Bomben explodieren in der Menge: über Hundert Verletzte und drei Tote, darunter ein kleiner Junge. (Boston)
Ein Soldat wird überfahren und bei lebendigem Leib auf offener Straße mit Beilen zerhackt. (London)
„Allah ist groß!“
Wie würde dieser Allah, dessen „Wille“ zu gehorchen die Täter zu diesen Verbrechen inspirierte, das wohl finden, angenommen er hätte die wichtigste Hürde davor, überhaupt irgendetwas irgendwie finden zu können, überwunden, nämlich zu existieren? Immerhin hat er in der Vorstellung jener Verbrecher, die sich jeweils dem Islam zurechneten, ja auch den kleinen Jungen und den Soldaten geplant, zeugen und gebären und dann aber leider nicht (oder doch, man weiß es nicht) zum Islam gehören und so oder so zur falschen Zeit am falschen Ort sein lassen. Und so lange ist es auch noch nicht her, daß ich selbst an einem Ort stand, an dem es nach der Absicht eines anderen Eiferers im Namen seines Gottes so hätte werden sollen, wie es unlängst in Boston gekommen ist: inmitten einer nichtsahnenden Menge explodieren Bomben und reißen willkürlich Menschen in den Tod. Und kurz nach dem Anschlag in Boston ist auch Kanada nur um Haaresbreite einem katastrophalen Anschlag auf einen Zug, natürlich durch Angehörige des Islams, entkommen. (Beim Bonner Attentatsversuch hat übrigens inzwischen die forensische Genetik einen Hinweis auf den salafistischen Tatverdächtigen geliefert…)
Nach Boston und London stand ich erneut fassungslos vor dem blutigen Ergebnis religiösen Irrsinns, vor dem entsetzlichen Zeugnis dessen, wozu Religion und fanatischer Glaube Menschen verleiten können und frage mich einmal wieder: ist das das Gesicht des Islam oder gibt es einen falschen und einen richtigen, einen guten und einen bösen Islam?
Eine vor kurzem durchgeführte Untersuchung ergab, daß die Mehrheit der Deutschen ‚den Islam’ für eine Bedrohung halten. (Wie wohl eine solche Umfrage unter Moslems in Hinsicht auf das Christentum zu Zeiten der Kreuzzüge ausgefallen wäre?) In der Untersuchung heißt es aber auch, daß “die Einstellung gegenüber einer Religion […] zunächst das Bild [ist], das von ihr in den Medien verbreitet wird“. Wenn das stimmt, erklärt sich das Ergebnis hinsichtlich des Islams, denn was man hier vor allem von dieser Religion mitbekommt, sind doch die immer wieder durch sie motivierten, legitimierten oder sogar offiziell in Auftrag gegebenen und mit vermeintlichen jenseitigen Belohnungen angereizten Morde und Terrorakte (s.o.), die beständigen Versuche, Rede- und Kunstfreiheit zu beschneiden und die Unterdrückung von Frauen, ob durch brutale Gewalt oder sublimiert in Gestalt der auch im Hochsommer Teil- oder Vollverhüllten im Stadtbild, die sich dem Vernehmen nach häufig nicht trauen, einen Mann auch nur nach der Uhrzeit zu fragen.
Mir ist übrigens durchaus bewußt, um kurz und sicherheitshalber die unvermeidliche Gebetsmühle zu drehen, daß die große Mehrheit der in Deutschland lebenden Moslems nichts mit Gewalt und Terror zu tun hat und zu tun haben will, sondern ganz normale, friedfertige Nachbarn und Freunde sind und ich weiß auch, daß es durchaus Proteste von Moslems gibt, die sich gegen Terror im Namen ihrer Religion aussprechen sowie, daß es inzwischen diverse rechtsbraune Kreaturen gibt, die ihren Rassismus (gegen Menschen) aus PR-strategischen Gründen als Islamkritik (gegen Ideen) tarnen. Andere haben schon sehr gut und wütend /geduldig dargelegt, wieso Islamkritik nicht mit Rassismus gleichzusetzen ist, sowie daß erstere unbedingt notwendig und letzterer nicht zu tolerieren ist, so daß ich an dieser Stelle nicht weiter auf das Offensichtliche eingehen werde.
Mein Problem ist einfach, daß die gemäßigten, also nach den Regeln einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung lebenden und leben wollenden Moslems im Prinzip von ihren radikalen Glaubensbrüdern verlangen müssen, ihre eigene Religion nicht ernst zu nehmen, dem zuwiderzuhandeln, das sie eindringlichst gelehrt wurden, es also zu unterlassen, den eindeutigen Anweisungen und Forderungen aus Koran und Hadithen zu folgen, mit anderen Worten, eine Islamversion zu leben, die vielleicht halbwegs kompatibel mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aber keineswegs kompatibel mit dem vermeintlichen Wort(laut) Gottes ist. Es gibt im Islam keinen Papst oder eine vergleichbare oberste „unfehlbare“ und eine Interpretationshoheit ausübende Autorität, keine für alle bindende, „korrekte“ oder kanonische Auslegung des Korans und in den Augen der Fundamentalisten ist eine Auslegung, die irgendwie vereinbar mit Gewaltverzicht und gleichen Menschenrechten für alle und zugleich erforderlich für ein friedliches Zusammenleben ist, keineswegs „besser“ oder legitimer, als ihre eigene, die sie in ihren Augen zu ihren Taten berechtigt und verpflichtet. Deshalb gibt es auch keine echten oder unechten Moslems und besitzt niemand die Kompetenz oder Legitimation, den Begriff „echter Moslem“ oder „kein echter Moslem“ zu definieren.
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