Ein weiterer Klassiker: Nachdem Jahwe im Rahmen eines seiner nicht seltenen alttestamentarischen Tobsuchtsanfälle Sodom und Gomorrah zerschmettert und des Lotens arg neugieriges Weib zur Salzsäule (hey, mal keine Todesstrafe?!) umgeformt hatte, entschieden die soeben zu Halbweisen gewordenen Töchter, daß die Aufgabe, der trotz Weibverlusts nicht nennenswert reduzierten Libido bzw. Zeugungskraft des Herrn Erzeugers Abhilfe bzw. fruchtbaren Grund zu schaffen, nun ja wohl ihnen zufalle (Mose 1:19).
Aber für weniger, äh, profilierte Zeitgenossen ist Inzest eigentlich und natürlich verboten. Bei Todesstrafe – was sonst? (Leviticus 20:12ff).
Sexuelle Nötigung
In einer zur bei sexueller Nötigung (u.a. definiert als „unwillkommene sexuelle Angebote oder Annäherungen“) heutezutage fast ausschließlich vorzufindenden, gegensinnigen Rollenverteilung wird beim ersten in der Bibel berichteten Vorfall dieser Art ein Mann von einer Frau genötigt. Nämlich der attraktive Joseph von Potiphars Frau. Ersterer stand in den Diensten und nach einigen Jahren in gutem Ansehen bei Potiphar und als dieser geschäftlich unterwegs war, trug seine Frau Joseph wiederholt außereheliche Beiwohnung an, die Joseph mit gleicher Regelmäßigkeit und Verweis auf seine Pflichten und Loyalität von sich zu weisen pflegte. Eines Tages gerieten ihre Nachstellungen jedoch so eindringlich, daß Jospeh seine Kleider zurückließ und nackt entrann, woraufhin die derartig in ihrem Stolz Gekränkte Joseph nach dessen Rückkunft bei Potiphar anschwärzte, indem sie behauptete, er hätte ihr nachdrücklich geschlechtliches Miteinander aufzudrängen versucht und sei dann, als sie in empörter Verneinung ihre Stimme erhoben habe, unter Aufgabe seiner Kleider entflohen. Dies glaubte Potiphar und Joseph endete im Gefängnis (Genesis 39:1-12).
Sexualdelikt unter Drogeneinfluss
Für dieses eher „moderne“ Delikt gibt es in der Bibel kaum Beispiele. Allerdings, bei großzügiger Deutung, könnte die Tatsache, daß Lots Töchter (s.o.) diesen vor dem Sex erstmal mit Wein abfüllten, durchaus als durch Drogen erleichterte Herbeiführung eines Sexualakts durchgehen, meint der Autor.
Vergewaltigung
Absoluter biblischer Klassiker. Da wird vergewaltigt was das Zeug hält und bei den Strafen streng danach unterschieden, ob das Opfer verheiratet (= Tod, ggf. für beide) oder noch Single (= 50 Öcken + Heiratsantrag) ist (Deuteronomium 22:23-29).
Einige Beispiele: Amnon, Sohn von David und Ahinoam, hatte fleischliche Begierde hinsichtlich seiner Schwester Tamar entwickelt. Um diese realiter zu stillen, bediente er sich zur Umgehung der im elterlichen Haushalt geübten Zucht einer List, indem er sich krank stellte und Tamar zur Pflege verlangte. Nachdem diese eingetroffen war, eröffnete Amnon ihr sein Anliegen, was Tamar empört ablehnte, allerdings mit der Konzession, daß es doch möglich sei, wenn zuvor geheiratet werde (offenbar wäre das dann kein strafbarer Inzest gewesen). Amnon, erzürnt über die Zurückweisung, vergewaltigte sie daraufhin und verbannte die weinende Zerstörte, ob seines immer noch nicht verrauchten Zornes, aus seinen Gemächern (II Samuel 13).
In einem anderen Fall wird Dinah, die Tochter von Joseph, von Shechem, dem Sohn des Herrschers Hamors vergewaltigt. Daß der Täter sich nachher in Dinah verliebt und sie zur Frau begehrt, machte es erstens nicht besser und wurde ihm zweitens auch zum Verhängnis, denn Dinahs nach Rache dürstende Verwandte stimmten der Eheschließung zwar zu, aber nur um dadurch eine List in Gang zu bringen, an deren Ende sie Shechem und seine Familie ermordeten (Genesis 34:25 ff).
Gruppenvergewaltigung
Auch hierfür gibt es Beispiele in der Bibel, wobei es bei einem richtig derben fast schon snuff-mäßig bis zum Tod getrieben wird (optimale Kinderlektüre also): es trifft die Konkubine eines Leviten, der zusammen mit ihr und seinem Diener für eine Nacht bei einem alten Mann unterkommt. Als ein Haufen Kerle aus der Stadt vom alten Mann die Auslieferung seiner männlichen (!) Gäste verlangt, um sich sexuell an ihnen zu delektieren, bietet der alte Mann, der verständlicherweise seine wertvollen männlichen Gäste schützen möchte, ihnen stattdessen seine jungfräuliche Tochter zum Gebrauche an, welche aber verschmäht wird. Nach zähen Verhandlungen einigt man(n) sich schließlich auf die Herausgabe der Konkubine, die daraufhin die ganze Nacht bis zum Tode geschändet und vergewaltigt wird. Der Levit, der sie des Morgens tot auf der Schwelle findet, nimmt sie mit nach Hause, zerstückelt sie und versendet ihre Leichenteile an die zwölf Stämme Israels (Richter 19:1-30).
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