Heute
jährt sich erstmalig das Urteil des Landgerichts Köln, das die medizinisch nicht indizierte Beschneidung von Jungen als Körperverletzung und damit als strafbare Handlung wertete. Quelle
Zugegeben, der Welttag der Genitalautonomie klingt etwas gestelzt. Dennoch ist es bitter nötig, daran zu erinnern und noch einmal darauf aufmerksam zu machen, daß das mutige und gute Urteil des Kölner Gerichts keineswegs zu einer Normalisierung der Verhältnisse, worunter ich den Schutz der Menschenrechte sogar für Kinder fasse, sondern dazu geführt hat, daß wir heute in einem Land leben müssen, welches die Erlaubnis für Jede(n), der/die aus irgendwelchen Gründen die Verstümmelung der Genitalien seines/ihres Sohnes im Säuglingsalter wünscht, gesetzlich verbrieft hat.
Das ist eine peinliche Schande, ein widerwärtiges Kuschen vor religiösem Lobbyismus und eine unverzeihliche, schmähliche Preisgabe unantastbarer Rechte die – wieder einmal – dem absurden Glauben diesmal an einen angeblich durch Verstümmelung zu schließenden fiktiven Bund mit einem zur Bronzezeit von vermutlich dehydrierten Halbwilden ersonnenen, nicht minder fiktiven Wüstenpopanz geopfert wurden.
Hintergründe:
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Nachtrag am 8.5.:
Man sieht, wie nötig der posttitelgebende Tag ist auch an Leuten wie dem sogenannten Scienceblogger und offensichtlich mindestens cerebral beschnittenen Georg Hoffmann, der grundsätzlich alles super findet, was Juden und ignoriert, was Moslems so tun (er, der Deutsche Hoffmann hat schließlich im Alleingang Auschwitz abzubüßen, da werden ihm doch ein paar lächerliche Kinderrechte oder Evidenz nicht in den Weg kommen) und ironischerweise nicht versteht, daß ernsthaftes und gleichberechtigtes Zusammenleben auch bedeutet, daß man einander kritisiert. Hoffmann, der Humanismus für “Gedröhne” (das sicherlich als verzerrtes Echo in seinem mit Kelloggs gefüllten Hohlkörper wiederhallt) hält, sieht sich bemüßigt, ausgerechnet dem Bundestag eifrig Beifall zu patschen, der schließlich auch bis 1994 bzw. 1997 der Meinung war, Homosexualität müsse sehr wohl bzw. Vergwaltigung in der Ehe müsse nicht bestraft werden. Ich empfinde nur Ekel und Mitleid angesichts derartig durchsichtiger, opportunistischer und im widerlichsten Maße wohlfeiler Duldungsprostitution.
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