Diese sehr sinnvolle Fügung könnte aus einer am 5. Juni in Kalifornien zur Abstimmung stehenden Gesetzesinitiative (Proposition 29) erwachsen, so berichtet Science, eine der einflussreichsten wissenschaftlichen Fachzeitschriften.

Proposition 29, that would impose an additional tax of $1 on each pack of cigarettes sold and an equivalent tax on other tobacco products. According to a state analysis, the measure would generate about $735 million a year in new revenue, of which $441 million would be slated for grants and loans to support research on cancer, cardiovascular disease, and other tobacco-related illnesses. Another $110 million would annually go toward research facilities. […] About $147 million of Proposition 29’s annual funds would go toward smoking-cessation efforts, and […] that’s enough for a strong media campaign that, in combination with the price increase on tobacco products, could reduce the state’s already low smoking rate even further

Ich übersetze sinngemäß: “Proposition 29 würde jede Schachtel Zigaretten zusätzlich mit 1$ (und andere Tabakprodukte ebenfalls entsprechend) besteuern und dadurch zusätzlich geschätzte 735 Mio. Dollar pro Jahr generieren. Von diesem Geld würden 441 Mio. Dollar für die Förderung der Forschung an Krebs, Herzgefäßerkrankungen und anderen tabakinduzierten Leiden zur Verfügung gestellt. Weitere 110 Mio. Dollar jährlich gingen direkt an Forschungseinrichtungen. […] Ungefähr 147 Mio. Dollar würden zudem für das Ziel der Rauchentwöhnung aufgewendet; das reiche für eine breite Medienkampagne, die zusammen mit der Preiserhöhung bei Tabakprodukten dazu beitragen würde, die in Kalifornien ohnehin schon niedrige Raucherquote noch weiter zu senken.”

Eine Forschungsförderung in dieser Höhe wäre einmalig und sensationell und würde Kalifornien allein auf eine Ebene mit den größten internationalen Forschungsförderungseinrichtungen heben.
Ich habe selbst an Krebs geforscht, weiß ganz gut, wie viel dort noch zu tun ist und wie dringend dafür mehr Mittel benötigt werden und finde den Vorschlag daher eine ganz ausgezeichnete und sehr sinnvolle Idee. Und das Timing wäre perfekt: gerade jetzt, wo NGS Einzug in die Krebsforschung hält und personalisierte Therapien in Reichweite kommen, in einer Zeit also, zu der sich die Ausrichtung der Krebsforschung dramatisch verändern könnte, könnte eine solide Förderung innovativer Forschungsprojekte einen enorm positiven Einfluss haben.

Und da jede/r RaucherIn ja weiß, welchen Risiken er/sie sich und die durch ihn/sie Passivrauchenden aussetzt und es ebenfalls allgemein bekannt ist, wie hoch die durch Rauchen verursachte Todesrate liegt und welch gewaltigen volkswirtschaftlichen Schaden das Rauchen verursacht, ist es also durchaus nachvollziehbar, die Hauptverursacher dieser Mißstände an den Kosten für deren Bekämpfung zu beteiligen, und die Ergebnisse kämen ja allen zugute!

Wenn die Gesetzesinitiative 29 Erfolg hat, und den möchte ich Kalifornien und den Kollegen dort hiermit sehr wünschen, weiß ich jedenfalls schon, wohin ich auswandere, sollte ich eines Tages doch wieder in die Krebsforschung zurückkehren 🙂
Und hey: als Raucher in Kalifornien könnte man dann von sich behaupten, aktiv die Krebsforschung zu unterstützen 🙂

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Kommentare (77)

  1. #1 Biologe
    09/05/2012

    Bin Raucher und finde die Initiative gut, sollte man hier auch machen.
    Solange das Geld wirklich in die Forschung geht und nicht irgendwelche Haushaltslöcher stopfen soll

  2. #2 Statistiker
    09/05/2012

    … und wenn das Geld tatsächlich in die Forschung ginge, würden die konventionellen Haushaltsansätze entsprechend gekürzt. Wie man es dreht und wendet: Für Forschung würde nicht mehr Geld da sein…

    Außerdem wird man sich das dreimal überlegen. Schon Herr Waigel musste feststellen, dass nach einer Tabaksteuererhöhung das Steueraufkommen gesunken ist, der Preis also elastisch reagiert hat. Stellen wir uns den Ablauf vor: Finanzminister zum Forschungsminister: “Okay, ich erhöhe die Tabaksteuer, und was mehr in der Kasse ist, kriegst du zum Forschen.” Gesagt, getan, und hups!!! Das Steueraufkommen sinkt! Folge: Der Finanzminister KÜRZT die Forschungsmittel, denn der Forschungsminister hat ihm diesen Schlamassel ja eingebrockt.

    Ach ja: “Und da jede/r RaucherIn ja weiß, welchen Risiken er/sie sich und die durch ihn/sie Passivrauchenden aussetzt und es ebenfalls allgemein bekannt ist, wie hoch die durch Rauchen verursachte Todesrate liegt und welch gewaltigen volkswirtschaftlichen Schaden das Rauchen verursacht, ist es also durchaus nachvollziehbar, die Hauptverursacher dieser Mißstände an den Kosten für deren Bekämpfung zu beteiligen…”

    Wie hoch liegt die Todesrate denn unter Berücksichtigung der möglichen multiplen Todesursachen? Raucher und Herzinfarkt? Die Sache ist doch klar. Oder war es doch der berufliche Stress? Oder ein Herzklappenfehler? oder, oder….

    Gewaltiger volkswirtschaftlicher Schaden? Tja, dazu gibt es mehrere Untersuchungen mit den verschiedensten Ergebnissen. Auch Ergebnisse, die einen volkswirtschaftlichen Vorteil durch das Rauchen bestätigen.

    Hauptverursacher dieser Missstände? Welche Missstände? Dass zu wenig Forschungsmittel da sind, dafür kann man die Raucher doch nicht verantwortlich machen. Für welche Missstände denn dann?

  3. #3 nihil jie
    09/05/2012

    Förderungen für die Krebsforschung finde ich auch gut. dennoch, es klingt alles so als, ob das rauchen für die Hauptursache für alle möglichen Krebsarten herhalten müsste. genau so könnte man die Lebensmittelindustrie da mit abgaben belegen weil sie ihr essen nicht selten in Verpackungen stecken deren Inhaltsstoffe auch zum teil krebserregend sind… als Beispiel. oder Textileinhersteller… oder Farbeinhersteller.

  4. #4 Ludger
    09/05/2012

    Der Staat erhebt Steuern, um Geld einzunehmen. Steuern sind prinzipiell nicht zielgerichtet.

    ( https://www.bz-berlin.de/archiv/rauchen-fuer-die-sicherheit-rasen-fuer-die-rente-article75967.html )
    Guido Westerwelle, FDP-Chef: “Die Rente, die bezahlen wir angeblich an der Tankstelle – da kommt die Ökosteuer. Die innere Sicherheit sollen wir jetzt durchs Rauchen bezahlen. Rauchen für die Sicherheit, Rasen für die Rente. Das ist keine Finanzpolitik, meine Damen und Herren, das ist Gaga!”

    Das war zu der Zeit, als Guido Westerwelle noch in der Opposition war und mit spitzen Formulierungen die Debatten würzte. Wenn ein Politiker zweckgebundene Steuern einführen will, benutzt er die angebliche Zweckbindung nur als Alibi. So wird man billig zum Helden, der gegen die pöhse Zigarettenindustrie kämpft und damit um Wählerstimmen buhlt. Ich meine, man sollte mit den Einnahmen aus der Erhöhung der Tabaksteuer die freiwilligen Feuerwehren unterstützen, die ja auch regelmäßig ausrücken muss, um Wohnungsbrände zu löschen und dabei die Reste eingeschlafener Raucher zu bergen.
    Ich wünsche mir einen konsequenten Nichtraucherschutz, der insbesondere Kinder schützt. Ich wünsche mir ein Verbot von Harnstoff und Parfum in Tabak: https://www.stern.de/wissen/gesund_leben/zigaretten-zusatzstoffe-von-vanillin-bis-harnstoff-540490.html . Ich wünsche mir ein komplettes Verbot von Zigarettenautomaten und den ausschließlichen Verkauf in lizensierten Tabacci-Läden. Ich wünsche mir (meinetwegen von der Zigarettenindustrie zu finanzierenden) Werbekampagnen, die den Kids klarmacht, dass Rauchen nicht cool ist. Ich wünsche mir ausschließlich Zigaretten aus Tabak pur ohne Vanille-Aroma vom Anbau Bahndamm Schattenseite ohne Filter für die Süchtigen, die so streng schmecken, dass kein 12-jähriges Mädchen das Rauchen mehr anfängt. Ich krieg einen Föhn, wenn 20-jährige Schwangere nicht mit dem Rauchen aufhören können, weil sie süchtig sind und das Neugeborene dann wegen Entzugserscheinungen in der Kinderklinik behandelt werden muss.

  5. #5 Ludger
    09/05/2012

    nihil jie·09.05.12 · 15:20 Uhr
    […] dennoch, es klingt alles so als, ob das rauchen für die Hauptursache für alle möglichen Krebsarten herhalten müsste. […]

    Altersbereinigt ist das auch wohl so. Zum Beispiel auch beim Gebärmutterhalskrebs, obwohl der Zusammenhang dabei nicht auf der Hand liegt. Es scheint mit der durch Rauchen verursachten Störung des Immunsystems bei der Eliminierung der Human Papillom Viren zusammenzuhängen.

  6. #6 Cornelius Courts
    09/05/2012

    @Statistiker & Nihil:
    jaja, das übliche Geblase. Wurde alles hier (https://www.scienceblogs.de/bloodnacid/2011/08/rauchen-entnormalisieren.php) schon durchgekaut.

    – “Wie hoch liegt die Todesrate denn unter Berücksichtigung der möglichen multiplen Todesursachen?”

    Stellst Du allen Ernstes den Zusammenhang zwischen Rauchen und bestimmten Erkrankungen (KHK, Krebs etc.) in Frage? Dazu gibt es so unfassbar viele und felsensolide Daten, daß ich dazu kein weiteres Wort

    – “Gewaltiger volkswirtschaftlicher Schaden? Tja, dazu gibt es mehrere Untersuchungen mit den verschiedensten Ergebnissen. Auch Ergebnisse, die einen volkswirtschaftlichen Vorteil durch das Rauchen bestätigen. ”
    jaja, ich weiß, was die Tabaklobby so verzapft, wenn der Tag lang ist. Die seriösen, nicht interessenskonflizierten Quellen sagen, daß der Schaden besteht.

