotzdem ist es eine interessante und wichtige Sache, wenn man das Licht so eines Planeten nicht nur direkt beobachten, sondern auch spektral analysieren und so auf die Eigenschaften des Planeten schließen kann.
Aber hat man das hier wirklich getan? Ich bin gerade ein wenig mit Renovierungsstress beschäftigt und mir fehlt die Zeit, mich durch die Facharbeit (pdf) zu wühlen. Außerdem ist die Spektroskopie von Exoplaneten auch nicht mein Spezialgebiet. Aber ich kenne jemanden, der tatsächlich ein Spezialist für dieses Thema ist. Florian Rodler, Astronom am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in den USA. Er beschäftigt sich schon länger mit der Suche nach dem Licht fremder Planeten (und seine Arbeiten werden in dem Fachartikel der Entdeckung auch zitiert). Ich habe ihn also kurzerhand einfach mal per Skype angerufen und ein wenig über das Spektrum von 51 Pegasi b ausgefragt:
Die Audioqualität ist mäßig, aber es war eine spontane Aktion und ich muss mir erst die passende Technik und Software zusammen suchen, um gute Interviews via Skype aufzeichnen zu können. Aber auch das wird irgendwann klappen!
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