Dies solle das Ziel einer “dritten Welle des Atheismus” sein (als “zweite Welle” fasst PZ den sog. “Neuen Atheismus” auf). Dieser müsse längst die Frage nach einem Gott o.ä. überwunden haben, das sei längst geklärt und langweilig: Gott sei tot, Religion lächerlich – fertig (“the issue is settled”). Er müsse vielmehr eine Verschmelzung mit anderen Bewegungen anstreben, mit dem Feminismus, den Gay-Rights-Akttivisten usf., um das gemeinsame Ziel, die Verdrängung menschenfeindlichen Aberglaubens, gleiche Rechte für alle und echte Freiheit von Religion und religiösen Kontrollansprüchen für alle, die das wünschen, zu erreichen. PZs Kurzformel dafür lautete: “To save, to educate, to make smile”
(Ü: “Schützen, Bilden, ein Lächeln schenken”)
Nach dem Vortrag gab es noch einen längeren Frage/Antwort-Teil, der bei Interesse hier im Original angesehen werden kann.
Der nächste Vortrag sorgte – trotz des eigentlich ernsten Themas – wegen der höchst amüsanten Präsentationsweise von Philip Möller für einiges Gelächter.
Der Vortrag befasste sich mit “Religiös bedingten Konflikten unter Grundschulkindern in sozialen Brennpunkten”. Möller hatte als Lehrer in einem sozialen Brennpunkt in Berlin gearbeitet und gab hier nun seine teils haarsträubenden Erlebnisse und Eindrücke aus dieser Zeit wieder. Außerdem übte er harsche Kritik am Bildungssystem, das Schulen, wie die, an der er unterrichtet hatte, völlig vernachlässigt. Er selbst war dort z.B. ohne jede Prüfung und auch ohne einschlägige Ausbildung (Möller ist eigentlich Erwachsenen-Pädagoge) eingestellt worden und man hatte ihn gefragt, was er unterrichten wolle – man hätte ihn problemlos jedes Fach unterrichten lassen. Möllers Leitspruch als Lehrer war “wer nichts weiß muß alles glauben” und sein Einblick in die Schulwelt in Problemvierteln und den großen Mangel dort an so ziemlich allem läßt ihn heute von einer Bildungsmisere in Deutschland sprechen und eine auf uns zu kommende Bildungskatastrophe befürchten, denn schon in der Grundschule stieß er auf antisemitische, kreationistische, sexistische und homophobe Einstellungen an deren Entstehung zu einem großen Teil religiöse Indoktrination beteiligt und zu deren Bekämpfung, so seine feste Überzeugung, unbedingt bessere Bildung nötig ist. Unter anderem las er auch einige Passagen aus seinem demnächst dazu erscheinenden Buch vor und die absolut treffsichere Art, auf die er die Sprache der unter diesen Jugendlichen (insb. derer mit Migrationshintergrund) verbreiteten “Kanak Sprak” imitierte, führte trotz allem auch zu großer Heiterkeit bei denen, die diesen Sound aus ihrem eigenen Alltag kennen.
Nach dem Abendessen sprach zuerst Colin Goldner, ein Psychologe, der Opfer von Sekten, Psychokulten, Wunderheilern etc. betreut, über die wenig bekannten und extrem verstörenden Hintergründe des tibetanischen “Vajrayana-Buddhismus” in seinem Vortrag “Das Phallusgefährt”.
Entgegen der verbreiteten Auffassung und insbesondere entgegen dem Ansehen, als frommer, keuscher Weiser und in sich ruhendes Aushängeschild des Buddhismus, das der Dalai Lama in Europa genießt, ist der tibetanische Vajrayana-Buddhismus in Wirklichkeit ein perfides und bösartiges System zur sexuellen Ausbeutung von Frauen.
Im Gegensatz zu anderen Ausprägungsformen des Buddhismus, so Goldner, verspreche die Vajrayana-Variante den Lamas, daß es ihnen schon zu ihrer eigenen Lebzeit (ohne Wiedergeburt also) gelingen kann, das Samsara zu durchbrechen und Nirwana zu erreichen. Voraussetzung dafür sei es, irgendeine mystische Energie zu sammeln, die ausschließlich durch den Geschlechtsakt mit Frauen erhältlich sei. Ganz wichtig sei dabei, die Ejakulation zu verhindern (denn dann würde der Lama ja seine eigene Energie verlieren) und eine bestimmte zuvor zu erlernende Technik anzuwenden, mit der durch den Penis die Energie der Frau aufgesaugt werden könne. (Zur Erlernung dieser Technik müssen sich Lama-Azubis Strohhalme in die Harnröhre stecken und durch Bauchmuskelanspannung u.ä. Milch aus einem Glas in den Penis hineinsaugen. Nur wer das beherrsche, dürfe Sex mit Frauen haben. Wer es noch nicht kann, muss “visualisieren”, was der buddh. Euphemismus für masturbieren ist). Das Verbrecherische an dem Ganzen ist, daß sich die Lamas die Frauen, die das unglaubliche Glück haben, bei des Lamas spirituellem Fortkommen behilflich sein zu dürfen, “zuführen” lassen. Die Frauen tun es also nicht freiwillig sondern werden, z.B. von ihren Angehörigen oder “Besitzern” gezwungen und/oder genötigt, unter anderem durch die aus uns etwas vertrauteren Religionen allzu bekannte Drohung mit ewiger Verdammnis, den Lamas zu Willen zu sein, die übrigens idealerweise für jeden Akt eine “frische Frau” benötigen. Und natürlich verbreiten die Lamas über sich selbst, daß sie magische Kräfte und die Macht, andere Menschen in die spirituelle Hölle zu schicken, verfügen.
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