    “Welche Missstände?”
    Och, Du weißt schon… diese Todessache! Z.B., daß jedes Jahr 3-4 Tausend Menschen an Passivrauchen sterben. Sind wir uns einig, daß das ggf. ein Missstand sein könnte?

    “genau so könnte man die Lebensmittelindustrie da mit abgaben belegen weil sie ihr essen nicht selten in Verpackungen stecken deren Inhaltsstoffe auch zum teil krebserregend sind.”

    das Ding kommt auch JEDES Mal: Leute vergleichen die vollkommen hirnrissige, nutzlose Tätigkeit “Rauchen” und deren Gefahren und Kollateralschäden mit anderen, sehr sinnvollen bis essentiellen Tätigkeiten (Transport, Ernährung, Bekleidung etc.) und deren damit eben notwendig verbundenen Gefahren/Risiken (Abgase, Schadstoffe etc.)
    Darüberhinaus: wirf doch mal einen Blick auf die Anzahl der Krebserkrankungen pro Jahr und auf den Anteil, den das Rauchen daran hat.

  7. #7 Schmidts Katze
    09/05/2012

    Ich gebe es zu, ich bin Nikotin-abhängig.

    Bist du als Arzt nicht eher der Meinung, daß man mir eine angemessene Therapie anbieten sollte, anstatt mich für meine Suchterkrankung zu bestrafen?

  8. #8 Radicchio
    09/05/2012

    Bist du als Arzt nicht eher der Meinung, daß man mir eine angemessene Therapie anbieten sollte …

    aber wieso sollte die allgemeinheit für diese therapie zahlen? du bist doch nicht zum rauchen gezwungen worden. es war deine entscheidung. du kannst dich ebenso entscheiden, mit dem rauchen aufzuhören, statt anderen die verantwortung dafür zuzuschustern.

  9. #9 Cornelius Courts
    09/05/2012

    @S.Katze: “Bist du als Arzt nicht eher der Meinung, daß man mir eine angemessene Therapie anbieten sollte, anstatt mich für meine Suchterkrankung zu bestrafen?”

    1.) ich als Nicht-Arzt und Biologe bin freilich der Meinung, daß man Dir eine Therapie anbieten und Dich nicht bestrafen sollte. Die Erhöhung des Suchtmittelpreises ist aber auch keine Bestrafung, sondern Teil der Therapie 🙂

    und 2.) s. Radicchio

  10. #10 Robert Leitgeb
    09/05/2012

    Diese spezielle “Forschungssteuer” auf Tabakprodukte fände ich toll. Dennoch verstehe ich nicht weshalb immer solch kleine Beträge genannt werden. Dieser zusätzliche Aufschlag müsste mindestens EUR 5.– pro Packung betragen. Gleichzeitig noch ein umfangreicher Nichtraucherschutz mit Rauchverboten überall wo sich andere Personen aufhalten (Ausnahme: eigene Wohnung). Härtere Strafen für Raucher die sich nicht daran halten, sowie auch für z.B.: Wirte, bis hin zum Gewerbeentzug. Einfuhrverbot für Tabakprodukte aus anderen Staaten, sowie auch härtere Strafen für Schmuggler. Beteiligung der Tabakindustrie an den Kosten die durch Rauchen entstanden sind und noch entstehen werden. Keine Zigarettenautomaten. Verkaufsverbot für Supermärkte, Tankstellen, Trafiken – sprich alleinige Abgabe nur mehr in Apotheken. Rauchen wäre danach ein Thema für den Geschichtsunterricht.

  11. #11 Robert Leitgeb
    09/05/2012

    Nachtrag:
    Keine staatlichen Förderungen (Kindergeld, Arbeitslosengeld, Heizkostenzuschuss, Gründerzuschuss, etc.) für Raucher. Mag sicher radikal sein, aber es wäre wenigstens wirkungsvoll.

  12. #12 Schmidts Katze
    09/05/2012

    @ Cornelius Courts· 09.05.12 · 16:48 Uhr

    zu 1. “Die Erhöhung des Suchtmittelpreises ist aber auch keine Bestrafung, sondern Teil der Therapie :-)”
    Welcher Therapie? Ich habe öfters einen Entzug gemacht, ohne Unterstützung, und bin gescheitert, das wird dir auch jeder andere Raucher bestätigen.
    Schönes Smiley übrigens.

    zu 2. Vielleicht sollten wir die Bekämpfung jeder Suchterkrankung dem Betroffenen überlassen.
    Ich halte das nicht für sinnvoll, aber wenn das deine Meinung ist…

    Aber du bist ja kein Arzt, du hast ja nur mit Toten zu tun, da hat man vielleicht eine etwas andere Perspektive.

  13. #13 Enno
    09/05/2012

    Ich wäre auch dafür, jeden Schritt, den man im Freien unternimmt, kostenpflichtig zu machen. So käme eine Menge Geld zur Erforschung von Hautkrebs zusammen. Schließlich weiß jeder, dass Hautkrebs durch UV-Strahlung hervorgerufen wird. Und wer dieses Wissen besitzt und dann trotzdem nach draußen in die Sonne geht…

    Ich rauche übrigens nicht.

  14. #14 A.P.
    09/05/2012

    Konsequent wäre doch:

    Keine staatlichen Förderungen (Kindergeld, Arbeitslosengeld, Heizkostenzuschuss, Gründerzuschuss, etc.) für Alkoholtrinker/Heroinsüchtige/Cannabisraucher/Fettsüchtige. Mag sicher radikal sein, aber es wäre wenigstens wirkungsvoll.

    und wieso sollte die allgemeinheit für deren therapie zahlen? es ist doch niemand zum Alkohol trinken/Heroin spritzen/Cannabis rauchen/Fressen gezwungen worden. es war deren entscheidung. die können sich ebenso entscheiden, damit aufzuhören, statt anderen die verantwortung dafür zuzuschustern.

  15. #15 Claudia
    09/05/2012

    Hey Enno, wow, wo hast Du denn diese Argumentationsskills her? Vonner Clownschule? Rauchen ist eine, wie Cornelius oben schon schrieb, komplett sinnentleerte Tätigkeit, wohingegen ein täglicher Sonnenaufenthalt nicht ganz unnützlich für den menschlichen Körper ist. Aber der selbstlose Retter des Raucherrechts hat gesprochen und so sei es!

  16. #16 Radicchio
    09/05/2012

    das wird dir auch jeder andere Raucher bestätigen.

    nö. ich selbst habe mit rauchen aufgehört und kenne nicht wenige, die es auch geschafft haben.

  17. #17 Wolf
    09/05/2012

    Jeder Fussballspieler zahlt monatlich x Euro in eine Kasse ein, da es ja nicht sein kann, dass die Solifdargemeinschaft für seine Risikofreude aufkommt.

    Jeder Autofahrer zahlt x Euro im Monat für die Verschmutzung der Umwelt, x Euro für die durch Autofahrer verursachten Gesundheitsschäden bei Dritten.

    Jeder…..

    Wo fängt man an, wo hört man auf?
    Nur bei den Rauchern anfangen und auch gleich wieder aufhören?
    Oder ALLE die sich Gesundheitsgefahren aussetzen zur Kasse bitten? (Und @Claudia: Ja auch für den Gang in der Sonne muss gezahlt werden, denn man weiß nie welcher Sonnenstrahl jetzt zur Schädigung der DNA geführt hat. Selbst wenn man es nicht übertrieben hat kann das schon passieren).
    Dann schaffen wir doch die Solidargemeinschaft komplett ab und sagen: Jeder zahlt für sich selbst.

    @CC:”[…]Wenn die Gesetzesinitiative 29 Erfolg hat, und den möchte ich Kalifornien und den Kollegen dort hiermit sehr wünschen, weiß ich jedenfalls schon, wohin ich auswandere, sollte ich eines Tages doch wieder in die Krebsforschung zurückkehren :-)[…]”
    Hoffe vorher werden noch die Ausbildungskosten zurückgezahlt, welche vom Steuerzahler aufgebracht wurden; übrigens auch von Rauchern!

  18. #18 Cornelius Courts
    09/05/2012

    @Enno: “Ich wäre auch dafür, jeden Schritt, den man im Freien unternimmt, kostenpflichtig zu machen.”
    Ich habe mich gerade entschieden, grenzdumme Kommentare kostenpflichtig zu machen. Macht 5€.

    @S.Katze: “Welcher Therapie? Ich habe öfters einen Entzug gemacht, ohne Unterstützung, und bin gescheitert, das wird dir auch jeder andere Raucher bestätigen.
    Schönes Smiley übrigens.”

    Echt, Du kennst Smileys? Weißt Du auch, was sie bedeuten? Das machen diese verrückten jungen Leute, wenn was nicht so ganz ernst gemeint ist. Ich hätte übrigens kein Problem, Nikotinsucht als behandlungswürdige Krankheit anzusehen, nur sollte man dann auch den Zugang zur krank- und süchtigmachenden Substanz einschränken bzw. zumindest die Leute, die den Dreck freiwillig kaufen, an den Kosten dafür zu beteiligen. Übrigens wußtetst Du bei der ersten Zigarette, die Du Dir angezündet hast und auch bei jeder einzelnen weiteren, daß sie Dich süchtig und krank machen würden und hast es doch getan.

    “zu 2. Vielleicht sollten wir die Bekämpfung jeder Suchterkrankung dem Betroffenen überlassen. Ich halte das nicht für sinnvoll, aber wenn das deine Meinung ist…”

    Wer sagt denn sowas? Meine Meinung ist in Wirklichkeit, die Leute, die sich besten und vollen Wissens dieser Sucht ausgeliefert haben, wenigstens per Geldbeutel zu zwingen, dabei mitzuhelfen Folgen und Ausbreitung dieser Pandemie zu bekämpfen.

    “Aber du bist ja kein Arzt, ”
    Schnellmerker, wa?
    Ich habe aber tatsächlich mehr mit Krebs zu tun gehabt, als die meisten Ärzte.

    “Du hast ja nur mit Toten zu tun,”
    Echt? Sage ich morgen mal den Patienten, die zur Abstammungsuntersuchung kommen 🙂 (ACHTUNG: Wieder einer dieser irren Smileys! Also, nein, ich werde es den Patienten natürlich nicht sagen, daß sie in Wirklichkeit tot sind, verstehen Sie? Keine Sorge!)

