Micro-RNA – Eine Ode
Man hat Dich erst vor kurzer Zeit gefunden,
ins Inn’re eines Wurms tief eingeschmiegt.
Dein Ruhmesfeuer wurde rasch entzunden,
weil Dein Tun mehr als Deine Kürze wiegt:
Man weiß, Du überwachst in vielen Reichen,
daß Genprodukte gerad’ im rechten Maß
entstehen und alljene müssen weichen,
wo Dein “seed” ganz auf ihren Boten saß:
Deines im Kern gewußten, roh gebauten
Leibs bedarf’s, wenn er erst reif ist und
gebunden im Komplex mit Argonauten,
der reis’gen Botenschaft im Zellenrund
genaueste Dosierung anzuwohnen.
Von ihrem Ufer der Evolution
gefiel es wohl, Dich dafür zu entlohnen:
Du bist so jung und doch unsterblich schon.
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mit diesem vierten Teil, mit dem ich mich zugleich ins Wochenende verabschiede, will ich es einstweilen bewenden lassen, behalte mir jedoch vor, diese Serie irgendwann oder immer wieder einmal fortzusetzen. Außerdem werde ich in ihrem Rahmen gerne auch Leser/Innen-Gedichte zu einem molekularbiologischen Thema veröffentlichen, wenn sie mir gefallen und sie/er es wünscht 🙂
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