Neben der Identifikation von unbekannten Leichen, bei denen andere Versuche der Identitätsfeststellung bereits gescheitert sind, könnte eine weitere Anwendungsmöglichkeit dieser hier vorgestellten entomologisch-genetischen Identifikationsmethode darin bestehen, die Hinweise aus einer so mit der DNA einer Leiche „getaggten“ Made zu nutzen, um anhand des Madenfundorts zu schließen wo die Leiche einmal gelegen haben muß, z.B. wenn eine faulende Leiche, nicht aber die auf ihr befindlichen und beim Transport herunterfallenden Insekten vom Tatort an einen anderen Ort transportiert wird.
Außerdem könnte menschliche DNA in Maden als starker Hinweis auf den Tod der Person, zu der die DNA passt, dienen (da Maden normalerweise keine Lebenden anfressen), z.B. wenn DNA-getaggte Maden von einer Leiche fallen und am Tatort verbleiben, während die Leiche selbst zerstört und/oder endgültig entfernt wird und ein Tötungsdelikt mangels Leiche noch gar nicht im Raum steht.
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Referenz:
de Lourdes Chávez-Briones M, Hernández-Cortés R, Díaz-Torres P, Niderhauser-García A, Ancer-Rodríguez J, Jaramillo-Rangel G, & Ortega-Martínez M (2012). Identification of Human Remains by DNA Analysis of the Gastrointestinal Contents of Fly Larvae. Journal of forensic sciences PMID: 22971153
Bildquelle:
[a] https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ASarcophaga_Bercaea2.jpg
By Muhammad Mahdi Karim (Own work) [GFDL (https://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons from Wikimedia Commons
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