    ” da hat man vielleicht eine etwas andere Perspektive.”
    nope, die andere Perspektive kommt daher, daß ich nicht rauche.

  19. #19 Cornelius Courts
    09/05/2012

    @Wolf: “Jeder Fussballspieler zahlt monatlich x Euro in eine Kasse ein, da es ja nicht sein kann, dass die Solifdargemeinschaft für seine Risikofreude aufkommt.
    Jeder Autofahrer zahlt x Euro im Monat für die Verschmutzung der Umwelt, x Euro für die durch Autofahrer verursachten Gesundheitsschäden bei Dritten.
    Jeder…..
    Wo fängt man an, wo hört man auf?”

    Gähn, jaja, hatten wir schon hier: https://www.scienceblogs.de/bloodnacid/2012/05/krebsforschung-von-rauchern-bezahlen-lassen.php#comment325415

    “Hoffe vorher werden noch die Ausbildungskosten zurückgezahlt, welche vom Steuerzahler aufgebracht wurden; übrigens auch von Rauchern!”

    Ich denke, die habe demnächst abgestottert 🙂
    Aber auch die Raucher würden ja profitieren, wenn ich in Kalifornien ein Heilmittel für ihren Krebs fände, nech?

  20. #20 Wolf
    09/05/2012

    @CC: Ich wette du hast demnächst das Bafög abgestottert, aber mit Sicherheit nicht deine Ausbildungskosten 😉

  21. #21 Statistiker
    09/05/2012

    okay, nächste Runde:

    “Stellst Du allen Ernstes den Zusammenhang zwischen Rauchen und bestimmten Erkrankungen (KHK, Krebs etc.) in Frage?”

    Nein, das habe ich nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, dass Todesursachen multikausal sein können und meistens sind. Diese Aussage, “ist gestorben, weil er Raucher war”, ist einfach zu dünn, wird aber immer wieder verbreitet.

    “jaja, ich weiß, was die Tabaklobby so verzapft, wenn der Tag lang ist. Die seriösen, nicht interessenskonflizierten Quellen sagen, daß der Schaden besteht.”

    jaja, ich weiß aber auch, was die Nichtraucherlobby (von den Nikotinpflasterhersteller gesponsort) so fabriziert. Lies mal die Studie der Uni Dortmund, die ja so tabakgesponsort ist.

    “Och, Du weißt schon… diese Todessache! Z.B., daß jedes Jahr 3-4 Tausend Menschen an Passivrauchen sterben. Sind wir uns einig, daß das ggf. ein Missstand sein könnte?”

    Aha, und warum erwähnst Du diesen Mssstand im Artikel nicht? btw: Diese Studie ist so hanebüchen, darauf geh ich nicht weiter ein. Jede weitere Berufung auf diese eine (!) Studie würde nur zeigen, dass hier Gläubige am Werk sind.

    Sorry, aber Du disqualifizierst Dich durch Deine Aussagen selbst, und das finde ich schade.

  22. #22 Schmidts Katze
    09/05/2012

    @ Cornelius Courts· 09.05.12 · 20:57 Uhr

    “Ich hätte übrigens kein Problem, Nikotinsucht als behandlungswürdige Krankheit anzusehen, nur sollte man dann auch den Zugang zur krank- und süchtigmachenden Substanz einschränken bzw. zumindest die Leute, die den Dreck freiwillig kaufen, an den Kosten dafür zu beteiligen. Übrigens wußtetst Du bei der ersten Zigarette, die Du Dir angezündet hast und auch bei jeder einzelnen weiteren, daß sie Dich süchtig und krank machen würden und hast es doch getan.”

    Ich habe meine ersten Zigaretten mit 12 Jahren geraucht, du Schlaumeier.
    Danke für deine Sicht auf meine Nikotinsucht.

  23. #23 Cornelius Courts
    09/05/2012

    @Statistiker: “Sorry, aber Du disqualifizierst Dich durch Deine Aussagen selbst, und das finde ich schade”

    😀 😀
    the irony… it burns!

  24. #24 Schmidts Katze
    09/05/2012

    @ Cornelius Courts· 09.05.12 · 20:57 Uhr

    “zumindest die Leute, die den Dreck freiwillig kaufen, an den Kosten dafür zu beteiligen. ”

    Sprichst du so über Patienten?

  25. #25 Oscar
    10/05/2012

    Als Süchtiger kann ich zu Ihren Beiträgen nur sagen: zum Kotzen!

    Sie sind Arzt. Ich bin krank. Rauchen macht ja nicht nur krank, es ist (!) schon krank.

    Ihre Art mit Suchtkranken umzugehen zeugt von Unverständnis. Der Süchtige entwickelt soweit die Beck’sche Reihe aus Ihrem Grundstudium das vor Jahren mal behandelt hatte Trotz, und er sollte deshalb eher einfühlsahm als aggressiv überredet werden, sofern es überhaupt ums Überzeugen geht.

    Dass es in Ihrem Post um Wissenschaft geht schliesse ich hier mal vermutlich mit Ihrem Einverständnis aus.

    Man ahnt, dass Sie Krebsfälle vor Augen haben, die Sie vermutlich zu Recht dem Rauchen zuschreiben, und eben die Gefühle herauslassen, die aus solchem Erleben entstehen.

    Dem Kranken, also mir, tun Sie damit aber unrecht. Und das mit Kittel und Maske auf dem Photo.

    Sie posten auf „Scienceblog“, aber in Puncto Rauchen sind die Beiträge weniger wissenschaftlich als vielmehr Häme gegenüber Suchtkranken, persönliche Genugtuung über Schikane von Suchtkranken, Freude darüber dass Suchtkranken pro Arbeitsleben Steuern im Werte eines Eigenheimes oder mehr auferlegt werden und die Forderung diese noch zu erhöhen.

    Würden Sie auch Diabetiker besteuern wollen, wäre eine politische Frage, aber nein, das klänge polemisch. Ist es gerecht wenn ich mehr Steuern zahle als mein Firmenchef obwohl ich halb so viel verdiene wäre eine Frage, aber nein, das wäre Polemik. Beides verstehe ich ernsthaft nicht.

    Wo Sie Steuern fordern, da fehlt m.E die moralische, volkswirtschaftliche, und politische Begründung. Es liefe auf ein Rauchverbot für Arme hinaus, nicht mehr und nicht weniger.

    Wo Sie behaupten, dass Rauchverbote der Gastronomie nicht geschadet hätte, da sehe ich keine plausible Begründung. Objektiv gibt es weniger Gastronomie als vorher. Den Schaden für die Gastronomie zum „Hauptargument“ gegen Rauchverbote zu ernennen, das erkennen Sie vermutlich im Nachhinein vermutlich sowieso selbst als Flüchtigkeitsfehler und man sollte aus jeder Sicht nicht darauf herumreiten.

    Zusammenfassend ist die Kritik:

    1) Ärzte sollten an die Kranken denken, Raucher sind krank. Angesichts der hohen Rückfallquote muss nicht nur an Entwöhnung gedacht werden, sondern gefälligst auch daran wie der Süchtige mit der Sucht leben kann. (Das nehme ich übel, dass Sie sooo darauf aus sind mich zu schikanieren).

    2) „Wissenschaftsblogger“ sollten Fakten und Vermutungen und fachliches Interesse kundgeben, aber bitte nicht haufenweise gegen Teile der Gesellschaft hetzen. Ihre Fakten sehen einfach nur nach den im Netz lesbaren Maximalbehauptungen zugunsten Ihres Standpunktes aus – widersprechen Sie gern 🙂 und so wie Sie hier die Verschlechterung meiner Lebensumstände fordern, nenne ich das, siehe oben, einfach Hetze.

    3) Bitte auch an andere Fachgebiete denken: hier geht es um VWL, um Politik, um Soziologie, und mehr. Menschen die ganze finanzielle Existenz nehmen zu wollen nur weil sie abhängig von Nikotin sind, das hat gesellschaftliche Folgen, die überdacht sein sollten und aber bei Ihnen nicht ansatzweise vorkommen. Wieso soll ein Kettenraucher kein Haus bauen können vor lauter Steuern; die Zigarettenpackung zu 5,30 käme Netto unter einen Euro.

  26. #26 A.P.
    10/05/2012

    @Oscar:

    Mal abgesehen davon, dass CC KEIN Arzt ist, sondern Biologe (und dann eben die darauf zielende Kritik nicht zutrifft), würde ich insofern zustimmen, dass bei CC schon eine gewisse Bestrafungsphantasie Rauchern gegenübern durchscheint…

  27. #27 Oscar
    10/05/2012

    Ups verdammt das war dumm – bitte um Entschuldigung für den “Arzt”, und bleibe bei allem anderen gegenüber einem gebildeten “Mitmenschen”.

  28. #28 Spoing
    10/05/2012

    Zunächst mal zu dem Argument (Steuern werden für alles mögliche Ausgegeben) von Ludger: Man kann dies ganz einfach ändern in dem man einfach eine Gebühr erhebt. Diese ist nämlich (im Gegensatz zu Steuern) Zweckgebunden. (Stellt sich nur die Frage, ob es eine ähnliche Differenzierung im Amerikanischen Recht gibt). Außerdem wollen die das bestimmt auch gar nicht 😉
    Ansonsten muss man Sagen das Steuern (Weil einfach und direkte Wirkung) eine Ideale Möglichkeit für den Staat sind Konsumverhalten zu regulieren. Viele Leute haben wirklich aufgehört zu Rauchen, weil Ihnen das zu teuer wurde. Dies sind zwar nicht die Süchtigen, aber je weniger Leute starke Raucher sind, desto höher ist der gesellschaftliche Druck mit dem Rauchen aufzuhören. Und ohne Druck von außen wird kaum einer eine Sucht besiegen können bzw. überhaupt wollen. Auch ist die Rückfallgefahr viel geringer, je weniger Raucher man kennt.
    Es gilt jetzt allerdings wie so oft einen Mittelweg zu finden der Genussraucher gut genug zur Kasse bittet aber Suchtraucher nicht ausweidet.

    Ob der eine Dollar das Fass jetzt zum Überlaufen bringt, weiß ich nicht. Dazu kenne ich einfach die dortigen Zigarettenpreise und Lebenshaltungskosten etc. nicht.
    Politisch gesehen ist das allerdings ein sehr kluger Schachzug, denn niemand (als Politiker) kann ernsthaft gegen Krebsforschung sein.

