Diese sehr sinnvolle Fügung könnte aus einer am 5. Juni in Kalifornien zur Abstimmung stehenden Gesetzesinitiative (Proposition 29) erwachsen, so berichtet Science, eine der einflussreichsten wissenschaftlichen Fachzeitschriften.
Proposition 29, that would impose an additional tax of $1 on each pack of cigarettes sold and an equivalent tax on other tobacco products. According to a state analysis, the measure would generate about $735 million a year in new revenue, of which $441 million would be slated for grants and loans to support research on cancer, cardiovascular disease, and other tobacco-related illnesses. Another $110 million would annually go toward research facilities. […] About $147 million of Proposition 29’s annual funds would go toward smoking-cessation efforts, and […] that’s enough for a strong media campaign that, in combination with the price increase on tobacco products, could reduce the state’s already low smoking rate even further
Ich übersetze sinngemäß: “Proposition 29 würde jede Schachtel Zigaretten zusätzlich mit 1$ (und andere Tabakprodukte ebenfalls entsprechend) besteuern und dadurch zusätzlich geschätzte 735 Mio. Dollar pro Jahr generieren. Von diesem Geld würden 441 Mio. Dollar für die Förderung der Forschung an Krebs, Herzgefäßerkrankungen und anderen tabakinduzierten Leiden zur Verfügung gestellt. Weitere 110 Mio. Dollar jährlich gingen direkt an Forschungseinrichtungen. […] Ungefähr 147 Mio. Dollar würden zudem für das Ziel der Rauchentwöhnung aufgewendet; das reiche für eine breite Medienkampagne, die zusammen mit der Preiserhöhung bei Tabakprodukten dazu beitragen würde, die in Kalifornien ohnehin schon niedrige Raucherquote noch weiter zu senken.”
Eine Forschungsförderung in dieser Höhe wäre einmalig und sensationell und würde Kalifornien allein auf eine Ebene mit den größten internationalen Forschungsförderungseinrichtungen heben.
Ich habe selbst an Krebs geforscht, weiß ganz gut, wie viel dort noch zu tun ist und wie dringend dafür mehr Mittel benötigt werden und finde den Vorschlag daher eine ganz ausgezeichnete und sehr sinnvolle Idee. Und das Timing wäre perfekt: gerade jetzt, wo NGS Einzug in die Krebsforschung hält und personalisierte Therapien in Reichweite kommen, in einer Zeit also, zu der sich die Ausrichtung der Krebsforschung dramatisch verändern könnte, könnte eine solide Förderung innovativer Forschungsprojekte einen enorm positiven Einfluss haben.
Und da jede/r RaucherIn ja weiß, welchen Risiken er/sie sich und die durch ihn/sie Passivrauchenden aussetzt und es ebenfalls allgemein bekannt ist, wie hoch die durch Rauchen verursachte Todesrate liegt und welch gewaltigen volkswirtschaftlichen Schaden das Rauchen verursacht, ist es also durchaus nachvollziehbar, die Hauptverursacher dieser Mißstände an den Kosten für deren Bekämpfung zu beteiligen, und die Ergebnisse kämen ja allen zugute!
Wenn die Gesetzesinitiative 29 Erfolg hat, und den möchte ich Kalifornien und den Kollegen dort hiermit sehr wünschen, weiß ich jedenfalls schon, wohin ich auswandere, sollte ich eines Tages doch wieder in die Krebsforschung zurückkehren 🙂
Und hey: als Raucher in Kalifornien könnte man dann von sich behaupten, aktiv die Krebsforschung zu unterstützen 🙂
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