    Ich persönlich stehe dem allerdings skeptisch gegenüber. Wir sollten nicht dazu über gehen bei allem was unpopulär ist eine Abgabe drauf zu hauen die dem Grund des unpopulärseins entgegenwirkt. Auch wenn ich dem gefühlt irgendwie gerne zustimmen würde, muss ich doch sagen, dass dies nicht meinem Staatsverständnis entspricht.
    Außerdem könnte so etwas einen Lobbying-Wettbewerb lostreten der noch schlimmer ist als bei unserer ermäßigten Mehrwertsteuer.

  29. #29 Ludger
    10/05/2012

    Oscar·
    10.05.12 · 00:51 Uhr
    Als Süchtiger […]
    Würden Sie auch Diabetiker besteuern wollen, wäre eine politische Frage, aber nein, das klänge polemisch. […]

    Schiefer Vergleich! Niemand will Ihr Raucherbein besteuern sondern nur das Mittel, welches zum Raucherbein führt. Um in Ihrem Beispiel zu bleiben: Eine Abgabe auf zu fette Fertignahrung wäre sicherlich nicht unpopulär allerdings kaum praktikabel.

  30. #30 Cornelius Courts
    10/05/2012

    @Oscar und andere den-Kommentarthread-offenbar-Nichtleser:

    zunächst eine kurze Info: es war nicht ich, der sich die zusätzliche Steuer auf Tabakprodukte ausgedacht hat, sondern US-Politiker. Ich finde nur die Idee gut. Wer in dem Zusammenhang also von Bestrafungsphantasien faselt, muß echt ziemlich Nebenluft ziehen. Denn:
    – 1$ mehr pro Schachtel ist keine (!) Bestrafung, sondern eine Steuer; eine Strafe ist die Sanktion eines Verhaltens, das als Unrecht aufgefasst wird. Soweit ich weiß, ist Rauchen kein Unrecht. Steuern hingegen sind ebenfalls kein Unrecht. Es ist recht und billig, die Verursacher von Schäden (s.o.) an der Beseitigung/Vorbeugung/Reparatur derselben zu beteiligen und nichts anderes wird verlangt. Und wie ebenfalls betont: in diesem Fall soll die zusätzliche Abgabe gezielt genutzt werden, an Krebs zu forschen, um somit alle Krebskranke (derer viele Raucher sind) besser behandeln zu können. Mit dem 1$ mehr investiert man praktisch in seine eigene Therapie.
    – wie andere und ich schon mehrfach (!) ausführten: die selbstmitleidig-großzügige Selbsteingruppierung von Nikotinsüchtigen als Kranke, Opfer, Schuld- und Verantwortungslose, ist eine Frechheit! Auch, so zu tun, als wäre Nikotinsucht unheil- und überwindbar, ein Urteil für’s Leben. Radicchio, als Beispiel, hat es, wie berichtet, geaschafft, aufzuhören und ich kenne nicht wenige andere Leute, die es geschafft haben. Wer es will, schafft es auch. Aber jeder Raucher, der in den letzten 20-30 Jahren damit angefangen hat, wußte schon bei der ersten Zigarette, die er sich angezündet hat, und auch bei jeder einzelnen weiteren, daß sie ihn süchtig(er) und krank(er) machen würde und er hat es jedes einzelne Mal ignoriert. Sich dann hinzustellen und zu schreien: “Ich bin süchtig und krank! Ich habe das Geld für ein neues Auto/Haus/Boot verquarzt, das ist ungerecht! Ihr müßt mir helfen, aber ich will nichts dafür tun!” ist irgendwie … unappetitlich.

  31. #31 Bullet
    10/05/2012

    Es ist doch aber soooo bequem, ein Opfer zu sein. Und nee, sich mit 12 Jahren stinkenden, hustenreizerzeugenden Rauch in die Lunge zu knallen und nicht zu merken, daß das nicht gesund sein kann – klar, wie verständlich.

    Russisches Roulette? Hab ich schon dreimal gespielt. Mir ist nie was passiert, also ist das Spiel offenbar ungefährlich.

  32. #32 Hanno der Zweite
    10/05/2012

    Derzeit haben wir durch Leute wie dich Courts eine ziemlich starke Anti-Raucher Lobby. .sei verziehen. Wir haben andererseits Dauerprotestler welche die Legalisierung von Cannabis, Hanf etc. einfordert. Falls diese sich durchsetzen würden, würde dann die Anti-Raucher Lobby sich genauso zum Kampf bemüßigt fühlen?

    Noch ein paar Gedanken:

    Sondersteuer auf Süßigkeiten? Jeder weiß wie schädlich und unnötig sie sind.

    Sondersteuer auf Greenpeace und Co? Jeder weiß welch massiven Schaden deren Haltung der Forschung im Bereich Biotechnologie zufügt.

  33. #33 Ladida
    10/05/2012

    Ein allgemeines Problem beim Vergleich von Zigaretten(konsum) und deren Schädlichkeit mit ungesundem Essen etc. besteht nicht zuletzt in der Auswirkung auf die umgebenden Menschen.

    Beide Situationen empirisch aus meinem Elternhaus:
    Wenn mein Vater sich einen fetten Braten mit ebenso fetter Soße, Klösen etc. reinschiebt und als Dessert dann sogleich eine halbe Torte folgen lässt, ist das sicherlich nicht gesund.
    Doch auf mich hat es keinerlei Auswirkung.

    Wenn er sich allerdings eine Zigarette nach der anderen gönnt, hat das auf mich sehr wohl Auswirkungen.

  34. #34 Andrea N.D.
    10/05/2012

    @Cornelius:
    Nicht gut. Von dem eigenen Aufhören auf das Suchtzentrum anderer zu schließen und ein Sollen daraus zu machen – in so einer Gesellschaft möchte ich lieber nicht leben. Ich habe auch aufgehört, aber anstatt mich wie radicchio darüber arrogant zu brüsten und auf alle anderen mit dem Finger zu zeigen, weiß ich wie verdammt schwer es ist, dass es sehr viele verschiedene Arten von Rauchern und Wirkungen im Gehirn gibt und werde mich hüten, das pauschal auf die gesamte Menschheit anzuwenden. Und ich hätte mir die Anerkennung als Sucht und Unterstützung beim Entzug gewünscht. Gerade das “hör doch auf, Du undizipliniertes Weichei, schließlich habe ich es auch geschafft”, ist nicht gerade hilfreich.

    Nichtsdestotrotz stimme ich einer Verteuerung unumschränkt zu (auch um die Jugend abzuhalten) und an Aufklärung (schwarze Lungen) kann es meines Erachtens nicht genug geben.

  35. #35 roel
    10/05/2012

    @Cornelius Courts

    1. “wie andere und ich schon mehrfach (!) ausführten: die selbstmitleidig-großzügige Selbsteingruppierung von Nikotinsüchtigen als Kranke, Opfer, Schuld- und Verantwortungslose, ist eine Frechheit!” Gem. ICD10 ist Tabaksucht eine Krankheit. Warum sollte sich ein Betroffener anders einschätzen als er von der WHO eingeschätzt wird?

    2. “Auch, so zu tun, als wäre Nikotinsucht unheil- und überwindbar, ein Urteil für’s Leben.” Unüberwindbar ist die Nikotinsucht bestimmt nicht. Aber zu sagen Radicchio hat es geschafft und es gibt viele andere, die es geschaft haben, ist etwas flach gedacht. Nicht jede/r hat, wenn sie/er mit dem Rauchen angefangen hat, die gleichen Chancen davon wieder los zu kommen, da die Stärke der Sucht u.a. genetisch bedingt ist.

    3. Bleibt noch das Argument, jeder der anfängt zu Rauchen, weiß, dass es schädlich ist. Wenn 12 jährige Jugendliche anfangen zu Rauchen, weil vielleicht alle anderen in der Gruppe auch rauchen, kann man schlecht an das Wissen appelieren. Niemand möcht gerne Aussenseiter sein und es gibt viele die dann meinen ein paar Zigaretten was macht das schon und ich kann schon wieder damit aufhören. Doch dann kommt Punkt 2 zum tragen.

    Ich hoffe, dass Proposition 29 erfolgreich sein wird und bald Zahlen zum Steueraufkommen und zur tatsächlichen Verteilung dieses Steueraufkommens vorliegen, so dass diese Initiative, dann auch wirklich beurteilt werden kann.

  36. #36 roel
    10/05/2012

    @Andrea N.D.· 10.05.12 · 10:41 Uhr

    Volle Zustimmung!

  37. #37 A.P.
    10/05/2012

    @Cornelius:

    Lieber Cornelius, mein “Vorwurf” bzgl. “Bestrafungsfantasien” bezog sich nicht auf den kalifornischen Vorschlag, sondern auf Deine (unterstellte) Haltung dem Thema “Raucher sind schädlich” gegenüber. Deswegen schrieb ich auch “da scheint bei CC eine Bestrafungsfantasie durchzuscheinen” (und darauf deutet eben m.E. die Rigorosität deiner Äußerungen hin)…

    Noch eine persönliche Anmerkung (“persönlich” in Bezug auf Deine Person): Ich finde Deinen Stil im großen und ganzen etwas “persönlich” und ein wenig beleidigend und etwas zu unsachlich. Du gehst hier Deine Leser an mit Anwürfen wie “grenzdumm”, “faselt”, “muss Nebenluft ziehen”, “Geblase” usw. usf.

    Das ist mir – als regelmäßiger Leser der Scienceblogs – schon lange aufgefallen, weswegen ich für gewöhnlich Deine Beiträge auch meist versuche zu meiden… Deine Nachbarblogger (bspw. Ali, Astrod. usw.) kriegen das besser hin. Auch dort werden gelegentlich kontroverse Dinge diskutiert, die gehen aber niemanden persönlich an und echauffieren sich derart…

    @Ladida: Ungesundes Essverhalten (begünstigt durch “zu billiges” “ungesundes” Essen) hat durchaus Auswirkungen auf andere. Fettleibigkeit wird bspw. durchaus “vererbt”, indem die Ernährungs-(Lebens)gewohnheiten von einer auf die andere Generation weitergegeben werden. Wo kommen den all die dicken Kinder her? Haben die sich alle selbst dazu entschieden, sich dick zu fressen? … Entsprechend gibt es ja auch bereits Überlegungen, bspw. Zucker stärker zu besteuern. (Wofür ich im übrigen wäre, ebenso wie ich nichts gegen höhere Tabaksteuern habe. Mir geht nur eben die Überheblickeit mancher Gesundheitsapostel auf den Keks…)

  38. #38 Ludger
    10/05/2012

    roel·
    10.05.12 · 11:06 Uhr
    […] Gem. ICD10 ist Tabaksucht eine Krankheit. […]

    Eine manchmal offenbar nicht heilbare Krankheit … Deswegen vermisse ich nach wie vor durchgreifende Maßnahmen zum Schutz der Kinder. Unsere Politiker mussten von der EU zum Nichtraucherschutz getragen werden.
    Kohl: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7882390.html Ähnliche Bemühungen gab es von Eichel und Seehofer auch. Kein Wunder: die Vernetztung zur Politik ist hervorragend:
    Helmut Schmidt: enge persönlche Beziehung zu Herrn Körber https://de.wikipedia.org/wiki/Hauni_Maschinenbau
    Wenn es sich um illegale Geschäfte handelte, würde man von mafiösen Strukturen sprechen. Als in unseren Schulen Raucherecken eingerichtet wurden, waren die Nebenwirkungen des Zigarettenrauchs schon seit Jahrzehnten bekannt! Vor einigen Jahren noch konnten Kinder auf dem Schulweg das Suchtmittel Zigarette am Automaten ziehen. Der Verkauf an Kinder war auch schon damals verboten – wieviele der Automatenaufsteller wohl für ihr Vergehen bestraft worden sind? Mir tun die süchtigen Raucher leid. Erst hat der Staat zugelassen, dass sie süchtig gemacht wurden und jetzt hat er sie beim Wickel.

  39. #39 Spoing
    10/05/2012

    @roel:
    Zitat: “3. Bleibt noch das Argument, jeder der anfängt zu Rauchen, weiß, dass es schädlich ist. Wenn 12 jährige Jugendliche anfangen zu Rauchen, weil vielleicht alle anderen in der Gruppe auch rauchen, kann man schlecht an das Wissen appelieren. Niemand möcht gerne Aussenseiter sein…”

    Allerdings muss man hier sagen, kann der Gesellschaft nur im gewissen Maße die Last der “Jugendsünden” ihrer mündigen Bürger aufgebrummt werden. Hier muss man ganz klar sagen: Pech gehabt!
    Wer zum Beispiel als Kind kein Bock auf Schule hatte, da er im falschen Freundeskreis war und somit nichts gelernt hat, kann sich als Erwachsener auch nicht darüber raus reden. Die Gesellschaft muss ihm lediglich die Möglichkeit geben die Situation zu ändern. Ihm aber darüber hinaus nicht mehr geben als nötig (Wer Nikotinsüchtig ist und sich deshalb kein Auto leisten kann hat einfach Pech gehabt). Bei der Ausbildung wäre es dann Grundsicherung Plus Angebote zur Weiterbildung. Beim Rauchen ist es lediglich die Tatsache, dass ein Entzug/ eine Behandlung von den KK bezahlt wird.
    Bevor hier gleich wüste Antworten kommen: Wenn jemand mit nur einem Bein geboren wird müsste der Staat ihm “lediglich” ein zweites Bein geben, da er das nicht kann, muss er dafür sorgen, dass dieser Mensch mit einem Bein möglichst ein solches Leben führen kann wie jemand mit zwei Beinen.

    Wie bereits oben erwähnt lehne ich diese Besteuerung auch ab (auch wenn ich nichts gegen eine Erhöhung der Tabaksteuer bei gleichzeitiger Erhöhung der Krebsforschungsgelder im selben Maße hätte. Sprich selber Effekt, gerne auch unter dem Motto: “Pro Schachtel Kippen retten sie einen m^2 Krebse im Regenwald*1 Aber anderen Mechanismus wählen)

    *1 Die Satire zielt auf Politik und Öffentlichkeit (Stichwort von Drüben, Meme und Evolution) ab und macht sich keinesfalls über Krebskranke lustig. Ich schreib es lieber vorher dazu, so wie die Stimmung hier schon ist.)

  40. #40 roel
    10/05/2012

    @spoing “Allerdings muss man hier sagen, kann der Gesellschaft nur im gewissen Maße die Last der “Jugendsünden” ihrer mündigen Bürger aufgebrummt werden.”
    Ich sehe das so, dass es ebenfalls Jugendsünden unserer Gesellschaft sind. Wie Ludger oben schon schrieb, hat der Staat jahrzehntelang die Abgabe von Zigaretten auch an Jugendliche nicht verhindert. Das ganze Bewusstsein war aber auch anders. Personen mit Vorbildfunktion (aus Politik, Wirtschaft, Sport, Unterhaltung sogar auch aus Wissenschaft und Medizin) zeigten sich öffentlich mit Zigaretten. In einigen Bereichen hat sich das glücklicher Weise etwas geändert.

  41. #41 Ludger
    10/05/2012

    Spoing· 10.05.12 · 13:17 Uhr
    […]Beim Rauchen ist es lediglich die Tatsache, dass ein Entzug/ eine Behandlung von den KK bezahlt wird.[…]

    Gibt es da was, was nennenswert wirkt aber für arme Raucher zu teuer ist, und deshalb muss die Krankenkasse einspringen? Das wäre mir neu. Ein Nikotin-Programm analog dem Methadonprogramm wäre nutzlos, weil der Stoff legal überall zu beschaffen ist. Stationärer Entzug in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung? Die Patienten aus geschlossenen psychiatrischen Abteilungen “brauchen” Nikotin stärker als die Leute “draußen”. Boot-Camp? OK. also Boot-Camp!

  42. #42 Spoing
    10/05/2012

    @Ludger, da hätte es natürlich heißen müssen, “wäre lediglich die Tatsache …bezahlt werden würde”
    Sorry, vergessen im Konjunktiv zu schreiben war ein Flüchtigkeitsfehler…

    Wobei man das mit der Geschlossenen ja fast schon in Betracht ziehen müsste so unüberwindbar wie die Sucht hier Teilweise dargestellt wird.

    @roel: Da kann man dann aber auch sagen, dass später manche Jugendlichen aufgrund gescheiterter Integrationspolitik ein vermurkstes Leben haben werden bzw. bereits haben (Was sicherlich auch stimmt)
    Die Vergangenheit einer Person ist durchaus eine Erklärung für ihr Verhalten und sollte bei der moralischen Bewertung durchaus eine Rolle spielen, sie darf aber nicht dazu führen, dass Leute sich in selber nur in der Opferrolle wahrnehmen und dies als Ausrede für das verharren in einen ungewollten (aber änderbaren) Zustand nutzen.

  43. #43 roel
    10/05/2012

    @Spoing ja klar, einverstanden.

  44. #44 Ludwig
    10/05/2012

    @Cornelius
    Müsstest du für jeden unsinnigen Blogbeitrag und vor allem für jede Beleidigung den Kommentatoren deines Blogs gegenüber genauso 5€ bezahlen, wie du es für “grenzdumme” Kommentare forderst, wärst du schon längst verhungert.
    Wenn man es nicht vertragen kann, dass die eigene Meinung infrage gestellt wird, sollte man keinen Blog schreiben oder einfach keine Kommentare zulassen.

  45. #45 Cornelius Courts
    10/05/2012

    Liebe(r) A.P.

    “Ich finde Deinen Stil im großen und ganzen etwas “persönlich” und ein wenig beleidigend und etwas zu unsachlich.”

    diese Kritik kenne ich schon. Ich kann nur wiederholen, was ich dazu schon sagte: ich reflektiere den Ton der Kommentatoren. Wer hier austeilt, bekommt ein Echo in gleicher Tonlage, egal, ob sie gefällt. Du kannst das an zahlreichen Kommentarwechseln in anderen Threads nachvollziehen. Wer kein Troll ist und seine gerne auch abweichende oder völlig konträre Meinung ruhig und sachlich vorträgt, erhält, wenn ich antworte, auch ruhige, sachliche Antwort.

    “Das ist mir – als regelmäßiger Leser der Scienceblogs – schon lange aufgefallen, weswegen ich für gewöhnlich Deine Beiträge auch meist versuche zu meiden…”

    Das ist Dein gutes Recht und mir von Herzen wurscht.

    “Deine Nachbarblogger (bspw. Ali, Astrod. usw.) kriegen das besser hin.”

    “Besser” sagst Du. “Anders” sage ich.

    “Auch dort werden gelegentlich kontroverse Dinge diskutiert, die gehen aber niemanden persönlich an und echauffieren sich derart…”

    Halte ich für ein Gerücht. Wenn denen einer richtig auf die Quanten tritt, wehren sie sich. Und zurecht.

    @Andrea ND: “Und ich hätte mir die Anerkennung als Sucht und Unterstützung beim Entzug gewünscht.”

    Alles gegeben (vgl. meine Kommentare). Ich räumte ein, daß diese Sucht eine Krankheit ist, ich begrüßte, daß die US-Steuer möglicherweise viel Geld für die Rauchentwöhnung generieren würde.
    Dennoch bleibe ich bei meiner Überzeugung: diese Sucht ist für jeden Menschen zu überwinden. Klar ist es für einige leichter als für andere, aber es ist zu schaffen und Nikotinentzug ist nichts (!) im Vergleich zu dem, was man beim Entzug anderer Drogen durchmacht. Zudem finde ich, daß positive Beispiele in Gestalt von Menschen, denen der Entzug gelungen ist, sehr wohl ein Ansporn und eine Ermutigung sein können.
    Und Nikotinsucht ist auch nichts, worauf man sich unter Vonsichweisung aller Verantwortung und Mitschuld zurückziehen sollte.

  46. #46 Cornelius Courts
    10/05/2012

    @Ludwig:
    macht 5… sagen wir 10 €, für schon nahezu klinischen Schwachsinn.

    (ich nehme aber auch eine Spendenquittung, wenn Du den Betrag lieber der Deutschen Krebshilfe spenden magst)

  47. #47 Statistiker
    10/05/2012

    @ CC:
    “@Statistiker: “Sorry, aber Du disqualifizierst Dich durch Deine Aussagen selbst, und das finde ich schade”

    😀 😀
    the irony… it burns!”

    Okay, argumentativ wollen Sie sich nicht äußern, Ihr gutes Recht, Sie haben Meinungsfreiheit, und dazu gehört auch, nicht zu argumentieren. Ist aber eher doch die Art von esoterikern. Aber dann hörten Sie auf mich zu verleumden, in einem Atemzug die pöse Tabaklobbsy heranzuziehen, aufgrund derer Aussagen ich dumm bin, aber andererseits auf andere zu schimpfen, die auf die Pharmalobby schimpfen.

    btw: ich bin rationalist, Sie haben damit offensichtlich ein Problem.

  48. #48 A.P.
    10/05/2012

    @CC:

    Du schreibst: “diese Kritik kenne ich schon. Ich kann nur wiederholen, was ich dazu schon sagte: ich reflektiere den Ton der Kommentatoren. Wer hier austeilt, bekommt ein Echo in gleicher Tonlage, egal, ob sie gefällt. Du kannst das an zahlreichen Kommentarwechseln in anderen Threads nachvollziehen.”

    Ich sehe nicht, dass Du hier “reflektierst”. Du bist doch der einzige oder zumindest der erste, der diesen Tonfall anschlägt.

    Bspw.: Die allerersten Einträge (von Statistiker & Nihil) werden von dir gleich als “das übliche Geblase”, dass bereits zur Genüge “durchgekaut” sei, abgekanzelt.

    Auf “Ich wäre auch dafür, jeden Schritt, den man im Freien unternimmt, kostenpflichtig zu machen.” antwortest Du dann mit “grenzdummer Kommentar”.

    Ich schreibe dann “würde ich insofern zustimmen, dass bei CC schon eine gewisse Bestrafungsphantasie Rauchern gegenübern durchscheint…” – worauf ich lesen darf, dass ich fasele und echt ziemlich Nebenluft ziehe.

    Sorry, Du reflektierst hier nicht, Du gibst den Ton vor. Niemand ist dich persönlich angegangen, Du greifst einige hier aber (indirekt) auf persönlicher Ebene an…

    Und wenn Du das auch noch gut findest, dann scheinst Du zumindest ein Problem mit dem respektvollem Umgang mit Deinen Kommentatoren zu haben…

  49. #49 michael
    11/05/2012

    Wenn, dann soll man doch vor allem die, die das Zeugs verkaufen oder herstellen, zur Finanzierung des kalifornischen Staatshaushalts heranziehen, oder glaubt jemand, dass der Pleitestaat Kalifornien 750 Millionen Dollar zusätzlich in die Forschung investiert.

  50. #50 Radicchio
    11/05/2012

    stimmt, michael. bei denen, die vom tabakkomsum profitieren, wird gar nicht angesetzt. deshalb sind maßnahmen gegen die konsumenten auch nur von mäßigem erfolg gekrönt, sie doktern an den symptomen herum. die krankheit aber heißt markt. dem markt ist es egal, ob leute krank und süchtig werden.

  51. #51 Cornelius Courts
    11/05/2012

    @A.P.: “Sorry, Du reflektierst hier nicht, Du gibst den Ton vor. Niemand ist dich persönlich angegangen, Du greifst einige hier aber (indirekt) auf persönlicher Ebene an…
    Und wenn Du das auch noch gut findest, dann scheinst Du zumindest ein Problem mit dem respektvollem Umgang mit Deinen Kommentatoren zu haben…”

    Sorry, aber Du bist überempfindlich und hast offensichtlich kein präzises Gefühl für die unterschwellig aggressiven Botschaften, die hier gerne vorgetragen werden.

    Wenn zu einem Thema immer und immer wieder trotzig dieselben gegenstandslosen und widerlegten Argumente mit feister Selbstzufriedenheit serviert werden (so wie der Vergleich des Risikos des Rauchens mit z.B. dem von Sport, Transport, Ernährung etc.), so ist das schon nahe am Trollen und eine genervte (ungleich beleidigende) Reaktion, so wie von mir entäußert, völlig in Ordnung.

    Wenn ein grenzdummer Kommentar (nicht der KommentaTOR) als “grenzdumm” bezeichnet wird, so ist das keine Beleidigung, sondern eine Kritik, die sich nicht auf einen Menschen, sondern auf eine Äußerung richtet. Damit muß man schon mal rechnen, wenn man etwas (und erst recht etwas grenzdummes, wie das oben erwähnte) sagt. (Daß auch kluge Leute schon mal dumme Sachen sagen können, s. z.B. K. Mullis, hat sich ‘rumgesprochen, oder?)

    Wenn Du “faseln” und “Nebenluft ziehen” als Beleidigungen wertest, gestatte ich mir, Dein Mirunterstellen von Betrafungsphantasien ebenfalls als Beleidigung anzusehen. Und wie gesagt: wer austeilt, sollte beim Einstecken nicht allzu dünnfellig sein.

    “Und wenn Du das auch noch gut findest, dann scheinst Du zumindest ein Problem mit dem respektvollem Umgang mit Deinen Kommentatoren zu haben…”

    Nein, gar nicht. Ich erweise eben nur denen Respekt, die das auch tun. Ich empfinde jedoch bei weitem nicht jeden Kommentar hier als einen wertvollen, respektablen Beitrag eines Mitglieds der Gesellschaft und scheue mich eben auch nicht, dem Ausdruck zu verleihen.

  52. #52 Andrea N.D.
    11/05/2012

    @Michael:
    Das hatte ich auch im Hinterkopf, aber das würde auch die Verantwortung abgeben bedeuten. Und dass jemand raucht, dafür sollte er die Verantwortung auch selbst tragen – das ist der erste Schritt zur Entwöhnung.

    @A.P.
    Lass bitte die ständige Metadiskussion über Cornelius angebliches Verhalten, es stimmt so nicht und es nervt. Und nein, ich fange jetzt nicht auch noch mit Dir eine Metadiskussion an.

    @Cornelius:
    Positive Beispiele gerne, stelle mich auch gerne zur Verfügung. Aber andere zu verurteilen ala “Ich habs auch geschafft”, Du nicht, also bist Du “blöd” wie radicchio es so flapsig getan hat, nicht. Er ist keinen Deut besser, toller, rationaler, wertvoller, weil er es geschafft hat. Und er kann daraus kein Recht ableiten, andere zu verurteilen. Ein bisschen Differenzierung unter den Rauchern und Ex-Rauchern fände ich schon wünschenswert.
    Wie wär’s mit einem Artikel über die Vorgänge im Gehirn, die durch die (erste) Zigarette ausgelöst werden? Nicht als Entschuldigung für späteres Suchtverhalten, aber als Anreiz, das Produkt komplett vom Markt zu verbannen (Preis pro Schachtel 50 Euro?), damit die Kinder (Einstiegsalter 11 Jahre) gar nicht anfangen?

  53. #53 Cornelius Courts
    11/05/2012

    @michael: “Wenn, dann soll man doch vor allem die, die das Zeugs verkaufen oder herstellen, zur Finanzierung des kalifornischen Staatshaushalts heranziehen,”

    ich bin sofort einverstanden mit besserer Kontrolle, Überwachung und Einschränkung der Tabakhersteller. Ich halte die Tabaklobby ohnehin für einen völlig zynischen, gewissenlosen, mafiösen Verein. Wenn man ihnen aber zusätzlich Geld wegnähme, würden sie die Verluste wohl einfach auf den Preis pro Packung umlegen, so daß es doch wieder die Konsumenten zahlen müssen. Und die zahlen, weil sie süchtig sind.

  54. #54 roel
    11/05/2012

    @Cornelius Courts “Ich halte die Tabaklobby ohnehin für einen völlig zynischen, gewissenlosen, mafiösen Verein. Wenn man ihnen aber zusätzlich Geld wegnähme, würden sie die Verluste wohl einfach auf den Preis pro Packung umlegen, so daß es doch wieder die Konsumenten zahlen müssen. Und die zahlen, weil sie süchtig sind.”

    Mal eine ernsthafte Frage: Wo ist der große Unterschied zu einer Steuererhöhung?

  55. #55 Cornelius Courts
    11/05/2012

    @Andrea ND: “Wie wär’s mit einem Artikel über die Vorgänge im Gehirn, die durch die (erste) Zigarette ausgelöst werden?”

    Ist keine schlechte Idee, zumal ich gerade an etwas in dieser Richtung arbeite…
    Ich behalte das im Auge 🙂

  56. #56 A.P.
    11/05/2012

    @CC:

    “Sorry, aber Du bist überempfindlich und hast offensichtlich kein präzises Gefühl für die unterschwellig aggressiven Botschaften, die hier gerne vorgetragen werden.”

    Was nun: Überempfindlich – dann müsste ich ein “überpräzises” Gefühl für die unterschwellig aggressiven Botschaften haben – oder umgekehrt: wenig empfindlich und kein Gefühl dafür…

    Vielleicht so: Ja, ich bin (etwas) überempfindlich und habe ein sehr präzises Gefühl für die hier (vor allem und auch zuerst von Dir) vorgetragenen unterschwellig aggressiven Botschaften.

    Aber lassen wir das, denn

    @Andrea N.D.: Dich nervt meine Metadiskussion – micht nervt(e) der unterschwellig aggressive Ton.

    Ich füge mich aber Deinem Wunsch – bringt ja eigentlich auch nichts…

  57. #57 roel
    11/05/2012

    @Cornelius Courts Also nochmal ein Versuch.

    1. Sie finden es sinnvoll die Krebsforschung durch Raucher über eine zusätzliche bzw. höhere Tabaksteuer finanzieren zu lassen.

    2. Sie meinen aber, dass eine zusätzliche Abgabe der Tabakindustrie an den Staat, von der Tabakindustrie an die Raucher weitergegeben würde und das fänden Sie jetzt nicht so gut.

    Wie passt das zusammen?

  58. #58 Cornelius Courts
    11/05/2012

    ich weiß, ich werde es bereuen, aber gut:
    @roel: “Sie meinen aber, dass eine zusätzliche Abgabe der Tabakindustrie an den Staat, von der Tabakindustrie an die Raucher weitergegeben würde und das fänden Sie jetzt nicht so gut.”

    Das hier “und das fänden Sie jetzt nicht so gut” haben Sie frei erfunden.
    Was ich wirklich sagte, steht hier: https://www.scienceblogs.de/bloodnacid/2012/05/krebsforschung-von-rauchern-bezahlen-lassen.php#comment325940

    Ich habe damit ausgedrückt, daß es vermutlich keinen Unterschied macht, ob man das Geld direkt von den Konzernen nimmt, die es sich dann via Packungspreis zurückholen, oder durch eine zusätzliche Abgabe pro Packung: der Konsument würde es zahlen müssen.
    Eine Lösung (die ihre eigenen Probleme mit sich brächete) wäre, den Reingewinn pro Packung, den der Hersteller einstreichen darf, zu deckeln. So könnten die Konzerne zusätzlich ihnen abverlangte Gebühren nicht auf den Preis aufschlagen.

  59. #59 roel
    11/05/2012

    @Cornelius Courts “ich weiß, ich werde es bereuen, aber gut”
    Nicht so pessimistisch, ich möchte das doch nur verstehen.

    “Eine Lösung (die ihre eigenen Probleme mit sich brächete) wäre, den Reingewinn pro Packung, den der Hersteller einstreichen darf, zu deckeln. So könnten die Konzerne zusätzlich ihnen abverlangte Gebühren nicht auf den Preis aufschlagen.”

    OK verstanden. Das “die ihre eigenen Probleme mit sich brächete” ist, denke ich ziemlich milde ausgedrückt. Gewinne deckeln bei diesen riesigen Industriebetrieben dürfte schwierig werden.

  60. #60 A.P.
    11/05/2012

    Gewinne deckeln – wie soll das denn gehen?

    Ich weiß nicht, ob hier schon mal jemand “unternehmerisch” tätig war (oder entsprechende Ahnung) hat, aber die Idee scheint mir “von wenig Sachkenntnis” geprägt.

    “Gewinn” ist ja das, was von den Einahmen nach Abzug aller Kosten übrigbleibt. (Die Frage wäre auch: Gewinn VOR oder NACH Steuern?)

    “Kosten” (=Ausgaben) ist aber ein recht flexibler Begriff. Wenn ein Unternehmen nicht mehr soviel Gewinn haben darf, dann “erfindet” es einfach mehr Kosten – bspw. für höhere (Vorstands)gehälter, schickere Firmenwagen usw. usf. Oder Einahmen werden als Ausgaben an andere Unternehmen/Tochtergesellschaften verschoben usw. usf.

    Das pragmatischste wäre da noch die Regelung über die Steuer.

    Aber, daran möchte ich noch mal erinnern, darf man da nicht unbedingt auf den Geldsegen für die Forschung oder was auch immer hoffen (wie Statistiker bereits ganz oben angemerkt hat):

    Höhere Steuer – höherer Preis – Rückgang des Konsums (= erwünscht) – u.U. geringere Steuereinnahmen als vorher

    Zudem zeigt die Erfahrung: Immer dann, wenn Forschung/Bildung/Kultur neue Finanzierungsquellen erhalten (bspw. Studiengebühren usw.), kürzt der Staat entsprechend seine Ausgaben in dem Bereich bzw. für die betreffenden Einrichtungen.

  61. #61 Linus
    11/05/2012

    Aus meiner Sicht ist es nicht einzusehen, daß die Gemeinschaft für
    selbstverursachte Krankheiten überhaupt herangezogen werden kann.
    Menschen, die durch Eigenverschulden – zb. durch Drogen (alle, auch legale
    Drogen wie Nikotin und Alkohol), selbstschädigendes Verhalten (exzessive
    Solarienbesuche, riskantes Fahrverhalten, etc.) erkranken, sollten ihre
    Behandlungskosten ohne Ausnahme selbst tragen und das Geld, das die
    Kassen einsparen, kann in die Forschung fließen und denen zu Gute kommen,
    die mit sich Selbst achtsam umgehen.

  62. #62 s.s.t.
    11/05/2012

    @Linus

    Und wenn die kein Geld haben?

    ‘Funktioniert’ noch nicht einmal bei den Nicht-Kramkenversicherten in den USA.

    Überhaupt, wie grenzt Du “selbstverschuldet” von “unverschuldet” ab? Wie sieht das mit den Grautönen, den Zwischenstufen, aus?

  63. #63 Linus
    11/05/2012

    @s.s.t.
    Ja, wenn sie kein Geld haben … das ist dann eben so.
    Aber eines ist auch klar: Wer dann noch zb. raucht, ist entweder sehr
    reich, oder sehr dumm.
    Eine (naturgemäß) nicht zahlungsbegeisterte Versicherung findet heraus,
    ob ein Patient geraucht hat oder nicht (außer er hat 3 Zigaretten/Tag heimlich
    auf seinem Klo zuhause konsumiert). Da geht es mitunter um viel Geld.

    Btw. wer in den USA seine Versicherung belügt zb. was das Rauchen betrifft, um
    die Beiträge zu verringern, der kann sich im Ernstfall drauf verlassen, daß
    sie aussteigt.

  64. #64 BreitSide
    11/05/2012

    Kommentar-Direktlink roel· 10.05.12 · 11:15 Uhr Zitat[x]

    @Andrea N.D.· 10.05.12 · 10:41 Uhr

    Volle Zustimmung!

    Ebenso.

    A.P.: stimme Dir auch völlig zu bei Deiner Metadiskussion.

    Auch ich wurde von CC schon recht “robust” angegangen mit Ausdrücken wie “Senilität” oder ähnlich. Mich stören nicht angebliche Untertöne, sondern einfach platte esalierende Sprüche.

    Linus: Wie willst Du das denn durchführen?

    Willst Du also die Behandlung von Fußballverletzungen nicht mehr bezahlen lassen?
    Oder von Handballverletzungen?
    Oder von Volleyballverletzungen?
    Oder von Joggingverletzungen?
    Oder von Verletzungen, die sich Leute zuziehen, weil sie keinen Sport machen?

    Willst Du hinter jeden einen Blockwart stellen, der die Schritte zählt, dass es nicht zu wenige, aber auch nicht zu viele sind?

    Wahrscheinlich schwebt Dir eine Life-App vor. Apple weiß ja eh schon alles über seine Käufer, warum dann nicht gleich den gesamten Lebensstil ausspähen und Leute dafür bestrafen? Oder halt besteuern…

  65. #65 Statistiker
    11/05/2012

    @ A.P.: Auf die Preiselastizität geht cc nicht ein, das habe ich schon feststellen müssen. Leider geht er auf Argumente überhaupt nict ein, das ist schade. Naja, ist sein gutes Recht, ist ja sein Blog, da kann er jeden ignorieren, wie er will. Nur seine meinung oktroyieren, das wird nicht funktionieren.

  66. #66 Linus
    11/05/2012

    @BreitSide
    Bei Sportverletzungen, sofern es sich nicht um einen Unfall handelt
    (in dem Fall wird die Kasse sowieso versuchen, die Kosten beim
    Schuldigen bzw. gegebenenfalls beim Sportverein zu regressieren) sollte
    die Krankenkasse natürlich weiterhin bezahlen.
    Sport zu betreiben ist nicht zu vergleichen mit mutwilliger (und sinnloser)
    Selbstschädigung wie dem Konsum von Nikotin, Alkohol usw.

  67. #67 Kettenraucher
    12/05/2012

    „Oscar“ war ich, Name ist angepasst.

    Erstens bitte ich um Entschuldigung für oben stehenden Beitrag. Der war nicht zielgenau, eigentlich wollte ich auf einen anderen gedankenlosen „Anti-Raucher“ Post vom März (?) antworten, der aber gar nicht von Ihnen war und dessen Urheber nicht so wissenswertes beigetragen hatte wie Sie z.B. mit dem Hinweis auf fälschbare DNA-Spuren. Daher allerhand Polemik und ungerechte Vorwürfe, also: Entschuldigung. Hätte gelöscht, wenn es technisch möglich wäre.

    Von daher, sehr missglückter Einstieg hier.

    Zweitens nun die Antworten auf die Antworten:

     Ludger· 10.05.12 · 07:57 Uhr
    Schiefer Vergleich! Niemand will Ihr Raucherbein besteuern sondern nur das Mittel, welches zum Raucherbein führt. Um in Ihrem Beispiel zu bleiben: Eine Abgabe auf zu fette Fertignahrung wäre sicherlich nicht unpopulär allerdings kaum praktikabel.

    -> Diabetiker sind vom Insulin abhängig. Nikotinabhängige vom Nikotin. Der gemeinsame Nenner ist die Besteuerung des Suchtmittels, nicht des entstehenden Schadens.

     Cornelius Courts· 10.05.12 · 08:32 Uhr (zu lang zum Zitieren)
    -> Damit sind wir quitt, Sie haben mich ebenfalls mit einem anderen in einen Topf geworfen. Allerdings stimme ich diesem anderen durchaus zu 🙂 von daher:

    Die Idee ist nicht gut sondern verfehlt. Nicht einmal die Urheber in Kalifornien wären vermutlich darauf gekommen, wenn nur Kalifornien nicht diese vertrackte Steuerbemse beschlossen hätte, wegen der sich dort eben kein Geld mehr für egal was locker machen lässt.

    „- 1$ mehr pro Schachtel ist keine (!) Bestrafung, sondern eine Steuer“

    -> siehe oben, Steuern und Kalifornien ist so eine Sache. Mit der Höhe von einem Dollar zu argumentieren ist deshalb völlig verfehlt, weil natürlich jeder Raucher hier wie dort sofort von einer Reduzierung der Tabaksteuer auf diese Summe hellauf begeistert wäre.

    „Es ist recht und billig, die Verursacher von Schäden (s.o.) an der Beseitigung/Vorbeugung/Reparatur derselben zu beteiligen und nichts anderes wird verlangt“
    -> Doch, es wird etwas anders verlangt: erstens ist dort wegen der Krankenversicherungssituation nicht gesichert, dass der Tabaksteuerzahler überhaupt in den Genuss einer eventuell in vielen Jahren verfügbaren Behandlung kommt, zweitens fehlt die rechnerische Begründung, weiteres spare ich mal gerade aus, ist aber lieferbar.

    „ …die selbstmitleidig-großzügige Selbsteingruppierung von Nikotinsüchtigen als Kranke, Opfer, Schuld- und Verantwortungslose, ist eine Frechheit! Auch, so zu tun, als wäre Nikotinsucht unheil- und überwindbar, ein Urteil für’s Leben. …“

    > Nun wird es aber so richtig unwissenschaftlich, nicht wahr? Einzelfälle sind anektdotisch, auch wenn es unbestritten eine ganze Menge davon gibt. Aus eigenem Erleben halte ich die von Ihnen angeführten sogar für alles andere als selten – nichtsdestotrotz hat Nikotinsucht etwa die gleiche Rückfallquote nach Entwöhnung wie Heroinsucht.

    Nicht die Annahme dass ein Nikotinsüchtiger krank ist ist eine Frechheit, das ist nun wirklich hinreichend etabliert und steht sogar auf den Packungen – sondern die Phantasie dass alle so einfach aufhören können nur weil es ein Teil eben schafft, die ist die Frechheit, wenn man von Frechheit sprechen will. Ich nenne es nur Unverständnis – aber auch blind für gesellschaftliche Tatsachen. Jedermann kann doch ganz einfach die Preise und die Gegebenheiten betrachten um das zu erkennen. Verdoppelung der Preise seit 10 Jahren, und dabei Unklarheit ob es überhaupt mal weniger Raucher gibt … was glauben Sie denn warum ein Sozialfall von seinen 350 Euro im Monat noch raucht, wenn Sie zugleich glauben, dass der ohne weiteres aufhören könnte? Zu wenig Leidensdruck etwa?

    „Verantwortungslose“

    -> habe ich nicht gesagt. Wäre auch komisch – aber wofür möchten Sie uns verantwortlich machen wenn nicht für uns?

    „Opfer“

    -> Ja! Natürlich Opfer, was denn sonst. Steuern zahle ich gern, weil ein Gemeinwesen halt gemeinsam finanziert werden soll. Aber die Tabaksteuer toppt für einen durchschnittlich verdienenden Kettenraucher die Einkommenssteuer um ein mehrfaches, sie ist auch höher als die Miete! Und da wollen Sie nun noch etwas draufsetzen … womit Sie logischerweise Tabakkonsum für das allererste Kriterium für Gerechtigkeit in der Gesellschaft erachten müssten. Arbeit? Fast egal dann.

    „Auch, so zu tun, als wäre Nikotinsucht unheil- und überwindbar, ein Urteil für’s Leben. …“

    -> Bitte die Rückfallzahlen betrachten. Natürlich kann jeder Einzelne etwas für sich ändern, bloss kommen am Ende eben bei weitem keine 100% der Einzelnen heraus. Finde es nur fair, für die Gesamtverteilung zu argumentieren anstatt für die „Glücksfälle“.

    Es gib nun einmal einen Haufen Raucher, die besser dran sind wenn sie einfach möglichst selbstverständlich damit leben dass sie Raucher sind als dass sie krampfhaft versuchen sich zu entwöhnen. Denen wird das Leben schon jetzt unnötig schwer gemacht, und Ihr Post schwimmt eben in der Schikanierungs- und Diskriminierungstendenz so unbedacht mit – es sei denn, Sie finden uns wirklich schlimmer und dringender anzugehen als { alles mögliche }.

  68. #68 Ponder
    12/05/2012

    Auch ein interessanter Aspekt:

    …Nach statistischer Auswertung zeigte sich für die ADHS Patienten in allen ADHS symptombezogenen Fragebögen ein signifikant höherer Score.
    Die psychische Belastung war signifikant größer, bei einer höheren Zahl an psychiatrischen Komorbiditäten.
    Die höchste Zahl an psychiatrischen Komorbiditäten hatten rauchende ADHS Patienten.
    Unter den ADHS Patienten befanden sich signifikant mehr Raucher als unter den Kontrollprobanden.
    Es zeigte sich kein Unterschied zwischen den ADHS Subtypen bezüglich der Raucherquote.
    Unter den ADHS Patienten hatten die Frauen die signifikant höhere Raucherquote. Die ADHS Patienten begannen signifikant früher mit dem regelmäßigen Nikotinkonsum.
    Auch hier schien es einen Trend zu früherem Rauchbeginn bei den ADHS Patientinnen zu geben.

    https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8128/pdf/Freidok_Holzner.pdf

  69. #69 Radicchio
    12/05/2012

    … die Phantasie dass alle so einfach aufhören können nur weil es ein Teil eben schafft, die ist die Frechheit, wenn man von Frechheit sprechen will. Ich nenne es nur Unverständnis – aber auch blind für gesellschaftliche Tatsachen.

    welche gesellschaftlichen tatsachen denn? wenn jemand behauptet, jeder der arbeiten will, findet arbeit, dann können wir über gesellschaftliche tatsachen reden. z.b. darüber, dass es faktisch zu wenig arbeitsplätze gibt. das finden eines arbeitsplatzes hängt also nicht ausschließlich von den bemühungen des individuums ab. das aufhören mit rauchen hingegen schon. keine gesellschaftiche gegebenheit hindert jemanden ernsthaft, mit dem rauchen aufzuhören, außer dass tabakwaren einfach und legal zu beschaffen sind. bei der rauchentwöhnung entscheiden allein individuelle faktoren über erfolg oder misserfolg. wer allerdings von vorn herein die verantwortung mit dem verweis auf die gesellschaft oder krankheit abgibt, wird scheitern. es kommt niemand und gewöhnt dir das rauchen ab. das musst du selbst machen.

  70. #70 Ponder
    12/05/2012

    Research investigating why people smoke has shown that smoking behavior is multifaceted.

    Factors influencing smoking initiation differ from those of smoking behavior maintenance. Nicotine dependence, genetic factors, and psychosocial factors influence maintenance of smoking behavior.

    Nicotine meets the criteria of a highly addictive drug. Nicotine is a potent psychoactive drug that induces euphoria, serves as a reinforcer of its use, and leads to nicotine withdrawal syndrome when it is absent.

    As an addictive drug, nicotine has 2 very potent issues: it is a stimulant and it is also a depressant…

    …While cigarette manufacturers have publicly denied that nicotine is an addictive drug, recent documents disclose that they have known and used the addictive properties of nicotine since the 1950s. Unfortunately, this misinformation led to the false belief that nicotine use is a habit and not an addiction…

    https://emedicine.medscape.com/article/287555-overview

  71. #71 Ludger
    12/05/2012

    Mein Satz vom 10.05.12 · 07:57 Uhr …]

    Schiefer Vergleich! Niemand will Ihr Raucherbein besteuern sondern nur das Mittel, welches zum Raucherbein führt.[…]

    Darauf die Antwort vonKettenraucher· alias „Oscar“
    12.05.12 · 00:26 Uhr

    Diabetiker sind vom Insulin abhängig. Nikotinabhängige vom Nikotin. Der gemeinsame Nenner ist die Besteuerung des Suchtmittels, nicht des entstehenden Schadens.

    Dieser Vergleich ist nicht schief sondern komplett falsch, was einem suchtkranken Hirn offenbar nicht weiter auffällt: Suchtmittel bedienen Belohnungssysteme im Gehirn und verändern dadurch auch des Denken des Süchtigen. Dagegen ist Insulin ist lebensnotwendiger körpereigener Stoff ohne den Zucker- und Fettstoffwechsel entgleisen. Ohne Insulin starben früher (noch vor 100 Jahren) ausnahmslos alle (!) Schwangeren in ihrer ersten Schwangerschaft im diabetischen Koma. Ohne Nikotin freut sich das Kind.

  72. #72 Ludger
    12/05/2012

    Ludger·
    12.05.12 · 14:07 Uhr
    […]Ohne Insulin starben früher (noch vor 100 Jahren) ausnahmslos alle (!) Schwangeren (*) in ihrer ersten Schwangerschaft im diabetischen Koma. Ohne Nikotin freut sich das Kind.

    (*) Bitte ergänzen
    alle (!) Schwangeren mit Typ I Diabetes:

    […]Ohne Insulin starben früher (noch vor 100 Jahren) ausnahmslos alle (!) Schwangeren mit Typ I Diabetes in ihrer ersten Schwangerschaft im diabetischen Koma.

  73. #73 A.P.
    12/05/2012

    @Ponder:

    “Unfortunately, this misinformation led to the false belief that nicotine use is a habit and not an addiction…”

    Ach Quatsch, wenn ich es geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, dann können andere das auch. Wer es nicht schafft, der will nur einfach nicht genug!

    (Das war ich ironisch gemeint. (…) Im übrigen bin ich Ex-Raucher. Einen Schlüssel für den “Erfolg” gibt es meiner Meinung nach nicht. Aber ich habe festgestellt, dass es bspw. hilft, sich (zumindest am Anfang) fernzuhalten von Rauchern. Wenn der Freundeskreis fast komplett aus Rauchern besteht, ist es gelegentlich schon nicht einfach…)

  74. #74 BreitSide
    13/05/2012

    Linus· 11.05.12 · 23:40 Uhr Zitat[x]

    @BreitSide
    Bei Sportverletzungen, sofern es sich nicht um einen Unfall handelt
    (in dem Fall wird die Kasse sowieso versuchen, die Kosten beim
    Schuldigen bzw. gegebenenfalls beim Sportverein zu regressieren) sollte
    die Krankenkasse natürlich weiterhin bezahlen.

    Also auch bei Freeclimbern, Gebäudekletterern, Base Jumpern, Donwnhill Racern, Reitern und anderen Risikosportarten (Die Hollywoodstars regelmäßig verboten werden)?

    Sport zu betreiben ist nicht zu vergleichen mit mutwilliger (und sinnloser) Selbstschädigung wie dem Konsum von Nikotin, Alkohol usw.

    Ist Alkohol nicht gesund (je nach Menge)? Willst Du also das zweite Viertele am Tag extra besteuern?

  75. #75 Guido
    24/08/2012

    Wenn man Krebsforschung von den Rauchern bezahlen lassen will muss dann logischerweise die Wissenschaft für die Opfer ihrer Künste bezahlen lassen.
    (Hiroshima, Medikamententote, etc,etc. Harte Zeiten brechen an.

  76. #76 Heraklit
    24/08/2012

    Nein, der Vergleich würde passen wenn jemand die ersten südamerikanischen Schamanen zur Kasse bitten würde, die Nicotianaarten entdeckten.

  77. #77 Cornelius
    27/08/2012

    @Guido: Hallo neuer Troll,
    ich habe gesehen, daß Du Deine gedanklichen Fehlzündungen auch schon im neuen Krebs-Thread abgelassen hast.
    Wir haben jetzt alle verstanden, daß Du “die Wissenschaft” böse etc. findest und leider offenbar dennoch nicht konsequent genug bist, um auf ihre Errungenschaften oder die Zumutung Deiner Ausscheidungen ausgerechnet auf den Sciencblogs zu verzichten…
    Danke für Deine Mühen, wir sind im Bilde, Du darfst gehen.